Erfahrung mit geistig behinderten Hund
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@FunnyTinkabell
na, dann ist der Boomer ein Patient mit Doppeldiagnose
"Frühhundliche Hirnschädigung" verbunden mit " Lauf-gegen-Stuhl Syndrom".....Ohje, gaaanz schwieriger Fall!!
Einige meiner Klienten tragen einen Schutzhelm, damit sie sich nicht verletzen.....gibts so was auch für Hunde
LG -
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nun, ich vermute bei meinem hund sowas wie eine gesitige einschränkung.
behinderung würde ich es nicht nennen.
er ist einfach extrem leicht ablenkbar.
ganz schlimm wars, als ich ihn bekam.
inzwischen ist es besser geworden, die bindung zu mir ist sehr intensiv und entsprechend ist nicht mehr alles spannender wie ich.
aber am anfang war es ganz oft so, ich hab gerufen, er kam zu mir, ein blatt hat sich bewegt, er blieb stehn um es sich anzuschauen, ich hab wieder gerufen, er lief wieder voller freude in meine richtung, dann lag da ein stock es wurde wieder angehalten.
manchmal dachte ich, mein hund hat so ne art ads.
heute denke ich(bzw. weiß ich), das jamie einfach in seinem leben vorher(er kam erst mit 4 zu mir) keine großartige forderung oder gar förderung bekam und entsprechend geistig nicht weit entwickelt war.
und so kämpfe ich immer noch mit den folgen dessen.
seine konzentrationsfähigkeit ist immer noch nicht die beste. -
Möchte hier nur mal kurz was klarstellen.
ADHS ist keine geistige Behinderung, sondern ähnlich wie Depressionen eine neurobiologisch bedingte Störung. Das heißt vereinfacht gesagt der Hirnstoffwechsel und die Botenstoffe arbeiten nicht wie sie sollten.
Sicherlich können durch eine mangelhafte oder eine (für den individuellen Hund) falsche Ernährung ADHS ähnliche Symptome auftreten. Diese lassen sich dann auch durch eine Ernährungsumstellung behandeln. Aber eine echte ADHS, die übrigens auch genetisch sein soll, läßt sich dadurch leider nicht beeinflussen, denn keine noch so tolle Ernährung kann Botenstoffe im Gehirn ausgleichen.
Aus eigenem Interesse habe ich mich viel mit dem Thema befaßt.
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Stelzenhamster
ich glaube, daß eineRose nur die Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit ihres Hundes beschreiben wollte und sich bei der Überlegung der Ursache vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt hat
Für einen Laien ist es auch ziemlich schwer, die unterschiedlichen Begriffe wie ADS/ ADHS/ HKS/ MCD oder SDD richtig einzuordnen. Ich denke, der bekannteste Begriff ist wohl ADS und wird über Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit definiert, aber in diesem Thread geht es ja um eine evtl. geistige Behinderung beim Hund und da hast du Recht: der Vergleich zum Menschen mit ADHS hinkt doch sehr.....obwohl eine Entwicklungs-oder Reifeverzögerung tendenziell zum Verlauf dazugehört.
Und eine geistige Behinderung, z.B. ausgelöst durch eine Hirnschädigung bleibt immer eine intellektuelle Beeinträchtigung, kann aber natürlich die seelisch-geistigen Möglichkeiten des Behinderten im Rahmen einer optimalen Förderung und Unterstützung durchaus erweitern.
....und das gilt dann auch wieder für den Hund -
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habe mich vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt.
was ads ist (aufmerksamkeits-defizit-syndrom) weiß ich, arbeite in der sparte.
und es traf bzw. trifft immer noch durchaus auf jamie zu, also, die symptome, die er zeigt, zeigen auch die kinder die ads haben (habe übrigens bewußt nicht adHs geschrieben, da jamie nicht hyperaktiv ist). er hat einfach ein konzentrationsproblem.es wird kein ads sein (dafür hat er schon zu viel zu gut gelernt) aber die symptome gleichen sich. glaubt mir, ihm das hunde 1x1 beizubringen war harte arbeit und seine aufmerksamkeit zu behalten war gerade am anfang sehr schwierig)
wollte ads auch nicht mit einer geistigen behinderung gleichsetzen, ich weiß, das es etwas anderes ist.
wie gesagt, es wird besser.
hat aber bei ihm nix mt der ernährung zutun.
der kam vom bauernhof, wo er an einer kurzen kette (1,50m) nur eine aufgabe hatte: lautstark melden wenn einer den hof betrat.
und nicht mal eine hundehütte hat er gehabt, damit er auch alles mitbekommt. etwas stroh musste reichen(ganzjährig).
unterernährt war er nicht(ok, er war etwas dünn, aber es hielt sich gerade noch so im rahmen), aber man merkte sofort und deutlich, das zwar eine gute seele in diesem hund steckt, man mit ihm aber arbeiten musste wie mit einem welpen.das wollte ich eigentlich nur beschreiben.
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Ich hab dazu auch mal einen Beitrag geschrieben.
War ein Hund der im Tierheim war und den ich betreut habe. -
Interessantes Thema.
Ich habe da in der Vergangenheit auch häufig drüber nachgedacht und mit diversen Menschen drüber gesprochen.
Denn Monty ist auch geistig zurückgeblieben oder benachteiligt...Er war 5 Jahre an einer kurzen Kette auf einem Hof, wurde geschlagen (u.a. auf den Kopf) und kam irgendwann auf einen Tierschutzhof als sein Besitzer in den Knast kam (wegen irgendwas, wills gar nicht wissen).
Schon der Besitzer des Tierschutzhofes meinte, dass Monty zwar sozial verträglich ist (fast ein Wunder, so isoliert wie er war),aber nicht spielen kann und extrem langsam lernt und sich nicht konzentrieren kann. Mit seinen 5 Jahren war er auch schon grau (aber das scheint manchmal einfach so zu sein, sind manche Menschen ja auch schon mit knapp 40).Hier bei mir ist es tatsächlich so: Er lernt super langsam, in 2,5 Jahren haben wir gerade mal Sitz, Platz und manchmal Pfote gelernt. Corey hat in derselben Zeit mindestens das 3fache gelernt, wenn nicht mehr.
Monty fällt es sehr schwer, sich zu konzentrieren, selbst ein fallendes Blatt muss er sich lange angucken.
Wenn er wedelt und mit dem Schwanz irgendwo gegenhaut und das ein Geräusch macht, dreht er sich langsam dorthin und starrt das Objekt erstmal ne Zeit an.
Manchmal steht er im Raum und starrt vor sich hin. Oder vor einer Wand.Er läuft auch oft irgendwo gegen, so mit der Seite oft, also eher tollpatschig (sehen kann er).
Wenn er sich kratzt, trifft er manchmal z.B. sein Ohr nicht oder die Schnauze.
Monty ist sofort glücklich, wenn man ihn nur anguckt, kriecht dann förmlich auf den Schoß (könnte er in mich rein würd er das glatt tun) und es ist schwer, dann seine Aufmerksamkeit zu bekommen.Ich kann das schwer beschreiben, aber er wirkt auf mich zurückgeblieben. Woher das kommt? Keine Ahnung. Ob es an den Schlägen liegt oder der 5jährigen Tristesse oder beidem. Oder an was ganz anderem.
Aber ich wurde schon ein paar Mal drauf angesprochen ("ist dein Hund behindert?" erst scherzhaft, dann aber in einem ernsten Gespräch bestätigt).Gerade heute stand er einfach im Garten und träumte. Oder dachte nach. Oder dachte einfach nix, keine Ahnung.
Aber ich lass ihn dann, er ist halt so.
Wir machen das beste draus.
Leider ist er manchmal für einige Menschen "anstrengend". Meine Eltern z.B. sitten gerne Corey, weil er so viel versteht, wie sie sagen. Monty nicht so gerne, weil sie damit einfach nicht klarkommen.Auf der Arbeit (ich nehm die Jungs immer mit) wurd mir schon gesagt "Na, bist geheilt von Tierheimhunden?Nimm lieber einen vom Züchter, da kriegst sowas nicht!"
Ach, ich hab ihn lieb.
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@coreys Mami
na, der Spruch " nur intelligente Hunde vom Züchter" stimmt wohl nicht so ganz. Es gibt inzwischen viele Hunde aus reinen Show-Linien, die zwar hübsch anzusehen sind, aber durch jede BH-Prüfung fallen ( lieben Gruß an die Eltern) und ein Hund mit " mentalen Defiziten" kann durchaus sehr liebswert sein und oft auch einfacher im Umgang als die superschlauen "Alleskönner"
Habe einfach Geduld mit Monty und gebe ihm weiterhin die Zuwendung, die er braucht...und deine Eltern sollten einen Hund nicht nach seinem Lernverhalten oder Gehorsam bewerten, sondern einfach seine "Behinderung" annehmen und ihn so akzeptieren, wie er ist -
Zitat
@coreys Mami
na, der Spruch " nur intelligente Hunde vom Züchter" stimmt wohl nicht so ganz.Das seh ich doch genauso.
Und ich hab ihn lieb, auf jeden Fall!
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