Unterschiede zwischen Frauchen und Herrchen
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Hallo zusammen,
seit bald 4 Wochen haben wir unseren Zweithund. Da kurz nach seinem Einzug Probleme anfingen (Spiel zwischen den beiden schlägt in Ernst um, Ersthund findet dabei kein Ende, die beiden alleine zu lassen ist nicht möglich), haben wir eine liebe alte Bekannte um Hilfe gebeten, die sehr sehr hundeerfahren ist.
Sie bietet sich nicht offiziell als Hundetrainerin an, unterstützt aber gerne Menschen aus dem nahen Umfeld bei Hundeproblemen (kostenlos).Nachdem wir uns jetzt mehrfach getroffen haben ist sie der Meinung, dass man es mit den beiden Hunden in jedem Fall hinbekommen kann, aber nur unter einer Bedingung: absolute Konsequenz, von Frauchen UND Herrchen gleichermaßen.
Mein Mann ist mit dem Ersthund Luna schon immer anders umgegangen als ich, er gibt oft unklare Kommandos, setzt Kommandos nicht immer wirklich durch und hat auch sonst ein ganz anderes Verhältnis zum Hund aufgebaut. Ich streichle Luna auch ausgiebig, muss dabei das 30 kg-Tier aber nicht auf dem Schoß haben oder mich mit ihr auf den Boden legen. Ich begrüße den Hund auch wenn ich nach Hause komme, aber mache daraus kein 30 minütiges Ritual.
Das nur als kleine Beispiele zu dem unterschiedlichen Verhältnis.Unsere Bekannte hat mich von sich aus direkt nach diesem Punkt gefragt, sie wollte wissen ob mein Mann und ich uns hier einig sind. Nachdem ich ihr erklärt habe wie es in der Regel bei uns läuft, hat sie ganz klar gesagt, dass wir das SO nicht mit den beiden hinbekommen.
Sie ist der Meinung, wir haben Glück, dass Luna ein Labrador ist, also ein recht einfach zu erziehender Hund, hätten wir eine anspruchsvollere Rasse, gäbe es mit Sicherheit inzwischen massive Probleme. Ok, das ist grundsätzlich eine Mutmaßung, kann mir das aber schon vorstellen.Mir war schon immer klar, dass das Verhalten meines Mannes nicht ok ist, ich habe mich auch oft darüber geärgert, vor allem weil er meine Hinweise auf falsche Kommandos oder grundsätzlich falsches Verhalten seinerseits nicht ernst genommen hat.
Allerdings dachte ich bisher, dass die Hunde absolut wissen mit wem sie was machen können, sich sozusagen anpassen.
Laut unserer Bekannten tun sie das zwar, aber auch der konsequentere Part kriegt durch die Inkonsequenz des anderen Probleme, die nicht wären wenn beide an einem Strang ziehen würden. Auch würde der inkonsequentere Part das Traning des konsequenteren Parts teilweise wieder kaputt machen, vor allem dann wenn das Erlernte noch nicht gefestigt ist.Nach ihrer Erklärung klingt das für mich absolut einleuchtend, möchte aber gerne auch eure Meinung dazu hören.
LG
LaLouna -
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Hi
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Hallo LaLouna,
das ist nicht toll, wenn die Hunde wegen eurem (Fehl-)Verhalten aneinander geraten.
Du solltest dir ganz schnell das Buch: Zwei Hunde, doppelte Freude kaufen, lesen und durchsetzten (auch dein Mann).
Sonst kann es passieren, dass ihr euch wegen massiver Probleme von dem zweiten Hund trennen müsst.
Wenn du mir etwas zu euren Hunden erzählst (wer war zuerst da, Geschlechter, Alter, Rasse, Temperament, kastriert ja/nein, Vorgeschichte, Privilegien der Hunde, Hausregeln, Tagesablauf usw.) , dann kann ich mal nen Blick drauf werfen
P.S. Deine "Hundefrau" hat übrigens recht ;-)
Anscheinend wird durch euer Verhalten (oder das von deinem Mann) die Rangordnung (wenn überhaupt schon eine fest etabliert war) zwischen den Hunden immer wieder in Frage gestellt.
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Hi,
du kannst hier ausführlich nachlesen: https://www.dogforum.de/ftopic76210.html ab Seite zwei gehts um das geschilderte Problem zwischen den beiden.
Ich denke nicht, dass man sagen kann die beiden Hunde geraten durch unser Fehlverhalten aneinander. Es war gar nicht die Gelegenheit, dass wir etwas hätten falsch machen können, denn es war ja im Prinzip von Anfang an so.
Vielmehr liegt es an unserer Hündin, die in ihm einen unterlegenen Gegener gefunden hat und das auch ausnutzt. Und um das nun wegzukriegen ist konsequent richtiges Verhalten von uns gefragt, von beiden gemeinsam.
Aber lies dir am besten mal den anderen Thread durch.Die Rangordnung hier ist recht klar, aber nicht so wie sie sein sollte.
Ich bin der Boss. Mein Mann ist manchmal Vize-Boss, manchmal!Anfangs, nach dem ersten Treffen, sagte unsere Bekannte, wir sollen die beiden Hunde einfach machen lassen, das legt sich. Nachdem sie jetzt aber mehr mitbekommen hat, kam die klare Ansage: Konsequenz mit klaren Anweisungen. Nicht nur ich darf der Boss sein.
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Ich denke deine Bekannte hat vollkommen Recht!
Bei uns zu Hause ist die Rangordnung aus Sicht unseres Hundes so:
1. Ich
2. Hund
3. Mein FreundNaja, hat er sich selbst zuzuschreiben und muss sich nicht wundern wenn der Hund nicht hört. Bei uns sind es zwar keine Probleme, es ist aber schon mühsam wenn mein Freund ihn ruft und der Hund nur abwechselnd zu mir und dann zu meinem Freund schaut, als ob er mich fragen würde, ob er denn wirklich gehen muss.
Ich habs aufgegeben, meinem Freund zu erklären, was er falsch macht, da er eh nicht hört. Wenn eine Situation auftritt wie bei dir dann musst du ihm wohl irgendwi klarmachen, dass es schwierig wird, wenn er sich so verhält.
Viel Glück dabei! Habs bei meinem Freund die letzten 2 jahre probiert und er hats immer noch nicht begriffen
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Also ich finde so pauschal kann man das nicht sagen. Ich meine, in welchem Paar haben schon beide 100% die gleiche Methode, den gleichen Umgang mit den Hunden??? Bei uns sicher nicht.
Auch bei uns ist mein Mann viel unkonsequenter. Er gibt auch mal vom Tisch zum Essen, er lasst auch mal an der Leine ziehen, bei den Kleinigkeiten ist er einfach weniger streng.
Deswegen tanzen uns die Hunde aber noch lange nicht auf dem Kopf herum, denn mit den GRUNDSÄTZLICHEN Regeln sind wir uns einig. Raufen und Unruhestiften wird nicht geduldet. Da reicht dann ein lautes Wort von einem von uns beiden, und es ist eine Ruhe.
Was sollt ihr denn KONKRET ändern? Bei was genau sollt ihr denn konsequenter sein? Nur weil man bei "Sitz" nicht immer ein Sitz einfordert, ist man nicht gleich ein schlechter "Rudelchef", und ich finde die Hunde checken das auch. Und "wichtige" Regeln leuchten deinem Mann sicher auch ein, und er schaut auf Einhaltung dieser Regeln.
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@nath-sushi
Na wenn es nur so wäre, dass der Hund ihm eben dann nicht so gut hört, wäre es mir wohl egal.
Luna hat mir schon immer besser gehört als ihm, ich habe auch immer einen Unterschied gemerkt, ob ich alleine mit Luna unterwegs bin oder er dabei ist. Wenn er dabei ist hab ichs wesentlich schwerer mich bei ihr durchzusetzen, aber bei mir klappts dann letztendlich immer noch, auf ihn hört sie dann fast gar nicht mehr.
Ich möchte nicht behaupten ich würde nie Fehler machen. Ich mache ganz bestimmt viele Fehler und habe auch in der Vergangenheit genügend gemacht. Es gefällt mir nicht ihm hier so den schwarzen Peter zuzuschieben, aber es ist leider die Realität.Iris
Was wir ändern sollen... am besten nenne ich dir mal ein paar Beispiele, es sind viele grundlegende Kleinigkeiten.- Er will, dass der Hund weiterläuft und nicht mehr an dem Mülleimer schnüffelt. Es wird "hier" gerufen, der Hund läuft weiter und wird gelobt. "Hier" ist aber das Kommando fürs richtige Abrufen, also direkt herkommen. In der nächsten Situation will er dass Luna herkommt, ruft "hier" und sie kriegt nen rüffel, wenn sie weiterläuft. Wie soll sie denn das unterscheiden?
- Er quatscht die Hunde teilweise halb tot beim Spazierengehen. Alles was sie machen wird kommentiert, ständig gibts Verbote.
Luna pinkelt - ooooohh ein feines Pipi!
Mex schnüffelt an einem kleinen Stöcken - Komm, aus, weiter!
Darauf folgt dann gleich wieder ein "Luna langsam" weil sie für sein Gefühl 2 m zu weit wegrennt, zwischendurch verheddert sich Mex mit der Schleppe worauf dann ein "Mex warte mal, ich muss dich entwickeln" kommt, vorher noch kurz "Ja super Kacka Luna, eine Feine!"
Er ist den ganzen Weg nur damit beschäftigt mit den Hunden zu reden und zu reden und zu reden.
Sie beachten ihn so gut wie überhaupt nicht, ständig hören sie ja ihre Namen und es passiert trotzdem irgendwie nix.- Ähnlich ist es auch in anderen Situationen. Oft höre ich "Sei eine Feine oder du gehst Heia machen". "Heia machen" hat sich bei uns als Kommando für "auf den Platz gehen" eingebürgert. Was versteht der Hund wenn er das o.g. sagt? Blablabla Heia machen". Was lernt der Hund? Wenns "Heia machen" heißt, muss ich nicht auf meinen Platz".
Ich hab mir wirklich den Mund schon fusselig geredet, erklärt warum das so nicht gut ist, aber es ändert sich nichts. Oder jedenfalls nur so schleppend, dass wir vielleicht in ein paar Jahren auf dem normalen Level sind.
Dazu kommt dann eben noch das Verhalten, das ich im Eingangspost kurz erwähnt habe. Er geht mit den Tieren oft um als wären sie uns gleichgestellt. Es ist wirklich so: er kommt von der Arbeit und Luna nimmt ihn erstmal in Beschlag, wir Menschen haben da keine Chance ihn zu begrüßen. Als wir uns vor kurzem eine neue Couch gekauft haben, hab ich beschlossen, dass der Hund nun da nicht mehr drauf darf. Sie ist eh nicht mehr freiwillig drauf, warum also sollte ich sie locken... Jedenfalls war das für ihn schlimmer als für Luna. Er hat sie eine Woche lang bemitleidet und ihr eingeredet, sie wäre nun beleidigt und würde sich ausgeschlossen fühlen.
Sie hat einige Tage nachdem die Couch da war, genau EINMAL versucht draufzugehen, ich habs ihr verboten, Thema gegessen.Unsere "Privattrainerin" meinte eben, mit zwei Hunden kann das so nicht mehr klappen, jedenfalls nicht so, dass er für uns zufriedenstellend ist. Gerade auch in Bezug auf das Problemchen zwischen den beiden.
Luna muss auch ihn als Boss akzeptieren und das immer, nicht nur manchmal.
Mir war schon immer klar, dass sein Verhalten nicht korrekt ist, aber ich hätte nie gedacht, dass dadurch wirkliche Probleme auf uns zukommen könnten, auch nicht in Bezug auf den Zweithund. Ich dachte mir immer, na dann hören sie ihm eben nicht so gut...
Offenbar lag ich da aber total falsch. -
Ganz ehrlich, ich musste jetzt grinsen, denn bei uns lauft das GANZ GENAU GLEICH ab
!
Und anfangs hatte ich die Krise deswegen! Mein Mann konnte sich an kein einziges klares Kommando halten. "Sitz" heisst bei ihm nicht sitz, sondern wahlweise (jeh nach Situation) "gib eine Ruh", "geh weg", "hör auf zum Schnorren" "leg oder setz dich irgendwo hin". "Hier" heisst bei mir "renn im Eilschritt zu mir und mach vor mir Sitz", bei ihm heisst es irgendwas zwischen "schau her", "hör auf da herumzuschnüffeln", "komm weiter" und "komm zu mir".
Nur... anfangs hatten wir ja nur Berny, der war da schon 10, sehr gut erzogen und abgeklärt. Da hab ich mich dann einfach mal auf ein Experiment eingelassen und meinen Mann einfach mal machen lassen. Ich dachte mir, wenn meine Methode wirklich so viel besser funktionniert als meine, wird er es irgendwann eh sehen und es auch so machen wollen.
Ich hatte teilweise recht, aber wirklich nur teilweise. Ja, Berny kommt bei mir besser Hier, und macht auch alle Tricks fast nur bei mir (bei meinem Mann weiss er nie so richtig was er eigentlich meint). Aber Berny hört besser auf meinen Mann als mich, wenn er beschlossen hat das Hier zu überhören und jagen zu gehen
*checke immer noch nicht warum, bin aber auch froh*. Berny spielt mit meinem Mann, nicht aber mit mir (ein totaler Erfolg, den Berny spielt echt fast nie und mit niemandem, ob Hund oder Mensch).
Also habe ich es bei Daika weiter so gemacht. Jeder macht auf seine Weise und übernimmt vom anderen die Methoden, die gut laufen. Daika geht bei mir besser an der Leine und kommt besser her. Dafür schafft sie es auch meinen Mann zu entziffern und macht fast immer alles zu seiner Zufriedenheit (sie schafft es auf "Sitz" das zu tun, was mein Mann eigentlich von ihr wollte
).
Nur bei einem sind wir uns einig, will einer der Hunde eine Keilerei anfangen, gibts eines auf die Rübe (da machen wir den Hund so lange nieder, verbal, mit Körpersprache und wenn es sein muss mit schubsen, bis er Schiss hat und beschwichtigt). Es passiert eh fast nie, eigentlich nur, wenn zwischen Daika und Berny, wenn es um Futter geht. Da gibts jetzt einerseits genaue Regeln (bevor wir ein Leckerli geben, sagen wir den Namen des Hundes, der es kriegt, so entstehen keine Missverständnisse), andererseits wissen die Hunde, dass der der knurrt weggehen muss und nix mehr kriegt, während die anderen weitergefüttert werden.
Schau es dir mal genau an, es gibt doch sicher auch Dinge, die dein Mann von den Hunden "verlangt"? Aus dem Bett gehen, wenn er keinen Platz mehr hat? Weg vom Tisch gehen, wenn penetrant auf seinen Teller gestarrt wird? Ihn nicht anspringen, wenn die Hunde dreckig sind? Ruhig sein, wenn zu wild getobt wird?
Vom Hund respektiert werden heisst ja nicht, dass der Hund alle Kommandos sofort ausführt, sondern dass der Halter global gesehen seine Wünsche durchsetzen kann. Wenn dein Mann auf "hier" nur wünscht, dass der Hund weiter geht, und der geht weiter, dann lauft ja alles wie es soll (auch wenn es nervig für dich ist, weil es dir das Kommando versaut).
Diese Dinge funktionnieren bei meinem Mann 1A, auch wenn ich mich mehr bemühe das alles über Positiv beizubringen und mein Mann es eher ein mal ordentlich krachen lasst (er wurder auch selber als Kind so erzogen, ich überhaupt nicht). Ich sehe aber inzwischen dass es funktionniert und dass keiner der Hunde da irgendeinen Schaden davon hat. Also lass ich ihn machen.
EDIT: Bei uns funktionniert das mit drei Hunden, ohne dass wir allzu starre Alltagsregeln haben. Und das obwohl Berny nicht einfach ist mit anderen Hunden. Es gibt nur ein paar einfache Hausregeln:
1 - Will ein Hund seine Ruhe von den anderen haben, haben die anderen das zu respektieren sonst kriegen sie es mit mir zu tun.
2 - Wenn ich wem was zu Essen gebe, dann ist das seines und ich will es nicht sehen, dass die anderen versuchen es ihm zu klauen. Wenn der Hund dann aber weggeht (weil er keine Lust mehr darauf hat) und das Teil liegen lasst, kann es nehmen wer will und der erste Hund hat da nix mehr zu melden.
3 - Wenn ich sage es ist Schluss mit Spielen, ist Schluss mit Spielen. Das ist selten nötig, hin und wieder aber schon (nach dem Essen, oder wenn Daika zu sehr aufdreht).
Das wars, jeder darf in jedem Körbchen liegen, jeder darf an jedes Spielzeug, jeder darf sonst tun was er will. Regel 1 ist wichtig, weil Daika nun einmal jung ist, Berny aber spielen hasst und auch Roots hin und wieder einfach gerne mal seine Ruhe hat. Regel 2 ist nötig, weil Berny der totale Futterneider ist und Streit anfangt, wenn ich solche Situationen nicht klar regle. Regel 3 ist vor allem dann wichtig (dann aber wirklich!) wenn wir Besuch haben, oder wir bei wem mit den 3 Hunden auf besuch sind.
Jeh nach deinen Hunden, wirst halt auch du ein paar essentielle Regeln einführen müssen, und die werden derart eindeutig sein, dass auch dein Mann sich daran halten wird. Man kann ja diskutieren, ob es WIRKLICH so wichtig ist, dass der Hund bei einem Hier jedes mal im Sprint daherkommt und dann vorsitzt, oder einfach nur langsam in meinen Richtung kommen soll. Aber so grundlegende Respekt-regeln, sind dann doch recht klar und einfach zu verstehen.
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Hi Iris,
danke für deine super ausführliche Antwort.
Zitat(auch wenn es nervig für dich ist, weil es dir das Kommando versaut).
Das ist nicht nur nervig für mich, sondern doch ein Problem.
Unsere Bekannte hat es da wohl treffend formuliert: ich kämpfe gegen Windmühlen. Ich übe etwas und es wird wieder versaut.
Es gab sogar schon Dinge, die habe ich ihm "verboten" (z.B. Dummytrainig mit Luna), aber das kann ich ja schlecht mit den alltäglichen Kommandos machen.Mir ist schon klar, dass mehrere Bezugspersonen eines Hundes auch immer anders mit dem Hund umgehen. Geht ja gar nicht, dass alle es gleich machen. Aber die Grundlinie ist doch wichtig.
ZitatSchau es dir mal genau an, es gibt doch sicher auch Dinge, die dein Mann von den Hunden "verlangt"? Aus dem Bett gehen, wenn er keinen Platz mehr hat? Weg vom Tisch gehen, wenn penetrant auf seinen Teller gestarrt wird? Ihn nicht anspringen, wenn die Hunde dreckig sind? Ruhig sein, wenn zu wild getobt wird?
Ernsthaft... da muss ich nun wirklich richtig überlegen.
Sämtliche grundsätzliche Regeln sind eigentlich meine Wünsche, auf die er wohl gar nicht gekommen wäre. Wenns mich nicht gäbe, dürften die Hunde wohl ins Bett, auf die Couch, hochspringen, denn sie wollen ja nur lieb begrüßen... hey da fällt mir noch was ein: als Luna noch auf die Couch durfte, hat er sich manchmal auf den Boden gesetzt, wenn sie sich so ausgebreitet hat, dass nicht mehr für alle Platz war. Das arme Hundilein wegschickten? Niiiiiiieeeemals! Da sitzt lieber er auf dem Boden.
Kurz und bündig könnte man sagen, er vermenschlicht die Tiere schon.Es ist schwer für Außenstehende das alles rüberzubringen... es ist nicht so, dass er nix macht, sich nicht bemüht oder einfach alles gewähren lässt.
Tut er schon, aber eben nicht so wie es sein sollte.
Noch ein Beispiel... gestern Abend nach dem Gassigehen kommen wir zuhause an, die Hunde werden von den Leinen befreit und bevor er die Wohnungstür aufgeschlossen hat, mussten beide "sitz" machen. Is was ganz Neues, hab ich noch nie mitbekommen. Er erweckte dann den Eindruck als würde er von mir dafür Lob erwarten, ich hab aber gar nichts gesagtOk, die Sache ist ja ganz nett. Aber warum sollte das jetzt so toll sein, wenn Luna ihn dafür an der Leine durch die Gegend zerrt? Da ist doch die Baustelle mit der Leine erstmal wichtiger. Lieber stehen die Hunde vor der Tür (sie drängen sich eh nicht durch, sondern warten bis wir die Tür weit geöffnet haben) und laufen doch dafür brav an der Leine?
Hier haben wir nämlich so einen Punkt, den ich nur in langer und mühseeliger Arbeit geschafft habe und mir jetzt richtig klar geworden ist, warum das so war... Luna war ein Zugpferd an der Leine. Was hatte ich Muskelkater in den Armen, wie oft bin ich wie doof auf dem Gehweg gestanden, total außer Puste bis wir endlich auf dem Feld ankamen und sie von der Leine los konnte.
Und was macht er? Er fährt mit dem Auto aufs Feld wo Luna sofort ohne Leine springen kann oder er läuft mit ihr und lässt sich ziehen.
Ich habe immer zu ihm gesagt: Wenn auch du das konsequent durchziehst, kriegen wir das viel schneller hin.
Mir war also schon klar, dass seine Mithilfe wichtig wäre, mir war aber bisher nicht klar, dass seine Nicht-Mithilfe mir sogar mein Erarbeitetes wieder kaputt macht.
Gut inzwischen kann ich mich fast nicht mehr beklagen wegen Lunas Leinenführigkeit, es ist schon sooooooo viel besser geworden. Ziehen tut sie bei mir nun nicht mehr, aber ich muss ständig kopfmässig voll präsent sein, denn sie versucht es immer und immer wieder. Weil sie eben von ihrer anderen Bezugsperson weiß, dass diese Möglichkeit immer noch besteht...
Ich bin mir aber nun sicher, wenn er da auch konsequent mitgemacht hätte, hätten wir schon länger ein nahezu perfektes Ergebnis.Und das ist eben der Punkt, unser Problempunkt. Was wohl in wenigen Wochen sitzen würde wenn BEIDE daran richtig arbeiten, muss ich alleine viele Monate mühevoll trainieren, habe dann zwar ein zufriedenstellendes Ergebnis, aber eben kein sehr gutes Ergebnis.
Das ist mir wie gesagt erst jetzt, durch die Analyse unserer Bekannten klar geworden.
Ich ärgere mich richtig über mich selbst, dass ich da nicht von selbst drauf gekommen bin.Ob der Zweithund endgültig hier bleiben kann steht ja sowieso in den Sternen wegen der Rangeleien der beiden Hunde. Und das - sagt unsere Privattrainerin - ist nur in den Griff zu kriegen, wenn wir zusammen arbeiten. Denn auch das hängt mit vielem Grundsätzlichem zusammen, dem klaren Stand der Hunde in unserer Familie, der offenbar nur mir gegenüber eindeutig ist.
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Mein Exmann war genauso ein Typ. Er liebte Dusty über alles, sie ist mit ihm aufgewachsen und war stolz wie Oskar, als er ihr bring beigebracht hat. Das war aber auch das Einzige.
Sie durfte bei ihm jagen, durchs Gesicht schlabbern, Kommandos gab es nur selten.
Ich bin ehrlich, ich konnte ihn nicht ändern, denn ihm war das alles zu anstrengend.
Aber es gibt auch andere Männer. Mein Exfreund hat sich total bemüht und hat versucht, sich abzuschauen, wie ich das mit den Beiden so mache.
Er hat nachgefragt und wenn ich ihm was erklärt habe, dann hat er das auch umgesetzt.So verschieden sind die Männer leider.
Aber wenn man bei einem Problem nicht an einem Strang zieht, dann kann da schnell eine Krise draus werden :/
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Zwei fremde Hunde brauchen natürlich ein bisschen Zeit um sich aneinader zu gewöhnen und die Rangordnung festzulegen.
Das Verhalten von den Besitzern gegenüber den Hunden spielt hier auch eine ganz große Rolle.
Wenn das Verhalten nicht korrekt ist, kann es immer wieder zu Auseinandersetzungen kommen.
Behandelt ihr beide Hunde gleich oder bevorzugt ihr (oder dein Mann)einen von beiden?
Dabei spielt bei der Mehrhundehaltung nicht nur eine Regelaufstellung und Durchsetzung eine Rolle, sondern auch was es für Regeln sind.
Das mit der Rangordnung war nicht auf euch und die Hunde bezogen, sondern für die Hunde untereinander
Es ist oft schwer zu sehen, aber wer glaubst du ist Ranghöher bei deinen beiden Hunden???
Die Rangordnung wird oft über folgende Kriterien gebildet (es gibt hier aber auch wieder Ausnahmen!!!!)
Hündin vor Rüde
Alt vor Jung
Unkastiert vor kastiertDann ist da noch die Frage:
Wer kann wen bewegen?
Wer kann wen einschränken?(Wer geht zuerst durch Türen, wer nimmt sich zuerst ein geworfenes Spielzeug, wer begrüßt Perosnen zuerst usw. usw.)
Auch hier ist es Situationsbedingt zu betrachten.
Das kann sich über mehrere Wochen hinziehen.
Sollten die Hunde immer wieder in Konflikte geraten, würde ich beide an einen Maulkorb gewöhnen.
Dann können beide einen Konflikt austragen ohne sich zu verletzten und ih seht ob sich einer von den beiden durchsetzt.Wenn ihr sicher seid (ihr könnt dazu auch einen Trainer miteinbeziehen), wer ranghöher von den beiden ist, muss der Ranghöhere meißt bevorzugt behandelt werden
Ich kann dir wirklich nur das Buch (s.o.) empfehlen, man kann kaum glauben was für Probleme durch falsches Verhalten entstehen könnnen, auch wenn man die zuerst gar nicht in Verbindung bringen kann ;-)
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