Angsthundbegegnung im Tierheim
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Hallo!
Wie ihr vielleicht bereits gelesen habt, bin ich ja nun schon länger auf der Suche nach einem (meinem) Hund zum adoptieren.
Samstag fahre ich jetzt ins Tierheim, 35 km rüber.
Ich "schau mich da generell mal um", habe aber wegen einem bestimmten hund angefragt.
Ridgeback-Labrador Mix. wird 2009 zwei Jahre alt.
Er war schonmal vermittelt, klappte aber nicht, weil er trotz Familienglück der Frau nicht unterordnen wollte und ihr auf der Nase rumgetanzt ist.
Außerdem ist er sehr ängstlich.Nun weiß ich nicht so recht wie ich an die Sache rangehen soll...
Ich habe mir vorgenommen öfters dort hin zu gehen, weil ich irgendwie nicht glaube einen Hund nach einem Treffen+spaziergang zu kennen.So.... jetz will ich den Angsthasen ja auch kennenlernen, und möchte ihm eine Chance geben, etwas aufzutauen... damit seine Rüpel-Kollegen mit Trauerblick und abschlabber-Taktik ihm nicht total unterdrücken.
Laut Tierheim-Dame vom Telefon ist auch eine Hundetrainerin da, also bin ich in bester Begleitung, und habe Beistand...
aber was meint ihr, wie soll ich denn auf ihn zu gehen? oder soll ich wirklich einfach alle zwei Tage irgendwie hinfahren (Kostet hin und zurück halt jedes mal 17 Euro und eineinhalb Stunden unterwegs, also all zu lang und für nur kurze treffen wärs unpraktisch ;))
Also:
Problem ist: wir sind ja im Tierheim. viel los. gebelle. terror. und am anfang will ich nicht direkt mit ihm auf die pirsch! kann ich ihn da irgendwie in ruhe kennenlernen? und wenn ja:wie gehe ich auf ihn zu?
(seitlich, nicht in die Augen schauen, nicht von oben...vielleicht leckerchen wenn er darf)was kann er als unterwerfen meinerseits fehlinterpretieren -er scheint ja damit ein problem zu haben-
(was, wenn ich mich auf den boden setze?)und natürlich viele weitere Tipps!
Ich muss natürlich noch viel über seine Vorgeschichte erfragen, ich denke nicht, dass er schwer misshandelt wurde, es ging ihm ja bis auf das Dominanzgehabe (oder mangelnde konsequenz vom frauchen
) in seiner letzten Familie wohl sehr gut.
Dankeschön und liebe nächtliche Grüße
Lisa -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hallo Lisa,
so lobenswert ich das auch finde, dass Du Dich um den Hund kümmern willst....meinst Du nicht, er ist ne Nummer zu groß für Dich?
Du fragst, wie Du deine Gestik und Mimik steuern sollst, bist ganz unerfahren.
Der Hund scheint sehr dominant zu sein, kannst Du das wirklich mit ihm aufnehmen?
Ein Ridgeback ist kein Schoßhund..mach Dir noch mal nen Kopp und sammel erstmal Hundeerfahrung mit einem einfachem Hund.
Wenn der Hund einerseits sehr ängstlich, aber andrerseits sich nicht unterordnen kann, ist das ne explosive Mischung!
Ich kann Dir leider nur abraten..es ist naiv zu glauben, dass Du all seine schlechten Erfahrungen mit wöchentlichen Besuchen wettmachen kannst.
Und soll er wieder im Tierheim landen?
Mach Dir nochmal nen Kopp...
Liebe Grüße -
Ich möchte mich da Congi anschliessen. Ich kenne 6 RR von Welpenbeinen an und kann sagen, dass sie alles andere als leichte Hunde sind. Wenn dieser Hund bereits Dominanzprobleme bei Frauen zeigt, sollte er - auch um seinetwillen - nur in wirklich erfahrene Hände abgegeben werden. Er ist 2 Jahre alt und wird jede noch so kleine Unsicherheit von Dir aufgreifen, um auszutesten, wie weit er gehen kann.
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Moin,
lass die olle Hundetante draussen, geh in einen Freilauf
und setz Dich auf Deine 4 Buchstaben, sprich den Hintern.
Dann sollen die Leute einfach den Hund reinlassen.
Du solltest ihn komplett ignorieren, er muß Intereresse
an Dir zeigen. Sobald er Dich abguckt de-eskalieren, d.h.
nicht direkt in die Augen sehen, Kopf leicht schief legen.
Falls er sich nicht für Dich interessiert (höchst unwahrscheinlich)
gaaaanz langsam und möglichst laut die Celophanhülle von der
mitgebrachten Leberwurst streifen und auf eine Reaktion warten.
Ich würde die Leberwurst aber wirklich erst zum Schluss einsetzen,
denn ich möchte das sich der Hund für mich interessiert und nicht
für die Wurst oder einen "Dosenöffner". das kommt wesentlich später.Einige Leute halten dieses Vorgehen für riskant, man darf sich dabei
keinerlei Fehler leisten. Wenn es eskaliert ist man in einer deutlich
schlechten Position, aber ich hab bisher noch alle Hunde auf diese
Art und Weise gekriegt.
Vorteil hierbei ist das der Hund genau weiss das von einem Menschen
auf seiner Höhe absolut keine Bedrohung ausgehen kann, ergo hat er, zumindest am Anfang, keinerlei Grund offensiv zu reagieren.
Wichtig ist allerdings: Man setzt sich mit dem Rücken an den Zaun und schlägt die Beine unter, so das der gesamte Körper in der
Reichweite der eigenen Arme ist. Der Hund hat dann, im Ernstfall,
keine Möglichkeit a. in den Rücken und b. an nicht von Arm und Hand
geschützte Körperteile zu kommen.Viel Spass dabei...
CU
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is jetz nich bös gemeint.... aber nur weil ich mich jetzt gerade unsicher fühle und DESHALB nochmal nachfrage, heisst das nicht dassich keine hundeerfahrung habe, oder sonst wie zu wenig weiß oder zu wenig nachgedacht habe.
Ich bin nur der Meinung, dass man egal wie weit man ist, und wer man ist, immer nochmal nachfragen kann, und nie ausgelernt hat.
UND (vielleicht habt ihr das ja einfach überlesen,oder ich habs nich richtig genug rübergebracht) mir geht es ja um das im-Tierheim-Problem
weil so oft komme ich dann doch nicht in die Situation, in der ich zwischen 112 Hunden jeder Größe und jeder Lautstärke einem ängstlichen Hund zeigen möchte, dass ich friedfertiges Interesse habe.
Ich weiß irgendwie nicht so ganz wo da euer Problem ist
Ich will ihn auch nicht mit wöchentlichen Besuchen irgendwie wieder "ins leben zurückholen" o.ä. und übrigens bin ich alles andere als naiv.Ich habe ja auch bereits mit der tierheim dame telefoniert, und wir haben ausgemacht, dass ich mal vorbeikomme. da steht doch noch garnix fest.
Ich will ihn ja nicht umsonst erstmal laaange kennenlernen, und dass ich hier nach erfahrungen/meinungen/spezialisten für angsthunde frage ist ja wohl ein zeichen dafür dass ich mir "einen kopp mache" congi.
und ich bin mir auch über die rasse vollkommen im klaren. also sorry aber.... bisschen hintergrundwissen wäre vielleicht für so ne extrem (eigentlich OT antwort) schon angebracht.
und ich frage hier ja nich nach gestik und mimik nach im allgemeinen, da is mir schon klar wie der hase läuft, aber es ist der erste "problemhund" dem ich in seinem territorium "störe". ich finde das ist was anderes als an einem neutralen platz zB.ok, danke... an das mit den auf die beine setzen hatte ich garnicht gedacht.
ich wollte auch drauf aufpassen, dass ich mich nicht allzu steif mache.
erfahrungen bis jetzt waren eigentlich, dass ich wohl eine ganz angenehme präsenz habe... aber falls er nicht so auf mich eingeht, hab ich mir überlegt (achtung gewieft)... einen seiner hundekumpels,der weniger ängstlich ist, zu meinem kumpel zu machen... und dann in anwesenheit von angsthasengonzo plakativ vertraut mit ihm zu sein.
glaubst du, er könnte das als ok-signal sehen?
also, dass die gute laune trotz tierheim hektik überspringt und er sieht bzw spürt, das mein erscheinen ja wohl was gutes ist,... ?natürlich reicht das nich.. aber so peu à peu.. nur fürn anfang
der letzte angsthase, damli-mix ausm tierschutz war bei nem kumpel von mir (auch mit hund) zu besuch... das war aber irgendwie was anderes. es war nicht sein revier.... und der andere hund (boxer-labbi dame) hat sich riesig gefreut mich zu sehn... ihn hab ich nach der "der is sehr ängstlich" warnung ignoriert, und als ich auf der couch mit der hundedame kuschelte (nööö darf sie nich drauf ;)), kam er und stupste mich an.
vorbild+ungewohnte,aber ruhige umgebung+möglichkeit zum zurückziehen
vielleicht könnte ich ja sowas im tierheim auch irgendwie hinbekommen....
ich möchte ihn eben nicht bedrohen, oder bedrängen.hach...hoffentlich darf ich am ende was füttern... is ja schließlich en labbi mit drin
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Moin,
Zitateinen seiner hundekumpels,der weniger ängstlich ist, zu meinem kumpel zu machen... und dann in anwesenheit von angsthasengonzo plakativ vertraut mit ihm zu sein.
würde ich nicht machen.
Wenn der Hund mit Dir alleine im Freilauf ist, ist er gezwungen
sich auf Dich zu konzentrieren.
Wenn ein 2. Hund dabei ist gibt es mehrere möglich Szenarien:
1. er ignoriert Dich weiterhin und beschäftigt sich nur mit dem
anderen Hund.
2. Er bekommt durch den 2. Hund (sein Rudel) soviel Selbstvertrauen
das er Dir gegenüber dominat oder offensiv wird.
3. Er drängt Dich von seinem Rudel ab (Schutzhaltung).CU
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ja das stimmt....
cih probier es mal so wie du sagtest, und frage nach, (wobei die das ja hundertprozentig eh schon so machen werden), ob es möglich ist, ungestört zu sein, ohne andere hunde.
also:
-ruhe,neutralität schaffen
-mich selbst "schützen"
-ignorieren
-hundesprache/mimik/gestik sitzt (behaupt ich mal)spätestens ab da, wird mich hoffentlich mein instinkt bzw. mein bauchgefühl leiten. und wenns das nich bringt, und mein inneres gefühl versagt, dann ist es eben auch nicht das richtige für mich. da bin ich auch ganz ehrlich zu mir.
hoffen und abwarten
ich würde sagen, ich halte euch mal auf dem laufenden! (is ja noch ein gutes stück dahin)
danke und gute nacht
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Ich halte einen ängstlichen aber dominanten Hund für eine der ungünstigsten Varianten und würde mir genau überlegen, ob ich mir das noch einmal "antue". Um so schöner, dass Du bereit bist, ihm eine Chance zu geben.
Ich würde nicht soooo viel Gewicht auf diese Tierheimbegegnungen legen, da sie immer einen Ausnahmezustand darstellen.
Bei Trudi haben wir es so gemacht, dass wir uns mit dem Rücken zu ihr hingehockt haben, und die Tierheimmitarbeiter sie an der Leine zu uns gelassen haben. Nachdem sie uns beschnuppert hatte, konnten wir mit ihr (und einem ihrer Kumpels) spazieren gehen. Ich hatte den Eindruck, das gemeinsame Laufen hat sie mehr entspannt als alles andere.
Ansonsten hatten wir nach zwei Tagen Zusammenleben bereits einen ganz anderen Hund.
Und sie ist schon ein Hund, der seine Grenzen kennen will. - Allerdings weder sehr ängstlich, noch sehr dominant. - Das ist mit der entsprechenden Konsequenz aber kein Problem. Und die wiederrum gibt einem Hund auch enorm viel Sicherheit.
Auf jeden Fall viel Glück, schreib mal, wie das erste Treffen war.
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Moin
die Frage stellt sich hier vor allem ob der Begriff "Dominanz" hier
überhaupt passt. Die Konstellation "Dominanz" im Zusammenhang
mit "ängstlich" ist eher sehr selten.
Ich würde eher sagen das es sich hier eher um einen unsicheren
Hund handelt der evtl. zu Übersprungshandlungen oder Drohung
aus einer Unsicherheit heraus handelt.
Dann würde er allerdings gnadenlos nach vorne gehen sobald er
unter Druck gerät.
Vorsicht ist auf jeden Fall angeraten, keine schnellen Bewegugen,
auf gar keinen Fall irgendwelche Befehle verwenden. Einfach nur
Kontakt aufnehmen und gaaaanz langsam ein grundsolides
Vertrauensverhältnis aufbauen.CU
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Ich stimme euch völlig zu... ein Treffen im Tierheim ist nicht zu vergleich mit einem Zusammensein in anderer Umgebung.
Was ich nur zu bedenken geben möchte, viele Hunde werden aus einem "Vorwand" abgegeben. Komme darauf, da du dich ja auch ausführlich über seine Vorgeschichte informieren möchtest. Ich würde den Erzählungen der Vorbesitzerin auf jeden Fall skeptisch entgegen treten und eher fragen, welche Erfahrungen im Tierheim mit dem Hund gemacht wurden und letztendlich, wie der Hund auf dich wirkt!!!
Was verstehst du eigentlich unter einem laaangen kennenlernen im Tierheim? Habe mir nur überlegt, dass wenn du öfter kommst und dich um den Hund kümmerst, er sich ja (hoffentlich) auch an dich gewöhnt und... naja... bestimmt auch immer traurig sein wird, wenn du ZU OFT "ohne ihn" gehst.
Aber du hast ja eine Hundetrainierin dabei... berichte uns doch unbedingt von deinem Treffen
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