Hundetraining : Mit Trieb oder Futter?
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Wenn nur das Spielzeug eingesetzt wird, besteht die Gefahr der Objektfixierung.
Ich bin von der Leckerlimethode vollständig ab und spiele und belohne den Hund hauptsächlich mit dem Futterbeutel nach dem Prinzip von Nijboer (Apportieren des Preydummys als Belohnung). Da hat man Spiel, Spass, kann "Jackpots" einbauen, stärkt die Bindung und übt nebenbei entspannt die Unterordnung.
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Für mich hängt es auch stark davon ab, was ich üben möchte. Eine eher statische Übung (Bsp Steh aus der Bewegung) werde ich bei meinem Hund nie mit Spielzeug belohnen, eine aktive Übung (Bsp Abrufen) dagegen schon.
LG
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was ist die "Leckerliemethode"?
Du benutzt doch auch Futter - also keinen Deut anders. Dass JN das mit ein paar "wissenschaftlich" klingenden Namen belegt ...... Aber das Prinzip ist immer noch Bestätigung in Form von Futter.
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Kleine, weiche, mundgerechte Häppchen dem Hund ständig direkt ins Maul zu verabreichen. Das ist für mich die Leckerlimethode.
Bei der JN Methode ist das Futter die Belohnung für die erfolgreiche Jagd auf die Ersatzbeute. Wie komplex die Jagd ist, kann man selbst festlegen. Keine erfolgreiche Jagd = kein Futter = verhungern.
Seitdem ich von der Leckerlisache auf JN umgestiegen bin, ist die Bindung stärker geworden und die "Jagd": Hinsetzen, apportieren, abgeben, hinsetzen, hinlegen und Steadiness mit knapp 40 Sekunden auf 10 Meter Entfernung klappt wortlos und entspannt.
Der Hund ist motivierter und konzentrierter bei der Sache als vorher.
Ganz oberflächlich betrachtet arbeite ich natürlich auch "nur" über das Futter. Ich denke aber, das der Hund nach JN lernt wie wichtig die Kommandos "Sit" und "Down" sind, weil sie Teil der Jagdsequenz sind und nicht nur mal aus heiterem Himmel ausgeführt werden sollen für ein kleines Häppchen.
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Hallo!
Sry, is vielleicht eine doof Frage, aber wenn ich den Hund durch Jagdtrieb (Spielzeug) belohne, kann das dann zur Folge haben, dass der Hund auch gegenüber z.B. Wild einen stärkeren Jagdtrieb enwickelt?
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nun ja, ich ziehe Clickern vor - da wird auch nicht "permanent Leckerlie in den Mund gestopft". Sondern Hund muss vorher "arbeiten" - und dabei auch noch selbständig mitdenken.
Lenali
habe ich bis jetzt noch nicht erlebt - bei den meisten Hunden mit starkem Beutetrieb ist auch der Jagdtrieb recht stark ausgeprägt.
Aber bei den Hunden, bei denen quasi der Beutetrieb erst so richtig mit Spiel geweckt wurde, habe ich es noch nicht erlebt, dass die zu grossen Jägern wurden. -
Zitat
wenn ich den Hund durch Jagdtrieb (Spielzeug) belohne, kann das dann zur Folge haben, dass der Hund auch gegenüber z.B. Wild einen stärkeren Jagdtrieb enwickelt?
Hhm, ich würde es eher andersherum sehen - du kannst den möglicherweise vorhandenen Jagdtrieb eines Hundes durch kontrolliertes "Jagen" eines Spielzeugs kanalisieren und umlenken.
Außerdem hast du das Spielzeug unter Kontrolle, du kannst daher mit seinem Jadgtrieb arbeiten (Impulskontrolle etc) und bist dann für den Ernstfall (lebensmüde Karnickel) gewappnet. Möglicherweise... Wir sind noch nicht so weit... :/Grüße,
das Krümelmonster. -
Zitat
Hhm, ich würde es eher andersherum sehen - du kannst den möglicherweise vorhandenen Jagdtrieb eines Hundes durch kontrolliertes "Jagen" eines Spielzeugs kanalisieren und umlenken.
Außerdem hast du das Spielzeug unter Kontrolle, du kannst daher mit seinem Jadgtrieb arbeiten (Impulskontrolle etc) und bist dann für den Ernstfall (lebensmüde Karnickel) gewappnet. Möglicherweise... Wir sind noch nicht so weit... :/Grüße,
das Krümelmonster.Genau richtig
Beutespiele sind nicht dazu da, um Jagdtrieb zu verstärken, sondern um einen Ausgleich zur selbstständigen Jagd zu bieten, der noch stärker sein muss, als das Jagen von Wild!
Im Antijagdtraining wird das durch die Reizangel und den Futterbeutel gegeben.
(und J.N. ist nicht derjenige, der die Futterbeutelmethode erfunden hat, sondern sie nur als einen seiner Programmpunkte aufgeführt hat - für mich der einzigst gute in seinem "Konzept" )LG Jana
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Ob ich nach einem Markersignal ( Wort oder Geräusch) in meine Tasche fasse und ein Leckerlie werfe als Belohnung oder einen Futterbeutel oder ein Spielzeug, wo ist da der bitte der Unterschied. Beides passiert auf positiver Konditionierung.
LG
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Ich sehe einen kleinen, aber feinen Unterschied in Leckerli werfen und ins Maul stopfen.
Der Unterschied zwischen Spielzeug und Futterbeutel ist, dass nach dem "Spiel" aus dem Futterbeutel gefressen wird. Ich finde, dass dies eine logische und natürliche Belohnung darstellt. Ebenso halte ich die klassische Konditionierung für effizienter und natürlicher als das Ignorieren von unerwünschten Verhalten, wie es oftmals mit der Klickermethode propagiert wird. Ein gutes Beispiel für die klassische Konditionierung ist Cesar Millan (http://www.cesarmillaninc.com/).
Gerne zitiere ich mal den JN zum Clickern:
"Unter instrumentellem Lernen verstehe ich eine situationsbezogene Konditionierung. Nicht die Beziehung zwischen Mensch und Hund bestimmt die Verhaltensabläufe, sondern ausschließlich die Situation, von der der Mensch nur ein Teil ist. Meines Erachtens wird beim instrumentellen Lernen der Mensch zum Instrument und der Hund zu einer programmierbaren Maschine degradiert."
und weiter:
"Wer lernt hier was?
Sie denken vielleicht, dass Sie Ihrem Hund das Kommando schnell beigebracht haben. Was aber haben Sie eigentlich Ihrem Hund vermittelt? Er hat gelernt, dass Hinsetzen ein Kommando für den Menschen (= Futterautomat) ist, woraufhin dieser ein Leckerli abgibt. Je penetranter der das Kommando gibt, desto größer ist die Chance auf Erfolg. Also gibt der Hund dem Menschen ein Unterordnungskommando "Leckerli her - dalli!". Wer ordnet sich nun wem unter?Mit der "Leckerli-Methode" kann man seinem Hund ruckzuck unendlich viele Tricks beibringen. Der Mensch verlangt die Tricks (Sitz, Platz, Fuß, Pfote) und denkt, dass der Hund schon mit Leckerchen und Streicheleinheiten glücklich ist. Ich sehe, dass man auf diese Weise seinen Hund herunterstuft als primitives Wesen, das nur auf Leckerlis orientiert ist."
und weiter:
"Es ist falsch zu denken, dass der Hund schon funktioniert, wenn man nur einfach genügend Leckerli "einwirft" wie in einen Automaten, den man programmieren kann. Es ist falsch, sich keine Gedanken darüber zu machen, dass der Hund ein Wesen ist, das sehr wohl denken kann. Und man sollte einmal überlegen, wie der Hund den Menschen sieht, wenn er ihn "bedinen" kann, als wäre er ein Futterautomat, der auf "Knopfdruck" Leckerlis auswirft."
Aus JN: Hunde erziehen mit Natural Dogmanship.
Und noch ein Zitat von JN aus Hunde vestehen mit JN:
"Instrumentelle Konditionierung
B.F. Skinner hat die Gesetzmäßigkeiten der Vehaltensbeeinflussung, die er in seinem Labor vor allem bei Tauben und Ratten entdeckt hatte, wissenschaftlich festgehalten. Bei seinen Tests ging es nicht um artgerechte Haltung, Beziehung oder Gefühle, sondern nur um die rein wissenschaftlichen Testergebnisse. Die Tiere lernten durch "try and error" (Versuch und Irrtum) - ohne Beisein eines Menschen oder Artgenossen -, z.B. einen Schalter zu berühren, eine Pirouette zu machen oder den Kopf hochzurecken, wobei dieses Verhalten mit Futter bestärkt wurde. So konnte Skinner den Tieren unendlich viele Tricks beibringen, die mit ihrem natürlichen Verhalten nichts mehr zu tun hatte, ohne dass hier bei in irgendeiner Weise eine soziale Beziehung eine Rolle spielte.[...]
Das Lernen wird nicht durch den Sozialpartner initiiert, sondern der Mensch ist lediglich Ersatz für Skinners Futterautomaten. Instrumentelle Konditionierung macht ein Lebewesen jedoch nicht sozialer."Viel Text, aber JN wird immer nur auf "der macht alles über Dominanz" reduziert.
Aber der zentrale Satz ist "ND ist eine grundlegende Philosophie über die beziehungsorientierte Erziehung von Hunden. Es ist keine Trainingsmethode, die man einmal die Woche auf einem Übungsgelände üben kann, sondern eine Lebensweise, die man alltäglich mit seinem Hund lebt".
Und da spielt der Futterbeutel die entscheidende Rolle. Es das gemeinsame und verbindende Ziel zwischen Mensch und Hund. Die Jagd auf die Ersatzbeute.
Die Kurzfassung: Der Einsatz des Futterbeutels ermöglicht eine beziehungsorientierte Erziehung eines Sozialpartners. Das ist was ich möchte. Wenn ich den Hund strafe, dann mache ich das und es kein Kissen was aus heiterem Himmel kommt o.ä.
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