Verhaltensgestört oder nicht? Achtung sehr lang...
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Hallo alle miteinander
Ich bin schon eine weile in diesem Forum unterwegs und die antworten von vielen Leuten haben mir hier immer sehr geholfen, auch beim lesen "fremder" Postings. Nun möchte ich heute mal versuchen eine frage zu formulieren die mir schon lange im Kopf rumschwirrt.
Meine Hündin Lucy ist seit Juli letzten Jahres bei uns, da war sie genau ein Jahr alt. Sie kam aus Griechenland lebte dort nicht auf der Straße, war aber jeden Tag in der Woche 12 stunden alleine und dabei ausgesperrt auf einem Balkon. Morgens und abends gassi gehen war alles, es gab kaum soziale Kontakte und durch ihr verhalten liegt auch die Vermutung nahe das sie geschlagen wurde. Sie ist ein Boxer.
Nun habe ich mein "wissen" hauptsächlich aus vielen, vielen Bücher und dem Internet und seit sie bei uns ist auch von anderen sagen wir mal handverlesenen Hundehaltern die ich kennen gelernt habe.
Am anfang war Lucy panisch und neugierig bei anderen Hunden, aber sie hat nur gespielt mit allen ohne irgendwelche agression. Diese damals kennengelrnte Hunde sind auch heute noch ihre Freunde, besonders ein Rüde gleicher Rasse. Diesem ordnet sie sich auch problemlos unter wenn es um Futter und Spielzeug geht.
Wir haben hier eine eingezäunte Hundespielwiese und auch ein paar andere plätze mit zaun darum wo sie frei läuft. Nach etwa 2 monaten wurde Lucy gebissen von einem wesentlich größeren Rüden, auf eben diesem Platz. Sie stand seitlich zu einem sitzenden Rüden, 10 m entfernt. Sie haben sich nicht begrüßt vorher, mein Hund schaute mich an und der andere Hund schoß vor und biß ihr direkt in die seite. Sie natütlich sofort dagegen gehalten, eher aus panik und ich habe dann die besitzerin ( das hat er ja noch nie gemacht...) gebeten unsere Hunde zu trennen. Ich habe sie dann angeleint, mir nicht die Verletzungen angeguckt ( nur mal heimlich geschielt ob es eine Blutspur zieht ) und bin gegangen und zwar eine extra große runde nach hause. Ich wollte ihr nicht vermitteln das es gerade wirklich schlimm war, sie schlich soweit es die Leine zuließ hinter mir her, dabei war sie damals ein Ziehhund... :wink:
Bis nach Hause hatte sie sich gefangen, Impfpass und Geld eingesteckt und zum Tierarzt, alles gut verheilt.Sofort nach diesem Vorfall wurde sie an der Leine agressiv und auf jedem eingezäunten Platz schwierig. Lucy verfolgte an der Leine das Prinzip von anderen Hund fixieren, guckt der nicht schnell genug weg ganz viel Alarm machen, ich bin böse komm mir nicht zu nahe. Man kommt inzwischen aber wieder ganz gut an anderen Hunden vorbei wenn man sie anspricht und die fixierung einfach unterbricht, hat gedauert aber es ist jetzt okay. Wir treffen oft freilaufende Hunde (leider) und da sieht man ihr schon an wie unangenehm das ist aber dies sind ja auch keine fairen Situationen, diesem versuch ich aus dem Weg zu gehen.
Auf dem Platz sind wir fast gar nicht mehr da dies immer ärger bedeutet. Es hat lange gedauert um herauszufinden was ich jetzt meine zu glauben. Wenn ein Hund zu schnell und direkt auf sie zukommt und vielleicht noch hin und her wuselt dann ist ihr das schon ungeheuer, wird dann vielleicht geschupst oder um himmels willen geknurrt kommt verbellen und schappen von ihr. Sie sagt verzieh dich und zwar laut, verletzt hat sie dabei noch keinen Hund. Trifft sie dabei auf eine Hündin müßen wir dies meist trennen da manche Hündinnen sich nicht wegschicken lassen wollen.
Im freien Gelände wo Lucy ausweichen kann gibt es keine Probleme ( die ersten 5 Hunde werden ignoriert dann geht sie auf Hunde zu, im Bogen, vorsichtig, beschnüffeln und dann wird gespielt. Wird sie angeknurrt geht sie weiter) und nun frage ich mich schon lange wie wir wieder öfter auf diesen Platz gehen können und hier meine eigentliche Frage es liegt daran das sie nicht flüchten kann oder?
Und wenn Hunde sich begegnen ist ein bogen laufen normal
Bei einem bogen vorher und vorsichtigen beschnüffeln kann man gegenseitige Beschwichtigung sehen, spielaufforderung und alles geht schön. Es sind nur die Hunde die ein wenig polterig ankommen da bricht panik aus. Kann ich sie sicherer kriegen? Oder lieber plätze mit zaun darum meiden? Wäre schade.Vielen lieben dank fürs lesen ich bin für jede hilfe dankbar
:flehan:
Lg
Sandra -
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- Neu
Hi
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Den ersten Fehler hast Du gemacht als Du mit ihr direkt den Platz verlassen hast. Du/Ihr hättet die Hunde noch ein bis zwei Minuten beieinande lassen sollen um ihr zu zeigen das nichts mehr passieren kann. Das ist nun rum. Gut und aus.
Ich denke nicht das es an der Umzäunung von Plätzen generell liegt. Sie verbindet viel mehr die Zäune mit dem Platz des Beißvorfalls.
Am leichtesten wäre es vermutlich, wenn sie mit einem Hundekumpel den sie gut kennt, eben auf diesem Platz ungestört spielen kann.Der zweite Fehler, ein großer sogar, ist, das Du es zu weiteren Konfliktsituationen hast kommen lassen. So hat sie die Bestätigung das sie jeden wegbeissen kann der ihr nicht passt. Das wieder rauszukriegen ist nicht leicht. Sie glaubt, auf umzäunten Plätzen die Hosen an zu haben.
Ich an Deiner Stelle würde mir solche Plätze für eine Weile verkneifen und dann wie schon gesagt, ganz langsam mit Kumpelhunden wieder aufbauen. In jedem Fall solltest Du jeden Konflikt vermeiden den sie gewinnen kann.
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Hallo Wakan, erstmal vielen Dank für Deine Antwort aus Fehlern kann man ja nur lernen :shy:
Ich würde mir solche Plätze gerne verkneifen. Ende diesen Jahres werden wir umziehen, dann gibt es Haus und Garten und genug Wälder und vor allen keinen Leinenzwang mehr. In Berlin sind viele Parks komplett verboten für Hunde mit einem kleinen Hinweisschild zum nächsten eingezäunten Hundeplatz. Das Ordnungsamt und auch die Polizei kassiert fleißig ab besonders jetzt im Frühling. Ich bin schon 4-5 mal die woche im als (meistens) Auslaufgebiet gekennzeichnet Wäldern das Problem ist nur 1 stunde pro weg plus stunde da mindestens und zurück. Sie hätte einfach viel mehr Freilauf wenn es gut ginge auf dem Platz.
In den letzten kalten monaten waren wir öfter und kürzer draussen auf anraten unseres Tierarztes da kamen wir dann nicht weit :runterdrueck:Deine Idee mit dem Speilkameraden fand ich sehr interassent und sie hat oft mit Freunden alleine da gespielt nur manchmal kommt dann halt innerhalb von 2 minuten 5 neue Hunde und dann?
Verzweiflung...
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Hallo Sandra....
Ich habe mir deinen Eintrag nicht ganz durchgelesen , da er wirklich sehr, sehr lang ist.
Aber ich habe es so verstanden das dein Hund vor anderen Hunden oder Dingen Angst hat...
Ich habe selber zwei Hunde(ungarischer Vorstehhund und mix)und kenne diese ganzen Probleme sehr gut.
Wenn dein Hund Panik hat darfst du ihn in dieser Situation auf keinen Fall zu irgendetwas zwingen oder sagen : Ach Wuffi was ist denn....Nicht trösten o.ä!!!Dann hält dein Hund dich in Diesem Moment nämlich auch für ängstlich und gewöhnt sich es sozusagen an..."Angst ist was gutes"!!!Er muss lernen das er vor nichts Angst haben braucht. Wenn andere Hunde kommen...ganz normal weiter gehen...zeig deiner Maus das es alles " Normal " ist....
Bei uns ist das z.B so das unser großer Hund alles und jeden Hund anbellt, oder wenns klingelt da flippt er regelrecht aus...
Einfach Ignorieren.Wenn du laut bist und schimpfst dann denkt dein Hund es ist richtig zu bellen...denn das was du ihm mit " sei ruhig, jetzt ist schluss etc." vermitteln willst , versteht er nur als " Bla, bla, bla..."Und er hört nur das du schreist und laut bist....ignorieren und den Hund nicht noch " aufpuschen" indem du " auch bellst" :runterdrueck:
so ich glaube das wars....
LG
Jenny ( Belli) -
Hallo,
also ich denke zuerst einmal bist du auf dem richtigen Weg!
Meine Hündin hatte im angeleinten Zustand auch manchmal 'Platzangst' wenn ein fremder Hund auf sie zustürzt, selbst wenn das freundlich gemeint ist.
Beim freilaufen dann kein Thema mehr weil sie den Eindruck hat die Situation kontrollieren zu können oder eben davon kann wenns ernst wird. Jetzt bin ich umgezogen und im Ort ist Leinenpflicht. Ich habe auch gute Erfahrungen mit Augenkontakt gemacht, statt den anderen Hund niederzustarren und sich damit Probleme einzuhandeln soll sie Augenkontakt zu mir halten. Das klappt jetzt selbst wenn sie verbellt wird und gibt ihr Sicherheit. Ansonsten Leine so locker wie möglich lassen bei Begegnungen, bei Zug im Nacken fing bei meiner die Panik gleich wieder an.
Ich halte die Idee mit dem spielen auf dem Platz auf jeden Fall für nen guten Start und würde die Situationen halt langsam ausbauen. Auf keinen Fall wieder in Beisserein verwickeln lassen oder Aggression ihrerseits bestärken.
Hat sie denn mit ihren Hundekumpels auch Probleme oder nur mit fremden Hunden, das war mir nicht ganz klar?Gruss, Iris
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Hallo Sandra,
wie lang ist Deine Leine?
Ich denke, im Gegensatz zu Wakan, dass das Verlassen der Wiese mit dem angreifenden Hund nicht unbedingt der falsche Weg war.
Aber im Grunde ist es müßig darüber zu diskutieren, weil es sowieso vorbei ist.Deine Hündin hat dieses eine Erlebnis sehr stark verinnerlicht und es anscheinend sofort auf viele andere Situationen übertragen. Ich denke, dass Deine Überlegungen schon ganz richtig sind. Sie hat keinen Platz auszuweichen, "höflich" zu sein und traut Dir nicht zu, dass Du sie ausreichend "schützen" kannst. Ich weiß, es ist echt schwierig mit anderen Hunden... gerade mit denen, die sich nicht so sehr am Hundeknigge orientieren. Meine Hündin hasst das z.B. auch wie die Pest - solche Exemplare, die ihr bei der Begrüßung ins Gesicht klatschen... Da kann sie gar nichts anderes machen als zu verwarnen und sich dann ihre Distanz auch mit Nachdruck wieder einzufordern. Soweit lasse ich es aber nach Möglichkeit gar nicht kommen. Ich versuche die Hunde dann vorher "abzufangen" (wenn der Besitzer nicht auf meine Aufforderung zum Zurückrufen etc. reagiert) - mein Hund hinter mir. Dafür wird man übrigens von manchen Besitzern ziemlich verständnislos, manchmal sogar aggressiv angemacht. Ist mir aber egeal - mir geht es um meinen Hund.
Viele Grüße
Corinna -
Hallo Corinna ( und allen anderen ),
die Leine ist 1,5 m lang ( verstellbar, wenn wir mal in ne Menschenmenge geraten kürze ich auf nen meter ), Lucy trägt ein Geschirr das macht den Umkreis ein wenig länger als am Halsband.
Mit ihren Hundefreunden gibt es keine Probleme, es sind alles Rüden und einer hat mal ein spielzeug verteidigt ihr gegenüber da zeigt sie sich unterwürfig.
Ich kann mir gut vorstellen das sie am Anfang mir nicht zugetraut hat das ich sie beschütze, jetzt ist unser Verhältnis ganz anders, aber das Verhalten ist jetzt in ihr drin. Als Erst- Hundbesitzer verstehe ich jetzt das Wort Bindung und ich glaube auch das unsere Rangfolge stimmt. Okay vielleicht sollte ich dazu sagen das Rangordnung für mich heißt das mein Hund freiwillig bei mir bleibt, gerne macht wozu ich sie auffordere; ich bestimme zwar wo lang und so, sehe uns aber als Team. :freude: ( man darf mich jetzt gerne steinigen )
Ich kann sie inzwischen auch aus diesen Situationen abrufen, ich habe sie auch schon mal hinter mir abgelegt und den auf uns zulaufenden Hund weggeschickt. Aber eigentlich würde ich ihr diese sozialkontakte ja gönnen bis jetzt kann ich nur durch unterbinden verhindern.Und zum Verlassen des Platzes: Wir wissen doch alle wie das ist wenn etwas passiert, da wird diskutiert und rumgeschrien als ob nen Haufen Kleinkinder (sorry) auf dem Platz wären, ich vermeide das immer da ich gelernt habe das es nicht bringt und im zweifelsfall nur die Hunde nervös macht. Ich rede lieber 24 stunden später über was es halt zu reden gibt.
Was ist denn Eure Meinung zu nicht vernünftig sozialisiert-wird nie nachgeholt werden können? Soll ich zufrieden sein so weit gekommen zu sein oder bekomme ich es wegtrainiert?
Dankeschön
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Hallo nochmal,
mit einer Leinenlänge von 1,50 bzw. noch kürzer bei Begegnungen wie Du ja schreibst, ist es natürlich schon recht "eng". Ich würde mal eine 3 m - Leine probieren.
Sozialkontakte zulassen ist ja völlig in Ordnung. Aber nur mit Hunden, die sich selbst einigermaßen benehmen können! Und es ist nicht ok, wenn fremde Hunde einfach darauflosrennen, abschnüffeln, die Nase in den Popo stecken, den anderen Hund anrempeln etc... Es gibt durchaus Hunde, die nehmen das mit Toleranz hin, aber Deine Hündin sieht es wohl ähnlich wie meine - sie möchte "höflich" Kontakt aufnehmen.
Viele Grüße
Corinna
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