Harmonilogie (Anne Krüger) - Fragen, Antworten, Training

  • ich war auch auf keinem Seminar ;) hab nur in dem Buch etwas gelesen. Ich glaube es geht A.K. gar nicht um einen bestimmten Radius den der Hund einhalten soll. Ziel ist eher dass für den Hund der Bereich in deiner Nähe ebenso "befriedigend" ist wie der bereich zwei oder acht oder zehn Meter weiter und er darum nicht mehr unbedingt den Drang verspürt sich von dir ewig weit zu entfernen.

  • Zitat

    Ziel ist eher dass für den Hund der Bereich in deiner Nähe ebenso "befriedigend" ist wie der bereich zwei oder acht oder zehn Meter weiter und er darum nicht mehr unbedingt den Drang verspürt sich von dir ewig weit zu entfernen.


    Ja, aber warum verspürt er den Drang nicht? Im Buch steht ja klar, dass der Hund sofort Kritik bekommt, wenn er sich nicht wie gewünscht verhält. Bzw. wenn er nicht ansprechbar ist und nicht zumindest versucht, sich wie gewünscht zu verhalten. Es ist Blödsinn, dass der Fleck 20 Meter weiter tatsächlich nicht interessanter ist, als der Fleck 2 Meter neben dir. Und nur, weil du dem Hund verständlich sagen kannst, was du möchtest, wird er noch nicht hören. Es gehört ja explizit dazu, "Gewaltbereit" zu sein und jede Missachtung zu strafen. Dann davon zu reden, der Hund täte es aus freien Stücken, finde ich Augenwischerei. Er findet die vom Menschen gewünschte Option "befriedigender", weil er da keine "Störung", Zurechtweisung erfährt. Ich kenne auch jemanden, der nach Anne Krüger arbeiten. Da war anfangs viel an Druck nötig, da junger Hund, leicht ablenkbar... Mittlerweile sieht es toll aus, das gebe ich zu. Aber letztlich hat der Hund ja auch nicht wirklich eine Wahl. Dass ein Hund klare Führung, klare Kommunikation schätzt, keine Frage, auch das Ampelsystem sehe ich sehr positiv. Aber zu behaupten, der Hund täte dies freiwillig... Nehmen wir den Aufbau des Apportierens: man ziehe am Bein und Anne Krüger behauptet, dies würde einen Reflex auslösen, der eine Rolle beim Aufnehmen von Nahrung innehat :???: . Warum kann man dem Hund dann damit drohen, diesen Reflex auszulösen, wenn er sich nicht fügt (nächster Schritt ihres Aufbaus)? In der Jagdhundeausbildung wird dies als "humane" Alternative zu sonst gängigen Möglichkeiten des Apport-Aufbaus benutzt, da käme aber niemand auf die Idee, zu bahaupten, dem Hund mache das Spaß und es sei ein Reflex... Und das ist das, was mich stört an ihrem Konzept. Sie arbeitet darüber, dass der Hund quasi keine andere "angenehme" Möglichkeit hat, als die, zu gehorchen. Aber sie verkauft es als "der Hund macht es freiwillig, tut nichts lieber, als dem Menschen zu gehorchen...". Es klappt auch bei meinem Rüden gut, das Ampelsystem wende ich bei ihm durchaus an. Für ihn bedeutet "streicheln" dabei, alles ist in Ordnung, also freut er sich drüber. Dieses "unterwürfige" ankommen und gestreichelt werden wollen zeigt er interessanterweise nur in dem Zusammenhang mit Anne Krügers Systems... Meine Hündin spricht da übrigens nicht so drauf an...
    Was mich stört ist, dass die Übungen alle so aufgebaut werden. Man schafft eine one-way-out-Situation, dem Hund bleibt letztlich nichts anderes, als die Mitarbeit. Ich persönlich verwende es daher nur zur Absicherung, nicht zum Aufbau. Und mich stört es auch nicht, wenn mein Hund Spaß an einer Übung hat, sie als Spiel ansieht und deshalb mit macht. Und das kann man einfach auch anders aufbauen...

  • soziales Zusammenleben setzt eine gewisse Gesprächsbereitschaft voraus um Konflikte zu vermeiden. Wenn du bereit bist mit einer Person zu kommunizieren wirst du dich freiwillig in deren Nähe aufhalten um auch mitzubekommen, wenn sie versucht mit dir zu kommunizieren und dadurch Spannungen zu vermeiden.
    Wenn dein Freund mit dir sprechen möchte und du ihn ignorierst wird er dir stress machen, genau wie es deinem Hund Stress machen wird, wenn er ignoriert, dass ein anderer Hund ihm gerade kommuniziert hat "bis hier her und nicht weiter"

  • Sag ich doch. Hund lernt, es ist übel, nicht auf seinen Menschen zu achten, aber es ermöglicht stressfreies Leben, wenn er es tut... In dem Punkt widerspreche ich dir sicher nicht. Für meine Begriffe gibst du gerade ein paar Phrasen weiter... Dass ich für meinen Freund da bin (um in deinem Bild zu bleiben), heißt nicht, dass ich keine eigene Meinung habe, keine eigenen Bedürfnisse und keine eigenen Wege, mit einer Situation umzugehen. Macht mein Freund mir Stress, weil ich seinen Weg und seine Ansichten nicht teile... na ja... tolle Freundschaft...
    Anne Krüger behauptet das eine und praktiziert das andere, für mich... Entweder es ist eine -gleichberechtigte- Freundschaft und es beruht tatsächlich auf Freiwilligkeit oder ich zwinge den Hund zu etwas, indem ich ihm unmissverständlich klar mache, das nicht-Mitarbeit entsprechende Konsequenzen für ihn hat...

  • du hast mich gebeten dir das zu erklären und genau das habe ich versucht. Es ist nicht meine Methode und ich werd jetzt nicht mehr dazu schreiben, denn offenbar willst du sie nicht verstehen, sondern nur darüber diskutieren was dir daran nicht passt. Das tue mit der Urheberin selbst oder jemandem der nach dieser Methode arbeitet, aber nicht mit mir.

  • Zitat

    du hast mich gebeten dir das zu erklären und genau das habe ich versucht. Es ist nicht meine Methode und ich werd jetzt nicht mehr dazu schreiben, denn offenbar willst du sie nicht verstehen, sondern nur darüber diskutieren was dir daran nicht passt. Das tue mit der Urheberin selbst oder jemandem der nach dieser Methode arbeitet, aber nicht mit mir.


    Entschuldigung, ich habe lediglich deine Argumente hinterfragt, um verstehen zu können. Aber du hast recht, dafür ist eigentlich dieser Thread auch nicht da...


    edit: ich finde die Methode nicht schlecht, im Gegenteil, vieles daran gefällt mir. Mir missfallen die Begründungen, warum es funktioniert. Und vor allem, dass es nach Anne Krüger keine Zusammenarbeit, keine Achtung, Freundschaft, Respekt, was auch immer mehr ist, wenn Spiel, Spaß, Futter beim Aufbau eines Kommandos beteiligt sind... Dass das eine das andere automatisch ausschließt...

  • Soweit, wie ich die Harmonielogie verstanden habe, beruht sie auf "Harmonie", wenn der Hund bei mit ist und mir zuhört und auf "Disharmonie" wenn der Hund mich ignoriert.


    Der Hund muss die Harmonie spüren (nach Anne Krüger eher nicht durch Leckerlie, sonder anders, aber immer bis man deutlich sieht, dass es dem Hund gefällt) und er muss auch die Disharmonie spüren, aber immer erst nach einer Warnung (z.B. knurren).


    Steht in dem Buch, dass die Methode gewaltfrei ist bzw. dass der Hund alles freiwillig macht? Das wäre mMn schon "Augenwischerei". Ich würde das eher als ein feine/klare (pingelige?) hundeverhalten-imitierende Erziehungsmethode bezeichnen.


    Das Prinzip sagt klar, dass der Hund nicht angerührt wird, aber heftiges Erschrecken, ist auch nicht grade "nett". Ich finde auch nicht, dass man zu seinem Hund immer "nett" sein muss. Wenn er gerade über Nachbars Katze herfällt, darf er ruhig schon merken, dass ich das nicht will. Sich dann irgendwo hinzustellen und mit einem Leckerli zu locken, hilft da nämlich nicht. (Außer man hat einen "fertig" ausgebildeten Hund, dem nur ein kleines Versehen unterlaufen ist. :D )


    Wenn Hund und Halter nach rund 4 Jahre (laut Anne Krüger) den Grundgehorsam gut verinnerlicht haben, braucht man die rot-Phase (Erschrecken) vermutlich nur noch sehr selten. Dann sieht alles leicht und freiwillig aus. Bis dahin ist es aber ein langer Weg.


    Ich finde eigentlich, dass die Methode "Harmonielogie" nichts neues ist, sich nur von der reinen Leckerlie-Lehre etwas (positiv) abhebt und sich an der Komunikation zwischen Hunden orientiert. Hoppeln z.B. die kleine Welpen fröhlich auf Mama rum, die ihre Ruhe haben will, knurrt diese auch als Warnung, und wenn die Kleinen weiter machen und somit ihren Wunsch nach Ruhe ignorieren, springt sie auf, bellt und erschreckt sie. Beim 2. Mal reicht dann meist das Knurren.


    Vielleicht verkauft Anne Krüger ihre Methode ja etwas ungeschickt, sodass solche Themen in Foren immer heiß diskutiert werden? :???:

  • Ich lese auch noch mit und werbe jetzt auch (für diesen Thread- nicht dass mich jemand falsch versteht). Nicht wahr, Jenny :lol:
    Fahre in zwei Wochen nochmal "hoch" und werde dann hoffentlich auch ein bischen mehr hier beitragen können. Habe nämlich im Moment noch so meine Umsetzungsschwierigkeiten (ich glaube, mein Kopf ist noch aktiver als mein Bauch...).


    Liebe Grüsse

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