Meine Hunde waren immer die Chefs

  • Hallo Ihr Lieben,


    auch ich habe mich vor der Anschaffung meines ersten Hundes viel mit den Themen Dominanz und Rudelführung auseinandergesetzt. Ich hielt das alles für reichlich übertrieben und überbewertet und habe mich eigentlich bis heute nicht an eine einzige Dominanz-Regel gehalten. Wir waren allerdings von Anfang an in der Hundeschule und haben viel trainiert etc. Nun ist es allerdins so, dass ich mit meinem Alfonso eben nicht entspannt Gassi gehen kann (s. Thread "Wird schlimmer") und er durchaus eine Gefahr für sich und andere darstellt. Ich habe nun ein Einzeltraining angefangen, dass auch teilweise darauf abziehlt, meine Position als "Rudelführer" zu stärken. Allerdings läuft das deutlich subtiler ab, als reines "ich geh vor ihm durch die Tür". Mir hilft es jedenfalls, sicherer im Umgang mit brenzligen Situationen zu werden und Alfonso die Sicherheit zu geben, die er als unsicherer Hund einfach braucht. Ich würde auch nie einen Kadavergehorsam verlangen, aber ein entspanntes Miteinander. Falls man also nicht den entspannten Partner an der Leine hat, macht es evtl. durchaus Sinn, sich mit ein paar einfach Regeln auseinander zu setzen, die in jedem gesunden Rudel herrschen sollten - ob gemischt oder nicht. Uns hilft es jedenfalls.


    Liebe Grüße


    Katharina

  • Alfonso
    So wie du das beschreibst, steht zwischen den Zeilen, dass viel Zuneigung zwischen dir und dem Tier herrscht. Das ist doch total in Ordnung. Ich meine eigentlich die Besitzer, die ihren übergehorsamen Vorzeigehund nur präsentieren, wie toll sie das hingekriegt haben und dem Hund nicht viel "Spielraum" lassen.
    Gruß Phönix

  • Hi Katharina!


    Ja, es muss im Miteinander mit dem Hund natürlich durchaus Regeln geben... z.B. gibt es bei uns eine "Döner-Brötchen-bleiben-liegen"-Regel und solche Sachen ;). Mal abgesehen vom Grundgehorsam, der sicherlich auch situationsbedingt einen mehr oder weniger großen Spielraum hat...!


    Ich denke es geht hier um Hunde, die funktionieren sollen, die auf den Rücken geworfen werden, weil sein Halter glaubt, der Hund dominiere ihn und er müsse ihm Zeigen, wo der Hammer hängt, oder um Hunde, die am Halsband geruckt, dass sie fast von den Pfoten fliegen, damit der Hund merkt, dass man nur in der Nähe des Herrchens sicher ist und solche Dinge...


    Und ich denke es kommt immer auf den jeweiligen Hund an, ob man ihn ins Bett / auf die Couch lassen kann, ob man ihm was vom Tisch geben kann und so weiter. Dem einen kann man ein Stückchen Wurst auf die Tischkante legen und er wird das nächste mal auch die leckere Spaghetti-Sauce auf dem Tisch nicht anrühren, wenn er alleine ist... Und Hunde, wie meine, die können das eben nicht :).


    Wenn du jetzt einen unsicheren Hund hast, dann muss es für diesen Hund natürlich auch eine klare Linie geben, an der er sich orientieren kann um Sicherheit zu erlangen. Das ist klar...


    Das sie hören wollen wir alle, aber nur wenige von uns erwarten dass sie funktionieren, uns zum Mittelpunkt ihres Lebens machen und es für sie nichts anderes mehr gibt als uns. Ich denke DAS ist der Unterschied zwischen den meisten hier und dem Deutschen-Schäferhund-Vereins-Mensch, der schon von weitem an seinem gestochenen, sauber-deutschen Gang zu erkennen ist!


    LG murmel

  • Hallo,


    du das ist relativ.


    Ich glaube Chef ist hier keiner.


    Doch warte unser Kater hält alle hier in Schach.


    Nein mal im Ernst, ich glaube es gibt zwischen den Tieren und den Haltern ein feines Band.


    Manch einer verspielt es und manch einer arbeitet daran um es zu festigen.


    Als Chef würde ich hier keinen benennen.


    Aber Regeln gibt es für Sky und die muss sie halt lernen. Ohne gibt es kein Zusammenleben. :wink:

  • Hallo,


    ich glaube, der Großteil der Postings in diesem Thread geht von der falschen Definition des Wortes "Dominanz" aus. Wenn Dich ein Hund dominiert, die Vorherrschaft über Dich hat, sprich Alpha ist, dann ist der Spaß in der Regel vorbei. Nicht jeder Hund ist überall dominant. Er kann es in gewissen Situationen sein, die eventuell für den Halter erträglich sind. Der Überschnauzgriff, Beißen ins Ohr oder auf den Rücken werfen, wiederum ist der Dominanzversuch des Menschen über den Hund. Es gibt Hunde, die reagieren darauf und verhalten sich dann unterwürfig, sprich sie versuchen nicht mehr die Alpha-Position anzufechten. Dabei kann es aber passieren, dass der Hund von Zeit zu Zeit es wieder versucht. Dann liest man hier im Forum mein Hund spinnt oder mein Hund ist so ganz anders seit....
    In der Regel erreicht der Mensch aber die Alpha-Position durch sein Handeln, er hat die "Macht" über das Futter und er kann das Rudel lenken und hat sich in den Augen des Hundes die Alpha-Position verdient.
    Wenn man den Wauzi dann mit aufs Sofa nimmt, dann ist das kein akzeptiertes Dominanzverhalten.
    Ein typisches Dominanzverhalten, für einige sicherlich akzeptierbar, ist z.B. wenn der Hund auf dem Sofa liegt, wenn Herrchen/Frauchen nicht im Zimmer sind, kommt Cheffe rein, stehen sie auf. In der Zeit der Abwesenheit des Halters sind sie der Boss. Das kann übrigens auch zum Streß führen, wenn der Hund zum Alpha gemacht wird, sprich z.B. an strategischen Punkten oder erhöht liegt und sich der Situation nicht gewachsen fühlt. Dünnschiß, Abmagerung und psychische Ängste können die Folge sein. Wichtig ist, dass der Hund eine Position im Rudel findet. Egal wie niedrig sie ist, er wird sie akzeptieren, wenn es die richtige ist.
    Ich glaube, dass keiner von Euch einen wirklich dominanten Hund hat. Lest mal Gary Paulsen, Editaroad, da ist ein hübsches Beispiel dominanter Hunde und auch der Fehlinterpretation und des Fehlverhaltens des Halters, aber wenigsten lustig geschrieben.


    Viele Grüße


    Michael

  • *stiller, aber ausdauernder Applaus zum Einganspost* :)


    Meine Hunde SOLLEN mir auf der Nase rumtanzen :D dann bin ich glücklich :D


    Nur der Ernstfall MUß funktionieren! Ernstfall bedeutet das die Sicherheit meiner Hunde bzw. anderer gewährleistet ist.

  • indianajones
    Ich habe sehr gelacht über deinen Beitrag, vielleicht ists wirklich so, mein Hund tanzt mir auf der Nase rum....aber es ist in der Psychologie so, man soll nur das verändern, mit dem man selbst Schwierigkeiten hat, also man drunter leidet.
    Ich, ich leide nicht drunter und ich merke es nicht einmal.
    Allerdings habe ich mit meinem Hund auch andere Voraussetzungen, als Stadt-Menschen. Bei mir drum herum, gibts nur Wiese, Wald und den See. Meine Hunde kommen außer mit Besuchern kaum mit anderen Menschen in Kontakt. Meine Freunde sagen, weil sie so lieb sind , Phönix hat keine Schäferhunde, sondern Schäfchen-Hunde!
    Gruß Phönix

  • Ich gebe Euch allen ohne Einschränkung recht. Dominieren a la Schäferhund-Verein will ich meinen Alfonso auf keinen Fall. Ich wollte mit meiner Antwort auch nur deutlich machen, dass nicht alle "Regeln" im Zusammenhang mit "Rudelführung" etc. falsch sein müssen. Natürlich gibt es Hunde, wo das alles keine Rolle spielt. Mit Regeln meine ich so einfache Dinge, wie z.B. das einteilen der Ressourcen (Fressen, spielen etc.). Eigentlich meinen wir glaube ich alle das Gleiche. Der eine kann halt etwas mehr den "Schlendrian" einkehren lassen, der andere nicht. Mit einem sehr unsicheren, gleichzeitig aber selbständigen Hund wie Alfonso geht das wohl nicht. Das habe ich allerdings lange nicht gemerkt und ihn mit meinem Mangel an "Führungsqualitäten" noch mehr verunsichert und mich gleich mit. Heute büße ich etwas dafür. Als Anfänger ist es eben oft schwer, gute von schlechten Tipps zu unterscheiden. Schnell macht man das Falsche, zuviel, zuwenig... Aber: ALLES WIRD GUT :gut:


    Grüße


    Katharina

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