Fährtenarbeit....brauche Hilfe

  • Hallöchen


    Seit längerem habe ich Interesse an der Fährtenarbeit und möchte das gerne mit meiner Hündin machen. Nicht unbedingt für Turniere, einfach nur um ein bisschen Würze ins Spazierengehen zu bringen und ihre Nase zu fordern.
    Ich hab mich auch im Internet etwas schlau gemacht, wie man sowas anfängt und habe also vor ein paar Tagen die erste Fährte gelegt.
    Das Ganze endete damit, dass ich meine Hündin an den Anfang der Fährte führte und sie mit einem "Schau mal was da ist...." losschickte und sie (nachdem sie das erste Leckerli gefunden hatte) total hecktisch und ziellos über die Wiese lief. Dabei kam sie teilweise meterweit von der eigentlichen Fährte ab, oder lief manchmal auch nur ein paar Zentimeter an einem Leckerli vorbei ohne es zu finden.


    Mir ist schon klar, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und dass wir viiieel mehr Übung brauchen.
    Aber ich weiß nicht, inwieweit ich während der Suche eingreifen darf.
    Soll ich einfach danebenstehen und nicht korrigieren wenn sie hektisch wird und sich sehr weit von der Fährte entfernt, oder sollte ich sie wieder zurück zur Fährte locken?
    Heute habe ich sie mit einem "schau mal hier" wieder zur Fährte zurückgelockt. Sie kam natürlich sofort angeflitzt, wurde dann aber wieder total hecktisch und rannte prompt an einigen Leckerli vorbei.
    Oder sollte ich stärker riechende Leckerlis nehmen? Bis jetzt habe ich Frolics in Viertel gebrochen und habe die benutzt. Ich habe aber auch noch richtig stinkende Fischleckerlis. Bei denen würde sogar ich die Fährte mit der Nase finden....


    Wäre nett, wenn ihr mir ein paar Tips geben könntet.


    liebe Grüße
    Steffi

  • Hallo Kasha,
    na dann versuche ich mal.


    Zitat

    ....und sie mit einem "Schau mal was da ist...." losschickte und sie (nachdem sie das erste Leckerli gefunden hatte) total hecktisch und ziellos über die Wiese lief.


    Verwendest du dieses "Kommando" schon für irgendwas? So kommt mir die Reaktion des Hundes vor. Ich meine z.B. als Aufmerksamkeitsforderung wie bei meinem Hund als "Paß auf" oder "Wer kommt" um ihn vorzuschicken und die Besucher ausnahmsweise entweder zu verbellen oder zu begrüßen.
    Dann würde ich zum Einstieg eine Umgebung mit wenig Ablenkung nehmen. Also keine Wiese sondern einen trockenen Teerplatz. In der Wiese halten sich sehr viele Fremdgerüche (Spuren von anderen Tieren oder was sonst noch für Hundenasen interessant erscheint, die Feuchtigkeit verstärkt das Ganze noch), die auf einem Asphaltplatz nicht vorhanden sind. Dann würde ich für das suchen ein extra Kommando nehmen und dem Hund das "Kommando" geben indem du die Spur vor dem Hund auslegst. Der Hund soll ruhig sehen wie die Spur weitergeht. Bei jedem Finden der Spur (Leckerlie) ein Lob und das Kommando. Dann die Leckerlies in immer größeren Abstand legen und suchen lassen. Nicht eingreifen aber immer loben wenn er eines findet. Um eine Verbindung zu einer einzigen Art von "Belohnung" zu verhindern, immer mal was anderes verwenden und immer wieder mal hergeben lassen.


    Ich denke doch, dir damit etwas geholfen zu haben. Viel Spaß, viel Erfolg und einen schönen Tag noch.

  • Super, dass schon jemand geantwortet hat.... :freude:


    @ Hund
    Das Kommando (wenn mans denn Kommando nennen will) gebe ich ihr immer, wenn ich irgendwo Leckerli versteckt habe. Ich sage immer zu ihr "schau mal was da ist" und deute mit dem Finger in eine Richtung. Egal ob im Haus, im Garten, oder irgendwo draußen. Sie läuft dann in die Richtung und fängt an die Leckerlis zu suchen.
    Ich dachte eigentlich, das bekannte Kommando würde ihr die Sache erleichtern, weil sie ja schon weiß, dass sie dann nach Leckerlis suchen muss. Aber vielleicht sollte ich doch ein anderes Kommando für die Fährte nehmen?


    Sie wird übrigens auch beim Leckerlisuchen schnell hektisch. Sobald sie das erste Leckerli gefunden hat, sieht es so aus, als wenn sich ein Schalter bei ihr umlegt und sie wuselt nur noch aufgeregt durch die Gegend und rennt so auch immer wieder an Leckerlis vorbei. Normalerweise ist sie kein hecktischer oder aufgeregter Hund, aber sie ist extrem verfressen.


    An einen Teerplatz habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Danke. Das werde ich sofort ausprobieren. Ich wohne auf dem Land und da gibt es wohl keine Wiese, über die nachts nicht irgendwelche Viecherl gelaufen sind. Ist wohl doch Ablenkung pur.


    @ Elke
    Danke für den Tip. Ich werde mir die Seite gleich mal anschauen.


    Bin auch für weitere Tips dankbar


    liebe Grüße
    Steffi

  • Zitat

    Super, dass schon jemand geantwortet hat.... :freude:


    An einen Teerplatz habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Danke. Das werde ich sofort ausprobieren. Ich wohne auf dem Land und da gibt es wohl keine Wiese, über die nachts nicht irgendwelche Viecherl gelaufen sind. Ist wohl doch Ablenkung pur.


    Ja, nicht nur die Viecherl die drüber gelaufen sind, auch die Viecherl die noch da sind. Der Hund sucht sich hier natürlich lieber seine "natürliche" Beute und dadurch natürlich sehr abgelenkt. Parallel dazu würde ich dir auch noch diverse Konzentrationsübungen empfehlen (gibt ja da verschiedene Möglichkeiten). Ruhig mal etwas fordern, aber abbrechen bevor der Hund die Lust verliert.


    Mal was anderes, aus welcher Ecke kommst du eigentlich?



    Schönen Tag noch

  • Zitat

    Mal was anderes, aus welcher Ecke kommst du eigentlich?


    Nähe Bodensee, Ravensburger Hinterland.


    Klar, ich mach mit ihr immer wieder Konzentrationsübungen (braucht sie auch). Wir haben früher Agility gemacht, jetzt Obedience und etwas Dogdancing. Sie arbeitet da auch sehr willig und konzentriert mit. Sie ist auch ansonsten kein unruhiger und hecktischer Hund.
    Ist vielleicht schwer zu beschreiben.... wenn ich sie losschicke und sie ein Leckerli auf dem Boden findet, sieht sie sozusagen vor Gier den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
    Ich weiß nicht, wie ich eine gewisse Ruhe in ihre Suche bekommen soll.
    Ich hab schon überlegt, ob ich es nicht lieber mit einer Schleppfährte versuchen sollte. Ich denke, wenn sie eben keine Leckerlis, sondern "nur" einen tollen Geruch findet, wird sie nicht mehr so hecktisch werden und wäre vielleicht in der Lage der Fährte zu folgen.


    Wie siehst du die Sache?


    liebe Grüße
    Steffi

  • Legst du die Fährte und schickst deinen Hund dann gleich los? Ich hab so ein Buch und da steht drinne dass man ca.10 min warten soll, dann haben sich die Gerüche und die ganzen Partikelchen auf die Fährte genralisiert. Also dann sind si enicht so weit verstreut. Und findet sie denn das Ende wenn du sie einfach mal machen lässt. Viele Hunde haben verschiedene Weisen eine Fährte nach zugehen, meiner z.B. frisst nur Anfang und Ende er kommt auch schonmal ein bisserl von der Fährte ab aber nur um sich zu orientieren.
    Kennzeichnest du die Leckerchen mit dem Fußabdruck? Also ich mach es immer so dass ich Käse hinlege und drauf trampel, dann ist der Käse in meinem Fußabdruck und das hat ihm sehr geholfen dass er meinen Fußspuren nachgehen kann.


    Oder wie wärs wenn du eine Spur auf der Straße legst, also z.B. so ne Blumenspritze und da Würschtenwasser rein? Hab ich selber noch nie ausprobiert denn dafür muss gutes Wetter sein, aber vll kalppt das ja bei euch?



    LG
    Sandra

  • Hund an die Leine, auf der Wiese anpflocken und in einiger Entfernung eine Fährte legen.


    Fährte legen geht am Anfang so: Du gehst Fuß vor Fuß vorwärts und legst in jeden Fersenabdruck ein Leckerli. Am Ende der Fährte legst Du einen größeren Haufen Leckerlis (Belohnung).


    Dann holst Du Deinen Hund und führst ihn an den Anfang der Fährte. Mit einem speziellen Kommando schickst Du ihn los. Leine immer schön gespannt halten.


    Wenn er kapiert hat, daß er die Leckerlis der Reihe nach abarbeiten soll, kannst Du die Leckerlis weiter auseinander legen, nur noch in jeden zweiten, später jeden dritten, vierten usw. Fußabdruck Leckerlis legen. Später werden dann die Schritte größer, es werden Kurven gelegt,...

  • Hallo,


    ersteinmal muss man sich überlegen, ob der Hund Fährte oder Spurensuche lernen soll! Bei erstem soll der Hund die Bodenverletzung (mit tiefer Nase) suchen, bei zweitem geht es um die Spur - also die Duftpartikel in der Luft, auf dem Boden etc...


    Wenn der Hund schon Flächensuche gelernt hat, ist es vermutlich einfacher ihm das Spuren suchen beizubringen. Dabei darf bzw. muss der Hund auch neben der gelegten Spur laufen, weil sich die Geruchspartikel je nach Witterung in eine Richtung verziehen.


    Wir haben es z.B. beim Mantrailing schon häufiger erlebt, dass die Hunde eine Parallelstraße zu derjenigen, in der der Mensch tatsächlich langelaufen ist, entlang geschnüffelt und trotzdem das "Opfer" perfekt gefunden haben!
    Erst vor drei Tagen hat wieder einer unserer Schnüffelhunde eine direkte Abkürzung übers Feld genommen, anstatt den tatsächlichen Weg durch den Ort zu gehen!


    Wir Menschen müssen für unsere Hunde ganz schön stinken :wink: :D


    Viele Grüße
    Corinna

  • Erstmal Danke an alle. Schön, dass mir so viele antworten :)


    Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass mein Hund kein Jagd- oder Stöberhund ist. Sie ist ein Hütehund (bzw. Herdengebrauchshund). Vielleicht hat sie einfach nicht so viel Talent zum suchen :wink:


    @ Leoline
    Kasha war dabei, als ich die Fährte gelegt habe und hat zusehen können. Ich hab sie dann direkt danach losgeschickt. Also keine 10 min gewartet. Sollte ich das nächste mal vielleicht versuchen.
    Ach ja, dass mit dem Käsestück hinlegen und dann drauftreten ist eine gute Idee. Ich hab erst nach dem Auftreten ein Leckerli in den Fußabdruck gelegt.


    @ lunanova
    Ja, so wie du das beschrieben hast, habe ich es mir eigentlich vorgestellt :lol:
    Das klappt alles prima, bis zu dem Moment in dem ich sie losschicke. Sie findet die ersten ein/zwei Leckerlis und wird hecktisch. Ich habe schon extrem kleine Schritte gemacht, so dass sie die Leckerlis eigentlich wie eine Perlenschnur vor der Nase hatte. Trotzdem läuft sie ziellos durch die Gegend und sucht. Es kann dabei auch vorkommen, dass sie zwischendurch dann wieder eins findet, es kann aber auch sein, dass sie eine total falsche Richtung einschlägt. Wenn sie dann eine Weile nichts mehr gefunden hat, bleibt sie irgendwann stehen und schaut mich an.
    Sie ist einfach so verfressen dass sie total hibbelig wird und offensichtlich überhaupt nicht kapiert, was das ganze soll.


    Beim Spazierengehen heute habe ich nochmal darüber nachgedacht und ich glaube ich weiß woran es liegt.
    Ich verstecke immer mal wieder ein paar Leckerlis beim Gassi gehen und dann schicke ich sie zum Suchen los. Dabei sucht sie sozusagen selbstständig ein gewisses Gebiet ab (ein paar Quadratmeter).
    Jetzt macht sie eigentlich nichts anderes. Sie sucht einfach planlos ein gewisses Gebiet ab und hat noch nicht kapiert, dass die Leckerlis eigentlich in einer Reihe liegen und sie nur eins nach dem anderen aufsammeln müsste.
    Sie sucht auch mehr auf Sicht, als mit der Nase.


    Ich werde auf jeden Fall die nächste Fährte auf einem Teerplatz legen. Erstens ist die Ablenkung dabei nicht so groß und zweitens kann sie die Leckerlis auf Sicht der Reihe nach einsammeln. Hoffentlich begreift sie dann auf was ich raus will. Nach einigem Üben, dürfte es dann wohl auch auf einer Wiese funktionieren, oder?


    @ flying-paws
    Ich möchte mit ihr eigentlich nur etwas Fährtenarbeit machen. Wie gesagt, nicht für Prüfungen, sondern nur als Abwechslung und Kopfarbeit. Und damit sie lernt, auch mal ihre Nase zu benutzen. Sonst wäre dieser dicke schwarze Knubbel im Gesicht ja überflüssig :D


    Wenn noch Tips vorhanden sind.....immer her damit


    liebe Grüße
    Steffi

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