Unsitte der Doodle- und Designer Dog Vermehrung

  • @ yane:


    Ich schrieb ja bereits von Neuzucht mit Verstand.
    Irgendwelche wahllosen Verpaarungen von Rassehunden, deren Eigenschaften und Arbeitsbedürfnisse nun überhaupt nicht zusammenpassen, gehören sicherlich nicht dazu.
    Und in diesem Punkt kann man sicherlich auch über den Labradoodle streiten. ;)


    Aber jeglicher Neuzucht per se den Sinn abzusprechen, finde ich ein wenig zu undifferenziert. =)




    Zitat

    So ist das. Wie man's macht ist's verkehrt.


    Patrick, mach's einfach so wie ich, und hole Dir einen Ex-Auslands-Hund aus einem deutschen Tierheim. Das ist dann ganz doll politisch korrekt. ;)



    Ich denke allerdings nicht, dass es hier darum geht, anderen Leuten ihre Hunde mies zu machen.
    Das Thema Zucht und insbesondere Neuerschaffung von Rassen ist meiner Meinung nach durchaus kritisch zu betrachten - wenn auch beides nicht gänzlich zu verdammen. ;)


    Ansonsten könnten wir ja auch den Welpenfabrik-Käufern unseren Segen erteilen, weil diese ja letztlich auch nur einen netten Hund haben, der für seine Herkunft nichts kann. ;)


    LG, Caro

  • Zitat

    Den Eurasier kann man mit Fug und Recht als einen der ersten Designer Dogs bezeichnen.


    Na, das ist aber ein wenig zu viel der Ehre... :lol:


    Mir fallen da einige ein, die noch weitaus früher dran waren.


    Seit es Hunde gibt hat der Mensch sie an seine Bedürfnisse angepasst, entweder durch Selektion aus einem mehr oder weniger geschlossenen Genpool, oder aber durch Kreuzung verschiedener Schläge/Rassen (oder beides auf einmal). Und nicht immer war der Grund für diese Züchtungen die Anpassung eines Arbeitshundes an sein spezifisches Umfeld, sehr oft stand auch nur die persöhnliche Vorliebe eines Züchters im Vordergrund, der eben eine Vorliebe für eine betimmte Farbe hatte (z.B. Lord Tweedmouth), der eine ausgestorbene (!) Rasse wiederauferstehen lassen wollte, die ihren Verwendungszweck bereits längst verloren hatte (z. B. Captain Graham), der das Wappentier einer Stadt in Hundeform erschaffen wollte (Heinrich Essig), oder weil er eben einen familientauglichen Begleithund in Schlittenhundeoptik haben wollte (Julius Wipfel). Gründe gab und gibt es viele und wenn manche aus heutiger Sicht unsinnig und überflüssig erscheinen - die daraus resultierenden Rassen sind es mit Sicherheit nicht.


    Rassen werden den aktuellen Bedürfnissen angepasst, in sehr vielen Fällen hat das eher negative Auswirkungen, alte Gebrauchshunde werden zum anspruchslosen Kuschelhund umgemodelt und der ursprüngliche Typ bleibt auf der Strecke. Da wird der Siberian Husky vom Schlittenhund zum Plüschbomber umgebaut, der Deutsche Schäferhund vom Hund zum Frosch, der Labrador Retriever vom unermüdlichen Apportierer zur fetten Showtonne und der Yorkshire Terrier muss aufpassen, dass er nicht zur Beute seiner Beute wird ;) .


    Bevor man also alte, bewährte Rassen bis zur Unkenntlichkeit umzüchtet, ist es da nicht der bessere und ehrlichere Weg, neue zu erschaffen? Solange dies mit Sinn und Verstand passiert und nicht einfach jeder seinen Struppi auf Nachbars Fifi hüpfen lässt und das Ergebnis dann als Rasse verkauft, ist das nicht zwangsläufig eine schlechte Sache (und das sage ich als eingefleischte VDHlerin!). Wobei man auch noch unterscheiden muss, ob es sich um eine reine Kreuzung handelt, bei der die F1-Generation bereits das Endprodukt darstellt und daher immer neu aus den Ausgangsrassen zusammen gemischt werden muss (so etwas kann per definitionem niemals als Rasse anerkannt werden), oder aber um ein durchdachtes Zuchtprogramm, dessen Ergebnis nach etlichen Generationen als eigenständige Rasse bestehen kann.


    Und bevor ich es vergesse: Hier sind einige der Rassen, die gezielt aus anderen, bereits etablierten Rassen entstanden sind. Sie alle bereichern unsere Hundewelt ungemein und als überflüssig würde ich sie nicht bezeichen, auch wenn keine davon zu meinen speziellen Favoriten gehört... :smile:


    Da wären z. B. der Schwarze Terrier (Riesenschnauzer, Airedale Terrier, Rottweiler und noch ein paar andere), der deutsche Jagdterrier (Welsh Terrier, Old English Black and Tan Terrier, Foxterrier), der Irish Wolfhound (Scottish Deerhound, Deutsche Dogge, Barsoi und ein paar Mischlinge undefinierbarer Abstammung), Golden Retriever (Wavy Coated Retriever, Tweed Water Spaniel, Irish Setter, Bluthund) und der Leonberger (Landseer, Bernhardiner, Pyrenäenberghund).


    LG,
    Susanne

  • Wer Hundeverstand besitzt kann Vorurteile gegenüber dem Pudel nicht ernst meinen! Ich kenne zumindest kein Vorurteil, welches man als richtig stehen lassen könnte...
    Und ich habe schon etliche Menschen getroffen, die die typischen Vorurteile gegenüber dem Pudel hatten. Da aber eben ein gewisser Grad an Verstand vorhanden war, hat sich die Meinung dieser Leute geändert, sobald sie meine Hunde kennengelernt haben.
    Ich kenne niemanden, der einen (erzogenen) Pudel kennt und weiter an seinen Vorurteilen festgehalten hätte!!!


    Ich persönlich finde Designerdogs auch einfach nur unnötig. Vorallem, da deren Züchter noch nichteinmal den Anschein machen sich zu bemühen anerkannt zu werden.
    Mit festgelegtem Rassestandart, entsprechender wissenschaftlicher Begleitung, vorgeschrieben Gesundheitskontrollen und schließlich FCI-Anerkennung wäre es aber zumindest akzeptabel. Dieser Vorgang würde bloß eben über Jahre/jahrzehnte gehen.
    Und so gewissenhaft/ernsthaft scheint die Zucht von den ganzen Doodle-Mischlingen nicht zu sein, als dass man diese Mühe auf sich nehmen würde.
    Wenn man die Rasse Doodle aber etablieren wollen würde, würde es bis zur angestrebten Rasse eben diese Zeit dauern.


    Ich bezweifle ganz stark, dass es genug, wenn überhaupt, Doodlezüchter gibt, die über das nötige Wissen in Sachen Vererbungslehre verfügen, um die richtigen Schritte in diese Richtung zu tun.

  • Kreutzt man nicht Rasse mit Rasse und hat man keine supertollen Stammbäume ist man eh nur ein Vermehrer, dem lediglich finanzielles Interesse unterstellt wird, oder sogenannten Ausschuß produziert.
    Wir als Mischlingsbesitzer werden nie eine Chance haben, die guten und besonderen Charaktereigenschaften unseres Hundes weiterzugeben, weil wir ja die Urväter dieser Verpaarung nicht kennen.
    Wir haben Hunde als Zufallsprodukt, die bitte ganz schnell kastriert werden müssen,damit so ein Faux pas bitte nicht wieder passiert.
    Rassereinheit über alles.
    Oskar gibt es als Rasse nicht, er ist einfach zufällig entstanden hat aber durchaus Eigenschaften, die es wert wären, weitergegeben zu wären.
    Ich habe nur einen Mischling!
    Natürlich ist es besser,einen Boxer aus einer alten Zucht mit den typischen Rassemerkmalen und ebenso nachvollziehbaren Eltern und Großeltern zu besitzen. Hauptsache der Stammbaum stimmt..weil dann kann ichn sein Sperma wieder verkaufen.
    Wer von uns hat denn jetzt das finanzielle Intetresse?
    Es ist mir herzlich egal, ob hier zu meinen Füßen ein Champion mit astreinen Ahnen und tollem Stammbaum liegt, oder ob ich dem Mischling vertrauen kann.
    Schade ist nur, dass ich ihn nicht vermehren sollte, weil es ja angeblich schon genug Rassen gibt, die man für teuer Geld kaufen kann.
    Diejenigen, die gegen die Vermehrer wetten haben anscheinend selber Probleme mit der Rassenvielfalt.
    Übrigens Vermehrer: Ich finde, Oskar sollte sich vermehren..ich such mir die Hündin aus, ich gucke vor der Aktion, ob ich die Welpen unterbringen könnte und ich verkaufe sie nicht.
    Was ist daran schlecht? Blöde ist natürlich, dass die Welpenabnehmer nicht mehr auf dem kommerziellem Markt gehen und sich Welpen mit Stammbaum von 1000,00 € zulegen werden,und beschneiden somit den Markt der professionellen Züchter!
    Schön daran ist, dass diese Hunde keinen Rassenstandards genügen müssen und somit nicht mit einer abfallenden Linie oder mit einer platten Schnauze, bei der sie kaum Luft kriegen, leben müssen.
    Was ist denn der Rassestandard?
    Hunde werden bis zur unkenntlichkeit überzüchtet, egal ob sie atmen laufen oder reagiern können. Hauptsache Mutti stellt sich einen Pokal in die Schrankwand.
    Das ist für mich pervers, nicht die Vermehrer, die sich fröhlich einen Mix, der sich keinen Standars unterwerfen muss in die Welt schicken und sich vermehren lassen.
    Sorry, das ist definitiv mein Reizthema und ich bin da angefasst...

  • Ich glaube, da verkennst Du etwas.
    Es geht bei der Problematik bei den "Designerdogs" garnicht darum, daß ein Mischling keine Daseinsberechtigung hat, sondern daß die Produzenten dieser Hunde den Käufern suggerieren, daß eben jener Hund die Ansprüche der Käufer 100% befriedigen können.
    Es wird immer wieder betont, das sich nur die gewünschten Gene vererben, was natürlich totaler Blödsinn ist. So haben dann die Käufer das Problem, das sie eben auf den Labradoodle allergisch reagieren oder mit dem Jagdtrieb ihres Puggle (der ja immerhin zur Hälfte Beagle ist) nicht klarkommen. Was passiert dann mit diesen armen Viechern, die auch noch zu einem völlig überzogenem Preis verkauft werden?
    Dazu kommt noch, das ein seriöser Züchter seine Tiere für solche Experimente sicher nicht zur Verfügung stellt, was sind das also für Hunde, mit denen da "gezüchet" wird?
    Sicher nicht die besten (im Sinne von gesund UND standardgerecht) Vertreter der jeweiligen Rasse.
    LG von Julie

  • und ich glaube, du verknnest noch etwas: das dein hund tolle eigenschaten hat ist schön. kennst du aber die vorfahren? möglichst ein paar generationen durch? und dann auch die der ausgewählten hündin? nur so kannst du dir mehr sicherheit verschaffen, was das wesen und die gesundheit der welpen angeht. sicherheit gibt es aber in keiner weise, nur weil mama und papa nette hunde sind, die auch noch gesund sind.


    DAS ist für mich der grund, weshalb ich mich so sehr dagegen sträube, dass mischlinge und neue rassen einfach wahllos produziert werden.


    schwarze schafe gibt es natürlich auch im vdh. es gibt qualzuchten, schlechte vdh-züchter. aber dort habe ich trotz allem mehr kontrolle und nunmal sicherheit was das wesen und die gesundheit der hunde angeht. und den züchter kann ich mir ja aussuchen. ich muss ja keinen hund bei einem züchter kaufen, der mir nicht liegt. und ich habe mehr sicherheit als wenn ich mir einen mischling hole, der da ist, weil die eltern ja so tolle hunde waren...

  • Hey...


    meine Bedenken bei so einer zum großteil Vermehrung (weiß nicht, ob es nicht vielleicht wirklich Leute mit einem richtigen Zuchtziel gibt) gehen extrem in die Richtung Gesundheit...
    Um z.B. beim VDH die Zuchtzulassung zu bekommen müssen einige Untersuchungen gemacht werden, neben dem normalen Gesundheitscheck sind es beim Saarloos z.B. noch HD, ED und Augenuntersuchung ( PRA, CEA, RD, PHTV, PHPV, Katarakt)...Bei so gut wie jeder Rasse gibt es typische Rassekrankheiten, die nicht eintreten müssen aber können und nur durch gezielte Zucht mit gesunden Hunden und ordentlicher Kontrolle kann man mehr und mehr diese Erbkrankheiten ausmerzen...
    Die Labradore und Golden Retriever sind bekanntermaßen durch viele schwarze Schafe und ihre extreme Modehundezeit auch keine wirklich gesunden Rassen mehr...Ich kenne selbst vertreter dieser Rassen, die von Vermehrern kommen (selbst genannt Hobbyzüchter) und schon mit 5 Monaten operiert werden musste!


    Achtet jemand bei den Doodles auf so etwas? Gibt es wirklich "Züchter" die ihre Hunde vorher auf die Rassetypischen Krankheiten von Pudel und Labrador hin untersuchen lassen? Oder wird da einfach auf gut Glück verpaart, weil die Eltern zu diesem Zeitpunkt einen gesunden Eindruck machen?
    Gerade wenn sie ihre Hunde schon für viel Geld verkaufen, würde ich wenigstens diese Untersuchungen bei den Elterntieren verlangen...


    Das ist etwas was mir Bedenken bereitet, weil zu erst einmal sollte doch die Gesundheit und das Wesen an erster Stelle stehen und nicht das Aussehen....Was bringt einem eine neue Rasse mit einem tollen Wesen und einem tollen Aussehen, wenn diese schon von Grund auf her alle möglichen Erbkrankheiten in sich trägt?

  • Moooment..habe ich da nicht gerade auf einer Hundeausstellung einen Schäferhund gesehen, der wegen seiner abfallenden Linie prämiert wurde?
    Der konnte definitiv kaum noch laufen...
    Sind solche Hundeausstellungen denn nicht auch an Zuchtverbänden gebunden und und werden auch von denen prämiert, und können die Menschen, die so einen Hund vermehren nicht stolz auf Ihren Champion sein und deswegen ganz hohe Preise für die Nachkommen erzielen, die dann definitiv genauso wenig laufen können??Ist das gesund...? Das nenne ich pervers.
    Wer legt denn überhaupt diese Rassestandards fest, die angeblich so erstrebenswert sind, obwohl leider nicht für ein fröhliches und unbeschwertes Hundeleben geeignet?
    Bitte erzähl mir hier niemand, dass ihm nicht bekannt ist, dass Hunde bis zur Gesundheitsgefährdung bestimmten Schönheitsidealen entsprechen müssen und diese dann auch prämiert werden

  • Danke Rasifan, du hast das beschrieben was mir durch den Kopf geht. Nur bin ich mit der Materie nicht so vertraut (habe mit keinem Verband etwas am Hut) um das etwas "professioneller" rüber zu bringen.


    Hier wird ja betr. der Mixe in erster Linie bemängelt das man die "Vorfahren" ja nicht kennt, also nicht nachvollziehen kann ob evtl. genetisch bedingte Krankheiten vorliegen.


    Nun habe ich hier ja auch einen Mix (Ashkii). Seine Eltern sind Rassehunde mit Papieren, also sind alle Ahnen bekannt.


    Wenn sich nun herausstellen würde das dieser Mix gewisse Charakterliche und Gesundheitlich Vorteile entwickeln würde (welche auch immer) so das es sich lohnen würde dies weiter zu verfolgen. Was würde jetzt dagegen sprechen diesen Mix zu einem Rassehund zu machen (über Generationen)? Schließlich sind ja alle Rassen so entstanden.

  • Hey....


    also so weit ich mit bekommen hatte soll bei den Schäferhunden mehr wert auf eine normale Rückenhaltung gelegt werden...Dieses abfallende hab ich bei kaum einen Schäferhund den ich bisher getroffen habe mehr gesehen :???:


    sicher das es eine Ausstellung vom VDH war ? Es gibt ja auch noch andere Verbände etc... Wenn doch, dann finde ich das erschreckend..
    Ich denke es ist irgendwo auch die Masse die einen Standart setzt, immerhin muss es ja dann auch Interessenten für die Welpen geben...

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