Hunde greifen sich an

    Hallo,


    Wie schon der Titel sagt haben wir im Moment ziemliche Probleme mit unseren Hunden. Dabei handelt es sich um zwei Detusch Drahthaar Hündinnen, Mutter und Tochter. Die beiden sind jetzt 10 und 5 Jahre alt.
    Beide werden jagdlich geführt und wurden von uns ausgebildet.


    Als bei uns vor 5 Jahren die Frage nach einem Nachfolger für unsere Estufa (Esta) im Raum stand haben wir uns entschieden mir ihr zu züchten und daraus einen Welpen zu behalten, um es ihr zu erleichtern (sie war schon immer ein sehr "dominanter" Hund). Das ganze klappte sehr gut, obwohl sie und Cera nie so super miteinander ausgekommen sind wie unserer früheren Hunde.


    Lezten November ist die ganze Situation dann eskaliert, die beiden sind ohne erkennbaren Anlass aufeinander losgegangen und zwar heftig!
    Wir haben es dann geschafft die beiden zu trennen. Damit sie nicht dauerhaft voneinander getrennt werden haben wir ihnen Mauelkörbe besorgt, sodass sie wenigstens relativ gefahrlos in einem Raum sein können.
    Dieser erste (sagen wir mal) Anfall hörte damit auf, dass Cera in der Nach zwei Türen aufgemacht hat und beide am Morgen nebeneinander saßen und so getan haben als wäre nichts gewesen.


    Mitte Dezember ging es dann wieder los und löste sich nach einer Woche auf ähnliche Weise wieder auf. Danach gab es dann noch einen Vorfall im Februar.


    Jetzt sind wir gerade in der "vierten Phase".
    Von Mal zu Mal hat es länger gedauert bis die beiden sich wieder verstanden haben.


    Wir wissen einfach nicht mehr was wir machen sollen! Beide bekommen momentan Rescue-Tropfen außerdem versuchen wir sie so selten wie möglich zu trennen.
    Allerdings zeigen sie dieses Verhalten nur im Haus, man kann mit beiden zusammen spazieren gehen und sie schnüffeln sogar aneinander ohne das die Situation eskaliert.


    Wir wissen einfach nicht warum sie so reagieren. Könnten vielleicht auch Rangkämpfe unter den beiden eine Rolle spielen? Bis jetzt war Esta immer diejenige, die unter den beiden den Ton angegeben hat.


    Könnten vielleicht auch irgendwelche gesundheitlichen Aspekte da mit reinspielen (Hormone etc)?


    Bis jetzt hatten wir noch nie solche Probleme mit unseren Hunden und wir wissen einfahc nicht weiter. Ich bin für jeden Rat dankbar


    LG Jessi

    HI Jessi...


    ich will mich nicht zu weit aus dem fenster lehnen aber für mich klingt das so als würde die tochter jetz langsam gegen die mutter "aufbegehren" und die Mutter meint sich das nicht bieten lassen zu müssen... also ich finde du hast richtig vermutet das es ein problem mit der rangordnung sein könnte... das das grade daheim so schlimm ist könnte daran liegen das ganz einfach der platz fehlt das sie sich dauerhaft weiträumig aus dem weg gehn... aber was man da effektiv und langfristig gegen tun kann :???: :( :

    Naja es ist recht eindeuig, die Mutter wird alt, die Tochter ist der Meinung sie jetzt mal ablösen zu müssen in der Rangfolge.


    Unter verwandten, und besonders gleichgeschlechtlichen Hunden sind Rangkämpfe übrigens eher wahrscheinlicher als unter nicht verwandten, da ist die Idee, dass die Mutter mit der eigenen Tocher weniger Probleme haben wird... nicht so gut gewesen, besonders wenn sie vorher schon recht dominant war.
    Da wäre ein Rüde wohl besser gewesen. Das nur für die Zukunft :)


    Gab es denn schwerwiegende Verletzungen? Ich glaube nämlich, dass eure Chancen nicht so gut stehen, dass die beiden sich wieder lieb haben, es sei denn eine von beiden gibt relativ bald nach. Ich würde alle Anfeindungen zwischen den Beiden in meiner Anwesenheit konsequent unterbinden, denn eigentlich ist der Mensch der Chef und die andern haben sich in Ruhe zu lassen. In eurer Abwesenheit würde ich trennen, und auch dafür sorgen dass sie wirklich nicht zueinander können, denn es kann unter Umständen wirklich böse enden.


    Viel Erfolg!

    ihr solltet rausfinden, wie die beiden jetz zueinander stehen.. und den rudenersten dann auch kräftig bestärken...


    vllt hat da schon der wechsel in der rangfolge stattgefunden, und ihr unterstützt unbewußt immer noch die 10jährige... was dann natürlich zu spannungen führt...



    macht ne tür auf und schaut, wer zuerst den raum wechselt, wer zu erst trinkt, halt alles das... wer den dummi trägt, etc etc...


    viel glück

    Erstmal euch allen vielen dank :smile:


    @ Nebet Ta Djsr


    Genau das haben wir auch schon vermutet. An Platz mangelt es bei uns eigentlich nicht, allerdings haben sie jetzt schon zweimal im relativ engen Flur angefangen sich zu beißen. Wenn wir mit ihnen laufen gehen sie teilweise direkt nebeneinander oder schnüffel sogar an der anderen.


    @ staffy


    Nur beim ersten mal, da haben wir das auch als Grund gesehen, aber da es ja auch noch danach öfter vorgekommen ist glaube ich das eher nicht.



    reggy


    Wir werden das auch auf keinen Fall mehr machen. Obwohl wir früher auch schon einmal Mutter uns Tochter zusammen hatten, da hat die Tochter aber nie an der Rangordnung gerüttelt. Ein Rüde kam für uns nicht in Frage, da wir uns die Probleme wären der Läufigkeit nicht antun wollten und außerdem noch die möglichkeit haben wollten wieter zu züchten (werden wir aber nicht tun da Cera ein Paar Macken hat die für Jagdhunde nicht so super sind).


    Schwerwiegende Verletzungen gab es noch nicht nur ein Paar Schrammen. Wir versuchen auch die Anfeindungen zu unterbinden, das Problem ist nur, dass es so plötzlich kommt.
    Wenn wri nicht da sind werden sie auch getrennt, weil es uns einfach viel zu gefährlich ist.


    @ einpatra


    Ich verstehe nicht genau was du mit unterstützen meinst. Wir versuchen beide einigermaßen gleich zu behandel. Die Idee mit Tür aufmachen und schaun wer zuerst durch geht etc. ist nciht möglich, da das gleich wieder in eine Beisserei ausarten würde.

    Zitat

    Ich verstehe nicht genau was du mit unterstützen meinst. Wir versuchen beide einigermaßen gleich zu behandel. Die Idee mit Tür aufmachen und schaun wer zuerst durch geht etc. ist nciht möglich, da das gleich wieder in eine Beisserei ausarten würde.


    Hallo,


    das könnte bereits der Schlüssel sein. Es ist aus menschlicher Sicht völlig verständlich, seine Hunde "gleich" zu behandeln. Aus Hundesicht führt das zu Spannungen. Man muß eben die Rangfolge unter den Hunden akzeptieren und den Ranghöheren bevorzugen. Der Rangniedrigere muß einem dabei nicht leid tun. Er fühlt sich dadurch in seiner Position bestärkt und somit auch wieder sicherer.


    Den ranghöheren Hund zu unterstützen heißt, ihn zuerst zu füttern, bei Leckerchengabe bekommt er zuerst...er geht zuerst durch die Tür (wobei es in einem Hunderudel so ist, daß der Leithund zuerst den Bau verläßt und die Lage checkt, beim Zurückkommen gehen aber die rangniedrigeren Mitglieder zuerst in den Bau/Höhle und das Leittier sichert als Letzter alles ab.).


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

    Hi!


    Also ich seh das ganz anders.
    Hier gibts keine Rangordnung insofern, dass ICH der unangefochtene Chef bin. Derjenige, der am ruhigsten ist/am schnellsten sitzt/der mir am nächsten ist kriegt zuerst Leckerlis oder Streicheleinheiten, abdrängen beim kraulen is nicht. Und das akzeptieren hier auch alle.
    Ich finde es wichtig, dass die zwei Weiber ganz klar verstehen, dass sie das NICHT DÜRFEN. Das es ihnen nicht zusteht.
    z.B. sind Ressourcen erstmal DEINS. Futter, Spielzeug, Couch usw. Alles was dem Hund wichtig ist. Und Du teilst zu und entscheidest, wer was wann bekommt. Macht der andere Hund Stress, kommt er für ein paar Minuten in ein anderes Zimmer.


    LG

    Zitat

    wobei es in einem Hunderudel so ist, daß der Leithund zuerst den Bau verläßt und die Lage checkt, beim Zurückkommen gehen aber die rangniedrigeren Mitglieder zuerst in den Bau/Höhle und das Leittier sichert als Letzter alles ab.


    In welchem Hunderudel geht's so militarisch zu? :???:

    Hallo,


    @Taga..: Ich meine, das bei McConnell gelesen zu haben. Das sind Beobachtungen von Wildhunden und Wolfsrudeln.


    Ich finde das nicht militärisch. Ich finde das mehr als sinnvoll, um das Überleben des Rudels zu sichern. Für mich klang es plausibel.


    Dieses "wer zu erst durch die Tür geht" find ich auf die Hund-Mensch-Konstellation sowieso schwer zu übertragen. Aber bei manchen Hunde ist es sinnvoll...nicht, weil der Rudelführer das Privileg hat, zuerst zu gehen, sondern weil ich meinem Hund beibringe, auf Kommando die Wohnung (als Beispiel) zu verlassen. Genauso wie er für's Straße-Überqueren ein Kommando bekommt.


    In einem Kaufhaus beispielsweise find ich es kompliziert, vor dem Hund durch die Tür zu gehen, weil die Türen meist sehr schwer sind und von selbst zufallen. Da lasse ich wegen der Sicherheit meinen Hund vorgehen. Die Wohnung aber verlasse ich zuerst, weil ich erstmal checke, daß die Luft rein ist. Hat aber damit zu tun, daß Ronja sehr unsicher ist und wenn sie vor mir rausflitzt, Leute verbellt, die ich noch gar nicht gesehen habe.


    Uups, ist jetzt irgendwie OffTopic geworden, sorry.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

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