Die Angst vor dem Tag X
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Ich muss auch oft an Tag X denken. Einen Hund habe ich ja schon plötzlich und unerwartet mit 14 Jahren verloren und mein Rocky ist nun 11,5. Er begleitet mich seit ich 15 bin und ich weiß kaum noch was vor ihm war.
Der Anfang mit ihm war sehr schwer aber im Laufe der Jahre haben wir 2 uns zusammen gerauft und nun verstehen wir uns blind.
Rocky ist im Prinzip noch sehr fit bis auf schlechte Ohre, schlechte Augen und eine leichte Arthrose. An Tagen an denen er keine Schmerzen hat rennt er aber über die Felder als wäre er höchstens 4 und nur die vielen grauen Haare deuten auf sein wirkliches Alter hin.
Da allerdings auch der Hund damals mit 14 noch extrem fit war habe ich natürlich trotzdem Angst eines morgens aufzustehen und mein Wuschelbärchen ist für immer eingeschlafen wie auch schon der Hund vor ihm.
Natürlich wünsche ich ihm einen so sanften Tot aber Angst vor dem Moment habe ich trotzdem.
Einerseits ist es für den Hund am besten einfach einzuschlafen und auch man selbst musste ihn nicht leiden sehen aber anderseits kommt es dann einfach viel zu unerwartet. -
- Vor einem Moment
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Natürlich ist es sehr schwer, wenn ein geliebter Hund uns verlässt,
aber wir haben die Möglichkeit, ja die Verpflichtung sie nicht sinnlosen,
unwürdigen und unnötigen Qualen auszusetzen.Außerdem machen Hunde uns jeden Tag, ja jeden Moment, vor,
wie man mit dem Leben umgehen sollte, indem sie jeden Moment, jedes Fressen, jedes Spiel, auch jeden Schlaf so intensiv wie möglich genießen.Vielleicht ist es auch unsere Pflicht dem Hund die Tage nicht
durch die Angst um seinen Tod zu vermiesen, denn unsere
Sorge bekommt er ungefitert mit. -
gazelle1104. Danke.
Ich muß noch einen Nachtrag schreiben, da ich heut früh etwas in Eile war und zur Arbeit mußte.
Vorsicht SEHR lang!
Der Tag X war auch fast bei mir bzw. "Flori" und zwar im letzten Jahr, am Freitag, den 13.6.
Es ging ihm kurz nach der Abendfütterung nicht gut, ich hab THP und TÄ angerufen, ihm seine Kreislauftropfen gegeben und seine Kolikmittel (alles homöopath.). Doch es ging ihm von Minute zu Minute schlechter. Er ist fast zusammengebrochen, ließ sich "hängen" und torkelte. Als nach ca. 10 Min die THP als erste eintraf, hat er dann schon gelegen. Sie versuchte per Akupuntur sowie diverse Globulis ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Ca. 5 Min. später kam dann die TÄ. sie untersuchte ihn und meinte dann zu mir: Naja Du weißt ja, irgendwann kommt der Tag. Ich kann ihm jetzt ein Kreislaufmittel spritzen, ihm eine Infusion geben, und dann kommt er wieder hoch, doch für wie lange? Meinst Du nicht es ist besser ihn gehen zu lassen?
Ihr könnt Euch wahrscheinl. vorstellen wie es mir ging. Ich hab Bauchkrämpfe bekommen, gezittert, geschwitzt, hyperventiliert und Durchfall bekommen (hab dann erst mal Notfalltrpf von THP bekommen) und mich aber letztendlich entschieden, das ich das tue was am besten für ihn ist, also in dem Fall ihn gehen zu lassen.
Ich fragte sie dann ob sie ihm eine Spritze gibt. Sie sagte nein, er ist ja ganz friedlich und hat keine Schmerzen, wir lassen einfach der Natur ihren Lauf. Sowohl die TÄ als auch die THP haben ihre Handys ausgemacht und gesagt sie bleiben dabei so lange es dauert und wenn er doch Schmerzen bekommen sollte oder sich quält, bekommt er natürlich eine Spritze. (Ich bin beiden noch immer sehr dankbar!!!)Ich hab dann erstmal z.B. seine frühere Reitbeteiligung angerufen, die schnell ihre Schwiemu anrief wegen Kinder beaufsichtigen und kam auf die koppel gefahren, ebenso wie ein paar andere, wo ich wußte daß sie ihn gern haben und ihn gerne noch einmal sehen wollen (es waren so 6/7 Leute).
Alles war eigentlich sehr friedlich, er hat sich sichtlich gefreut die Leute zu sehen und auch mir ging es allmächlich ein klein wenig besser, ich wurde ruhiger und hab natürlich die ganze Zeit bei ihm gesessen und ihn gestreichelt und mit ihm geredet. Ab und an ist er mal aufgestanden, ein paar Meter gelaufen und legte sich wieder hin.Ca. 3 Std. nach "Anfang" ging es ihm ganz schlecht, also er war nicht mehr aufmerksam o.ä. sondern schloss seine Augen und wir alle dachten jetzt geht es zu Ende. Die TÄ hat ihn abgehört und meinte dann alles klar, Herz und Atmung werden schwächer, es kann eigentlich nur noch ein paar Minuten dauern. Das Ganze ging dann ca. 15 Minuten. Auf einmal kam wieder einmal mein Esel (die 2 sind dicke Freunde) und schnupperte an ihm. Dann ging der Esel an Floris Kopf und stupste ihn ganz zart an. Flori flackerte mit den Augen, machte sie auf, hob den Kopf, stand auf, ging schwankenden Schrittes zum Heu und fing an zu fressen mit immer besser werdendem Appetit.
Wir haben uns alle etwas erstaunt angeschaut (es war mittlerweile ca. 2:00 nachts) und Flori wurde von Minute zu Minute fitter.Die Leute haben sich dann nach und nach verabschiedet, die TÄ blieb bis 5:00 früh und schon um ca. 8:00 (wir waren noch immer draußen) stand er auf der sonnenbeschienenen Wiese und hat sich das Gras schmecken lassen.
Mittlerweile tobt er über die Koppel wie ein 3jähriger! Und das seit nun 9 Monaten! Sowohl die TÄ, die THP als auch alle anderen sprechen von einem Wunder.
Er heißt jetzt nur noch "unser Wunderopa"Allerdings leidet er leider momentan an einem schlimmen Husten und ich hoffe sehr daß er ihn gut übersteht!
Aber eines könnt Ihr mir glauben: Ich persönlich glaube seither wirklich an Wunder!
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Ich denke immer daran, dass man sich nicht an dem Abschied festhalten sollte, sondern an dem, was man gemeinsam erlebt hat. Sterben tun wir alle mal, egal wann. Aber wirklich wichtig ist doch nur, was bis dahin geschehen ist, oder?
Wir können es einfach dem Hund gleich tun - wenn es so weit ist, dann ist es so weit. Aber bis dahin sollte man das Leben zusammen genießen und das beste raus holen. Zumindest macht Zoe es so -
@ sandrock: Diese Gedanken sind völlig normal und trotzdem unerträglich, aber das Leben hier auf Erden ist nun einmal endlich und sich auf den Tod zu konzentrieren ist natürlich die schmerzhafteste Art seine eh schon viel zu kurze Zeit hier zu verbringen.
Du solltest dir lieber vor Augen halten, was für eine unglaubliche Beziehung sich ziwschen dir und deinem Tier entwickelt hat. Sieh deinen Wauzi nicht als Teil von Dir an, sondern halte dir vor Augen, dass er ein eigenständiges Wesen ist, mit eigener Seele, eigenem Leben und wie unglaublich schön es ist, dass eure Weg sich gekreuzt haben! Dein Hund ist so etwas wie ein Weggefährte, der dich auf einem kleinen Stück deines Weges begleitet und den du ein Stück auf seinem Weg begleitest. Und wie es aussieht ist euer gemeinsamer Weg noch nicht zu Ende, also genieße die Zeit, lerne von ihm und seiner unbefänglichen Art und auch wenn sich eure Wege irgendwann trennen werden, weißt du nie, ob sie sich nicht doch irgendwann in vielen vielen Jahren wieder einmal kreuzen werden und ihr wieder gemeinsam "reisen" könnt -
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Hallo Sandra,
das ging mir ebenso, und doch war es am ende gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt habe. Meine, bzw. unsere damalige Hündin musste eingeschläfert werden, und ich konnte es nicht ertragen, dabei zu sein- meine mutter war bei ihr. Kurz vorher lag ich noch bei ihr und sie hat meine Hand geleckt, war, trotz schwerkrank, freudig wie immer. eigentlich wollten wir sie immer bei uns an der friedhofsmauer begraben, aber das war so ein harter winter, dass der tierarzt sie mitnehmen musste- ich hab sie dann nochmal gesehen, als er sie rausgetragen hat
Ich glaube, dass ich dann so etwas wie geschockt war, ich konnte es lange nicht wirklich wahrhaben- es war im verstand, aber nicht im herz- bis es ein paar monate her war, und dann tatsächlich, erstaunlicherweise, nicht mehr so schlimm. Das ist jetzt 7 Jahre her und nun denken wir mit freude an sie- schöne erinnerungen. Mein Hund, den ich jetzt habe, erinnert meine Eltern manchmal an sie, sie hat ein ähnliches gesicht, und dann werden wieder lustige geschichten ausgegraben.
also, lange rede, kurzer sinn: ich schließe mich meinen vorrednern an, genießt die schöne zeit, die ihr habt! -
Mein Hund war 11 Jahre alt geworden. Im Sommer letzten Jahres begann dann alles. Er wurde zunehmend langsamer in seinen Bewegungen und konnte auch nicht mehr alles machen, was er sonst gemacht hat. Im Winter wurde dann festgestellt, dass er Leukämie hat und da ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Er hätte ja alles haben können, aber gerade diese unheilbare und seltene Krankheit bei Hunden erwischt meinen. Mit den Medikamenten ging es ihm dann besser. Es war natürlich nicht so wie früher, aber sein Leben war wieder lebenswert und es war schön, ihn in manchen seltenen Momenten wieder richtig aufblühen sehen.
Und dann passierte es. Es ging ganz schnell von einem Tag auf den anderen. Noch ging es ihm gut und am nächsten Tag hat er sich nur noch übergeben. Ich dachte erst, er hat irgendwas nicht vertragen, da er so einen empfindlichen Magen bekommen hatte. Und abends war es dann soweit. Ich konnte leider nicht zum Tierarzt fahren und im nachhinein denke ich, es ist besser, dass er zu Hause gestorben ist. Die Geschichte will ich jetzt nicht im Detail erzählen, da es nicht schön anzusehen war. Leider werde ich diese Bilder nie wieder vergessen.
Durch die schleichende Krankheit konnte ich mich zum Glück schon darauf vorbereiten, dass der Tag nicht mehr fern ist. So fiel mir der Abschied weniger schwer, obwohl es dann natürlich trotzdem noch ein schwerer Schlag war. Ich hatte ihn seit Kindesbeinen, er war mein Ein und Alles.
Ich finde, man sollte sich mit dem Tag X auseinandersetzen. Aber natürlich nicht nur daran denken. Man sollte die Zeit, die man zusammen aht genießen. Trauern kann man immer noch, wenn es dann soweit ist. -
Diese Gedanken kennt wohl jeder von uns
Das ist der bittere Nachgeschmack,wenn man zu sehr Liebt.Niemand verliert gerne das,was ihm am Liebsten ist.
Jeden Tag bewusst geniessen
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Danke an alle für die lieben Worte, die eigenen Erfahrungsberichte und kleinen Anekdoten !!
Mir ist natürlich bewusst, dass es irgendwann soweit sein wird und bis dahin genieße ich jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde mit ihm.
Da ich von Haus aus ein gebranntes Kind bin und nur schlecht bis gar kein Vertrauen zu anderen habe, fällt es mir schwer, daran zu denken, meinen einzigen Vertrauten irgendwann zu verlieren.
In manchen Momenten, in denen es mir nicht so gut geht, ich einfach im Bett liege, liegt er stets neben mir, stupst mich mit seiner feuchten Nase an, als wolle er sagen "hey, alles wird gut, ich bin doch da". Manchmal fing er an zu jaulen, so als würde er mit weinen. Ich fing an zu lachen und er sprang auf, tobte über mich rüber, schleckte mir durchs Gesicht und dann wurde erst mal eine Runde gekämpftund alles war wieder gut !!
Womit ich mich aber nun gar nicht bzw. noch nicht mit anfreunden kann, ist mir nach seinem Ableben, einen neuen Hund holen. Meine Nachbarn z.B. haben sich fünf Tage, nachdem ihr Charly (16j.) eingeschläfert werden mussten, einen neuen aus dem TH geholt und sind sehr zufrieden. Ich denke nicht, das ich so schnell bereit dazu wäre. Wobei es einem vielleicht auch leichter fallen würde, über den Tod des anderen hinweg zu kommen. Wie ist es da so bei euch gewesen?
Auch über das was mit ihm danach passieren soll, bin ich mir nicht sicher. Sollte sich der TA darum kümmern, soll ich ihn im Garten bei den unzähligen Vögeln, unserem Kater und dem Meerschweinchen begraben? Einäscherung ?? Oder sogar auf einem Tierfriedhof bestatten ?? Was passierte mit euren Hunden, nach ihrem Tod ?? -
Zitat
Aber eines könnt Ihr mir glauben: Ich persönlich glaube seither wirklich an Wunder!Ginge mir auch so! Jetzt hab ich Tränen in den Augen! Ich hoffe, dass ihr noch eine schöne Zeit zusammen habt!
LG Noora und Jerry -
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