Ronja generalisiert nicht, lernt personenbezogen
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Zitat
Wie gehe ich das denn am besten an...? Bin da momentan etwas ratlos. Training ist ja okay, mach ich ja auch gerne, aber wie wir jetzt festgestellt haben, generalisiert Ronja nicht allgemein "Besuch ist okay" sondern "DIESER Mensch ist okay"...der nächste wieder nicht.
Generalisieren bedeutet, dass der Hund ein Verhalten in allen möglichen Situationen mit allen möglichen Menschen lernt.
Andersherum: Freu Dich, dass sie sich bei zunächst fremden Menschen beruhigen kann und diese dann in ihren "ist okay"-Topf aufnimmt. Je mehr Menschen da drin sind, desto näher liegt die tatsächliche Generalisierung.
Und: DAS funktioniert auch später noch, wenn auch nicht so einfach und mal immer wieder mit Rückschlägen behaftet. Und man muss dran bleiben, aber da seh ich bei Dir weniger ein Problem.
ZitatSollte ich die Testbesucher abwechseln...? Also nicht 3x täglich der selbe, sondern 3 verschiedene...? Würde das eher zum Erfolg führen?
Das wäre eine gute Idee.
ZitatRonja zeigt ihr reserviertes und ängstliches Verhalten fremden Menschen gegenüber erst seit ca. dem 5. Monat, also deutlich nach der Prägephase.
Nein, so ist das nicht zu sehen. Die sensible Phase für Sozialisierung liegt natürlich in der genannten Zeit. Aber auch da war das Problem mit Sicherheit schon da. Es fällt den meisten Leuten allerdings häufig erst auf, wenn der Hund in die erste Angstphase kommt (5 Monate), denn dann legt er quasi seine Ängste offen.
Später ist es zwar nicht mehr so einfach, aber durchaus noch beeinflussbar.
ZitatSie die komplette Zeit im Schlafzimmer zu lassen, will ich auch nicht. Dann schließe ich sie ja vollkommen aus. Immerhin wohnt sie hier ja auch und ich mag sie nicht einschränken, wenn Besuch da ist. Sie ist dann zwar irgendwann ruhig und liegt relativ entspannt in ihrem Korb, aber irgendwie möchte ich ja schon, daß sie "dabei" ist.
So solltest Du das nicht betrachten - das ist ein bisschen zu menschlich. Wenn Du das konsequent einsetzen würdest, dann hätte sie endlich eine Möglichkeit mal "Luft" zu holen und wäre nicht dauernd dazu gezwungen dabei zu sein. Es ist eine Auszeit - keine Strafe! Anfangs wird sie das nicht so sehen, aber mit zunehmender Zeit besser annehmen.
ZitatHeute wieder so ne Situation, in der ich Ronja voll verstanden habe, trotzdem aber nicht wollte, daß sie bellt. Wir gehen ne ganze Weile hinter einem Pärchen her. Ronja guckte schon wieder so komisch...ich also bestätigt, daß sie ruhig blieb. Jeden Blick zu den Leuten habe ich mit "Feiiin" bestätigt und ihre Aufmerksamkeit auf mich gelenkt, hab sie gefüttert, sie hin und wieder nen Leckerchen fangen lassen, alles gut woweit.
Ich glaube, Du hast da eine ziemlich blöde Fehlverknüpfung geschaffen. Du übst da eine Verhaltenskette, die im "Sich-aufregen" enden muss! Du belohnst das Hinschauen - also machst Du die Leute wichtig. Immer wieder.
ZitatAls sich der Weg gabelt und unsere Wege sich trennten, blickt der Mann über die Schulter als er uns bemerkte und schnalzt Ronja an. Sie macht nur ein gedämpftes "Wuff"...fand ich noch in Ordnung, wollte eh grade abbiegen und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. In dem Moment das typische von dem Mann "Ja, ja, schimpf Du ruhig...". Und Ronja bellt einmal laut...er wieder "Ja..!" Ronja 2x laut gebellt...er wieder "Ja, ja..!" Sie haben sich quasi gegenseitig angebellt. Ich konnte Ronja voll verstehen, ich kenne ja ihr Problem grade mit Männern.
Ich vermute, sie betrachtet Dein "Aufmerksamkeit auf Dich lenken" als Bestätigung für ihr Verhalten. Das zeigt auch ihr "Wuff" - es ist quasi die Frage an Dich, ob das okay ist, was sie tut. Und Du bestäigst sie. Das hört sich für mich so an, als ob Du eine ganze Verhaltenskette aufgebaut hättest, die Du so sicher nicht wolltest.
Du kannst relativ leicht überprüfen, ob dem tatsächlich so ist: So schwer es auch fällt, mach mal ein bis zwei Wochen gar nichts. Versuch sie nicht zu belohnen, zu beruhigen, abzulenken oder zu Strafen. Tu nichts.
Damit nix passieren kann, lass sie an der Leine oder lein sie frühzeitig an - auch Zuhause - und beachte sie nicht weiter. Mach irgendwas, was ihr zeigt, dass Du Dich null für sie interessierst, z.B. in den Himmel schauen und Wolken zählen, Bäume zählen, irgendsowas...
ZitatProblem bei Ronja ist, daß sie die Rute einklemmt und sich unter'm Bett versteckt, wenn ich mal etwas bestimmter ihr gegenüber auftrete. Mache ich einen heftigeren Körperblock, dränge sie z.B. körperlich zurück ins Schlafzimmer mit einem scharfen "Nein..!", bricht sie quasi zusammen und flüchtet unter's Bett. So erreiche ich nur, daß sie zusätzlich noch Angst vor mir bekommt. UND DAS WILL ICH AUF GAR KEINEN FALL...!!!
Du überbewertest eine ganz richtige Reaktion. Wenn DU ein Verbot erteilst, dann muss ein Hund beschwichtigende Signale zeigen, sonst ist es kein Verbot
Manche Hunde können furchtbar gequält aussehen - Du solltest mal meine BCs sehen, wenn ich "Nein" sage. Doch: Je weniger Du dem Getue danach Aufmerksamkeit schenkst, desto seltener wird sie es zeigen und Dein Verbot einfach annehmen und sich ohne viel Tamtam verziehen.
Insgesamt solltest Du beim Training weniger emotinal sein. Ich weiß, das fällt schwer. Ich konnte das bei meiner Teak damals auch nicht und habe erst nach Jahren verstanden, warum ich ihr mit dieser Emotionalität bei ihren Angstproblemen keinen Gefallen getan habe. Außerdem habe ich ewig gebraucht, dass für einen ängstlichen Hund eine gerade Linie, auch mit Grenzen!, richtig gut tut. Es gibt ihm ein Gerüst. Das ist ganz wichtig für einen Hund, der so losgelöst im Orbit schwebt.
Viele Grüße
Corinna -
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Hallo,
danke, Corinna...!
Deine Antwort ist wirklich brauchbar (wie viele andere hier auch).
Du hilfst mir wirklich weiter mit Deiner Einschätzung. Daß ich teilweise zu emotional dran gehe, seh ich ein. Es ist aber auch schwierig, das auszublenden. Mitleid hilft da nicht weiter, das ist mir klar. Das aber umzusetzen, wenn sie sich so "leidend" verhält, fällt schwer.
Was mir aber grade auffällt als Parallele...: Bei Hundebegegnungen ist sie teilweise ebenso ängstlich. Da gehe ich aber weniger emotional mit um. Komisch irgendwie, fällt mir aber grad so auf. Wenn sie sich bei nem anderen Hund beschwichtigend oder unterwürfig zeigt, tut mir das zwar einerseits leid, andererseits beachte ich das in der Situation aber eher gar nicht. Sucht sie bei mir Schutz, bekommt sie den, aber mehr auch nicht. Da bin ich nicht so auf der Sie-Tut-Mir-So-Leid-Schiene.
Dementsprechend anders verhält sie sich auch. Unterwürfig ja, aber nicht panisch und andere Hunde werden auch nicht verbellt. Da tritt sie verhältnismäßig sicherer auf.
Ich muß da noch dolle an mir selbst arbeiten, merk ich grade mal wieder.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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nun, ich denke, der hund lernt natürlich irgendwann "ich muss den besuch nicht anbellen, frauchen regelt das!" klar.
oder "frauchen beschützt mich !"(auf diese erkenntnis hoffe ich noch bei meinem).
aber generell : alle besucher sind toll!"
ich glaube nicht, das ein erwachsener hund das noch lernt.
habe jamie nun ein jahr und trotz echter bemühungen, lernt er nicht "männer sind nett".
aber er lernt gut "der ist nett und tut mir nichts!"
neulich zum beispiel habe ich jemanden kennengelernt und jamie hat ihn auch kennengelernt, und nach 2-3 stunden bestechen und ignorieren von seiten des mannes her, lies jamie sich streicheln, auch wenn er noch etwas skeptisch geguckt hat.
noch ein paar stunden später freute sich jamie und wedelte mit dem schwanz, als der mann auf ihn zu kam.
das ist ein echter fortschritt.das meinte ich mit generalisieren.
und das ein "sitz" in jeder situation ein sitz ist, nun das ist ein kommando, denke das ist was anderes.
da muss er "einfach nur" gehorchen.
bei den von mir angesprochenen situationen muss sich der hund "richtig entscheiden" (also, in unserem sinne) und soll wissen: männer sind nett. -
Zitat
und das ein "sitz" in jeder situation ein sitz ist, nun das ist ein kommando, denke das ist was anderes.
da muss er "einfach nur" gehorchen.
bei den von mir angesprochenen situationen muss sich der hund "richtig entscheiden" (also, in unserem sinne) und soll wissen: männer sind nett.Hallo,
ganau das meinte ich, als ich sagte, daß das Bellen auf Kommando (und das wieder aufhören) auf unsere Situation nicht paßt. Das kommt einem "Trick" gleich, den der Hund gelernt hat (wie "Gib 5" oder eben "Sitz"). Da gehorcht er, weil er diese Handlung gelernt hat. Bellen aus verschiedenen Emotionen heraus kann ich so aber nicht kontrollieren. Seine Skepsis oder Angst bleibt ja bestehen, auch wenn er gelernt hat, auf Kommando das Bellen sein zu lassen.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Huhu,
habe erst jetzt Zeit zu antworten, der Thread ist ja schon deutlich weiter.ZitatHallo,
Nella...: Danke für Dein Posting...! Weiß gar nicht warum, aber ich krieg grad feuchte Augen. Liegt jetzt nicht an Dir, aber daran vielleicht, daß ich bisher genau das dachte, was Du grade geschrieben hast, es aber wohl nicht wahrhaben wollte, weil Ronja mir einfach leid tut, wenn sie bei Besuch (allein) in einem anderen Raum verbringt...:-(
Kann ich sehr gut verstehen, aber jetzt mal rein objektiv betrachtet, sollte sie dir wahrscheinlich mehr leid tun, wenn sie mit dabei sein muß und dadurch gestreßt wird.Abgesehen davon habt ihr ja wohl nicht 24 Stunden am Tag Besuch, also sind die "Auszeiten" ja nur begrenzt.
Aber nochmal, ich sollte eher die Letzte sein, die hier Ratschläge erteilt, da ich genau in der Hinsicht auch viel zu emotional und menschlich an die Sache herangehe. Corinna hat in ihrem letzten Post ja ganz viele wichtige und hilfreiche Dinge dazu geschrieben (die mich auch sehr nachdenklich gemacht haben). Ich habe Nellie auch nie einschränken wollen, und nun fühlt sie sich für alles verantwortlich (ob sie dabei gestreßt ist, kann ich allerdings nicht sagen, sie wirkt im Großen und Ganzen eher selbstbewußt). Beim Besuchsproblem habe ich erst Konsequenzen gezogen, als sie erstmalig versuchte, einen Bekannten, den sie extrem gruselig fand, zu attackieren, vorher habe ich das auch nicht geschafft.
ZitatWir lieben Ronja total...sie ist so süß und wir bekommen immer wieder Komplimente für sie (sie ist so hübsch, sie trabt so schön, sie hört so gut...usw. usf.). Ich würde alles dafür geben, ihr diesen Streß bei fremden Menschen zu nehmen, ehrlich. Manchmal denk ich mir, wie es wohl sei, wenn sie groß und schwarz wäre...wir hätten keinen guten Stand hier in der Nachbarschaft.
Nellie ist groß, schwarz, kurzhaarig und hat ein Köpfchen wie ein Staff. Wenn ich den Leuten erkläre, daß sie nur aus Unsicherheit bellt, ernte ich im besten Fall unverständliche Blicke. Kira ist blond, flauschig und hat ein Gesicht wie ein Engelchen. Reaktion: Och, du arme Kleine, hab ich dich erschreckt?
So ist das halt.
ZitatAch kleine Motte, wir schaffen das schon...!
Das werdet ihr sicher!
Liebe Grüße,
Anja -
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[quote="eineRose"]aber generell : alle besucher sind toll!"
ich glaube nicht, das ein erwachsener hund das noch lernt.
quote]Aber er kann lernen: Alle Besucher, die von meinem Mensch begrüßt und eingelassen werden, sind toll/nett/okay. Sprich er generalisiert das Verhalten des Hundehalters gegenüber verschiedenen Menschen.
Einen Unterschied zu Kommandos wie Sitz generalisieren sehe ich zwar nicht - denn auch bei den Bellsituationen gebe ich ihm vor, wie er sich zu verhalten hat, auch wenn es nicht unbedingt an ein einzelnes Wort geknüpft ist; ich sage ihm "Vertraue mir, ich hab die Situation im Griff" - aber vielleicht liege ich da ja auch falsch, will ich nicht bestreiten
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Hallo,
ich will hier nicht behaupten wie der Hund zu bezeichnen ist in seinem gezeigten Verhalten.
Habe mit die Schilderungen angesehen, und ein ängstlicher Hund weicht in seinem Angstverhalten eher/öfter zurück als er nach Vorne gegen den Angstauslöser geht.
Ein ängstlicher Hund in der Fußgängerzone würde eher bellend nach Vorne(weg von dem Mann) sich verhalten.
Ein ängstlicher Hund rennt eher zur Tür und sofort wieder weg/zurück, und wenn die Tür aufgeht und der Besucher eintritt rennt er unter einen Tisch/Möbel und verbellt von dort aus.
Ein Hund der seine Territorium-Aggression zeigt bleibt in der Situation und rennt seinem Frauchen um die Beine und lässt auch schon mal ein knurren hören.
Der Hund zeigt ein nach Vorne gerichtetes Kontroll-Verhalten. manche sagen dazu "der Hund zeigt Eifersucht"......!Es ist schon mehr als WICHTIG zu klären aus welcher Motivation heraus deer Hund reagiert wie er aggiert!!!
Klärt man das falsch, werden die nicht richtigen Maßnahmen zur Veränderung angedacht.!
Einem "Territorium-Aggressivem Hund" muss man einschränkend gegenübertreten und einen ängstlich motivierten Hundi muss man durch die angstauslösenden SITUATIONen bekleiden OHNe Ihn zu betütteln.Könnte es sein das der WUFFI irrtümlich falsche Bestätigungen erhält und es ein Reihe von Mißverständnissen da gibt in der Frauchen+Hundi-Beziehung?
Meine das nicht als Kritik, nur mal Denken ob die allgemeine Einschätzung so richtig sein kann!
Außenstehende können das oft besser beurteilen.
Ein Hund kann auch noch im hohen Alter ALLES lerne, soweit er körperlich dazu in der lLage ist.WUFF
MASSAvonSAMMY
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Hallo,
Massa...: In der Fußgängerzone bellt Ronja überhaupt nicht, da drückt sie sich an mich und geht sowas von super gut bei Fuß...aber Bellen...? Wahrscheinlich Reizüberflutung...einzelne Menschen kann sie fixieren, sich drauf konzentrieren...ist es aber enger und voller (Fußgängerzone), bleibt sie bei mir und hofft wahrscheinlich innerlich, daß es möglichst schnell vorbei ist.
Zu Hause denke ich, ist es nach Deiner Beschreibung eine Mischung aus beidem (Angst- und Territorialverhalten). Sie flüchet durchaus in eine Ecke (unter die Möbel paßt sie nicht, außer Eßtisch) oder in ihren Korb und bellt von da aus weiter. Ansonsten hält sie immer mindestens 1 Meter Abstand zu den Leuten und wuselt halt dazwischen rum (nicht speziell um mich rum). Ich schicke sie dann auf ihren Platz, von wo aus sie weiter bellt.
Ich werde erstmal Corinnas Rat befolgen und in der nächsten Zeit mal einfach GAR NIX machen (zumindest draußen) und gucken, wie sie reagiert. Trotzdem werd ich Bögen um die Leute laufen und ausweichen, wenn möglich. Aber ich mach mal gar nix, also keine Ablenkung, kein "NEIN..!", keine Bestätigung...ich probier's mal. Sieht für den Angebellten zwar völlig gaga aus, wenn ich mit nem zickenden, bellenden Hund an der Leine einfach seelenruhig weitergehe, aber da muß man eben auch mal durch.
Heute war übrigens der Schornsteinfeger da. Habe Ronja wie immer im Schlafzimmer gelassen, als es klingelte und sie auch dort gelassen, solange er da war (waren nur 20 Minuten). Also, er kam, Ronja bellte wie verrückt (das geht dann so in ein Heulen über, also keine einzelnen Wau-Laute mehr, sondern so langgezogen). Schlafzimmer blieb zu. Schornsteinfeger ab in die Küche zur Heizung. Ich bin dann rüber und habe Ronja nen kurzes "NEIN...!" zugeworfen. Da war sie ruhig. Ich dreh mich um, weil ich wieder raus will...da brummelt sie vor sich hin...ich dreh mich wieder um "Nein..!"...Ronja ist ruhig, schaut mich von unten rauf an und legt die Ohren an...ich dreh mich wieder um...sie beginnt wieder mit Grummeln...bin dann raus und Tür wieder zu. Als der Fegi gehen wollte, hörte sie ja wieder die Stimmen im Flur und schwubbs...wieder dieses panische, langgezogene Bellen.
Was soll ich davon jetzt halten...? Hatte kurz meinen Sohn vor'm geistigen Auge, der mir nach ner Standpauke nen "Blablabla..." hinterherschickt, wenn ich weggehe. Aber das ist wahrscheinlich wieder zu menschlich gedacht in dem Moment, oder?
Liebe Grüße und ganz ganz dollen Dank für Eure Hilfe hier und daß Ihr Euch so viele Gedanken dazu macht
BETTY und Ronja
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Zitat:
Heute wieder so ne Situation, in der ich Ronja voll verstanden habe, trotzdem aber nicht wollte, daß sie bellt. Wir gehen ne ganze Weile hinter einem Pärchen her. Ronja guckte schon wieder so komisch...ich also bestätigt, daß sie ruhig blieb. Jeden Blick zu den Leuten habe ich mit "Feiiin" bestätigt und ihre Aufmerksamkeit auf mich gelenkt, hab sie gefüttert, sie hin und wieder nen Leckerchen fangen lassen, alles gut woweit.Ich glaube, Du hast da eine ziemlich blöde Fehlverknüpfung geschaffen. Du übst da eine Verhaltenskette, die im "Sich-aufregen" enden muss! Du belohnst das Hinschauen - also machst Du die Leute wichtig. Immer wieder.
Das sehe ich nicht so. Womit sollte man einem Hund denn sonst erklären, mit dem Angstauslöser etwas gutes zu verbinden, wenn man ihn nicht für das Hinsehen zum Auslöser belohnt? Natürlich sollte nicht vergessen werden, dass auch die Umorientierung zur Bezugsperson bzw. ein wegschauen können vom Auslöser genauso bestätigt werden sollte.Auch wenn ich diese Ansicht jetzt nicht ganz teilen kann, ich finde natürlich andere Meinungen immer sehr interessant.
Falls du es probierst draußen bei Menschenbegenungen gar nix zu machen, würde ich mich sehr darüber freuen wenn du darüber berichtest, ob Ronja ihr Verhalten dadurch irgendwie verändert.Kann Ronja wenn Besuch kommt noch Futter nehmen, oder ist sie dafür zu gestresst? Falls ja, könntest du, wenn du weißt dass Besuch kommt, irgendwas leckeres vorbereiten, das sie dann bekommt, wenn du sie ins Schlafzimmer gebracht hast. Zb einen Lecker gefüllten Kong oder etwas an dem sie länger herumkauen muß. Auf jeden Fall etwas worauf sie total abfährt, und sonst nicht bekommt. Du hättest dann die Chance darauf, dass Besuch einfach einen besseren Beigeschmack für Ronja kriegt, und schlecken/kauen beruhigt ja auch.
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Hallo,
interessante Beobachtung...?
Bin leicht verwirrt seit gestern. Bin gestern losgezogen und habe die Kamera mitgenommen, weil ich Ronja mal filmen wollte beim Verbellen. Dann habt Ihr hier ja auch ein besseres Bild von ihrem Verhalten.
Wir also los...kaum an der Wiese angekommen...potentielle Opfer in Sicht. Drei Leute kommen uns angeregt ins Gespräch vertieft entgegen. Der Weg ist ca 2-3 Meter breit, wir konnten also ein wenig ausweichen. Ich die Kamera bereit, locker weiter gegangen...und...? NIX...KEIN TON...BLÖDES HINGUCKEN...MEHR NICHT...!
Ein paar Meter weiter kommt jemand aus seiner Haustür und geht zum Briefkasten...jau, dachte ich, jetzt aber...Kamera läuft...Action...WIEDER NIX...!!!
Ich hab mich beide Male so verhalten wie Corinna geraten hat. Also eigentlich gar nicht, hab eben NIX gemacht.
Was hab ich getan...??? Wo ist jetzt der Knackpunkt...???
Gestern abend dann (ohne Kamera)...wir stehen oben an der Straße, Ronja sitzt am Bürgersteig so auf Leinenlänge von mir entfernt (1,5 Meter). Von gegenüber kommt ein Radfahrer. NORMALERWEISE hätte ich Ronja da dann zu mir geholt, also Leine kürzer (weil sie sonst vorstürmt), und hätte sie gefüttert. Ich hab mal NIX gemacht. Radfahrer kommt über die Straße auf uns zu und biegt vor uns in die andere Straße ab. Ronja sagt GAR NIX...NULL...! Guckt mich nur (verwirrt?) an.
Den Tip mit dem Füttern hab ich übrigens von ner Trainerin. Ich solle sie immer füttern bei Begegnungen mit Fremden, auch wenn sie bellt, weil wir ihre Gefühlswelt umkehren wollen. Ich würde damit nicht das Bellen bestätigen, sondern ihr Gefühl der Angst minimieren. Tja, nicht jeder Tip ist brauchbar, wie mir scheint. Dazu folgendes Beispiel von heute Mittag...:
Gleiche Stelle wie mit dem Radfahrer gestern. Wir gehen über die Straße und es kommt von links ein Mann mit Kinderwagen. Ronja schaut hin und es kommt ein unterdrücktes "Wuff". NORMALERWEISE hätte ich da reagiert, "Nein!" gesagt und sie zu mir geholt. Ich habe wieder NIX gemacht. Sie guckt mich an. Dreht sich wieder zu dem Kinderwagen um und wufft erneut, schaut mich wieder an. Dann kam ein lautes Bellen und wieder schaut sie mich an. Ich habe nicht auf sie reagiert. Bin einfach weiter gegangen. Sie hat dann auch aufgehört, zurückzugucken und zu wuffen. War das jetzt so nach dem Motto "Hey, Frauchen, hab fein gebellt, krieg ich jetzt Leckerchen...?". Kommt mir fast so vor.
Mir geht langsam echt ein Licht auf. Danke, Corinna, Dein Posting war der fehlende Zaunpfahl. Ist zwar noch lange nicht repräsentativ, was seit gestern passiert ist, aber die Ansätze machen mich nachdenklich.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
PS.: Sorry, daß es so lang geworden ist, aber ich wollte so genau wie möglich beschreiben...
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