Ist es okay mit Mischlingen zu züchten?
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Das wird jetzt etwas OT...
Womit ich bei der Zucht ein Problem habe, ist die Tatsache das immer mehr Hunde für die breite Masse gezüchtet werden. Da entstehen Show-Linien, damit ein Otto-Normal-Mensch diese Rasse halten kann. BC die nicht wirklich hüten können, Weimaraner ohne Jagdtrieb (bzw. mit schwachem Trieb), usw.
Ich bin der Ansicht, es sollte aufgehört werden, Rassen kaputt zu züchten, nur um sie der breiten Masse zugänglich zu machen.
Nur was sagt uns das, die breite Masse sucht eben keinen Gebrauchs- sondern "nur" einen "Familienhund" bzw. vierbeinigen Begleiter.
Und was kommt dabei heraus, wenn man sich die Showrassehundezuchten anschaut? Hunde, die in erster Linie nach phänotypischen Gesichtspunkten verpaart werden. Die meisten Zuchstandarts sind mir einfach zu eng. Es wird weniger nach Gebrauchsqualität denn nach Äußerlichkeiten selektiert.
Mein Favorit sind immer noch die Landschläge (und auch die offenen Zuchtbücher), die gibt es aber kaum noch. Das, was in den meisten Rassehundezuchtverbänden abläuft, ist einfach nicht meine Welt. -
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#Aber Mischlinge werden nicht nach Phänotyp vermehrt?? Was ist denn der erste Vermehrungsgrund? "Meine Hündin ist so hübsch, und der Nachbarrüde passt so gut zu ihr"! Gleich gefolgt von "die haben sich so lieb"!
Drehen wir's doch um, wenn man Rassehunde nicht nach Phänotyp vermehren darf, dann auch keine Mischlinge!
Für mich hat die Diskussion keinen besonderen Sinn.
Grüßle
Silvia -
Zitat
Zum Teil wird das heute noch so gemacht. Da redet nur keiner drüber
An den Stellen, wo Hunde keine "Kuschel"tiere sind - im Gebrauch - ist es durchaus üblich auf diese Art noch zu selektieren. Natürlich darf man das offiziell nicht, aber was keiner weiß...
das ist mir durchaus klar.
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Zitat
Nein? Für mich schon. Geiches Recht für alle ist ein ganz wichtiger Grundsatz.
Es gibt keine "besseren" (Rassehunde) und keine "schlechteren" (Mischlinge) Hunde.
Niemand hat dem anderen vorzuschreiben, welche Hunde er verpaart/kauft solange die Hunde gesund sind, ebenso die Welpen und diese gut untergebracht werden.
Und da es keine bekannten erhöhten gesundheitlichen Risiken für Mischlingsverpaarungen gibt, (bei nicht gesundheitlich untersuchten Eltern: Mixe aus verschiedenen Rassen, bzw. deren Mischlingen) gibt es keinen Grund das generell anzuprangern und diese Leute mit bösen Vermehrern in einen Topf zu werfen.Ich glaub dir das sogar, dass keine erhöhten gesundheitlichen Risken bestehen. Trotzdem fehlt bei einer Mischlingsverpaarung die Vorhersehbarkeit. DAS ist das was ich "anprangere". Das Wissen um mögliche Krankheiten. Das soll nicht heißen, das das Risiko darauf höher ist.
Wenn ich als seriöser Züchter zwei Hunde miteinander verpaare, dann tu ich das nach bestem Wissen und Gewissen mit Blick auf die Vorfahren, die Geschwister und die zu verpaarenden Hunde. Das dann trotzdem was schief gehen kann ist ja gar keine Frage. Aber der Vorsatz ist nicht da. Bei Mischlingsverpaarungen ist der Vorsatz meiner Meinung nach schon gegeben, weil ich ja bewußt verpaare, ohne die Vorfahren und mögliche Defekte zu kennen.Und ich meine damit wirklich seriöse Züchter, die für die Rasse züchten und nicht diejenigen, die zwei Rassehunde verpaaren um Geld zu machen. Diese gehören genauso zu den Vermehrern, egal ob sie einem Verband angehören oder nicht.
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Zitat
Ich glaub dir das sogar, dass keine erhöhten gesundheitlichen Risken bestehen. Trotzdem fehlt bei einer Mischlingsverpaarung die Vorhersehbarkeit. DAS ist das was ich "anprangere". Das Wissen um mögliche Krankheiten. Das soll nicht heißen, das das Risiko darauf höher ist.
Wenn ich als seriöser Züchter zwei Hunde miteinander verpaare, dann tu ich das nach bestem Wissen und Gewissen mit Blick auf die Vorfahren, die Geschwister und die zu verpaarenden Hunde. Das dann trotzdem was schief gehen kann ist ja gar keine Frage. Aber der Vorsatz ist nicht da. Bei Mischlingsverpaarungen ist der Vorsatz meiner Meinung nach schon gegeben, weil ich ja bewußt verpaare, ohne die Vorfahren und mögliche Defekte zu kennen.
...Also sei mir nicht böse, bei der Argumentation bleibt mir nur noch ratloses Kopfschütteln.
Bei genau gleichem Krankheitsrisiko ist die Verpaarung von Mischlingen "Vorsatz" und bei Rassehunden nicht?
Entschuldige bitte, aber dieser Logik kann ich nicht mehr folgen. Will ich auch nicht. Mir ist das einfach zu abstrus.
Man muss echt nicht anfangen, mit absurden Konstrukten objektiv unhaltbare Fehlinformationen zu untermauern. Das führt zu nichts.
Brechen wir die Diskussion doch am besten hier ab. -
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ZitatWenn ich als seriöser Züchter zwei Hunde miteinander verpaare, dann tu ich das nach bestem Wissen und Gewissen mit Blick auf die Vorfahren, die Geschwister und die zu verpaarenden Hunde. Das dann trotzdem was schief gehen kann ist ja gar keine Frage. Aber der Vorsatz ist nicht da. Bei Mischlingsverpaarungen ist der Vorsatz meiner Meinung nach schon gegeben, weil ich ja bewußt verpaare, ohne die Vorfahren und mögliche Defekte zu kennen.
...Osiris,
ich denke, du hast nicht richtig gelesen:
brush, schreibt doch ganz klar:
Die Gefahr ist größer, dass Erbkrankheiten weitergegeben werden bei Mischlingsverpaarungen, weil man bei Rassezuchten einfach weiß, wer die Vorfahren waren.Dabei ist mir grad noch folgende Frage in den Sinn gekommen: Was mache ich mit Zuchten, die o.g. Kriterien erfüllen, aber aus - welchen Gründen auch immer - nicht FCI anerkannt sind? Wäre das für euch ne - tolerierbare - Grauzone?
m.a.W: Ist "Rasse" nur, was ne FCI-NR. hat?
Ist phänotypische Identität unabdingbares Merkmal einer Rasse? -
Zitat
Osiris,
ich denke, du hast nicht richtig gelesen:
brush, schreibt doch ganz klar:
Die Gefahr ist größer, dass Erbkrankheiten weitergegeben werden bei Mischlingsverpaarungen, weil man bei Rassezuchten einfach weiß, wer die Vorfahren waren.Wieso sollte die Gefahr größer sein, wenn es im Ergebnis objektiv nicht mehr kranke Mischlinge gibt?
Ich versteh's immer noch nicht.Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu blöd oder zu vernagelt.
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Ich bin faul, ich quotiere mich mal von Seite davor:
Sollte ich von meinen Mischlingen mehrere Generationen davor kennen, die Geschwister und Welpen aus Würfen eben dieser, und die waren alle ähnlich und alle kerngesund, dann kann man natürlich über eine Verpaarung seiner Mischlinge nachdenken. Aber das ist ja nun eine graue Theorie, ich denke da sind wir uns einig, dass das nicht der Realität entspricht.
Bei FCI Rassen oder "Rassen" die gezüchtet werden aber noch nicht anerkannt sind, hat man ja eben diesen Stammbaum wieder. In dem Falle wäre also der Idealfall tatsächlich Realität.
Osiris: Und genau hier besteht für mich der Unterschied (ebenfalls von der vorherigen Seite:
ZitatKrankheiten sind bei Mischlingsverpaarungen (hui, schwer ein neutrales Wort zu finden, wenn man weder Vermehrung noch Zucht nutzen will) immer ein Argument, nicht weil sie öfter oder seltener vorkommen, sondern weil sie nicht kontrollierbar sind.
Wenn ich verantwortungsvoll züchte, also mich wirklich damit beschäftige, mit dem Stammbaum, mit Vererbungslehre, frisches Blut von Auslandshunden etc, in die Linie bringe, dann habe ich eine recht gute Chance zu wissen, was am Ende rauskommt. In Sachen Erbkrankheiten, in Sachen Fellfarbe, in Sachen Zeichung, in Sachen Robustheit, in Sachen Arbeitseifer.
Wenn ich genauso verantwortungsvoll 2 Mischlinge verpaare, kann ich vielleicht die gleiche Zeit investieren, das gleiche Geld, die gleiche Liebe, aber ich werde nicht wissen, wie das "Endprodukt" Welpe aussehen wird.
Wenn ich ein Pärchen mit Papieren bilde, von denen ich weiss, dass sie kein HD haben, mir aber den STambaum nicht ansehe, sondern nur mit Scheuklappen meinen Hund und den Rüden dazu, ja, dann habe ich die gleiche Wahrscheinlichkeit, dass Krankheiten weitergegeben werden.
Aber wenn ich ein Pärchen mit Papieren bilde, mir den Stammbaum ansehe, feststelle, der Rüde hat irgendwo mal einen Wurf gehabt, der z.B. einen blinden Dalmi bei hatte, dann nehme ich halt einen anderen Rüden. Und damit kann ich etwas ausschlieeßen, was du mit der Mischlingszucht nicht kannst.
Du musst schon gleiches mit gleichem vergleichen und nicht alles in einen Topf schmeißen und Pauschalaussagen treffen. Ja, es gibt Züchter im VDH, die sind richtig scheiße. Aber die gibt es auch auf der Vermehrerseite - aber da ist das ja was gaaaaaanz anderes.
Ausserdem weisst du bei Mischlingen ja auch nie, was sich durchsetzt. Vielleicht kommt ein totaler Schutztrieb durch und du hast diesen Welpen in eine Familie mit kleinen Kindern gegeben. Oder eine Sportskanone an ein Rentnerpaar. Es ist viel schwerer, für ein Ü-Ei den passenden Halter zu finden - auch die gibt es, keine Frage. Aber es ist schwerer.
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So dann mal ein Beispiel: 2 nette Hundchen, undefinierbare Mischungen aus dem TH/TS. Die 2 werden verpaart, weil Welpen sind ja sooooo süß :liebhab: und de Hündin soll ja mal werfen, weil tolles Wesen und der TA sagt, es mindert de Gefahr von Scheinträchtigkeit.
Du willst allen Ernstes behaupten, die Gefahr kranker Nachkommen (oder aber kranker Enkel) aus dieser Verpaarung ist nicht größer, wie wenn ich 2 reinrassige Hunde, von denen Untersuchungsergebnisse (auch der Vorfahren), Wesenstests, usw. vorliegen, verpaare?
Was ist denn mit den passenden Eigenschaften bei den Ups-Würfen? Ich meine Ups-Würfe oder die wie oben beschriebenen Würfe.. Wird da drauf geschaut, das die schlechten Eigenschaften verringert und die guten verbessert wird? Weiß man in etwa, wie die Hunde ihr Wesen, ihre Eigenschaften vererben? Weiß man welcher Part des Mix-Vaters durchkommt, welchen er weiter gibt??
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Ha, ich denke ich kenn deinen Knoten im Hirn: Du vergleichst die Gesammtpopulationen miteinander. Du musst es aber in diesem Falle auf die Verpaarung runterrechnen.
Also: Die Gefahr einer Erbkrankheit ist auf beiden Seiten sagen wir mal 15%. (Ist ja egal obs stimmt, nur um mal einen Wert zu haben).
Jetzt verpaarst du deine Mischlinge, kriegst also mit 15%iger Wahrscheinlichkeit eine Erbkrankheit.
Jetzt gehen 50 nicht so tolle Züchter hin und betreiben halbe Inzucht etc, und kriegen zu 30% einen kranken Welpen.
Aber die anderen 50 gehen hin, befassen sich mit Stammbäumen, frischem Blut in der Linie etc, und kriegen zu 1% (weil man nie nie sagen soll) einen kranken Hund.
Über die 100 Verpaarungen bei Züchtern hast du aber ebenfalls wieder die 15%ige Wahrscheinlichkeit.
DAS ist der Unterschied. Bei Mischlingen hast du sie in jedem Wurf, bei richtiger Zucht nur, wenn du nicht ordentlich arbeitest.
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