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Nein, hier geht es nicht um meine Hunde in dem Sinne
Eine Nachbarin hat einen mittelgroßen Mischling. Rüde, knapp 15 Monate alt. Seit ca. 4 Monaten ist der Hund kastriert. Der Grund: Gibt keinen.
Jack kennt diesen Hund seit er bei uns ist, sie haben öfter zusammen gespielt und getobt, Bällchen geholt. Wir sehen den Hund nicht regelmäßig, aber immer mal wieder im Park. Seit des Kastration ist der Rüde echt aggressiv geworden.
Wenn ich die Nachbarin nun treffe und wir uns unterhalten wollen, geht ihr Hund auf Jack los. Ok dachten wir, machen wir sie von der Leine, vielleicht ist das besser. Nein, nicht wirklich. Der Rüde knurrt, kläfft und geht richtig auf meinen drauf, sobald er in seine Nähe kommt. Blut fließt nicht, es wird auch niemand verletzt. (Sonst hätte ich ihn auch nicht von der Leine gemacht.) Jack gibt sich unterwürfig, zieht den Schanz ein - aber den Rüden interessiert es nicht.
Wie wir beobachtet haben, sind unsere Hunde nicht die Einzigen wo er kläffend und knurrend in der Leine hängt. Es lässt sich zwar meist von Frauchen beruhigen und setzt sich dann neben sie - aber sobald ihm ein Hund zu Nahe kommt dreht er ab
Kann das verhalten nun wirklich an der Kastration liegen?
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Ja, das Verhalten kann wirklich von der Kastration kommen, aber es kann auch ganz andere Gründe haben.
Für einen Rüden kann es sehr schwierig sein, wenn sich die anderen Hunde wegen des Geruchs plötzlich ganz anders verhalten als vorher. Unter Umständen fühlt er sich bedrängt und wehrt ab. Viele Hunde lassen sich das aber von einem Kastraten nicht gefallen und vertsärken ihre Aufmerksamkeit oder werden ungehalten. Dann hat man oft einen ehemals verträglichen Hund, der jetzt nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" lebt.
Es kann aber, wie gesagt, auch ganz andere Ursachen haben.LG
das Schnauzermädel -
Also Bedrängen tut ihn mein Hund nicht. Der Rüde geht ja schon ab wenn er uns von Weiten sieht
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kommt er aber prima mit Hündinnen aus
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Wenn es irgendwann diese "Bedrängproblem" mit einem anderen Rüden gegeben hat, entweder sehr belastend für den Hund war oder eben wiederholt mit mehreren, dann wird ihm egal sein, was dein Hund macht. Dann hat er gelernt, dass andere Rüden für ihn unangenehm sind und hält sie sich von vornherein vom Hals.
Hündinnen sind zu Kastraten meist viel normaler, obwohl es auch da mobbende Exemplare gibt.
Aber das ist alles nur eine Möglichkeit, es kann auch gar nichts mit der Kastration zu tun haben.LG
das Schnauzermädel -
Gibts bei Hunden sowas wie Minderwertigkeitskomplexe? Vielleicht fühlt sich der andere Rüde jetzt irgendwie entmannt (oder wie auch immer man das jetzt ausdrücken soll) und macht deshalb ein riesen Getöse quasi um eventueller "Unterdrückung" vorzubeugen? Wie oben schon mal geschrieben, nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung"?!
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Keine Ahnugn ob es so was gibt
Ich versuche zumindest, den Rüden mehr oder weniger aus dem Weg zu gehen. Auch weil Boomer sich nicht so leicht unterwerfen lässt .... ich denk das ist besser.
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Nee. Minderwertigkeitskomplexe haben Hunde nicht, aber durchaus Kommunikationsprobleme.
Das Verhalten eines Rüden ändert sich nach einer Kastration erst über Monate, der Testosteronspiegel im Blut ist aber bereits wenige Stunden nach der Kastration auf dem Niveau eines Kastraten. Die Hormone allein erklären also nicht das verhalten.
Dazu kommt, dass Rüden für ihre Entwicklung einen Testosteronschub im Mutterleib brauchen, der die Entwicklung des Gehirns beeinflusst. Je höher der Schub, desto männlicher wird der Rüde. Das erklärt, warum einige Kastraten nicht mal mehr das Bein heben, während andere munter weiter markieren und komplette Deckakte vollziehen.
Man hat also u.U. einen Hund, der sich als ganzer Kerl fühlt. Der Hund erwartet dann von einem anderen Rüden das typische verhalten der Kerle untereinander. Man beäugt sich, imponiert ein wenig und schätzt die Stärke ein und nähert sich eher respektvoll. Für den anderen Rüden riecht der Kastrat aber nicht nach Rüde, er riecht eher neutral oder durch Östrogenausschüttung weiblich. Also kommt der andere eher aufgebauscht angerauscht und hängt dem Kastraten am Hintern. Aus Sicht des Kastraten ist das ein respektloses Verhalten, dass ihn entweder total verunsichert oder ihn auf Abwehr schalten lässt. Der andere Rüde nimmt das aber höchstwahrscheinlich nicht ernst oder rüffelt zurück, weil irgendein Neutrum sich nicht so selbstbewusst zu verhalten hat.
Passiert so etwas öfter, dann wird der Kastrat bald keine Rüden mehr schätzen und breits prophylaktisch toben.
Das alles muss nicht passieren, aber es ist eine häufige Nebenwirkung der Kastration.LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Passiert so etwas öfter, dann wird der Kastrat bald keine Rüden mehr schätzen und breits prophylaktisch toben.LG
das SchnauzermädelHast du einen Tipp was meine Nachbarin machen könnte damit sich das alles bessert? Sie besucht die Hundeschule, der Kleine ist auch soweit gut erzogen. Nur möchte ich eben meine Hunde nicht mehr mit den Rüden zusammen lassen, da ich mich Sorge, dass diese irgendwann sein Verhalten "übernehmen".
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Staffys Beitrag zur Leinenaggression beherzigen und daran arbeiten ist der eine Teil des Weges.
Für alles weitere sollte sich die Besitzerin an die Hundeschule wenden, insbesondere sollte man zuerst nach den Ursachen forschen. Ist es wirklich das von mir beschriebene Problem, oder bewegt den Hund etwas ganz anderes.
Ob deine Hunde dazu neigen das verhalten irgendwann zu erwiedern, kannst du am Besten beurteilen. Ich habe hier einen, da hätte ich diese Bedenken, meine Maus dagegen könnte jahrelang mit Chaoten laufen, die übernimmt nichts.LG
das Schnauzermädel
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