Ist es okay mit Mischlingen zu züchten?

  • Zitat

    Mir geht es aber nicht ums Äußerliche und ich brauche auch keine speziellen Arbeitseigenschaften .
    Ich möchte einfach nur einen Hund. ;)


    Sugarlove
    Das sind für mich Rassehunde ohne Papiere.



    Wenn die "Rassehunde" keine Papiere haben, wer garantiert mir dann, das nicht doch mal eine andere Rasse mitgemischt hat`?


    Und auch, wenn man die Rassehunde so aufteilt, muss man dies aber, meiner Meinung nach, auch berücksichtigen.
    Ich würde sagen, bei unüberlegten Verpaarungen von Rassehunden ohne Papieren denke ich gibt es keinen signifikanten Unterschied zu Mischlingen.


    Zwischen Rassehunden MIT Papieren und Mischlingen sowie phänotypisch reinrassigen Hunden ohne Papieren gibt es meiner Meinung nach schon einen Unterschied, aber mit positiverem Ausgang für die Rassehunde.

  • Zitat

    Da schreiben 3 Mods und 2 schreiben Dummsinn... :roll: :D


    Nein, Osiris hat die These vertreten, dass es Familien gibt, die einen Mischling haben wollen und ob es denn so verwerflich ist, denen welche zu liefern, denn diese seien ja wesentlich gesünder als Rassehunde...
    ...


    und genau das habe ich nicht geschrieben.


    Ich finde es nicht gerade förderlich, dass Du (um die Diskussion anzuheizen?), mir solche Thesen unterstellst.
    Genau deswegen hatte ich auch keine große Lust mehr, weiterzudiskutieren. Sowas ist ziemlich unfair.
    NIE würde ich sowas behaupten.


    Ich habe geschrieben:
    "Das Risiko an einen kranken Mischlingswelpen zu kommen ist nicht signifikant (wenn überhaupt) höher als bei einem Rassehund (z.B. keine Linienzuchten, größerer Genpool)."


    Wo bitte liest Du da heraus, dass "Mischlinge wesentlich gesünder" seien als Rassehunde?


    Kurz und zum mitmeisseln: Weder noch.

  • Ich finde, man kann bei beidem Glück oder Pech haben.


    Jenny (Pudel-Dackel-Westi-Schnauzer-Mix) hatte reinrassige Großeltern - Eltern je einmal gemixt, sie dann das Resultat aus einer Mischlingsverpaarung. Jenny war ein kerngesunder Hund mit einem tollen Charakter und liebevollen Wesen. Da kann man sich jetzt streiten, aber Jenny hat von jeder Rasse die besten Eigenschaften mitbekommen. Ob ihre Großeltern Papiere hatten weiß ich jetz nicht.


    Rocky ist ein spanischer Straßenhund. Die vermuteten Rassen (Ratero-JRT-Chihuahua-Rehpinscher) sind aufgrund seines Wesens und seines Aussehens in ihn reininterpretiert. Er hat zwar keine schwerwiegenden Krankheiten, aber er ist deutlich empfindlicher als Jenny. Zwar hart im Nehmen, wenn es darum geht, dass es ihn irgendwo runterhagelt - da verschüttelt er kein Ohr - aber er ist ein Allergiehund. Er verträgt nicht alles und das äußert sich in Ausschlägen, Juck-Kratz-Attacken und Fellwegschmeißaktionen. Zum Glück hat er keine Mittelmehrkrankheiten mitbekommen. Aber auch mit denen würde er fertig werden.


    Das sind jetzt zwei Mischlingsbeispiele.


    Eine Nachbarin von mir hat einen 1jährigen Labrador, der jetzt schon kaputte Ellenbogengelenke hat. Okay, die Labidame ist etwas pummelig und das begünstigt die Prognose nicht grade, aber es steht fest, dass die Hündin früher oder später künstliche Gelenke braucht. Ob der Labi Papiere hat, weiß ich nicht.


    Ein Freund von mir hat einen Westi (Nano), der bereits 18 Jahre alt ist und bis auf leichte Arthrose putzmunter ist.... Nano hat Papiere und stammt aus einer guten Zucht, bei der immer penibel auf Gesundheit und ein liebes Wesen geachtet wurde.

  • Auch wenn das bestimmt sowohl von mir als auch von vielen anderen Usern schon oft besprochen wurde, werde ich wohl nie müde, darüber zu reden. Einfach, weil ich dieses Thema nach wie vor absolut wichtig finde, auch beim Thema Tierschutz, und es einfach noch viel zu viele gibt, die "einfach mal so Welpen haben" wollen, was ich einfach nicht richtig finden kann.
    Zuerst einmal: Natürlich kann man keine Mischlinge züchten, bei der Zucht verfolgt man durch Selektion die Verbesserung bestimmter Merkmale, somit ist die Kreuzung von zwei beliebigen Hunden einfach nur eine Produktion von Welpen, in dem Sinne tatsächlich Hundevermehrung, ob nun aus gewerblichen Gründen mit schlechten Bedingungen oder im Familienwohnzimmer mit toller Aufzucht. (Weshalb "Rassehunde" ohne Papiere wirklich eigentlich Mischlinge sind, da eine Selektion ohne nachvollziehbare Quellen gar nicht vorhanden sein kann.)
    Dass Hunde aus diesen Verpaarungen wahnsinnig tolle Tiere sein können, bestreitet hier wohl niemand, aber es geht ja darum, ob es sinnvoll ist, wenn diese in die Welt gesetzt werden.
    Jeder hier weiß wohl, wie schlimm zum Teil die Zustände für viele Hunde sind und Ursache dafür ist doch einfach, dass es mehr Hunde als fürsorgliche Besitzer gibt. Somit benötigt man grundsätzlich erst einmal wirklich nicht mehr Hunde, muss also - wenn man dieses Wissen hat - nicht noch mehr in die Welt setzen, denn es gibt genug Unwissende, die das erledigen.
    Nun gibt es aber Züchter, die eine gewisse Rasse voran bringen wollen. Dass hier nicht alles so perfekt läuft, ist leider wahr, und ich bin davon überzeugt, dass sich hier auch Vieles ändern müsste.
    Grundsätzlich muss man aber sagen, dass die Zucht darauf angelegt ist, ein bestimmtes Verhalten/Aussehen und Gesundheit innerhalb der Rasse zu fördern, weshalb Stammbäume für die Nachvollziehbarkeit des Genpools absolut notwendig sind.
    Würden alle Züchter danach handeln, ließen sich bestimme Krankheiten ausmerzen, aber wiegesagt, es läuft bekanntlich nicht alles perfekt, jedoch gibt es genügend Züchter, die genau danach streben und diese allein sollte man auch durch einen Welpenkauf unterstützen. Und genau durch dieses bewusste Handeln wird dann das Risiko eines kranken Welpens bei einem Rassehund eben doch um einiges geringer als bei einem Mischlingswelpen.
    Wahllose Mischlingskreuzer dagegen können überhaupt kein anderes Ziel verfolgen, als ein paar süße Welpen auf der Oberfläche auftauchen zu lassen.
    Abgesehen davon, dass sie damit - wie bereits gesagt worden ist - die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten innerhalb des Genpools vergrößern, weil sie es ohne Stammbaum einfach nicht wissen können, nehmen sie damit anderen Welpen den Platz weg, die von unwissenden Menschen in die Welt gesetzt wurden.
    Daher wird die "Züchtung" von Mischlingen dann wirklich bedenklich, wenn man um diese Tatsachen weiß, aber einfach die Augen davor verschließt.


    Das Argument, dass Rassehunde auch krank sein können, da sie z.B: rezessive Erbkrankheiten lange weiter getragen haben, wird bei einer guten Zucht gerade bei Hunden recht unwahrscheinlich, da aufgrund der Stammbäume auch die Geschwister verfolgt werden können. Und dass diese Krankheit dann nie auftritt, ist doch recht unwahrscheinlich.
    Das Problem ist hier einfach, dass es zu viele schwarze Schafe gibt und ich bin persönlich auch kein Liebhaber von diesen ganzen Rassestandards, eben weil sie sich so auf den Phänotyp festgebissen haben, die in manchen Fällen sogar gesundheitliche Schwierigkeiten hervorrufen können.
    Aber wenn man irgendetwas für den Zustand der Hunde verbessern möchte - sei es das Ausmaß der herrenlosen Hunde im großen Bereich oder die kleinen Schicksale von kranken Hunden im privaten Bereich - dann kann man es doch nicht ernsthaft gut heißen, wenn man wahl- und gedankenlos zwei Mischlinge kreuzt.


    Liebe Grüße

  • Doch man kann Mischlinge züchten, siehe der X-Mechelaar. Das sind Mischlinge und dennoch behaupte ich mal, das dort keine sinnlose Vermehrung, sondern wirklich Zucht betrieben wird...

  • Zitat

    Wenn die "Rassehunde" keine Papiere haben, wer garantiert mir dann, das nicht doch mal eine andere Rasse mitgemischt hat`?


    Und wer garantiert dir, dass sie Mischlinge sind? ;)


    Aber hier haben wir schon das erste Problem, warum man "den" Mischling nicht einfach klassifizieren kann.
    Ein Mischling kann eine F1-Kreuzung genauso sein wie ein fast-Rassehund oder ein Mischling in x-ter Generation.


    Zitat

    Und auch, wenn man die Rassehunde so aufteilt, muss man dies aber, meiner Meinung nach, auch berücksichtigen.


    Natürlich, man muss vieles berücksichtigen nicht nur beim Rassehund (siehe oben).


    Zitat

    Ich würde sagen, bei unüberlegten Verpaarungen von Rassehunden ohne Papieren denke ich gibt es keinen signifikanten Unterschied zu Mischlingen.


    Zwischen Rassehunden MIT Papieren und Mischlingen sowie phänotypisch reinrassigen Hunden ohne Papieren gibt es meiner Meinung nach schon einen Unterschied, aber mit positiverem Ausgang für die Rassehunde.


    Tja, man kann vieles sagen und denken, tatsache ist, eine Studie, die alle Eventualitäten berücksichtigt und aufschlüsselt gibt es (noch) nicht. So sind nach der Studie der Hochschule Hannover zwar "Mischlinge" nicht gesünder als "Rassehunde" (Was hier auch niemand behauptet hat), aber eben auch nicht kränker.
    Interessant wäre nach welchen Gesichtspunkten Rassehunde und Mischlinge aufgeschlüsselt wurden und wie hoch der Anteil an unkontrolliert vermehrten Rassehunden war (Mischlinge sind ja grundsätzlich immer unkontrolliert vermehrt).
    Tatsache ist aber eben auch, je größer der Genpool desto geringer auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Erbkrankheiten bei einer unkontrollierten Vermehrung. Das heißt aber nicht, dass Mischlinge per se gesünder sind und das heißt auch nicht, dass bei Mischlingen keine Erbkrankheiten auftreten.

  • Zitat

    Patrick


    Welchen Zweck erfüllen denn deine Hunde?


    Keinen.
    Es sind Mischlinge. Ehemalige Strassenhunde.
    Sie sind halt da.
    Sie schnuppern, fressen, kacken, klauen Essen, ärgern unsere
    Katzen, bringen die Bude durcheinander, betteln, sind frech,
    sind lieb, bringen uns sowohl zum lachen als auch auf die Palme.
    Sie sind einfach bei uns.
    Und das ist gut so.
    Wir stellen keine Anforderungen und sie erfüllen keine.
    Perfekt! :D


    Und warum schreibe ich Dummfug?
    Welchen Sinn soll es machen Mixe zu mixen?


    Nehmen wir als Beispiel wieder mal die Balakas. :roll:
    Jimmy, blitzschnell und wendig. Verona, Jagdhund durch und durch,
    behäbig und grobschlächtig, aber ausdauernd.
    Also kreuzen, mit dem Zuchtziel einen blitzschnellen, wendigen, aus-
    dauernden Jäger zu bekommen.


    Mit Glück gelingt das auch.


    Heureka!


    Aber warum? Es macht keinen Sinn.


    Wenn ich so einen Hund will, schneide ich mir einen Galgo Espanol vom
    Baum. Dieser erfüllt die gleichen Anforderungen, die ich an meine Mix-
    zucht stelle, nur in allen Punkten wesentlich besser und effektiver.
    Und mit etwas Glück bewahre ich gleichzeitig einen Hund vor dem
    sicheren Tod.


    Will sagen, bevor ich irgend was züchte, gar mixe, hole ich mir doch
    lieber gleich den Spezialisten und das bevorzugt aus dem Tierschutz.
    So sehe ich die Situation.
    Wenn jemand das für dummes Zeug hält, bitteschön.


    Ich vergleiche das gerne mit etwas womit ich mich besser auskenne,
    als mit Hunden.
    Autos.
    Ich kann nir für 35.000 Euro nen Golf kaufen.
    Dann kann ich problemlos den doppelten Kaufpreis in Tuning stecken.
    Dann habe ich einen über 100.000 Euro teuren Golf, der 450PS hat
    und 280 Sachen läuft.
    Doch. Solche Autos gibt es.


    Ich frage nur warum. Es macht keinen Sinn.


    Für das gleiche Geld kaufe ich mir doch lieber einen Spezialisten.
    Porsche, Ferrari, Maserati, Lamborghini, Lotus und wie sie alle heissen.
    Auch bei Mercedes, Audi oder BMW bekommt man im 100.000 Euro-
    Bereich schöne Autochen, mit denen man um den Tuning-Golf Kreise
    fahren kann.
    Und da weiss ich, dass diese Autos von Grund auf auf Leistung konzipiert
    sind. Motor, Fahrwerk, Chassis, harmonisch und hochwertig. Noch stärker
    und noch schneller als die zum Pseudorenner mutierte Familienkutsche.
    Vor Allem auch sicherer.


    So sehe ich das bei der Tierzucht und nicht nur bei Hunden.
    Bei allem was man tut, sollte man sich fragen, ob es Sinn macht. Ob man
    mit seiner 'Erfindung' ein Produkt in der Masse darstellt, oder ob man Primus inter Pares sein will. Denn nur dann macht es Sinn Ressourcen
    zu nutzen. Anders verschwendet man sie nur.


    Vielleicht versteht ihr mich ja, vielleicht ist es nur Unsinn.


    Aber so sehe ich den 'Materialeinsatz' einfach. Egal ob bei Lebewesen
    oder in der Technik. Denn das Bessere ist des Guten Feind.


    liebe Grüsse ... Patrick :^^:

  • Zitat

    Doch man kann Mischlinge züchten, siehe der X-Mechelaar. Das sind Mischlinge und dennoch behaupte ich mal, das dort keine sinnlose Vermehrung, sondern wirklich Zucht betrieben wird...


    Nagut, sogesehen wirklich keine Rasse, da diese ja auch aufgrund eines einheitlichen Phänotyps erfasst werden, so dass sich die Zucht heutezutage auf das Aussehen konzentriert.
    Aber in diesem Fall wird ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt und man achtet doch normalerweise in diesem Fall sehr darauf, wer mit wem gekreuzt wird?
    Und so ist Zucht schließlich entstanden und damit auch alle Rassen.
    Ich finde, das ist dann doch ein sehr spezielles Beispiel und ich glaube nicht, dass das mit "Züchten von Mischlingen" gemeint war, oder?



    Beim unkontrollierten Vermehren von Mischlingen müssen diese aus logischen Gründen häufiger Erbkrankheiten aufweisen, als bei kontrollierter Auswahl mit Hinblick auf die Gesundheit.
    Das klappt nur deshalb nicht, weil zu viele Züchter nach hohen Punktzahlen bei den Richtern streben ohne Rücksicht auf Verluste und weil diese Züchter und andere, die ebenfalls sogesehen "falsch" handeln, weiterhin zu sehr unterstützt werden.
    Die Schlussfolgerung daraus wäre aber doch nicht, noch mehr Mischlinge zu produzieren (stimme da Patrick absolut zu), sondern etwas innerhalb der Züchterwelt zu verändern?
    Die Studien sind schon fast egal, es ist einfach logisch, dass eine gute Auswahl zu gesünderen Hunden führen würde. In der Natur werden kranke Tiere eben durch Selektionsnachteile aussortiert und damit von der Weitergabe ihrer Gene ausgeschlossen. Diese Aufgabe müssten wir eigentlich übernehmen.

  • Ach Patrick, mein Hund muss keinen "Sinn" haben, er ist einfach mein privater Zeitvertreib, er soll mich glücklich machen, so wie deine Hunde dich.


    Ich finde es völlig in Ordnung, wenn man sich aus Überzeugung nur Hunde aus dem Tierschutz holt. Super :gut:
    Aber es gibt auch Gründe, warum man das eben nicht tut und ich finde man sollte auch akzeptieren, wenn ein Mensch lieber einen Welpen aus "der Region" möchte, der noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat und der einfach nur "gut behütet" aufgewachsen ist.


    Und erst hier stellt sich mir die Frage nach Rassehund oder Mischling. Ich persönlich brauche keinen Rassehund, ich stell keine beonderen Anforderungen an meinen Hund und ich brauche ihn auch nicht für irgendeine Arbeit. Ehrlich gesagt habe ich sogar eine Abneigung gegen jegliche Art von Showzuchten (Gebrauchszuchten sind etwas anderes), ich finde es einfach albern einen Hund aufgrund eines falschen Ohres oder einer falschen Farbe aus der Zucht zu nehmen selbst wenn sie vom Wesen her exzellent sind. Ich möchte keine phänotypisch einheitliche Rasse, ich liebe die Vielfalt, die Unterschiede, die Individualität.
    Ich bin ein Fan der Landschläge und wie gesagt der Gebrauchzuchten und auch Kreuzungen, aber dem üblichen "Rassehundegetue" (dem phänotypischen perfekten Einheitsziel) kann ich absolut nichts abgewinnen.


  • Entschuldige bitte, dann habe ich dich falsch verstanden...
    Ich wollte nicht unfair sein, ich habe es wirklich so verstanden...
    Ich wollte damit auch nicht die Sikussion anheizen oder dergleichen, es ging mir um eine sachliche Diskussion des Themas wie ich ja schon geschrieben habe.

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