Ignorieren oder Stellung beziehen?

  • @ Floydie+Duran


    Rein statistisch gesehen, ja. Das liegt daran, das Hündinnen oder die Fähen der Wölfe häufig das bessere Inteligenz- Leistungs- Verhältnis aufweisen, was ja ausschlaggebend für die Rangordnung ist. Ein weiterer, sehr wichtiger Faktor bei Wölfen, Wild- und Streunerhunden ist die Populationsentwicklung. Hündinnen und Fähen trennen sich eher freiwillig von einem Rudel. Im Gegensatz dazu, werden die Rüden meist ausgestoßen. Diese sind entweder sehr junge Tiere oder solche mit verhältnismäßig niedrigem Leistungsniveau. Die Hündin/Fähe sucht sich den Deckrüden aus. Sie hat folgerichtig einen Vorteil, der sich nach dem Werfen noch erweitert. Bis zum Alphatier ist es für männliche Tiere ein weiter Weg. - Wie beim Menschen! - :)


    @ Gumminase


    Sorry, ich habe es heute fMorgen vergessen.


    Versuche Dich mal mit folgendem Gedanken anzufreunden.


    Für einen Hund ist jede Begegnung mit einem anderen Hund oder einem Menschen ein Akt der Resourcensicherung/verteidigung.
    Ein Hund reagiert grundsätzlich, aus seiner Sicht folgerichtig. Er kann also nicht wissen das seine Resourcen nicht gefährdet sind.
    Nehmen wir die Begegnung mit Menschen. Dein Hund bellt und Du ignorierst ihn. Der Mensch geht weiter. Aus der Sicht Deines Hundes hat das Bellen zum Erfolg geführt, weil er ja nicht wissen kann, das dieser Mensch ein Ziel hatte. Er hat also jeden Grund den nächsten Menschen ebenfalls anzubellen. Ignoranz ist eigentlich eine Strafe. Das kann zu folgenden Assoziationen führen:
    a) Herrchen hat die Situation nicht im Griff. Ich armer Hund habe Angst, muss aber die Arbeit machen.
    b) Herrchen ist nicht in der Lage auf unsere Resourcen aufzupassen, dann mache ich das eben.
    c) Herrchen hat offenbar Angst vor dem Fremden. Ich habe zwar auch Angst, aber einer muss ja da durch.
    Dein Hund hat also trotz der Negativerfahrung mit Dir (Du regelst die Situation nicht) ein Erfolgserlebnis (Der Feind hat sich entfernt).
    Im Prinzip hast Du zu Eurem Nachteil die Prinzipien der Hundeschule (positive Bestärkung) unfreiwillig umgesetzt. Das fördert Euer Verhältnis und das Vertrauen Deines Hundes nicht wirklich.
    Versuche solche Begegnungen doch mal zu abstrahieren. Sobald sie auf einen Fremden reagieren möchte, erteilst Du einen Befehl, den Du auch bedingungslos durchsetzen kannst. "Sitz" zum Beispiel. Das ist eine Übung die Du notfalls auch mit mehr oder minder sanfter Gewalt durchsetzen kannst. Du könntest sie auch sehr kurz nehmen und einen Kreis oder eiche Acht laufen. wichtig dabei ist, das Du zwischen ihr und der fremden Person bleibst, so das sie überhaupt keinen Kontakt zu der Person aufnehmen kann. Du musst sie zwingen, sich nur und ausschließlich auf Dich zu konzentrieren. Wenn sie auf die Person reagiert, maßregel sie, indem Du härter durchgreifst. Die Person wird dabei von Dir überhaupt nicht beachtet..
    Es ist wichtig, dass sie weder die Übung, eine mögliche Maßregelung, noch die anschließende Belohnung mit der Person in Verbindung bringt.


    Ziel der Übung ist nicht das Anbellen von fremden Menschen zu unterdrücken/zu manipulieren, sondern sondern Ihr zu zeigen, dass sie sich nur auf Dich zu konzentrieren hat und sie realisiert, das die Konzentration auf Dich zu ihrem Vorteil ist. Das stärkt ganz nebenbei auch ihr Vetrauen zu Dir.
    Die Sache mit der positiven Bestärkung ist bis jetzt nach hinten losgegangen, nun muss Deine Hündin es mit Konrad Adenauer halten, der da einst sagte: "Kein Problem ist so groß, als das wir es nicht ignorieren könnten.

  • Hi Wakan, noch einma Danke für die Tips (auch an die anderen!)


    Meine Hündin ist übrigens ein Rüde :)


    Ich denke auch, dass das Problem darin liegt, dass er nicht voll darauf vertraut, dass ich in jeder Situation alles regeln kann;
    die Hundeschule, in der ich seit letzter Woche bin, hat mir-im Grunde übereinstimmend mit Euren Ratschlägen-auch gesagt, daß ich, wenn er andere anmacht, ruhig vor ihn treten und ihm mit meinem Körper den Weg versperren bzw ihn abdrängen soll; das hat-bisher-auch sehr gut geklappt und ich muss sage, ich hatte ein tolles Erfolgsgefühl, da ich einfach mehr den Eindruck hatte, die Situation unter Kontrolle zu haben bzw sie selbst zu gestalten.


    Den Hund ins Sitz oder gar Platz zu bringen, halte ich für keine so gute Idee, da er sich in der Situation ja bedroht fühlt und ich ihn so zwinge, zusätzlich noch ein Position der Schwäche einzunehmen.


    Was ich auch ganz spannend in puncto "Frauchen hat die Situation im Griff" fand, war ein Beitrag aus dem Forum, in dem jemand sagte, wenn ihr Hund in der Wohnung belle, weil jemand an der Tür vorbeigeht, gehe sie, allen TRheorien des Ignorierens zum Trotz, manchmal einfach zur Tür und tue so, als schaue sie nach, um dem Hund zu zeigen, dass sie aufpasst und alles in Ordnung ist-und das klappte.


    LG,


    Gumminase

  • Hallo zusammen,
    habe auch das gleiche Problem es sind immer Hunde die am Rad laufen,werden verbellt angepöbelt hochsteigen in die Leine die ganze Palette. Habe einen Rüden von 20kg in den Momenten wächst er auf 40kg.
    Nach diesen Begegnungen bin ich immer fix und fertig Schulter tut weh,Herz rast. Habe es ein Jahr lang mit ignorieren versucht, jezt bekommt er im Ansatz ein klares NEIN stell mich vor ihn, nix hilft. Gehe diesen Situationen so weit es geht aus dem Weg, heißt beobachte die Zeitrn der Anderen, aber immer klappt es nicht. Es ist Streß pur. Ansonsten ist er ein ganz Lieber kann mir keinen Besseren vorstellen nun hab ich die Hoffnung wenn er älter wird läßt das nach, er ist jetz 20 Monate. Frage ob jemand sowas schon mal hatte meine das wenn sie älter werden sich das Verhalten ändert ? weiß nicht mehr weiter im Moment. Gruß medi

  • Hi,


    hab mir kürzlich einen Video gekauft, der heißt "Fremdsprache Hündisch" Teil 2, Stress beim Hund. Das ist irre interessant. Hier wird gesagt, dass einige Hunde sich so verhalten, weil sie an der Leine weder fliehen noch zum anderen Hund hin können. Dieser Konflikt löst Stress aus, der Hund hängt in der Leine und bellt, um den Stress abzubauen, da er sonst mit der Zeit krank würde. Das hat mit Aggression überhaupt nichts zu tun, wenn man den Hund ableint und er sich dann friedlich verhält. Bin mit dem Angucken noch nicht ganz fertig. Mal sehen, ob die dazu einen Lösungsvorschlag haben. Melde mich dann wieder.
    Gruß Kindhund

  • Moin moin
    hallo Kindhund haste schon das Video zuende geschaut ? wie heißt es genau und wo kann mans bekommen ? Dank im voraus medi

  • Zitat

    Moin moin
    hallo Kindhund haste schon das Video zuende geschaut ? wie heißt es genau und wo kann mans bekommen ? Dank im voraus medi


    Nee, habs noch nicht zu Ende. Hatte keine Zeit. Ist aber eine DVD. Aber egal, gab neulich einen Link hier im Dogforum, da hab ichs bestellt. Nennt sich Fremdsprache Hündisch. Gibt es Teil 1 und 2. Guck mal hier: http://www.beta-dog.de/


    Gruß Kindhund

  • hallo steffy


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    @ Wakan: Oh oh, wo hast du das denn her ? Schau dir mal Dokumentationen über Wolfsforschung an (sehr zu empfehlen: Bloch). Das sieht in einem gewachsenen Rudel vollkommen anders aus, Maßregelungen gibt es in seltenen Ausnahmefällen, Alphatiere werden anerkannt und respektiert, weil sie souverän und erfahren sind, die brauchen niemals "handgreiflich" zu werden. Da wird zu 90 % mit Blick- und Körpersprache agiert. Tztztz, sorry, aber das ist absoluter Blödsinn ...
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    ...das seh ich etwas anders
    das handgreifliche maßreglungen zu den ausnahmefällen gehören mag ja sein ....doch ist es aber auch, fester bestandteil der kommunikation von wölfen und hunden.(das wort "ausnahmefälle " find ich in dem zusammenhang augenwischerei!
    ich finde das der druck/interesse ,das soziale gefüge in geregelten bahnen zu halten, im wolfsrudel enorm hoch ist!und im grunde auf den untern rängen jeder weiss ,was ihm blüht,wenn er auf die "sanften" forderungen
    des ranghöhern nicht reagiert.ich denke halt ,weil im rudel so konsequent und auch mal hart durchgegriffen wird , reichen nacher,nen paar ausagekräftige blicke und gesten um die situation ,zu regeln...doch was ist wenn der gegenüber nicht darauf reagiert...??..dann wirds ruppiger.


    ...das siehste doch bei haushunden meist in verkümmerter/verhaltensgestörter Form auch !
    im groben und ganzen, seh ichs so...wenn ich unerwünschtes verhalten
    ignoriere ,bring ich dem hund bei ,es auch auszuleben.


    @gumminase...ich empfehl dir auch lieber ,setz dich durch!


    lg krusti

  • Mira fängt auch vermehrt an "Gefahren" anzubellen. Früher ist sie weggelaufen, jetzt bleibt sie stehen und bellt. (immer fluchtbereit)
    Darum lasse ich sie jetzt am Wegrand sitzen (Abstand so, das sie es gut ertragen kann), und stelle mich vor sie. Dabei kann sie an mir vorbei sehen und sich die Sache in Ruhe genauer ansehen und ist (meistens) ruhig.
    Bei einigen Dingen reicht es mittlerweile wenn ich neben ihr stehe, sie darf dann aber hinter mich gehen wenn ihr das sicherer ist.
    Die betroffenen Passanten sind obendrein meist sehr dankbar und freundlich, sodas die Gesamtsituation entspannter ist. :bindafür:
    optimistischer Gruß, Karin

  • Hallo Karin,


    diese Vorgehensweise finde ich super! :gut: Zum einen zeigst du ihr damit, dass du die Situation im Griff hast und sie beschützt und zum anderen merkt sie so, dass sie keine Angst haben muss. Ich finde in dieser Situation ist es wirklich besser Stellung zu beziehen als zu Ignorieren. :bindafür:


    LG
    Mija

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