Ignorieren, korrigieren oder strafen?
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Interessant finde ich, dass Du einem Hund sehr wohl zutraust, etwas das er als "Verbot" in einigen Situationen gelernt hat, in anderen anzuwenden - wieso sollte das mit "mach Verhalten XY nicht" funktionieren, mit "Mach stattdessen Verhalten AB" aber nicht??.
Da hast Du mich missverstanden, oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt.Bleiben wir am besten beim Beispiel "Menschen anspringen". Hat der Hund durch das "Try and Error - Prinzip" (und nur von dem rede ich hier) "gelernt" das er den Menschen nicht anspringen darf, dann heißt das ja nicht das der Hund in Zukunft weiterdenkt und sagt sich, "ah, ein Baum, den darf ich nicht anspringen". Denn der Baum hat ihm das noch nie verboten. (klingt jetzt vielleicht lächerlich, aber mir ist nix besseres eingefallen).
Der Hund verknüpft doch eine Situation, eine "Sache" oder sonstiges mit einer Aktion oder Reaktion, oder wie sonst würde es zu ständigen, möglichen Fehlverknüpfungen kommen... Ergo lernt der Hund nur Mensch - Anspringen - Nada.
Natürlich sollte/darf man nicht versäumen dem Hund nach diesem Verbot eine Alternative zu bieten bzw. muss man ihn belohnen wenn er dem Verbot nachkommt.
Das mal nur vorweg bevor es wieder heißt ich erziehe nur über "Verbote". Aber mit dem Thema "Verbot" sehe ich das genauso wie Staffy. -
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Weiß mein Hund, daß fremde Menschen tabu sind, weil ich ihm ein paar Mal auf dem Weg dahin dies gesagt habe, dann wird er - trotz verlockendem Eis - nicht zum Kind gehen, weil er weiß, daß Hund sowas nicht darf. Diesen Hund kann ich frei laufen lassen, auch mal aus den Augen verlieren und dieser Hund läuft nicht Gefahr, weggetreten zu werden.So was weiß mein Hund auch, auch wenn ich ihn nur auf dem Weg zu dem Menschen oder dem Kind zurückrufe und das auch wenn ich nicht expliziet sage, das es Verboten ist.
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Warum betrachtest du das als solch ein Drama, einem Hund etwas zu verbieten ?Es ist natürlich kein Drama, wenn jemand seinem Hund etwas verbietet.
Aber warum wird es als Drama betrachtet, wenn es jemand nicht tut und dieser Hund trotzdem Regeln und Grenzen kennt?ZitatSchade das man beim Thema Erziehung nicht sachlich bleiben kann.
Nun wo das Sachliche endet und das Unsachliche beginnt ist ja nun auch eine Ansichtssache.
Ich finde es zum Beispiel schade, das etwas komplett abgelehnt wird oder als nicht möglich abgestempelt wird, weil es nicht in das man meisten genutzte "Konzept" passt und man sich vielleicht nicht vorstellen kann, das man eben auch einen wohlerzogenen Hund bekommen kann, der sich immer und überall benehmen kann und führbar ist und trotzdem noch alle Freiheiten eines Hundes besitzt, wenn er sich an Regeln hält und das alles ohne diesem Hund ein direktes Verbot ausgesprochen zu haben. Das Umlenken eines Verhaltens ist doch im Grunde nichts andere als in indirektes Verbot - versteckt in einer alternativen Handlung, die ich vorgebe.ZitatDer Hund verknüpft doch eine Situation, eine "Sache" oder sonstiges mit einer Aktion oder Reaktion. Ergo lernt der Hund nur Mensch - Anspringen - Nada.
Natürlich sollte/darf man nicht versäumen dem Hund nach diesem Verbot eine Alternative zu bieten bzw. muss man ihn belohnen wenn er dem Verbot nachkommt.Nun aber da ist es doch wieder. Es wird ein Verbot ausgesprochen, der Hund kommt diesem Verbot nach und wir belohnt oder es wird ihm eine Alternative geboten.
Warum muss ich aber den Hund erst einmal den Fehler machen lassen, damit ich ein Verbot aussprechen kann und biete da nicht vorher eine Alternative.
Lasst ihr eure Hunde auch erst mal auf die Straße rennen, damit ihr dieses Verhalten korrigieren könnt oder verhindert ihr es von Anfang an, in dem ihr ein Warten am Bordstein fordert. Denn sogesehen wäre ja der Fehler einfach auf die Straße laufen, weil ist ja noch kein Verbot erstellt worden. Aber dort geht doch bestimmt jeder bei und stoppt den Hund schon bevor er auf die Straße tritt und der Hund in diesem Fall einfach keinen Fehler macht. -
Ich lasse meine Hunde nicht erst einen Fehler machen um dann ein Verbot aussprechen zu können. Ich habe das "Nein!" positiv aufgebaut. Wenn ich sehe, dass der Hund etwas trotz "nein!" tut, wird er bestraft, was sich für gewöhnlich in einem verbalen Anschiß erschöpft.
Läßt er es aber auf mein "Nein!" hin, wird er gelobt und bekommt für gewöhnlcih eine alternative.Ich behaupte nicht, dass es nicht möglich ist, einen Hund ohne Strafe zu erziehen. Aber ich möchte es nicht. Mein Ziel ist es schon, den Hund so zu führen, dass ich möglichst selten strafen muß und möglichst oft Loben kann. Aber zum einen möchte ich nicht für jedes Verbot eine Alternative und zum anderen finde ich es für mich nicht umsetzbar.
Nicht zuletzt finde ich tatsächlich, dass es in manchen Fällen durchaus die Beziehung verbessern kann, wenn der Hund klar weiß, dass ich mir nicht alles gefallen lasse.
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Ich gebs auf... echt... bei manchen "aber da haben wirs doch - warum kann man nicht gleich wenn überhaupt" vergeht mir die Lust am diskutieren. Wobei ich Deine sonstigen Beiträge immer wieder lesenswert finde, cerridwen.
Ich schreibe doch nicht das ich erst den Hund dazu bringe einen Fehler zu machen.... ein jeder Hund macht nun mal immer wieder "vermeintliche" Fehler... nennen wir es besser "Verhalten das ich als Mensch nicht dulden kann." Das ist doch ein ganz natürlicher Lernprozess.
Und ganz ehrlich... ich lehne das was Du machst überhaupt nicht ab. Ich ersuche über Pro und Contra zu diskutieren... nicht mehr und nicht weniger.
Gerade fällt mir ein gutes Beispiel ein, für das ich gerne von Dir eine Lösung nach Deinen Grundsätzen (bitte detailliert) aufgezeigt hätte. Und zwar die Beißhemmung!
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Es ist natürlich kein Drama, wenn jemand seinem Hund etwas verbietet.
Aber warum wird es als Drama betrachtet, wenn es jemand nicht tut und dieser Hund trotzdem Regeln und Grenzen kennt?Grenzen kennen heißt aber zu wissen, was man NICHT tun darf und genau das meinen wir ! Denn ein Umlenken, eine Alternativhandlung verbietet ein Verhalten ja nicht, also ist es für den Hund keine Grenze !
ZitatWarum muss ich aber den Hund erst einmal den Fehler machen lassen, damit ich ein Verbot aussprechen kann und biete da nicht vorher eine Alternative.
Da liegt dein Denkfehler !
1. Ich lasse meinen Hund (bewußt) keinen Fehler machen, sondern sage ihm rechtzeitig, daß er auf dem falschen Weg ist.
2. Nimmt mein Hund diese "Erklärung" problemlos an und braucht - wenn überhaupt - nur 2-3 Wiederholungen, um künftig diese Verhalten (Nase in den Einkaufskorb, im Auto nach vorne klettern, ...) zu unterlassen.Womit wir wieder bei den "1000 Wiederholungen bis ein Kommando sitzt" sind. Denn unter den Umständen, daß ich einen Hund immer wieder vom Einkaufskorb abrufe, bis er den Zusammenhang begreift und der olfaktorischen Versuchung des Korbinhaltes widersteht ... da brauchts bestimmt solange
Gruß, staffy
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Hallo Trillian,
wie genau hast Du das "Nein" aufgebaut - in meinem Sprachgebrauch im hundetraining heißt "positiv" = "Etwas hinzufügen" und sagt nichts darüber aus, ob der Hund das jetzt nett oder nicht so nett findet.Positiv: etwas wird hinzugefügt
Negativ: etwas wird entfernt
Strafe: ein Verhalten wird seltener und/oder weniger "intensiv" ausgeführt
Bestärkung: ein Verhalten wird häufiger und/oder intensiver ausgeführt.Natürlich benutze ich auch Bestrafung neben Löschung.
Beim "Hund springt Mensch nicht an" würde ich z.B. die Distanz zwischen Hund und dem Mensch den er versucht gerade anzuspringen vergrößern. Und da ich eben nicht an der Leine ziehen will (was eine POSITIVE Strafe wäre, denn ich fügte somit "zug an der Leine, womöglich noch am Halsband" hinzu), entfernt sich idealer weise der Übungspartner.Was ich aber nicht verwende, sind irgendwelche Schreckreize (und "Nein" ist leider oftmals eben so aufgebaut), besonders mit irgendwelchen lauten Klapperdingern wie Schütteldosen, Disks oder Wurfketten, oder körpliche Bedrohungen (manchmal werden gegen Anspringen Bodyblocks empfohlen - die auch wunderbar funktionieren, aber nur weil was funktioniert kann man ja trotzdem einen Weg wählen, der "Bedrohen" nicht enthält).
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Shoppy, könntest Du bitte mal für mich Deine Definition von "Strafe" näher erläutern? Scheine auf dem Schlauch zu stehen, denn ich verstehe sie nicht.
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Huhu Martina! Du hast recht, das war ungenau formuliert.
Ich habe um beim anspringen zu bleiben, die Leine so kurz gehalten, dass der Hund den Menschen nicht anspringen kann. Dann habe ich nein gesagt bevor der Hund springt. Ist er nicht gesprungen, habe ich ihn belohnt. Ebenso beim aufnehmen von Dingen auf dem Boden oder beim "ins Gebüsch abdriften".
Und ich bin mir sicher, unsere Hunde wissen in Einzelfällen: DAS ist Verboten (aus dem Autospringen ist nie erlaubt) und ansonsten wissen sie "Nein" heißt: laß das was Du grade tust sein.
Aber grade bei wichitgen Verboten folgt auf ein nicht beachten auch mal eine negative Konsequenz.
So, ich muß jetzt arbeiten gehen
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Was ich aber nicht verwende, sind irgendwelche Schreckreize (und "Nein" ist leider oftmals eben so aufgebaut), besonders mit irgendwelchen lauten Klapperdingern wie Schütteldosen, Disks oder Wurfketten ...
Das ist deine Vorstellung von "NEIN" beibringen ??
Da möcht ich aber auch gerne wissen, wie Strafe bei dir aussieht !Ist dir schonmal aufgefallen, daß wir "Bösen" immer davon reden, daß das NEIN dem Hund vernünftig beigebracht wird, auf nette Art und Weise !!
Komm doch mal weg von den Brutalomethoden, davon redet hier kein Mensch ...
Gruß, staffy
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Wieso MUSS er korrigiert werden? Er WEISS, dass Hinsetzen (statt anspringen IMMER die richtige Lösung war.
Wenn Du weißt, wie man Oberweserdampfschifffahrtsgesellschaftskapitän schreibt, versucht Du dann das irgenwie anders zu schreiben, nur weil man Dich noch nicht korrigiert hat - weil Du das noch nie falsch geschrieben hast?
Nein, weil es mich nicht besonders reizt, dieses Wort zu schreiben.
Wir reden hier aber von einem hund, der ohne Einwirkung am menschen hochspringt, oder? Der Hund WILL ja am Menschen hochspringen und wird quasi umgelenkt, oder?
Wenn er dann aber icht mehr umgelekt wird, warum sollte er dann noch immer auf dem Boden bleiben?Wenn ein Hund eh nicht dazu neigt, wie Tucker schrieb, dann braucht man ja einfach überhaupt nichts zu machen
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