Elli lebt mit Lungenfibrose

  • Heute möchte ich euch Elli vorstellen. Sie ist die Hündin meines Vaters, aber ich bin mit ihr aufgewachsen. Da mein Vater sich derzeit leider nicht um sie kümmern kann, lebt sie nun erstmal bei uns.


    Elli ist eine liebenswerte Westie-Oma und zarte 12 Jahre alt. Leider baut sie in der letzten Zeit immer mehr ab.


    Sie hat eine schon relativ weit fortgeschrittene Lungenfibrose, ihre Atmung ist schwer und sie hört sich oft schaumig an. Medikamente wollte ihr der TA jedoch noch nicht geben.


    Sie hat außerdem derzeit mal wieder eine Gebärmutterentzündung. Damit hat sie nach so gut wie jeder Läufigkeit zu kämpfen. Vor einigen Jahren sollte sie kastriert werden. Sie wurde aufgeschnitten, doch ihre Werte sanken so drastisch, dass sie OP abgebrochen werden musste und der TA sie unverrichteter Dinge wieder zunähte. Das Risiko wollte der TA nicht nochmal eingehen, daher bekommt sie nun mal wieder Antibiotika.


    Sie hustet derzeit sehr viel, bekommt schlecht Luft, hat auch scheinbar Schmerzen, sie stöhnt immer wieder. Und wenn sie so schlecht Luft bekommt, hat sie oft auch gleichzeitig Blähungen. Hinzu kommen ihre ganzen Allergien, bei einem Allergietest vor ein paar Jahren hat sie auf ca. 80-85 % der getesteten Stoffe reagiert.


    Am Sonntag war ich mit ihr in der Notsprechstunde und bin schon davon ausgegangen, dass ich ohne Elli nach Hause fahren werde, weil es ihr echt schlecht ging.


    Ich bin im Moment so ein wenig hilflos. Ich liebe meine Elli sehr, aber ich will nicht, dass sie in ihren letzten (vielleicht nur noch) Monaten noch so viele Therapien oder Schmerzen erdulden muss. Der TA aus der Klinik meinte, man müsste sie kastrieren, wenn die Entzündung vorbei ist. Aber ich möchte ihr das alles nicht mehr antun. Sie ist wegen der Lunge und dem vergrößerten Herz sowie den Schilddrüsenproblemen sowieso ein Risikopatient.


    Würde mich derzeit ein Tierarzt fragen, ob wir dagegen noch etwas tun oder sie erlösen sollen, würde ich mich, so hart es klingt, für die Erlösung entscheiden. Die Lungenfibrose ist nicht heilbar, man kann das ganze nur mit Kortison hinauszögern und das möchte ich ihr eigentlich nicht antun. Sie kann auf den Spaziergängen teilweise gar nicht mehr mithalten. Teilweise muss ich sie auch tragen, weil sie nicht mehr weiter kann.


    Ich habe jetzt nur irgendwie Angst, dass der TA an ihr verdienen will und deshalb noch möglichst viel mit ihr ausprobieren will, aber ich will ihr das wirklich nicht antun. Ich denke jeden Tag drüber nach, was ich tun soll. Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich? Ich wäre für jeden Ratschlag dankbar.

  • Hallo,


    warum soll sie denn derzeit noch keine Medikamente bekommen? Verstehe das nicht...
    Wenn es ihr mit den Medikamenten besser gehen würde, dann könnte sie vielleicht noch einige Zeit schmerzfrei und gut leben.
    Wenn die Medikamente nicht helfen, dann würde ich gegebenenfalls über eine Einschläferung nachdenken, aber so lange sie noch Lebensfreude hat und man ihr schmerztechnisch helfen kann, würde ich es erst versuchen.


    Wenn Du unsicher bist, dann geh mal mit ihr in eine Klinik und lass sie dort nochmals untersuchen. Ich frage den TA meines Vertrauens immer was er tun würde wenn es sein Hund sei?
    Meistens geben sie einem dann eine ehrliche Antwort.


    Ach Mensch, das ist so schwer hier das richtige zu schreiben. Wissen wie es ihr geht und beurteilen kannst nur Du das.


    Alles Liebe und Gute für Deine Maus


    Steffi

  • Danke für deine Antwort. Ich war am Sonntag ja in der Tierklinik mit ihr. Andere TÄ haben hier keine Notfallsprechstunde.


    Bisher hat sie Medikamente immer sehr schlecht vertragen. Eben habe ich auch noch gesehen, dass sie eine eingewachsene Daumenkralle hat. Einen TA meines Vertrauens habe ich momentan nicht mehr, weil er Ende 2008 in Rente gegangen ist. Eine TÄ hat nun seine Praxis übernommen und die muss ich erstmal kennenlernen.


    Edit: Elli geht es langsam schlechter. Wenn sie einen Anfall von Atemnot bekommt, will sie immer auf meinen Schoß, sie hustet sehr viel und hat Probleme beim Atmen. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.


    Am Montag soll sie zurück zu meinem Vater, aber er wird ihr keine ensprechende tierärztliche Versorgung zu Gute kommen lassen. Sie hat nicht mehr viel Zeit, das spüre ich. Gestern vor der Fütterung war sie ganz apathisch, reagierte nicht mehr und sie fing an, ganz schlimm zu sabbern. Es war, als wäre sie weggetreten. Nach einer Minute etwa war das dann weg, aber sie wollte nichts fressen. Später hat sie es dann aber doch getan. Und sie trinkt sehr viel. Ich befürchte, jetzt, wo die Tage wärmer werden, wird es noch schlimmer mit der Atmung.

  • Jedes medikament ist anders, man muß es jedesmal aufs neue probieren. Wenns bei jedem medi ein Problem gibt, muß man überlegen ob es nicht an einer schweren laktoseintoleranz liegt. Ich weiß nicht ob Hundemedis auch fast immer mit Laktose überzogen/glasiert werden, aber beim Menschen ist das durchaus eine option die man dann aber mit zufuhr von Laktase mitbehandeln kann.

  • Hallo Sylvia,


    auch wenn dir das vielleicht nicht viel hilft....wir haben unseren Westierüden ja im Dezember 16 Jahre alt nach einen schweren Lungenetzündung einschläfern lassen, bei uns zuhause.
    Er hatte aber auch ein vergrößertes Herz und Lungenwasser. Und genau wie deine Hündin ganz zum Schluss auch Probleme mit der Atmung.


    Spaziergänge waren großartig mit ihm fast gar nicht mehr möglich. Zum Schluss ist er die letzten Wochen nur noch hinterm Haus kurze Strecken am Feld gegangen.
    Die 5 Tage bevor wir ihn erlöst haben war er erst total unruhig, danach sehr apathisch.
    Bei uns war es der noch einzig mögliche Schritt den wir gehen konnten, ansonsten hätte er sich zu sehr gequält, auch wenn es schwer ist. Er ist bei uns zuhause im Beisein seiner Familie und meiner Hündin, seiner Freundin gegangen.


    Leider kann ich dir keinen Rat geben!
    Aber ich denke du wirst das richtige entscheiden!


    Ganz viel Kraft wünsche ich dir!

  • Hmm ... ganz ehrlich? Der Hund hatte ein sehr schönes Leben bei euch. Wenn sie nun wirklich Schmerzen hat und sich quält, beende das Leiden. Seid nicht traurig das sie von euch gehen muss, sondern seit froh, dass ihr die Chance habt sie vom Leiden zu erlösen.


    Es ist immer sehr schwer sich von einem Tier zu trennen. Du schreibst unter anderem "Sie hustet derzeit sehr viel, bekommt schlecht Luft, hat auch scheinbar Schmerzen, sie stöhnt immer wieder."... dein Text im Ganzen hört sich nicht gut an. Ich persönlich würde keine Medikamente mehr probieren da sie ja eine Unverträglichkeit hat.


    Nein, ich möchte nicht das ihr es euch einfach macht und sie gehen lasst. Nur ihr könnt zusammen mit dem Arzt entscheiden ob sich der Hund quält oder nicht.


    Ich wünsche euch viel Kraft - egal wie ihr euch entscheidet :streich:

  • Hey...


    ich würde das nochmal alles mit einem Tierarzt besprechen und auf mein Herz hören, wenn etwas in mir sagt, dass es besser ist die erlösende Spritze zu geben, dann würde ich darüber mit dem Arzt reden und sie dann evt gehen lassen...


    Klar, es ist schwer, aber das ganze hört sich für mich nicht gut an :(


    Am Ende müsst wirklich ihr Entscheidung, ich habe mir nur alles durchgelesen und habe meine Meinung dazu geschrieben....
    Ich wünsch euch allen auf jeden Fall viel Kraft!

  • Vielen Dank für eure Beiträge. Über die Ostertage ging es Elli wieder erstaunlich besser, aber die Wärme macht ihr zu schaffen.


    Allerdings will sie nun morgens schon nicht mehr richtig raus. Also ich gehe morgens nur kurz die Straße runter und wieder zurück, das sind etwa 100 m hin und wieder 100 m zurück. Sobald sie ihr Geschäft erledigt hat, will sie nicht mehr weiter, aber Dira ist dann meistens noch nicht fertig. Jetzt habe ich Elli schon immer kurz am Wegrand angebunden (da ist eine Kuhweide, wir wohnen sehr ländlich) und sie nicht aus den Augen gelassen, weil ich Angst hab, da könnte jemand anhalten und sie mitnehmen, weil sie meinen, dass sie ausgesetzt wurde. Ihr scheint das nicht so viel auszumachen, aber ich habe echt ein Problem damit, meine Hunde irgendwo anzubinden.


    Morgen fahre ich nochmal zum Tierarzt mit ihr, diesmal nicht in die Klinik, sondern zu unserem. Elli bleibt also vorerst noch hier und kommt nicht zu meinem Vater. Für sie ist das so im Moment definitiv am besten.

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