Jagdambition und Abrufen
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Darum: Was machen eure Hunde, wenn ihr 20 Minuten an einer Wiese steht und euch mit einem anderen Hundehalter unterhaltet - etwas, das mir im Moment fast unmöglich ist.
Sowas mache ich in den seltensten Fällen...für gewöhnliche gehe ich spazieren...
Wenn es aber doch mal vorkommt, dass ich mich für einen längeren Zeitraum mit jemandem unterhalte, dann sitzen, liegen oder stehen meine Hunde gelangweilt daneben und warten, dass ich weitergehe!ZitatEs geht wunderbar, solange ich sie bespaße.
Höre ich auf, das tollste für den Hund zu sein, fängt sie an und geht an den Wegrand, den Meter (wenns überhaupt ein Meter ist) bis zu den Brombeeren und schnuffelt und sucht.
Und genau da sollte man doch mit Gehorsamstraining ansetzen...
Wie gesagt...ich habe nichts gegen ein bisschen Bespassung und Spiel mit dem Hund, wenn das aber meine Hauptbeschäftigung auf dem Spaziergang ist und ich den Hund anders kaum vom Jagen abhalten kann, dann find ich das schon etwas fragwürdig...
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Darum: Was machen eure Hunde, wenn ihr 20 Minuten an einer Wiese steht und euch mit einem anderen Hundehalter unterhaltet - etwas, das mir im Moment fast unmöglich ist.
Die Frage ist gut, wäre etwas für das ganze Forum :? Hier werden die meisten Hunde wohl jagen gehenWenn ich mich irgendwo auf die Wiese stelle und meinen Hund nicht mehr bespaße und auch kein Kommando gebe, dann geht Sascha los und sucht Spuren. Er geht also jagen.
Ich hab das Thema mal eröffnet:
https://www.dogforum.de/fpost7566333.html#7566333 -
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Und genau da sollte man doch mit Gehorsamstraining ansetzen...
Irgendwie bezweifel ist, dass man einen jagtlich ambitionierten Hund mit Gehorsamstraining vom Jagen abhalten kann. Dann könnte ich mir das gesammte Anti Jagt Training ja sparen, wenn es einfach nur bedeutet, dass der Hund brav bei mir liegt.
Ausserdem haben hier viele geschrieben, dass der Hund sich selber beschäftigen soll auf den Gassirunden. Bei meinem Hund sieht die Beschäftigung eben so aus, dass sie jagen geht. Ihr ist rumstehen zu blöd, eine große Schnüfflerin war sie noch nie (also im Sinne von jeden Baum untersuchen oder so - kann daran liegen, dass sie leider eine früh kastrierte Hündin ist), wälzen hab ich sie erst 2 mal gesehen in den 10 Monaten die ich sie habe - einmal frisch mit Kuhhinterlassenschaften gedüngtes Feld und einmal Pferdeäpfel. Ab und an wird mal ein Stöckchen zerkaut, aber nur in absolut wildfreiem Gebiet. Besteht irgendwo ne Chance auf nen Hasen (und das ist hier leider fast überall) ist das interessanter.
Solange ich gehe, sie immer mal wieder mir kurzen Einheiten oder auch einzelnen Befehlen ihre Aufmerksamkeit bei mir halte, solange ist alles prima. Aber eben die genannten 20 Minuten schwätzen, das geht halt effektiv nicht.
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Irgendwie bezweifel ist, dass man einen jagtlich ambitionierten Hund mit Gehorsamstraining vom Jagen abhalten kann.Doch...genau so mache ich es mit Janosch ja auch...und genauso wird doch auch mit jagdlich geführten Hunden verfahren...mit denen macht doch kaum ein Jäger Anti-Jagdtraining...die dürfen in eng gesteckten Grenzen ihrem Trieb nachgehen und werden darüber hinaus durch Gehorsam von eigenmächtigen Jagdausflügen abgehalten...sonst wären sie in der Praxis ja gar nicht einsetzbar!
Versteh mich jetzt nicht falsch, ich mach ja auch Dinge um den Jagdtrieb meiner Hunde zu kanalisieren und auszulasten, so machen wir Dummytraining, Such- und Fährtenspiele etc. All das halte ich für immens wichtig um den Jagdtrieb meiner Hunde zumindest annähernd auslasten zu können und ist mit Sicherheit die Basis um den Hund besser kontrollieren zu können, aber das Verhalten bei tatsächlichen Wildbegegnungen wurde bei mir über den normalen Grundgehorsam geformt... -
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aber das Verhalten bei tatsächlichen Wildbegegnungen wurde bei mir über den normalen Grundgehorsam geformt...
Das kann ich mir sogar gut vorstellen und denke mir, dass es bei tatsächlichen Wildbegegnungen auch gar keinen anderen Weg gibt. Ein Hund wird sicherlich nicht "nicht-hetzen" gehen, nur weil er ja mit Dummytraining und/oder Nasenarbeit schon beschäftigt wurde. Er geht einfach nur deswegen nicht jagen, weil er gelernt hat, dass er das nicht darf/kann, wenn der Mensch ein entsprechendes Verbot ausspricht oder wie bei AuraI eine genau in dieser Situation einsetzende Alternativhandlung vorgeschlagen bekommt, der er nachkommt, weil er aus Erfahrung weiß, dass das Durchstarten zum Jagen keinen Erfolg hat, die Alternativhandlung aber schon.Nur, wie ist das mit Hunden die aktiv schon losgehen und Spuren suchen? Sascha jagt ja nicht erst, wenn wir tatsächliche Wildbegegnungen haben. Eigentlich sind seine Sinne sobald wir "draußen" sind nur auf eins ausgerichtet: Spuren suchen -aufscheuchen - jagen. Ohne permanente Beschäftigung habe ich momentan gar keine Chance ihn überhaupt aufnahmefähig zu machen und damit an seinem Gehorsam zu arbeiten. Ich hoffe, dass ich das irgendwann langsam wieder abbauen kann und Sascha eine immer längere Zeit ohne eine von mir aufgedrückte Beschäftigung bleiben kann, ohne dass er sofort auf eigene Faust jagen geht. Nur muss ich mir dafür wohl auch überlegen, was er stattdessen tun sollte/kann ...
Vielleicht mache ich mir hier auch nur unnötige Gedanken, weil Sascha vielleicht von selbst Alternativbeschäftigungen zur Jagd finden wird :? Ich weiß es nicht Momentan geht er entweder jagen oder wird von mir beschäftigt :/ -
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Nur, wie ist das mit Hunden die aktiv schon losgehen und Spuren suchen? Sascha jagt ja nicht erst, wenn wir tatsächliche Wildbegegnungen haben. Eigentlich sind seine Sinne sobald wir "draußen" sind nur auf eins ausgerichtet: Spuren suchen -aufscheuchen - jagen.
Das Problem hatte ich mit Janosch lange Zeit sobald wir irgendwo einen Wald betreten haben...und in Nordhessen gibt es viel Wald...
Wie bin ich da verfahren...sobald er anfing Kreise zu ziehen und zu suchen hab ich ihn jedesmal mit einem deutlichen "Nein" zurück auf den Weg gelotst...war es ganz extrem dann musste er auch mal ein Stückchen "Fuß" laufen und ich hab ihn erst dann wieder entlassen, wenn er einigermaßen gesittet neben mir herlief. Zusätzlich hab ich darauf geachtet, dass er nicht zuweit vorläuft...hier hat es sich sehr ausgezahlt, dass er auf Kommando wartet! Wir haben da wirklich anstrengende Monate hinter uns gebracht...aber irgendwann hat es in seinem Kopf wohl "Klick" gemacht und heute läuft er auch im Wald recht entspannt auf den Wegen und lässt sich auch bei Wildbegegnungen meistens kontrollieren! -
Wir haben so gut wie gar keinen Wald nur Feld, das aber voller Wild und Wildspuren.
Die Wege durfte Sascha daher noch nie verlassen und das sitzt auch, es sei denn, er geht stöbern und leider ist er auch beim Stöbern nicht wirklich ansprechbar und somit kontrollierbar. Ein Nein in einer solchen Situation würde höchstens bewirken, dass er erst recht durchstartet.
Das Problem ist auch, dass er nicht erst auf dem Feld beginnt zu jagen, sondern bereits auf dem Weg, auch in meiner Nähe. Er schnüffelt, schnüffelt, schnüffelt ... und ist dann irgendwann (ohne äußerlich erkennbares Zeichen) einfach nicht mehr abrufbar und trabt weiter.
Hm, sicher könnte ich ihn einfach nur durch die Schleppleine davon abhalten aufs Feld zu gehen und meinen Rückruf durchsetzen. Das tu ich natürlich auch, logisch Aber das hindert ihn ja nicht daran, sich sofort wieder, eben auf dem Weg dem Jagen zu widmen und in einen Rausch zu schnüffeln, der ihn ein paar Momente später wieder dazu veranlasst seine Erziehung zu vergessen :/Schwierig, wenn ich Sascha also das Stöbern auf dem Weg lassen würde, dann müsste ich sicherstellen, dass er aus dem Stöbern auch sicher abrufbar ist.
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Dein Sascha scheint schon ein echter Härtefall zu sein... :/
Was passiert denn wenn er dann stöbern geht...achtet er trotzdem noch darauf in welche Richtung du gehst und hält den Anschluß oder zieht er dann wirklich alleine los und taucht irgendwann zuhause wieder auf? -
Nein, er achtet nicht mehr darauf in welche Richtung ich gehe. Ich hab es zu Beginn ausprobiert was passiert, wenn ich mich entferne, da unser früherer Hund dann immer gekommen ist. Selbst wenn ich mit dem Pferd weggaloppiere interessiert es ihn nicht, wenn er bereits weg ist. Im Ansatz konnte ich ihn (zumindest früher, als er noch mitkam) damit noch stoppen.
Bei unserem alten Hund habe ich durch solche Aktionen überhaupt erst den Jagdtrieb kontrolliert bekommen. Der wusste irgendwann, wenn er durchstartet, dann bin ich weg und zwar ziemlich schnellBei Sascha scheint das nichts zu bringen, der geht zuerst seinem Jagdinteresse nach und danach orientiert er sich erst, wo eigentlich der Rest geblieben ist.
Allerdings habe ich es bis in die letzte Konsequenz noch nicht ausprobiert, das heißt, ich bin noch nie wirklich nach Hause gegangen, dafür hab ich zu großes Muffensausen und ja, die Jäger hier würden wohl auch schießen bzw. mir zunächst einmal einen riesigen Einlauf verpassen (Ist halt Dorf, hier kennt man sich ).
Und da Sascha meist in Sichtweite jagt und stöbert bzw. kann man hier in Dithmarschen halt sehr weit schauen
Das heißt, nachdem das Weggehen in der Erprobungsphase nicht funktioniert hat, fange ich ihn jetzt ein (Wenn es denn doch noch einmal passiert). Soweit steht er dann zumindest im Kommando, dass er sich abrufen oder ablegen lässt, wenn ich mit etwas Glück nah genug an ihn herangekommen bin.P.S. Doch, einmal bin ich mit dem Auto weggefahren und dann wieder umgekehrt, weil er nicht kam. In der Zwischenzeit war er dann wohl auch soweit fertig mit der Jagd und zumindest schon einmal in der Nähe des Weges, wo er fröhlich weiter anderen Spuren nachging ...
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Soweit steht er dann zumindest im Kommando, dass er sich abrufen oder ablegen lässt, wenn ich mit etwas Glück nah genug an ihn herangekommen bin.
Hm...aber wenn das doch klappt, warum ist es dann nicht möglich ihn abzulegen bzw. abzurufen bevor er sich überhaupt entfernt...nicht anders habe ich es ja mit Janosch auch gemacht...
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