Ronja generalisiert nicht, lernt personenbezogen

  • Hi,


    also bei einer Sendung von Martin Rütter, wo es auch um einen ängstlichen Hund ging, hat er gesagt, dass Hunde ab einem gewissen Alter nicht mehr generalisieren können.
    Also so wie du es beschrieben hast, der Hund kann lernen, einzelne Personen sind ungefährlich, aber nicht, fremde Personen generell sind ok. So hat es der Rütter jedenfalls beschrieben. Ich denke was der Hund auf jeden Fall lernen kann ist, "Besuch ist nicht meine Sache, Frauchen kümmert sich drum". Vielleicht solltest du Ronja die Testbesucher gar nicht großartig untersuchen lassen, sie muss sich ja auch nicht mit jedem anfreunden der nur ein - zwei mal bei euch in der Wohnung ist oder?


    Liebe Grüße,
    Nadja

  • also, habe ein ähniches problem, jamie generalisiert auch nicht...dh eigentlich schon, nur nicht so wie ichs gern hätte:-)


    durch seine vorgeschichte hat er mal folgendes gelernt(bevor er zu mir kam) hunde tun mir weh, wenn ich an der kette(leine) bin! und: männer sind böse!


    tja und meine aufgabe bsteht nun darin, ihm bei jedem mann aufs neue klarzumachen "der tut dir nichts", dh jeder mann den jamie näher kennenlernen soll wird "schöngefüttert". dh, der bekommt leckerlies in die hand und dann klappt das auch nach einiger zeit, jamie kappiert dann, meistens(gibt einzelne männer, die können es ihm nicht recht machen-vor denen hat er angst).
    alle die er nicht kennt werden erstmal angebellt.
    (frauen gar nicht, die liebt er allesamt- ich glaube, meinem hund wäre es am liebsten wenn ich lesbisch werden würde*lol*)


    und sozialkontakte zu fremde hunden an der leine gar nicht.


    kommt einer auf mich zugelaufen, mache ich jamie los, wenn es irgendwie möglich ist (aber sowas passiert ja wenn auch nur da wo es möglich ist) oder stelle mich dazwischen.
    in erster linie um den anderen hund zu schützen.


    so lernt jamie bei jedem mann und hund neu "der tut mir nichts!""


    aber ich habe auch mal gelesen/gehört das hund enur im welpenalter generalisiert lernen können. dh dann können sie sowas lernen wie "alle menschen sind grundsätzlich erstmal nett" oder"keiner tut mir was an der leine" etc etc.


    sind sie aus der prägungsphase raus, ists zuspät und generalisiertes lernen ist nicht mehr möglich.

  • Zitat

    sind sie aus der prägungsphase raus, ists zuspät und generalisiertes lernen ist nicht mehr möglich.


    Hallo,


    dann ist der Zug wohl abgefahren. Ronja zeigt ihr reserviertes und ängstliches Verhalten fremden Menschen gegenüber erst seit ca. dem 5. Monat, also deutlich nach der Prägephase. Sie hat aber bei uns keinerlei schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht. Bis dahin war sie zu jedem freundlich, zwar zurückhaltend und ruhig, aber eben entspannt. Sie kam mit 12 Wochen zu uns.


    Danke für Eure Tips. Ich hoffe, wir finden einen Weg damit umzugehen und vor allem eine Weg, Ronja nahezubringen, WIE sich verhalten soll, wenn Besuch kommt. Sie hat noch nicht gecheckt, daß ich das durchaus regele. Sie traut es mir irgendwie nicht zu.


    Sie die komplette Zeit im Schlafzimmer zu lassen, will ich auch nicht. Dann schließe ich sie ja vollkommen aus. Immerhin wohnt sie hier ja auch und ich mag sie nicht einschränken, wenn Besuch da ist. Sie ist dann zwar irgendwann ruhig und liegt relativ entspannt in ihrem Korb, aber irgendwie möchte ich ja schon, daß sie "dabei" ist.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Hups, davon, dass Hunde nach Abschluss der Prägephase nicht mehr generalisieren können, habe ich ja noch nie was gehört.


    Und aus meiner Erfahrung kann ich das auch nicht bestätigen, denn dann hätte ich hier immer noch ein zitterndes, panisches Bündel Hund herumliegen, der vor allem und jedem Angst hat. Das begann im ersten halben Jahr seines Lebens, und dann haben wir 2 Jahre intensiv Vertrauen aufgebaut und nach und nach alles, was ihm Angst macht, gemeinsam erkundet. Dabei hat er verstanden, dass Plastiktüten nicht nur im Haus, sondern auch flatternd im Wind nix Böses wollen dass Besucher was total Tolles sind, dass man mit Leine Hundebegegnungen entspannt über sich ergehen lassen kann, egal welcher Hund da kommt, dass man im Freilauf anderen Hunden einfach ausweichen kann indem man zum Frauchchen oder Herrchen zurückkehrt, dass laute Geräusche nicht den Einmarsch feindlicher Armeen ankündigen, egal ob zu Silvester oder anderen Gelegenheiten etc.pp.


    Er ist nun viereinhalb und fängt gerade an zu generalsieren, dass Kinder und Babys auch nicht auf der Welt sind, um ihn zu fressen (gelernt hat er es mit einer Zehnjährigen, wendet sein Wissen aber nun auch ohne vorherige Einweisung auf eine Viereinhalb- und einen Dreijährigen an).


    Ein Hund hört genau wie ein Mensch niemals auf zu lernen. Also gib nicht auf! Wenn dein Ziel ist, einen Besucher wenigstens akzeptierenden, wenn schon nicht liebenden Hund zu haben, dann arbeite mit ihm weiter daran. Das wird!


    Alles Gute, Sennsitive


    P.S. Wenn ein Hund ab einem gewissen Alter nicht mehr generalisieren könnte, müsste seine komplette Ausbildung ja in dem Alter abgeschlossen sein, sprich ab Monat 6 oder so würde er keine neuen Kommandos mehr lernen und überall anwenden können.

  • Zitat

    Sie die komplette Zeit im Schlafzimmer zu lassen, will ich auch nicht. Dann schließe ich sie ja vollkommen aus. Immerhin wohnt sie hier ja auch und ich mag sie nicht einschränken, wenn Besuch da ist. Sie ist dann zwar irgendwann ruhig und liegt relativ entspannt in ihrem Korb, aber irgendwie möchte ich ja schon, daß sie "dabei" ist.


    Huhu Betty, könnte es sein, daß genau darin die Crux liegt?
    Erstmal, ich kann dich absolut verstehen, habe auch so eine Kandidatin hier, nur daß Nellie nicht nur verbellt, sondern auch fixiert und schon mal schnappen wollte. Unsicherheit gepaart mit Territorialverhalten und Kontrollfreakerei. Is anstrengend sowas. ;)
    Aber: Du schreibst selbst, daß sie sich entspannen kann, wenn du ihr deutlich zeigst, daß es dein Besuch ist, nicht ihrer und du ihr komplett die Verantwortung abnimmst, sich kümmern zu müssen. Wäre das dann nicht im Endeffekt für den Hund angenehmer, einfach die ganze Zeit über in ihrem Korb zu relaxen, anstatt immer darauf zu warten "na, werde ich gleich gerufen? was passiert dann? was muß ich regeln?" Klar, ist das schön, wenn Hundi einfach problemlos mit im Raum sein kann, wenn Besuch da ist, aber ich glaube, es ist zu menschlich gedacht, daß sie dabei sein muß. Wenn es sie doch streßt, und das tut es ja offensichtlich, wäre dann die Alternative, Ronja (zumindest anfänglich), komplett aus der Situation zu nehmen, nicht eventuell wirklich besser?


    Liebe Grüße,
    Anja

  • Hallo,


    Nella...: Danke für Dein Posting...! Weiß gar nicht warum, aber ich krieg grad feuchte Augen. Liegt jetzt nicht an Dir, aber daran vielleicht, daß ich bisher genau das dachte, was Du grade geschrieben hast, es aber wohl nicht wahrhaben wollte, weil Ronja mir einfach leid tut, wenn sie bei Besuch (allein) in einem anderen Raum verbringt...:-(


    Mein Wunschdenken war, asl Ronja hier als Welpe einzog, endlich mal einen Hund von klein auf zu haben, den ich quasi prägen und lenken kann, der Fremde mag, nicht mit anderen rauft und so weiter...unser letzter Hund war auch kein einfacher Vertreter seiner Art, nichtsdestotrotz haben wir ihn geliebt wie sonst kaum etwas. Trotzdem dachte ich, bei einem Welpen wird alles anders. Und nun blickt man der Realität ins Auge und muß erkennen, daß man einen Hund eben nicht einfach nur aus bloßem Wunschdenken heraus so "hinbekommt", wie man ihn gerne hätte.


    Wir lieben Ronja total...sie ist so süß und wir bekommen immer wieder Komplimente für sie (sie ist so hübsch, sie trabt so schön, sie hört so gut...usw. usf.). Ich würde alles dafür geben, ihr diesen Streß bei fremden Menschen zu nehmen, ehrlich. Manchmal denk ich mir, wie es wohl sei, wenn sie groß und schwarz wäre...wir hätten keinen guten Stand hier in der Nachbarschaft.


    Ach kleine Motte, wir schaffen das schon...!


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Zitat


    Ach kleine Motte, wir schaffen das schon...!


    Genau! Und guck noch mal auf deinen Eingangspost, da schreibst du doch selber, dass das Schönfüttern draußen schon Erfolge zeigt. Im Haus dauert es einfach ein bisschen länger, weil sie da noch mehr das Gefühl des Beschützens hat.

  • Hallo Blackbetty,
    Dein letztes Post spricht mir aus der Seele. Genauso hatte ich mir auch mein Leben mit Hund vorgestellt - und werde jeden Tag aufs Neue auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nicht, dass es dramatisch wäre oder gar gefährlich oder ähnliches, aber es ist eben so, dass man manchmal verzeifelt und das es extrem anstrengend und auch zermürbend ist.


    Klar lieben wir unsere Tiere und wir vergessen manchmal, wie groß die Fortschritte schon sind. Aber wenn man jemandem erzählt, man doktort seit einem Jahr daran herum, dass der Hund nicht jeden Besuch durch Schnauzwinkellecken begrüßt, dann weckt das schon großes Unverständnis.


    Mittlerweile graut mir vor jedem Besuch und ich bin extrem angespannt. Wobei der Fehler immer wieder bei mir liegt, wenn ich den Hund doch zum Besuch lasse obwohl ich eigentlich weiß, dass er noch nicht relaxt sein kann.


    Naja, wir arbeiten weiter daran, oder??


    LG.



  • Ist keine große Baustelle, wenn Du konsequent Deinem Hundi zeigst WANN er BELLEN und wann er NICHT BELLEN soll!


    Hat der Hund das "neue Verhalten" ausreichend verknüpft kann er sich sooo dann nach Deinem Wunsche verhalten.


    Klingt soooo einfach wie es ist!


    WUFF



    MASSAvonSAMMY

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