Unsitte der Doodle- und Designer Dog Vermehrung

  • yane:


    Cindy, ich weiss doch um was es geht und ich verstehe auch die
    Einwände gegen diese Zuchten.


    Drum ist doch dieser Thread auch der richtige Platz um sich darin
    über die Problematik auszutauschen.
    Es muss halt nur nicht im Thread der Doodle-Besitzer sein.


    Das ist um was es mir geht.


    Du würdest Dich doch auch ärgern, wenn Du einen Pudel-Thread
    eröffnen würdest und dauernd lassen sich andere darüber aus, dass
    Pudel nur lächerliche Handtaschen-Plüschhunde sind. (Wir wissen,
    dass dem nicht so ist. ;) )


    Dass es Ungereimtheiten gibt ist bekannt und gerade um das alles
    was mit der Züchterei zu tun hat besser verständlich zu machen,
    hatte ich seinerzeit den Balaka-Thread gestartet.


    Ist schon ein interessantes und vielschichtiges Feld.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Jede Rasse ist vor Urzeiten durch verschiedene und zum Teil vielfache Kreuzungen von verschiedenen Hunden entstanden! Schließlich stammen ja alle Rassehunde vom Urvater, dem Wolf, ab! Reinrassig wurden sie erst genannt, wo der gewünschte Erfolg (Zuchtziel) ausgeprägt war und Bestand hatte UND es dafür den FCI gab, der die Richtlinien festlegte und legt. Erst dann wurden diese Hunde nur noch untereinander verpaart. Im Prinzip ist das jetzt mit den Doodles und anderen neuen "Rassen" nicht anders.


    Natürlich gibt es genug Hunde. Aber auch die Züchter sollten vielleicht mal darüber nachdenken, warum so viele Tiere im TH landen. UND da sind nicht nur Mischlinge, sondern auch genug reinrassige Hunde dabei, die bei der Anschaffung sicher ziemlich teuer waren.
    Vielleicht sollte sich der FCI sich mal darum kümmern und eine Geburtenhöchstrate festlegen. Wäre sicher mal ein Anfang zum Wohle der Hunde!


    UND noch eins: Ich nenne hier mal den Schäferhund. Den gab es vor der Wende auf beiden Seiten. Erwiesen ist, dass der Schäferhund aus der damaligen DDR vom Körpergerüst viel stabiler und gesünder war als der aus der BRD. Nun frag ich mich, wo ist diese gute Linie geblieben. Geht man auf Ausstellungen sieht man nur noch SchH mit einem so verkorksten Körperbau, der einem Erschaudern lässt. Wo bitte schön ist hier das Zuchtziel geblieben?: GESUNDE Hunde!


    Natürlich gibt es überall solche und solche, aber ich wollte hier nur mal das Negative aufführen, was mich ärgert.


    Ich finde, wenn die Goldendoodlezucht sein Zuchtziel erreicht hat, nämlich nichthaarende Hunde, dann find ich das Top und wäre für mich ein Grund, als Rassehund anerkannt zu werden. Ich will hier keinen HH zu Nahe treten, aber für mich ist der Goldendoodle viel eher ein Rassehund als die kranken Zuchtlinien wie Mops, Pekinese und wie sie alle heißen!!!!

  • so, bisher waren das ja eher allgemeine, sachliche Punkte.


    mal noch ein paar persönliche meinerseits:


    ich befasse mich seit Jahren mit dem Thema Pudel, v.a. Grosspudel. Und da auch mit dem Thema Zucht. Soll heissen, ich habe mich in den letzten 12 Jahren durch alle möglichen Ahnentafeln, Zuchtlinien usw. "durchgearbeitet", mich viel mit Züchtern in Deutschland, aber auch im Ausland unterhalten. Inzwischen habe ich Kontakte zu Züchtern in USA, Canada, Australien, Israel, von Europa ganz zu schweigen.
    Und wenn ich da mitbekomme, was zumindest in D, aber auch in den USA so zur Produktion der "Doodles" genommen wird ...... ja, ein paar wenige Hunde sind tatsächlich Hunde, die auch in den Zuchtverbänden ihre Zuchttauglichkeit bekommen würden. Aber der weitaus grösste Teil sind Hunde, die in den Zuchtverbänden eben die Zuchterlaubnis nicht bekommen haben.
    Och, Hund hat ne Zahnfehlstellung - Pech, war's nix mit züchten von Pudelwelpis. Aber hey, Nachbar's Bello ist doch ein Labbi - dann gibt's eben ein Labradoodle und kein Pudel. Braucht es ja keine nennenswerten Gesundheitschecks. Und überhaupt, die Welpenkäufer kennen ja sowieso nur HD. Das reicht dann auch.
    Eine Bekannte wurde gefragt ob sie ihren GP-Rüden nicht für die Labradoodle-"Zucht" zur Verfügung stellen würde - Kryptorchide, HD C und Ektropium - aber macht doch alles nichts, völlig egal. Hauptsache Welpis sehen süss und schnuckelig aus. Und lassen sich dann für teuer Geld verkaufen.
    Die Züchterin meiner jüngeren GP-Hündin kam mal auf einer Messe ins Gespräch mit einer Doodle-Produzentin. Hinterher konnte sie nur noch den Kopf schütteln über so viel Unwissenheit und Ignoranz, was Wissen über Zucht und Genetik anbelangte. Die Doodle-Produzentin schwärmte, dass ihre Hunde ja alle so perfekt und wunderbar und überhaupt seien. Frage der Pudelzüchterin: "ja und was passiert, wenn die schlechteren Eigenschaften der beiden Rassen in einem Welpen durchkommen". Antwort: "das passiert nicht, es vererben sich nur und ausschliesslich die guten Eigenschaften". Ja klar. Kein weiteres Kommentar.


    Dazu kann ich nur sagen, wie weit es mit dem Wissen der "Doodle"-Produzenten her ist, zeigt schon das, was auf den jeweiligen WEbsites zu finden ist. Da schreibt einer z.B., wie toll doch der Heterosis-Effekt die Gesundheit und Vitalität der "Rasse" Labradoodle beeinflusst. Und übersieht dabei völlig, dass der Heterosis-Effekt nur in der F1-Generation von möglichst homozygot gezogenen Linien auftritt. Und auch nur in Bezug auf die jeweiligen Elterntiere.


    Derartige "Stories" findet man fast auf jeder der Doodle-Websites.

  • Ich weiß nicht, hab ja selber keinen "Designer Hund", aber mir ist ein Züchter der diese Hunde liebevoll aufwachsen lässt und in gute Hände gibt lieber als einer der eine anerkannte alte Rasse züchtet und die Hunde wie Sau behandelt.


    Kommt nämlich auch oft vor und irgendwelche VDH Papiere schützen vor diesen Umstand nicht. Das sind in meinen Augen dann auch viel eher Vermehrer.


    Ich finde es ehrlich gesagt einfach nur hochnäsig und arrogant anderen Leuten ihre Lieblinge vermiesen zu wollen und die Nase hoch im Himmel zu heben weil man meint das nur die in eigenen Augen richtigen Rassen gezüchtet werden dürften.


    Im Prinzip sind alle Hunde grob gesagt designt worden. Wenn auch früher die Gebrauchsfähigkeit im Vordergrund stand und heute dann eher die Familientauglichkeit entscheidet.


    Wie heiß es doch so schön Leben und Leben lassen.





    Schönen Gruß,
    Frank

  • der dsv ist im moment wieder auf einem besseren weg, bedingt durch zusammenführen der beiden blutlinien und das ist auch gut so.


    fci / vdh usw. haben ihre vorschriften aber "designer dog vermehrer"haben gar nix, außer ihre kohle wenn die welpen vertickert sind und es gehört mehr dazu als welpen zu produzieren um eine anerkennung zu bekommen.


    es gibt regeln die eine anerkennung zulassen dann sollte man diesen weg auch beschreiten wenn es ernst gemeint ist.


    ach so möpse ect. pp.fallen für meinen geschmack unter "qualzucht"


    lg
    Detlef & Sky

  • @Ati und Aaron


    Ist das "Zuchtziel" denn ein nicht haarender Hund?
    Wie will man das denn gewährleisten, wenn der Labbi mitdrinsteckt? Ist jetzt nicht bös gemeint, die Frage stellt sich mir!


    Ich habe, wie schon erwähnt, einen Pudelmischling, und dessen Fellstruktur ist, sagen wir mal, nicht ganz homogen. Es gibt also verschieden geartete "Fellzonen" am Körper. Wie kann man das denn bei der Verpaarung Labbi-Pudel ausschließen?

  • Hm, was mich wundert: es hört sich eigentlich so an als wenn alle anerkannten Rassehunde (Schäfer, Aussie, Border, Pudel, Rotti usw., usw.) einfach so vom Himmel gefallen wären.


    Sind sie aber nicht. Denn sie haben den gleichen Weg genommen wie die jetzigen "Designer-Dogs" (was auch die anderen Rassen sind! nur das Wort ist neu).


    Statt sich über solche "Rassemischlinge" aufzuregen wäre es besser wenn (wie ja hier auch schon erwähnt) der zukünftige HH erst einmal aufgeklärt werden muss auf was geachtet werden muss bei solchen "Zuchtbeginnen" und damit auch um vor reinen "Vermehrern" (meine jetzt keine Unfall-/Zufallswürfe) zu warnen.


    Denn wenn der erste Schritt gemacht würde und den wirklichen Vermehrern (egal ob Mixe oder Rassen) das Handwerk gelegt wir, dann wird auch wieder eine gewissen "Ordnung" in die ganze Geschichte kommen.

  • Zitat

    ach so möpse ect. pp.fallen für meinen geschmack unter "qualzucht"


    lg
    Detlef & Sky


    Richtig "Qualzucht" und dies wird vom FCI genehmigt!!! Für mich eine Schande!! Zeigt mir, dass auch die sogenannten Züchter nicht nur gesunde Hunde züchten!


    Ich habe auch jahrelange bei einer Pudelzüchterin gelebt und weiß daher, denke ich, schon ein bisschen Bescheid.


    Sicher gibt es bei den Doodleszüchtern schwarze Schafe, ABER die gibt es überall!!!!!!!!!!!!!!!! Ich kann mir nicht vorstellen yane das du ALLE DZ kennen gelernt hast? :???:

  • Zitat

    was für Vorschläge hättest DU denn konkret für Käufer, die trotzdem einen Doodle wünschen?


    warum wünscht sich jemand einen Doodle?


    Doch nur, weil es das Angebot bereits gibt und grossartig von den Vermehrern Werbung dafür gemacht wird. Mit Versprechungen, die diese Hunde als Gesamt"population" so nicht halten können.


    Geht es um den Charakter? Nun, da sind die Ausgangsrassen ja wohl ähnlich. Also braucht es keinen Doodle, nur weil man einen Hund mit diesem Charakter haben möchte.


    Geht es rein um das Aussehen? Seien wir ehrlich, ein nicht unerheblicher Teil der Doodles sieht aus wie Pudel mit ungeschorenem Fell. Interessanterweise sagen da alle "oh wie süss". Und zwar auch die, die sagen würden "nein ein Pudel würde mir nie gefallen". Sorry, das ist doch Heuchelei pur.




    Zitat

    Wäre es nicht sinnvoller auch dort Richtlinien für die Verpaarungen zu schaffen, anstatt das ganze Feld mehr oder weniger guten Hobbyvermehrern zu überlassen? Oder gibt es sowas schon :???:


    Einige Tierschutzorganisationen und auch die dt. Tierärzteschaft hatten schon vor Jahren ein Heimtierzuchtgesetz angeregt. Die Idee wurde aber von unseren Gesetzgebern abgelehnt, mangels Interesse für die Öffentlichkeit.
    Allerdings wäre da die "Doodle"-Produktion dann sowieso nicht davon betroffen gewesen, da Mischlingsproduktion nicht vorgesehen gewesen wäre.


    @Ati


    schau mal in den Tierheimen genau nach, wie viele der nach Rassehund aussehenden Hunde dort wirklich eine Ahnentafel von einem seriösen Zuchtverband/seriösen Züchter haben.
    Nicht alles, was hierzulande so als offensichtlicher Rassehund rumläuft, ist auch innerhalb der FCI bzw. dem VDH gezüchtet.


    Nur mal so als kleine oT-Anmerkung meinerseits - die Welpenzahlen im VDH gehen seit Jahren konstant runter.
    Trotzdem steigt die Anzahl gehaltener Hunde weiter an. WOHER bitte kommen diese Hunde? Sicher nicht von VDH-Züchtern.


    Mal ein Rechenbeispiel - gehen wir von 5 Mio Hunden in D aus. Sind inzwischen wohl deutlich mehr, eher Richtung 6 Mio oder darüber. Aber 5 Mio lässt sich einfacher rechnen.


    Bei einer Lebenserwartung von durchschnittlich 10 Jahren braucht es jährlich 500.000 Neuzugänge, um diese 5 Mio aufrechtzuerhalten.
    Der VDH bringt es auf gerade mal 90.000 Welpen pro Jahr. Gehen wir mal davon aus, dass die anderen Zuchtverbände wie IRJGV usw. gleichviel Welpen pro Jahr haben. Dann haben wir gerade mal 180.000 Welpen von Zuchtverbänden mit Papieren - hey, das sind nicht einmal 2/5 dessen, was gebraucht wird, um den Bestand an sich aufrechtzuerhalten. Von Bestandszuwachs mal gleich gar nicht zu reden.


    Woher bitte kommen die anderen 320.000 Hunde?


    - Tierschutzhunde, bsp. aus dem Ausland
    - Vermehrer, Hundehändler, ebenfalls viele aus dem Ausland
    - "uups"-Würfe, "mein Hund soll einmal Welpen haben"- Würfe
    usw.


    Und wenn dann 5 Hunde im Tierheim sitzen, die aussehen wie Golden Retriever, dann sind das Golden Retriever. Egal woher sie kommen. Und schwupps, sind es wieder die bösen Züchter, die die Rassehunde im Tierheim "verkommen" lassen.


    Und "mit Papiere", was heisst das? Was für Papiere?


    So, genug oT.

  • Zitat

    @Ati und Aaron


    Ist das "Zuchtziel" denn ein nicht haarender Hund?
    Wie will man das denn gewährleisten, wenn der Labbi mitdrinsteckt? Ist jetzt nicht bös gemeint, die Frage stellt sich mir!


    Ich habe, wie schon erwähnt, einen Pudelmischling, und dessen Fellstruktur ist, sagen wir mal, nicht ganz homogen. Es gibt also verschieden geartete "Fellzonen" am Körper. Wie kann man das denn bei der Verpaarung Labbi-Pudel ausschließen?


    garnicht !!!


    lg
    Detlef & Sky

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!