Jagdambition und Abrufen

  • Die Frage, ob es allein mit positiver Bestärkung klappt, stell ich mir auch seit einiger Zeit.


    Ich bin mit Snoop seit mindestens 2 Jahren am Antijagdtraining.
    Natürlich; im Vergleich zur Anfangssituation ist es viel besser geworden.
    Ich kann ihn frei laufen lassen, und er lässt sich von Spuren oder Buschwerk abrufen. Wenn ich die Augen offenhalte, bemerke ich alles Wild vor ihm, weil er selten schaut. Er hat eher die Nase auf dem Boden.


    ABER wenn ein Reh oder Hase in seiner Nähe übers Feld rennen würde, weiß ich, dass ich ihn NICHT abrufen könnte. Leider.


    Deswegen arbeite ich auch weniger am Rückruf, als an der Steadyness. Ich denke, wenn er die Nerven behält bei Wildbegegnungen, wird er auch eher auf mich hören, als wenn er sich vor Aufregung vergisst.
    Daher üben wir viel Wildbegegnungen und arbeiten an der Impulskontrolle.


    Natürlich ist es schon viel besser geworden. Bei Vögeln und Pferden (bei Pferden war es am schlimmsten!!) läuft er schon ohne Leine gelassen weiter, wenn wir ihnen begegnen. Bei Hasen und Rehen klappt das nicht. Ersten treffen wir die nicht so oft, und können es nicht so oft üben. Zweitens bleiben die nicht so lang in unserer Nähe, dass Snoop Zeit hätte, sich zu beruhigen.


    Ich bin davon überzeugt, dass das der Weg wäre.
    So, wie bei Bibidogs, die geschrieben hat, dass ihr Hund Rehe wohl schon langweilig findet.


    Aber trotz Imulskontrollübungen, Übungen zur Steadiness, Dummytraining, gutem Grundgehorsam usw. muss ich die eigentliche Frage mit NEIN beantworten... Leider.

  • Hallo,


    wenn bei Euch eine Leine oder ein Schlüssel fliegt, was macht Ihr, wenn der Hund in der Situation ein paar Meter weiter weg ist ?


    Ich habe Amy schon mehrfach vom Reh, einmal vom Fuchs und auch schon von Hasen ohne Probleme zurückgerufen; zweimal ist sie diesen Winter aber leider einem Reh hinterher :/ . Und beide Male hätte ich gar nicht mehr werfen können, da der Abstand zu groß war. Was macht Ihr dann ?


    Jetzt ist sie an der Schleppe und wir üben wieder. Ich meine also, was macht Ihr dann in der Situation selber?


    Liebe Grüße, Jana

  • Zitat

    zweimal ist sie diesen Winter aber leider einem Reh hinterher :/ . Und beide Male hätte ich gar nicht mehr werfen können, da der Abstand zu groß war. Was macht Ihr dann ?


    Hi Jana,
    bei solch einer Aktion bin ich weg, aber ganz schnell.


    Wenn Atti meint, jagen gehen zu dürfen, verabschiede ich mich genauso schnell wie er und anschließend ignoriere ich ihn kurz.


    Er ist zwar nie lange weg,max. 20 oder 30 sek, aber das ist schon zu lang.

  • Hi Conny,


    das Abhauen ( mit dem Auto ) hat ja auch ganz schön Eindruck gemacht bei ihm, stimmts? ;)


    Amy war beide Male ewig weg ( schätze mal 2 - 5 min :???: ). Wenn ich dann abhaue, woher weiß ich, ob sie weiterjagt, nach Hause läuft ( Hauptstaße ) oder mich sucht ?


    Zu Deiner Frage am Anfang, Amy ist Sichtjägerin, Spuren sind zwar interessant, da kann ich sie aber leicht von ablenken. Nur wenn die Viecher meinen, zwei Meter neben ihr aufspringen zu müssen, dann wird es schwer.


    Liebe Grüße, Jana

  • Jana bei mir war die Situation so: Mit Lee UO gemacht und Pepper ist rumgehüpft. Auf dem Fußballfeld ging ein Vieh hoch (da saß in 27 Jahren noch nie was!) und Pepper war recht weit weg (sie hat nen großen Radius). ich seh nur aus den Augenwinkeln wie sie nachgeht und sage Platz. Sie ignoriert es und dann flog der Schlüssel. Selbst wenn ich sie hätte treffen wollen, hätte ich es nicht geschafft. Dazu eben ein "PLATZ!!" das alles andere als nett war und Madame lag :ka:

  • Bei Lucy: gaaanz viel Impulskontroll-Training, mit frei laufenden Kleintieren (Lucy gesichert), beim nachlaufen von geworfenen Bällen und mit der Reizangel. Als Ersatz lasse ich Quietschies "jagen", mache Suchspiele, was mit dem Dummy... Mein Vorteil: Lucy reagierte am heftigsten bei Eichhörnchen: da kam sie ja eh nie weit... Startete sie doch mal unerlaubt, kam ein Anranzer von mir. Nichts körperliches, ist bei dem Sensibelchen Lucy aber auch nicht nötig...


    Bei Grisu wollte ich es erst gar nicht so weit kommen lassen und habe von Welpe an daran gearbeitet und völlig anders aufgebaut: Klein Welpi mit Neugier aber ohne großartig Jagdtrieb sah z.B. ein Reh, tapste einen Schritt in die Richtung, was von mir mit einem böse geknurrten "Hey!!!" quittiert wurde. Der darauf folgende Blick von ihm in meine Richtung wurde mit viel Lob, knuddeln und Leckerlie bedacht. Ging ganz fix, dass er bei jedem Reh, Kaninchen, Katze... sofort und ohne Kommando zu mir lief. Mit etwa 1 Jahr kam es 2-3 mal vor, dass er doch zögerte (sich nicht sofort in meine Richtung orientierte), was wieder entsprechend Ärger gab. Er wird jetzt bald 2 und bisher hatten wir nie Probleme mit dem Jagen.


    Mit Starkzwang arbeite ich also nicht, aber Zwang ist auf jeden Fall dabei. Und meine Hunde sind beide recht sensibel, reagieren auf ein böses Wort von mir sicher stärker, als manch anderer Hund auf einen geworfenen Schlüssel. Letztlich ist Zwang/Starkzwang doch das, was der Hund als solchen empfindet

  • "Letztlich ist Zwang/Starkzwang doch das, was der Hund als solchen empfindet."


    Das hast Du sehr schön geschrieben, ich habe auch so ein Sensibelchen hier sitzen und genau deswegen verstärke ich hauptsächlich positiv :D .

  • Hm, in erster Linie anleinen, sobald ich das Gefühl habe, sie ist nicht mehr bei mir.


    Also ich steh total auf Prophylaxe und Ablenkung, die Aufmerksamkeit bei einem halten. Ich rufe Missy selten.


    Wenn sie mal weg war, konnte ich sie zwei mal nicht abrufen. Das ist pfff mindestens 6 Monate her.


    Ansonsten immer.


    Aber die Male, wo es nötig war "abzurufen", also von etwas Gefährlichem oder von Tieren abzurufen, hielten sich in Grenzen.


    Aber ich trainiere das Abrufen und nen Superpfiff.


    Klappt ziemlich gut. Vielleicht auch weil ichs nicht abnutze, sondern lieber einmal zu viel anleine.


    Wegrennen macht auch auf Missy Eindruck. Sie braucht mich, sie behält mich im Auge. Als sie mal einen toten (nicht mehr ganz vollständigen) Hasen gefunden hat, ist sie damit abgehauen.


    Ich bin weggerannt.


    Missy kam, ohne den Hasen.


    Normalerweise kommuniziere ich auch nicht sonderlich "ruppig" mit ihr, hab die Stimme weich... wenn ich mal die Bruststimme rauskram, ist sie auch beeindruckt. Dieser Überraschungsmoment war auch das eine oder andere Mal von Vorteil.


    Naja, aber Nein, mit einem Hier bekomme ich Missy nicht von Hasen weg, wenn sie hetzt.


    Hat mal geklappt, als das Hier der Superruf war. Ist er nicht mehr, funzt also nicht mehr im Ausnahmefall.


    Wohl aber mit dem Superpfiff.


    UND: Sie steht ja glücklicherweise vor. Auch viel wichtiger für mich, als ein Abrufen.


    Denn da krieg ich sie noch. Ins Platz zb.

  • Ich nochmal, wegen der Rehe habe ich vielleicht hier in Braunschweig Glück, denn es gibt hier ein großes Wildgehege, wo große Gruppen Rehe zusammen leben und man als Spaziergänger direkt langlaufen kann. Dort sind wir jedes Wochenende gewesen und haben uns lange vor den Gehege aufgehalten, ich denke, daß Dusty die dann total langweilig fand =)


    Und bei Bibo hat sich damals auch das Wegrennen und Verstecken extrem eingeprägt, bin da öfter mal in irgendwelche Gräben gesprungen und sah hinterher aus wie ein Schweinchen, aber dadurch bleibt sie halt in meiner Nähe :D

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