Tragetasche für ängstlichen Hund?!
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Danke für die vielen Antworten!
Pirri
Du sprichst genau etwas an, was ich mir auch oft denke...die Sicherheit!! Weil wenn in solchen Situationen die Leine nicht da wäre, ... ich will gar nicht dran denken. Das ist auch zB bei Kreuzungen so, wenn sie da Angst bekommt, will sie einfach los, direkt über die Straße, egal ob Auto od nicht, ohne Nachzudenken.
Ich irgnoriere ihr Verhalten so gut es geht total. Hab die Erfahrung gemacht, umso mehr ich sag, desto weniger bringt es. Ich sehe es auch als Fortschritt, dass sie sich hinsetzt und nicht mehr weiter will und nicht so wie früher nur in alle Richtungen gezogen hat, weil sie da einfach gefasster ist.Sie hat noch nicht so die Bindung zu mir, weil sie auch noch nicht lange bei mir ist. ABER es gibt tatsächlich auch draußen schon Situationen, in denen sie Kontakt mit mir aufnimmt, mich ansieht und abwartet, was ich in der jeweiligen Situation tue
Das freut mich immer total!!
Ich bin jetzt etwas unschlüssig, was die Tasche betrifft...vl sollte ich es einfach mal ausprobieren und schauen, wie es sich entwickelt, wenn ich sie dran gewöhne, aber weiterhin auch fleißig ohne üben. In den letzten Tagen haben sich unsere Spaziergänge zunehmend von den eher ruhigen Strecken zu "normalen" Straßenstrecken verschoben, weil ich merke, je öfter ich solche Strecken gehe, desto besser wird es.
Sie hat Angst vor Menschen...und sie geht irgendwie oft davon aus, wenn uns eine Person zB entgegenkommt, dass diese ihr irgendwas tun möchte....ganz schlimm ist es bei Menschen, die einen ausländischen Dialekt haben, da hat sie letztens zB schon von weitem solch eine Angst bekommen
Jedenfalls danke für eure Tipps
Ich werde in nächster Zeit mal gucken, welche Taschen es so gibt. Irgendwie lässt mich diese Idee nicht mehr los...irgendwie überleg ich jetzt auch hin und her, vor allem durch deine Tipps/Meinung Faesa. Meine Maus wird noch relativ lange brauchen bis sie alle alltägliche Situationen entsprechend meisten kann, da dauert die Gewöhnung an die Tasche denk ich nicht so lange (wirklich
)...nur ich hätte jetzt eine neue Idee:
ALSO .. ich habe mir gestern gedacht, wie wäre es, wenn ich sie zunächst gaar nicht an die U-Bahn gewöhnen würde, also diesen Bereich erst wieder angehe, wenn sie mit Straßenbahn/Bus fahren kann, weil das ist einfach einfacher, bei der U-Bahn sind sooo viele Leute/Rolltreppe usw. Soweit ist sie einfach noch nicht.Vl weiß jemand noch etwas?? Würde mich irrsinnig freuen
LG Steffie
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Huhu steffie,
du hast ja schon recht viele Tips bekommen.
Ich denke auch die beste Lösung ist sie ganz langsam an ales zu gewöhnen. Eine Sache ist mir aufgefallen, oder ich habe es vielleicht überlesen.
Bist du dir 100% sicher dass dein Hund gut gesichert ist, sprich ausbruchssicher.
Ein ängstlicher Hund in Panik der aus seinem Halsband schlüpft und überfahren wird wäre keine Neuigkeit.
Entweder du hast ein Ausbruchsicheres Geschirr oder Halsband in Kombination mit Geschirr.Liebe Grüsse und viel Glück, ihr schafft das schon! Gebt euch nur genug Zeit.
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Das mit Straßenbahn und Bus ist eine gute Idee, denn die U-Bahnstationen erzeugen ja durch das Unterirdisch auch einen gewissen Hall. Uns fällt das gar nicht mehr auf, aber für den Hund ist die Akustik dort ja total anders. Ausserdem ist die Luft dort ja wesentlich schlechter, und wir wissen ja, wie gut Hunde riechen. Wenn du mit Straßenbahn und Bus und normalem Zug erst mal hinkommst, wäre das der erste Schritt zur Gewöhnung.
Übrigens bin ich mit Lena die ersten 2 Wochen 4x täglich die gleiche Runde gegangen - es ist also gar nicht so verkehrt, wenn du mit ihr mal regelmässig die gleichen Ecken gehst, damit sie immer wieder bereits Vertrautes findet und damit neue Sachen auf dieser Runde (neuer Hund, neuer Mensch, Rad, Kinderwagen was weiss ich) nicht so schlimm sind, wie in einer komplett neuen Umgebung.
Bei ihr habe ich gemerkt, dass am Anfang alles aufregend war (allerdings war sie nicht ängstlich, nur aufgeregt) und nach einer Weile kam ich die ersten 100 Meter sogar relativ zügig voran, weil nicht mehr überall geschnuppert und geguckt werden musste. Erst dann habe ich angefangen, die Runde zu variieren. Komplett woanders bin ich erst nach 3 oder 4 Wochen das erste mal gegangen. Und auch das selten, denn sie war danach immer total platt. Nach 30 Minuten in fremder Umgebung Gassi gehen war sie platter als von 1 Stunde toben auf der vertrauten Wiese.
Ich hab mal mit meinen Fahrstunden verglichen. Man kennt ja als Radfahrer gerade die Straßenwege teilweise überhaupt nicht, weil wir immer irgendwo die Feldwege aussen rum gefahren sind. Orientierung war wegen Aufregung eigentlich nie. Ab und zu sind wir dann Ecken gefahren, da dachte ich "hier war ich noch nie" - und da musste ich natürlich immer viel mehr auf Schilder etc. achten. Irgendwann kam man dann aber an eine Ecke, da ging ein Licht auf "ah, das Haus da, das kennst du, da kommt hinter der Kurve der Lampenladen und dann die rechts-vor-links-kreuzung wo es in die Einbahnstraße übergeht" und schon war man wesentlich entspannter. Hunden gehts sicher genauso. "Ah, da vorne ist die Ecke mit dem und dem Geruch, da ist der Pinkel-Baum von gestern, alles ist gut"
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Dass an der Unsicherheit gearbeitet werden muss, ist dir eh klar.
Ich würde trotzdem mal die Tragtasche ausprobieren. Ist ja auch so praktisch, wenn der Hund sich bei Bedarf mal die Tasche gefallen lasst. Weil man ihn so auch dort hin mitnehmen kann, wo Hunde sonst verboten sind.
Ich war erstaunt wie wohl sich Berny in der Tasche von Anfang an gefühlt hat. Okay, er ist kein Angsthund, die Tasche war bei uns nur nötig, weil hier in Frankreich Hunde nicht in den Bus dürfen, ausser in der Tasche
. Berny mag nicht getragen werden und in enge Behälter gestopft werden taugt ihm normalerweise auch nicht, aber die Tasche mag er gerne.
Berny wiegt 8.5 kg und ich tu ihn einfach in eine Sporttasche, die ich mir dann umhänge. Aber Achtung: das ist ganz schön schwer, schon bei Berny komm ich ins Schwitzen wenn ich ihn länger als 10 Minuten tragen muss.
Wenn sie vor der Tasche genauso Schiss hat wie vor allem anderen, würd ich es lassen. Dann zahlt es sich doch mehr aus erst mal generell an der Angst zu arbeiten.
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Wie du schon selber vorgeschlagen hast, würde ich beides weiter üben! Das gewöhnen an alles neue ohne Tasche aber auch die Gewöhnung an die Tasche.
Den die Tasche bringt (zumindest bei uns im Regionalverkehr) auch noch einen zusätzlichen Vorteil: Wenn der Hund in der Tasche in Zug / Bus usw. fährt ist er kostenlos dabei!
Ob das bei euch auch so ist, musst du natürlich selbst rausfinden
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Ich habe, nein, HATTE
, auch so einen Angsthund. Da hilft meiner Meinung nach nur ein Komplettprogramm, also eine Stabilisierung des Hundes rund um die Uhr und nicht nur in den Angstsituationen. Das Arbeiten in den Angstsituationen ist und kann nur ein kleiner Teil sein.
Meine Säulen waren:
- Morgens Hüttenkäse mit Honig (mit Abstand zum normalen Futter, sonst wirkt es nicht), für meinen 8kg-Hund 1/3 Packung mit ca 1/2 Teel Honig. Diese Kombi soll ähnlich wie Banane, Schoki oder Nudeln beim Menschen einen verbesserten Glückshormonhaushalt im Kopf (laienmäßig ausgedrückt; geht u.a. um Serotonin) bewirken. Das normale Futter unbedingt ohne Mais/Maismehl, weil das bei Angsthunden (übrigens auch bei sg hyperaktiven Hunden) negativ in den Serotoninhaushalt eingreifen kann
- Bachblüten (individuell zugeschnitten und angepasst, wenn sich das Verhalten ändert)
- jeden Tag 1 Std Freilauf (ggf mit Schleppleine), um die Stresshormone abbauen zu können
- herausfinden, was der Hund meistern kann, was ihm Freude macht und das verstärken bzw häufiger anwenden (zB auf einen Baumstumpf im Wald hüpfen) = Hund Selbstbewusstsein vermitteln und mit ihm neben den vielen Angstsituationen auch Spaß haben...Für schwierige Situationen, in denen besonders viel Angst vorliegt, hab ich mir immer einen Plan gemacht: Wie will ich die Situation im Endzustand meistern? Wie sind die Schritte bis dahin? Das ggf mit einer Hundetrainerin abstimmen. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass du im Kopf hast, wie du die Situation haben willst - sonst richtet man sich ratzzfatz nach dem Angsthund und die Angst siegt, was ja weder Hund noch dir Freude macht...
Wichtig ist, dass du die Situationen (auch normale Spaziergänge) nicht in/mit Angst beendet werden - sonst "wirkt" es nicht und der Hund speichert erneut die Angst ab.
Auch wichtig: Dass sie sich den Situationen nicht mit Weglaufen entziehen kann! Du musst mit ihr ein neues Verhaltensreportoire aufbauen. Sie muss merken, dass sie die Situation auch anders als mit Weglaufen überlebt. Dazu kann auch gehören, den Hund mal durch eine Situation "zu schleifen", um eben dieses gute Ende für den Hund erfahrbar zu machen.Um eure Bindung zu stärken: Handfütterung und: Sei souverän. Diese Sicherheit kannst du dir auch über einen kompetenten Hundetrainer aneignen, der dir in Einzelstunde zeigt, worauf es bei deinem Angsthund ankommt. Es braucht Bindung und deine Souveränität, damit der Hund sich an dir orientiert. (Achtung, wir Menschen neigen zum Betüddeln und das ist genau das Falsche...)
Wünsche dir viel Geduld!! Habe irgendwo gelesen, dass es bis zu 600 Wiederholungen brauchen kann, bis neues Verhalten altes "überschrieben" hat... Aber es funktioniert! Meine Hündin jetzt, nach 2 J, eine Fröhlichkeit entwickelt, die anfangs niemand für möglich gehalten hätte...
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Wow so viele Antworten und Tipps - DANKE
Deoris
Stimmt, ich würde dann auch nichts mehr für die Zugfahrt bezahlen. Dzt sind es 2,90 € für gerade mal 20 min Fahrt nur für den Hund...BigJoy
Du spricht sehr viel anregendes an!! Die Sache mit dem Mais habe ich auch schon oft gehört, deshalb schaue ich beim Futter immer darauf.
Wie ist das genau mit den Bachblüten? Gibt es da spezielle für Hunde bzw. wo kann man die besorgen? Eine TÄ hat mir genau das vorgeschlagen, allerdings hatte ich sie da noch nicht lang, und sie meinte, es wäre halt mal eine Option...
So einen Schritt-für-Schritt Plan habe ich auch immer irgendwie automatisch im Kopf. Und immer wenn ich zurückdenke, bemerke ich was für große Fortschritte sie schon macht.
Mit der Hand habe ich sie auch schon einige Tage gefüttert - das könnte ich noch ausbauen bzw. über einen längeren Zeitraum wiederholen. Es wirkt wirklich Wunder...man mag es nicht glauben!Ich muss sagen, in letzter Zeit muss ich sie oft hinter mir "herschleifen", wobei das meist nur ganz kurze Zeit ist. Sprich: Sie setzt sich hin, will einfach nicht weiter, ich gebe ihr zu verstehen, dass wir hier aber gehen werden, zieh sie ein paar Meter hinter mir her, und dann beginnt sie wieder von selbst neben mir herzulaufen. So funktioniert es ganz gut, weil sie sich dann doch "überreden" lässt. ABER ich habe auch schon so viele negative Meinungen über dieses Hinterherschleifen gehört. Doch ich frage mich, wie soll ich so eine Situation anders meistern. Je länger ich wegen ihr stehen bleiben, umso mehr ich dann ev. auch mit ihr rede, desto unsicherer wird sie, kommt mir vor. Und einfach umdrehen, nur weil sie nicht weiter will, scheint ja auch keine Lösung zu sein. Was meint ihr? Ach ja, in solchen Situationen nimmt sie auch keine Leckerlies an, dh ich kann sie auch nicht mit solchen locken...
Das mit der Souveränität verstehe ich, allerdings weiß ich nicht, ob ich das schon gut umsetze...
Gibt es vl irgendwelche Übungen, um die Bindung zu stärken?
Ich werde mich jetzt mal wegen einer Tasche umsehen und die Gewöhnung einmal versuchen. Sollte es nicht klappen: das Training geht ja auch ohne weiter, von daher wird es eben mal angetestet
LG Steffie
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