TIPP : SO lernt der Hund (auch)Wild nicht zu jagen oder hetz

  • Die Fährte wird ja auch von einem Menschen gelegt? Es gibt ja nur eine bestimmte Anzahl Gegenstände, diese dienen zum anzeigen, das gefunden wurde. Da die Gegenstände nicht geschleppt werden, kann der Hund ja kaum danach suchen und trotzem Winkel usw. einhalten...
    Suche ist beides und man kann alles suchen. Was gesucht wird, spielt für mich ne untergeordnete Rolle. Interessanter ist die Frage WIE.
    Und da sehe ich eben den Unterschied zwischen Fährtenarbeit (im Sportlichen Sinne oder auch wie Stöberhunde suchen) oder Suche mit hoher bis halbhoher Nase, als Trailing.
    Was Schnauzermädel schreibt, unterschreib ich glatt. Aber da ich aus dem Sport komme, und diese Unterschiede halt gemacht werden, find ich es nicht uninteressant. Insbesondere wie weit die Meinungen auseinadergehen, was nun was ist.


    Edit: beim Fährten setze ich den Hund gezielt an- Abgang.


    lg Susanne

  • Zitat

    Edit: beim Fährten setze ich den Hund gezielt an- Abgang.


    lg Susanne


    Wir hatten eine Weile bei der FH2 ein 20x20m großes Stöberfeld, dort musste der Hund den Abgang finden. Zum Glück ist das wieder weg :D .


    LG
    das Schnauzermädel

  • Beim Mantrailing kann man den Hund auch am Anfang einer Spur ansetzen, wenn man keinen Gegenstand hat, der den Geruch trägt. Wir haben z.B. mal die Hunde an der Autotür angesetzt - funktioniert wunderbar.


    Ansonsten kann ich den Ausführungen von schnauzermädel bezüglich der Unterschiede zustimmen :gut:


    Bei der Menschensuche ist es oftmals schwer möglich auf die "Fährte" zu gehen. Für die meisten Hunde ist es z.B. in einer Innenstadt viel einfacher mit halbhoher Nase zu suchen und dort erlebe ich es auch immer wieder, dass die Hunde im Kreuzungsbereich eher die Nase mal in jede Straße halten als zu versuchen auf dem Boden was zu lesen. Im Feld sieht das anders aus - da gehen gehen sie eher auf den Boden in solchen Bereichen.


    Bei der Menschensuche finde ich immer sehr interessant, dass die Rassen offensichtlich ander Körperhaltungen bei ähnlicher Suchtechnik haben. Ich kenne einen Golden Retriever, der läuft die ganze Zeit in "Imponierhaltung" - anfangs waren wir unsicher, ob er überhaupt sucht. Doch er hat uns immer punktgenau zum Gesuchten gebracht, also suchte er :smile:


    Meine Teak tappelt immer so herum, dass die meisten denken, die geht einfach nur Gassi... Das fällt auch kaum auf.


    Und ich denke, da schließt sich der Kreis: Viele Hunde sind die ganze Zeit beim Gassi mit halbhoher Nase am Spurenlesen. Kommt dann eine spannende in die Nase, gehen sie der nach. Für die Beistzer ist das oft schwer zu unterscheiden.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich hab hier jetzt schon öfter gelesen, dass viele Besitzer beim Spaziergang oft den ganzen Bereich um sie herum nach Wild "abscannen". Ich bin der Meinung, dass das der Hund wahrnimmt. Und für den Hund sieht es dann so aus: Der Chef ist angespannt, der Chef sucht, wir jagen.
    Gerade als mein Hund jünger war habe ich gemerkt, dass er sehr stark auf so was reagiert hat. Ich mußte teilweise nur länger angespannt in eine Richtung schauen, und die Dame wollte durchstarten.
    Probiert doch mal folgendes:
    Den Hund an die normale Leine, Mp3-Player in die Ohren und auf die Welt um einen herum schei****. Einfach mal entspannt sein.

  • Zitat

    Den Hund an die normale Leine, Mp3-Player in die Ohren und auf die Welt um einen herum schei****. Einfach mal entspannt sein.


    An der normalen Leine gehe ich von A nach B. Lena hat mit durchhängender Leine mehr oder weniger neben mir her zu laufen. Klar ist das entspannend.... Aber wo ist da das Gassigehen das der Hund sich lösen kann? Dass er laufen kann, dass er schnuffeln kann? Dafür brauchts entweder eine längere oder dafür bestimmte Leine oder Freilauf. Und im Freilauf muss ich natürlich die Augen offen halten nach Wild. Sonst geht Madam jagen. Das kann es doch irgendwie nicht sein dass ich entspannt mit MP3 Player im Ohr den Hund an der kurzen Leine durch die Felder schleife oder?


    Das Umgebung abscannen ist sicher ein Gedanke wert - aber das mache ich nicht so extrem, dass es auffallen würde. Nicht mehr als ich eh nach Vögeln gucke, nach schön geformten Bäumen gucke oder sonst was schönes in der Natur.

  • Ich traile mit Milla seit einiger Zeit und habe gelernt, dass die Art zu suchen oft Rasseabhängig ist.
    Es gibt eine "schwebende Spur" und eine "klebende Spur".


    Die Vorsteher in unserer Gruppe suchen meist mit hoher/halbhoher Nase in der schwebenden Spur.
    Der Bloodhound oder auch die Bracken haben die Nase fast ausschließlich am Boden, in der klebenden Spur. Trotzdem "fährten" sie nicht.
    In diesem Bericht mit Christiane Liebeck sieht man das teilweise ganz schön.
    http://www.planetopia.de/archi…opia/02_15/1_auswahl.html

  • Zitat

    Körpersprache des HH löst die erhöhte Aufmerksamkeit aus, ganz automatisch, weil wenn wir glauben nur still zu denken : Hoffentlich ist da jetzt kein Jagd-Objekt , haben wir schon für den Hund erkennbar reagiert.
    Da die Hunde uns den ganzen Tag beobachten und verknüpf haben wie wir uns Verhalten in den unterschiedlichen Lebenssituationen, ist das in der Folge wichtig, das wir beim "Scannen " den Hund in dem noch funktionierenden Einwirkungsbereich halten.



    Sind nicht unintelligent unsere WUFFIs !



    Hilft aber dann nicht konkret weiter wenn der Hund frei laufen und eine artgerechtere Bewegungsfreiheit angestrebt werden soll, Nasenarbeit zulassen, Apportieren, Gegenstände suchen , auf dem Programm steht?


    Stabiler Grundgehorsam hilft da bestimmt weiter?



    WUFF



    MASSAvonSAMMY

  • Ich hab ja nie behauptet man soll von jetzt an immer so mit dem Hund spazieren gehen.
    Ich unterscheide auch zwischen spazieren gehen und mit dem Hund arbeiten.
    Entweder arbeiten oder spazieren gehen. Daher weiß der Hund immer was los ist. Ist der Schweißriemen dabei oder nicht, riecht der Alte nach Wild oder hat er grüne Sachen an?
    Ist das der Fall, dann ist der Hund angespannt und aufmerksam.
    Ist nur spazieren gehen angesagt, hat der hund von klein an gelernt, dass er einfach nur in meinem Umkreis bleiben muß und gut ist.
    Ich bin schon als meine ein kleiner Welpe war oft spazieren mit ihr gegangen. Dabei hat sie von klein auf gelernt das sie sich nach mir richten muß.
    Wenn wir spazieren gehen muß der Hund nur zu mir kommen, wenn wir über eine Straße müssen, oder uns ein angeleinter Hund entgegenkommt.
    Ausnahmen sind beim Laufen durch den Wald, da geht sie frei bei Fuß, bzw. wenn man mit Wildschweinen zu rechnen hat oder in der Brut und Setzzeit an der Leine.


  • Deine Beschreibung liest sich ist so einfach und flüssig/klar = So ist dass Bei Dir und Deinem Hund!
    Klingt ganz prima, und wie hast du es hinbekommen das Dein Hund offenbar nicht selbstständig, nach eigerner Entscheidung, jagdt?


    Wie lange hast Du benötigt dafür?
    Schon im Welpenalter angefangen daraufhin zu arbeiten?



    WUFF



    MASSAvonSAMMY

  • Zitat

    Entweder arbeiten oder spazieren gehen. Daher weiß der Hund immer was los ist. Ist der Schweißriemen dabei oder nicht, riecht der Alte nach Wild oder hat er grüne Sachen an?
    Ist das der Fall, dann ist der Hund angespannt und aufmerksam.
    Ist nur spazieren gehen angesagt, hat der hund von klein an gelernt, dass er einfach nur in meinem Umkreis bleiben muß und gut ist.
    .


    Nicht jeder hier ist Jäger :smile: , daher sind deine Tipps zwar vom Prinzip ganz richtig, aber nicht kompatibel. Wer hat schon einen Schweißriemen oder Jägerklamotten in seinem täglichen Rüstzeug?
    Ausserdem ist es nicht die Farbe "grün", die den Hund aus der Reserve lockt, sondern vielmehr das zelebrierte Ritual drumherum, von dem sich wohl kein Jäger ernsthaft freisprechen kann. :smile:
    Die Jägerkluft dürfte auch pastellfarben ausfallen, wenn dafür dementsprechend Kult betrieben würde :hust:


    Grundsätzlich jedoch gebe ich dir ganz sicher Recht, dass das Verhalten des HH eine grosse Rolle bezüglich des Hundeverhaltens spielt, aber das ist auch nichts Neues und überall hin übertragbar.
    Auch nervöse Mütter übertragen díe Anspannung auf direktem Wege an ihre Kinder weiter.
    Das ist ein nachvollziehbares Verhalten innerhalb aller Lebewesen untereinander.
    Ich persönlich lasse auch fast alles stehen für einen entspannten Spaziergang, weil es nicht wirklich viel Schöneres gibt.

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