Trieb kontrollieren/in die richtigen Bahnen lenken
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Huhu,
mal ne Frage an die "Profis" (UO auf SV-Platz, Schutzdienst)
Unsere Hündin Cherry (6 Monate alter Schäfer-Collie-Mix) ist wahnsinnig triebig. Zum einen sind wir sehr froh einen triebstarken Hund zu haben und keine Schlaftablette, zum anderen ist es sehr schwer ihren Trieb in die richtigen Bahnen zu lenken.
Das äußert sich so:
Sie ist total verrückt nach der Beisswurst, bestätigt man sie nach einer guten Unterordnung damit, dreht sie sehr stark hoch, das knurren wird ernst, stoppt das Spiel oder ignoriert man sie, geht sie an Beine und Arme, packt überall rein wo sie nur kann. Es ist ihr in dem Moment egal wo sie reinbeisst, hauptsache sie hat etwas zwischen den Zähnen.Also haben wir es mit Leckerchen versucht, doch auch hier dreht sie hoch, fängt an zu "schreien" wenn sie das Leckerchen nicht sofort bekommt, klappt mal etwas nicht richtig (sitzt zB schief am Bein) und bekommt das Leckerchen dann natürlich nicht, packt sie in den Arm oder den Oberschenkel. Wir ignorieren dieses verhalten im Moment noch, aber das läuft jetzt schon sicher 2 Monate so und langsam tut es doch weh (Zahnwechsel ist durch).
Sie arbeitet prima mit, möchte alles richtig machen, man sieht ihr an dass es Spaß macht, sie fängt schon an hibbelig zu werden wenn man nur die Kofferraumklappe öffnet und sie weiss wir sind am Platz.
Wir möchten natürlich ihren Trieb so in die Bahnen lenken, dass sie nach einer Übung ihre Bestätigung in Form von Leckerchen oder ihrer geliebten Beisswurst bekommt, aber dieses zupacken und jaulen/schreien während der Übungen muss irgendwie aufhören. Wir wollen ausserdem ohne jeglichen Zwang arbeiten, kloppen nicht auf ihr rum und auch Stachel etc kommt nicht in Fragen
Wie können wir sie am Besten bestätigen ohne dass sie so hochfährt?
Unser Helfer/Figurant hat schon angefangen mit ihr mit der Beisswurst zu spielen und immer wenn sie "agressive" Anzeichen gemacht hat, ignoriert und weggedreht, dabei hat sie ihm fast in die Nase gebissen... Und er macht das bereits seit über 20 Jahren und hat eine eigene private Hundeschule - von ungenügend Erfahrung ist hier keine Rede...LG Ulli und Tobi mit der verrückten Cherry und Renter Sammy der eh schon alles im Schlaf kann
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Hi
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Ich verstehe es nicht. Erst macht ihr den Hund total verrückt und überdreht ihn total und jetzt könnt ihr nicht mit den Konsequenzen leben. Wie sehr ich das Vorgehen dieser Schäferhundeleute "liebe". Ich verachte dieses Vorgehen einen Hund erst so kirre zu machen und dann nachher nicht mit den Auswirkungen umgehen zu können.
Wenn ihr wirklich Hilfe haben wollt, wendet euch an einen vernünftigen Trainer, der die Hunde nicht schon in einem so jungen Alter versaut.
Liebe Grüße,
der Micha (der als er noch jung und dumm war, selber in einem Schäferhundeverein war)
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Ferndiagnosen sind ja nicht möglich, aber ich versuche mal meine Gedanken dazu aufzuschreiben. Du schaust dann, ob etwas davon passt.
Einen so jungen Hund würde ich nur ganz selten mit dem Helfer spielen lassen. Nur soviel, dass der Hund weiß, dass der mit dem Helfer Spass haben kann. Mehr würde ich gar nicht machen. Der hund dreht sonst zu hoch, der Gehorsam ist noch nicht da und man macht sich viel kaputt. Ich lasse meine Welpen wenige Male mit dem Helfer zergeln, dann Zahnungspause und danach nur etwa einmal im Monat ein wenig Beißen bis der Hund etwa 11 Monate alt ist, dann fange ich erst richtig an, dass kann sich aber auch noch etwas nach hinten schieben je nach reife des Hundes.
In dem Alter mache ich auch noch nicht viel Unterordnung, eigentlich nur Futtertreiben, aber das ist ja bi jedem anders.
Allerdings zergle ich mit meinen Hunden und spiele viel mit Beißwurst, denn das möchte ich ja als Lieblingsspiel für die Zukunft etablieren. ich lege sehr früh wert auf ein sicheres Aus und einen Hund, der dann mich anschaut.
Das baue ich so auf: ich zergle mit dem Hund, dann nehme die Beute ganz körpernah und halte sie ganz still. Jetzt warte ich, bis der Hund loslässt. Wenn der Hund die Zähne lockert, sage ich ruhig und leise "Aus". Hat der Hund losgelassen, dann geht es sofort weiter. Der Hund soll lernen, dass beim zergeln irgendwann die Beute "stirbt" und langweilig wird. Loslassen belebt sie sofort wieder.
Hat der Hund das verstanden, dann spreche ich ihn nach dem Auslassen an. Schaut er kurz von der Beute weg zu mir, dann wird sofort gespielt.
Bald hat man einen Hund, der gut loslässt und sofort seinen Menschen anschaut.
Jetzt kann man die Phasen des Wartens langsam ausbauen. Wird gehampelt, dann kommt die Beute weg. Wird vollkommen aufgedreht, gibt es eine Denkpause im Auto. Klappt das Warten gut, kann man kleine Gehorsamsübungen einbauen und die bestätigen. Irgendwann frage ich dann so das beim Futtertreiben geübte Verhalten ab.
Übrigens gehen meine Hunde auch sofort zurück ins Auto, wenn sie auf dem Weg zum Platz unansprechbar hampeln.
Diese Arbeitsweise hat mir auch im SD viel geholfen. Wenn meine Hunde (auch älter übernommene) das "Aus und Schau" beim Spielzeug verinnerlicht hatten, dann haben sie bereits nach wenigen Wiederholungen beim Einstellen im SD ohne Hörzeichen ausgelassen und den Helfer und nicht den Ärmel fixiert. Aber sie werden auch im SD nach dem Motto "erwünschtes Verhalten gibt einen Anbiss" gearbeitet.
So, jetzt schau mal, ob du irgend etwas damit anfangen kannst.LG
das Schnauzermädel -
Ach Ulli....
mein Tipp, völlig VPG- und Schäferhund-unbelastet:
Runterfahren?
Nur noch öde Leckerli,
ruhig mit halbsattem Hund auf den Platz,
kein Gequietsche auf dem Platz,
Schreien ignorieren (wegdrehen, ins Auto packen...)Und vor allem würde mich interessieren, was ihr mit ihr schon alles macht?
Vielleicht ist es keine Triebigkeit, sondern einfach nur Überforderung?Grüßle
SilviaEDIT - hahaaa Schnauzermädel, überschnitten, zwei Doofe, ähnliche Gedanken....
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Zitat
Einen so jungen Hund würde ich nur ganz selten mit dem Helfer spielen lassen. Nur soviel, dass der Hund weiß, dass der mit dem Helfer Spass haben kann. Mehr würde ich gar nicht machen. Der hund dreht sonst zu hoch, der Gehorsam ist noch nicht da und man macht sich viel kaputt. Ich lasse meine Welpen wenige Male mit dem Helfer zergeln, dann Zahnungspause und danach nur etwa einmal im Monat ein wenig Beißen bis der Hund etwa 11 Monate alt ist, dann fange ich erst richtig an, dass kann sich aber auch noch etwas nach hinten schieben je nach reife des Hundes.
In dem Alter mache ich auch noch nicht viel Unterordnung, eigentlich nur Futtertreiben, aber das ist ja bi jedem anders.
LG Noora und Jerry -
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Meint Ihr nicht das ein 6 Monate alter Hund nicht noch ein bisschen zu jung ist um so was immer kontrolliert lenken zu können?
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Was sagt den der Trainer zu dem ganzen?
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Vielen Dank für eure Tipps!
Besonders großen Dank an Schnauzermädel, du hast mir sehr geholfen!Auf jeden Fall werden wir jetzt den Hund sofort zum Auto zurückbringen wenn sie schon auf dem Weg vom Auto zum Platz anfängt hochzudrehen und zu kreischen. Das kann sie nämlich auch ganz gut
Die Sache mit der Beute (also ihrer Beisswurst) und dem Aus üben wir schon lange und funktioniert auch super. Aus ist eins ihrer liebsten Kommandos, weil danach gehts spielen gleich weiter. Nur Stillhalten tut sie die Beisswurst noch nicht so toll. Sie ist so hibbelig, dass sie die Beisswurst dann eher fallenlässt anstatt diese auch nur 2sek. in der Schnute zu behalten.
Futtertreiben haben wir bis letzten Monat noch gemacht und ab und an baue ich das auch noch ein, wenn sie anfängt unaufmerksamer zu werden.
Unsere Übungseinheiten sind übrigens immer sehr kurz. Also wir sind nicht länger wie 5min am Stück auf dem Platz, dafür aber pro Übungsabend min 3 mal.
Unser Trainer sagt wir sollen das ungewünschte Verhalten einfach ignorieren, was meiner Meinung nach aber einfach nicht mehr geht da es zu heftig wird und wir eine Schäferhündin als schlechtes Vorbild kennen (auch so eine Hibbelmaus die rumschreit und zwickt) und Cherry auf keinen Fall so werden soll wie diese Hündin.
Micha. Wie willst du beurteilen ob wir den Hund verrückt gemacht haben und wir sie überdrehen?! Es war von der 10. Woche an so, dass sie anfingtotal aufzudrehen wenn man mit ihr gespielt hat (ob mit Leckerchen, Bällchen oder altem Handtuch). Uns als "Schäferhundleute" abzustempeln -- danke für das Vorurteil -- übrigens geht es nicht auf jedem SV Platz gleich ab... Du hast uns und auch Cherry doch kennengelernt, du solltest wissen dass wir den Hund sicher nicht extra so hochgedreht haben...
Gruß,
Ulli
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Sie muss ja Beute auch noch nicht lange still halten. Schön ist es einfach, wenn der Hund lernt "tote" Beute loszulassen und zu bannen.
Wenn das "Aus" klappt, würde ich nach dem die "Auszeit" langsam steigern. Im ersten Moment nach dem loslassen ist eigentlich jeder Hund zumindest Sekundenbruchteile ruhig. Diese wirklich kurze Zeitspanne würde ich ganz langsam ausbauen, also wirklich spielen, aus, spielen,aus und so weiter. Das Lernziel ist ganz klar die Zeit zwischen "Aus" und neuem Spielbeginn zu verlängern. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt, weil so junge Hunde sich noch nicht so lange konzentrieren können, aber man kann das ja überall in kurzen Einheiten zig mal am Tag machen.LG
das Schnauzermädel
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