Ignorieren, korrigieren oder strafen?
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Glaubst Du wirklich, dass man nicht lernt, dass "anspringen" falsch ist, wenn man statt dessen lernt, in der Situation zu "sitzen"?
Wie lernen Sportler ein Komplexes Verhalten, indem man immer einfach nur "Falsch" sagt, wenns nicht stimmt? Oder wozu werläutern Trainier immer wieder den RICHTIGEN Bewegungsablauf?Strafe soll ja nicht dazu dienen einem Tier ein Verhalten beizubringen. Aber wenn es sich über ein Verbot hinweg setzt, dann folgt auch mal eine Strafe.
Und mal ehrlich, wenn ein Sportler einen Fehler macht, obwohl sein Trainer ihm erklärt hat, wie es richtig geht, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der Trainer das ignoriert und wartet, bis er beim nächsten Mal loben kann.
Ich selbst habe als Kind selten Ärger bekommen. Meine Eltern haben sich immer bemüht, mir zu erklären, was warum geht oder eben auch nicht. Aber es gab klare Verbote, die nicht übertreten werden durften. Und dann gab es auch schon mal richtig Ärger, ohne dass ich das Vertrauen zu meinen Eltern verloren hätte. Natürlich war das in dem Monment nicht schön, aber meiner Sicherheit sicher zuträglich....(Ich bin heute noch stark gehemmt im Dunkeln ohne Licht Rad zu fahren...)
@ bungee: Ignorieren ist schon manchmal eine Strafe, weil es das Bewußte nicht beachten ist und somit kein neutrales verhalten mehr.
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@ bungee: Ignorieren ist schon manchmal eine Strafe, weil es das Bewußte nicht beachten ist und somit kein neutrales verhalten mehr.
und dem Hund ist es schlechterdings egal, wie DU (Du als HH) das meinstSo, wie das hier meistens im Forum und im normalen Alltag angewendet wird, wenn ich das so lese handelt es sich eher um neutrales Verhalten
Das machen sich hier halt einige Leute gar nicht klar.
Das Ignorieren, das man im menschlichen Miteinander mit Liebesentzug bezeichen würde, beinhaltet dann aber eine gewisse DAUER
(also zwei Wochen oder so keinerlei Ansprache, kein schmusen, etc.)
(Soll ja für manche Hunde, die zu arg betüdelt werden, dann ja auch schon wieder fast nen Entspannungscharakter kriegen)
Ich finde, die Schwierigkeit liegt auch gar nicht mal darin, neue Dinge beizubringen oder unerwünschtes Verhalten zu unterbinden, sondern viel mehr darin, sich selber an die Nase zu fassen, dem eigenen Schlendrian Einhalt zu gebieten und Kommandos immer wieder zu üben, damit sie sich verfestigen, bzw. verfestigt bleiben. -
Und die richtige Korrektur anzuwenden, wenn ein bereits gelerntes und geübtes Kommando nicht mehr richtig befolgt wird -
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und dem Hund ist es schlechterdings egal, wie DU (Du als HH) das meinstSo, wie das hier meistens im Forum und im normalen Alltag angewendet wird, wenn ich das so lese handelt es sich eher um neutrales Verhalten
Das machen sich hier halt einige Leute gar nicht klar.
Das Ignorieren, das man im menschlichen Miteinander mit Liebesentzug bezeichen würde, beinhaltet dann aber eine gewisse DAUER
(also zwei Wochen oder so keinerlei Ansprache, kein schmusen, etc.)
(Soll ja für manche Hunde, die zu arg betüdelt werden, dann ja auch schon wieder fast nen Entspannungscharakter kriegen
)
Also, ich halte den Entzug von Sozialkontakt schon für eine Strafe, vor allem, wenn es das ist, was der Hund grade will.
Ein gutes Beispiel ist der Hund von Nachbarn, der sich sosehr nach Sozialkontakt sehnt, dass er auch angeschrien und grob angefaßt werden als das kleinere Übel betrachtet. (und schon sind so "gewalttätige" Handlungen eine positive Verstärkung...)
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du unterstützt ja nur meine Argumentation: Der DAUERHAFTE ENTZUG über einen längeren Zeitraum von Sozialkontakten ist eine Strafe... aber doch nicht, ein situatives Ignorieren
Das sind kleine, aber feine Unterschiede
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Jetzt habe ich mich durch 3 Seiten gelesen und ich es ist ja immer schön wenn diskutiert wird.
Es gibt ja viele Sorten von Hundehaltern, die einen sind zufrieden wenn ihr Hund nicht an der Leine zieht, wenn er aufs dritte Rufen kommt, oder auch nicht, wenn er nach 1km Wildhinterhergerenne wiederkommt etc.
Die anderen wollen einen Hund der auch ohne Leine ein Fuß geht, immer abrufbar ist auch in Triebsituationen (vorallem dann) und der einfach überall hin mitgenommen werden kann und einfach ein toller Begleiter ist.Also ich meine den einen ist es wichtig das es halt irgendwie funktioniert und die anderen wollen das es funktioniert und setzen das auch durch.
Man kann dem Hund fast alles beibringen, aber es gibt Situationen da reicht keine Ablenkung oder irgnorieren, sondern da muss der Hund einfach funktionieren und folgen.
Ich kann ja nur von mir reden und ich habe Arbeitshunde, sie werden betüddelt und gehätschelt sind anhänglich und lieben mich.
Aber wenn diese Hunde sich in einem Lamm verbeisen, oder in die Herde gehen und mir die in Richtung Bundesstraße drücken, dann brauche ich sogenannte Druckkomandos, das sie es eben nicht machen.
Bei meiner großen ist es ein Bleib, dann bleibt dieser Hund in jeder Lebenslage, wenn sie ein Pfui hört weil sie gerade versucht ein Lamm zu beisen rennt sie mit offenem Maul dagegen schließt es aber nicht.
Und als sie einem Lamm die Keule aufgeschlitz hat dann stehe ich bestimmt nicht daneben und versuche sie mit Ablenkung davon wegzubekommen.
So ein verhalten geht nicht. Bei meinen Hunden sind es die Schafe, andere Hunde pöbeln an der Leine oder beisen Menschen sowas draf nicht gedulete werden und da stellt man sich auch nicht daneben und versucht den Hund mit einem Spielzeug abzulenken.Und wenn die andere Hündin bei uns auf dem Hof auf meine losgeht, und die sich kloppen, dann bekommen sie beide eins auf den Deckel. Das wird nicht gemacht fertig aus und da muss man mit dem Hund nicht lange diskutieren.
staffy Wattebauschhundeschule find ich toll den Ausdruck
Und nein ich schlage meine Hunde nicht, aber ich drohe mit dem Stock (den ich beim Arbeiten immer dabei habe weil ich ihn brauche) und mit der Stimme und das funktioniert.
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Und als sie einem Lamm die Keule aufgeschlitz hat dann stehe ich bestimmt nicht daneben und versuche sie mit Ablenkung davon wegzubekommenIst ja ein richtiges Hauen und Stechen bei euch. Ist das normal bei eurer Art von Hunden und zu Hüten?
LG, Anna (deren Exemplare ihrer Rasse bis vor kurzem noch erschossen wurden, wenn sie die Tendenz zum Schafe hetzen hatten)
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Mir ist grad noch was eingefallen, was ich in dem Zusammenhang total wichtig finde:
Die Methode muß zum Hundehalter passen. Ich habe keine Probleme damit unsere Hunde auch mal anzublaffen. Es gab sogar schon Hunde, die von mir einen Klaps bekommen haben.
Das war immer so in Situationen, in denen der Hund wußte, das er etwas verbotenes tut und wo es wirklich wichtig war, dass er es nicht tut. Und es kommt wirklich selten vor!!!
Ich habe ebensowenig ein Problem damit, sofort nach einem "Anblaffen" (was für unsere Trudi definitiv eine Strafe ist, für Lotte nicht so) mit aufrichtig freundlicher Stimme zu loben.
Wer das nicht kann, also nur zögerlich straft, weil er sich unwohl damit fühlt und es nur tut, weil jemand ihm gesagt hat, das macht man so oder wenn jemand wirklich wütend wird und dem Hund die "tat" noch lange nachträgt, der sollte es vielleich lieber lassen.
Ich hatte dabei nie das Gefühl, dass die Hunde mir nicht vertrauen oder im Umgang mit mir unsicher sind, im Gegenteil.
Mein Gott, das klingt, als würde ich den ganzen Tag unsere Hunde verprügeln, dabei habe ich sie (fast) außschlielich durch positive Bestärkung erzogen...
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Nun was hat denn ein Verhalten umlenken mit Ablenkung zu tun? Also meiner Meinung nach mal überhaupt nichts. Ich lenke meine Hunde nicht ab, sondern ich verlange ein anderes Verhalten.
Ich hatte schon mal gefragt, wo der Unterschied zwischen:
Hund springt Person an -> HH sagt "NEIN" -> Hund geht mit den Pfoten auf den Boden und bekommt ein Lob; nächstes mal das gleiche Spiel
oder
Hund springt Person an -> HH ignoriert das Verhalten -> Hund geht mit den Pfoten auf den Boden und bekommt Belohung; nächstes mal wird Hund schon gelobt, bevor er springt und noch die Pfoten auf den Boden hat.Also im Ziel sehe ich keinen Unterschied, sondern nur das der Weg zum Ziel ein anderen ist.
Nun ich verlange auch viel von meinen Hunden unter anderem auch, das sie mir nicht die Nase in die Einkaufstaschen stecken, das sie mir kein Wild oder Katzen jagen und auch das sie auf´s Signal irgendwo rauskommen oder was auch immer.
Nun warum soll ich also meinen Hund aus einem Gestrüpp scheuchen, wenn er doch auf das Signal hin diesen Bereich verlässt, weil er es eben über das freeshapping gelernt hat und immer belohnt wurde, wenn er das Verhalten von sich aus gezeigt hat. Warum soll ich meinen Hund mit einem Abbruchkommando von meinen Einkäufen wegschicken, wenn ich ihn doch genauso mit einem Signal auf seine Decke schicken kann. Warum soll ich meinem Hund ein separates Signal beibringen, wenn er doch mit einem Abrufkommando zu mir kommt und die Katze Katze sein lässt.
Wer sagt denn, das ich immer und immer wieder dieses Verhalten belohnen muss oder das ich immer und immer wieder das alternative Verhalten zeigen muss? Irgendwann hat der Hund die Verknüpfung und wird dann auch von sich aus das Verhalten zeigen und mit der Zeit wird dann die Belohnung nur noch ein Glücksrad und irgendwann nur doch mehr als Sporadisch gegeben.
Mein großer hat Fahrräder gejagt und das war wirklich nicht lustig und schon gar nicht ungefährlich für den Radfahrer. Wenn mein Hund denen in Rage hinterher geht, kann ich mit einem Nein oder ähnlichen nicht wirklich etwas erreichen. Also habe ich meinem Hund beigebracht, das er bei Radfahrern und auf das Signal Fahrrad bei mir im Fußbereich zu befinden hat, alternativ, wenn er ohne Leine unterwegs ist, sich an den Wegesrand zu stellen. Wenn wir auf dem Auslaufplatz sind hat Hund dann bei Sichtung eines Fahrrades zu mir zu kommen (eigentlich hatte ich den Dummy dann in die andere Richtung geworfen, inzwischen bringt der Hund Stöckchen oder seit einigen Tage ignoriert er die Fahrräder ganz). Belohnung für das Verhalten - nach 2,5 Wochen - nur noch Verbal und ohne Leckerchen.Das hat nichts mit Schlendrian zu tun und das man sich selber ändern muss, nein es ist richtig, man muss sich ändern und man muss aufmerksam sein - besonders wenn man etwas neues erarbeitet. Aber ansonsten hat man einen Hund, der sehr viel Freiheiten genießen kann, aber trotzdem "funktioniert".
Wie schon gesagt, bei uns gibt es auch Go´s und NoGo´s, aber bei uns gibt es einen anderen Weg das Ziel zu erreichen und der ist eben, das ich meinen Hunden nicht sagen, was sie nicht tun sollen, sondern was sie stattdessen tun sollen. Was nützt es mir, wenn mein Hund weiß, das etwas verboten ist, aber nicht weiß, was er dafür machen soll. Was bringt es mir, wenn mein Hund weiß, das Menschen anbellen verboten ist, aber nicht weiß, was er an dessen Stelle tun soll. Was nützt es mir, wenn mein Hund weiß, das er beim Tür klingeln nicht bellen soll, wenn er nicht weiß, was er anstelle des Bellens tun kann. Ich finde es gut, das ich meinen Hunden eine Alternative gebe, die er für ein Verhalten x tun kann und habe trotzdem einen Hund, den ich überall mit nehmen kann, wo es erlaubt ist.
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Es ist müßig ...
ZitatWas bringt es mir, wenn mein Hund weiß, das Menschen anbellen verboten ist, aber nicht weiß, was er an dessen Stelle tun soll. Was nützt es mir, wenn mein Hund weiß, das er beim Tür klingeln nicht bellen soll, wenn er nicht weiß, was er anstelle des Bellens tun kann. Ich finde es gut, das ich meinen Hunden eine Alternative gebe, die er für ein Verhalten x tun kann und habe trotzdem einen Hund, den ich überall mit nehmen kann, wo es erlaubt ist.
Mein Hund soll erst gar keine Menschen anbellen, er soll auch nicht kläffend zur Tür rennen und die Nase gehört einfach nicht in den Einkaufskorb. Wenn der Hund weiß, daß dieses nicht erlaubt ist, dann kann er alternativ tun und lassen was er will - er weiß aber, was er nicht tun darf.
Dadurch kann ich meine Hunde unter Menschen auch laufen lassen, ich kann sie entspannt Radfahrern begegnen lassen und ich brauch erst gar nicht mit geh auf deinen Platz anfangen, wenn es klingelt.Der Hund soll einfach Hund sein und sich dabei an gewisse Regeln halten. Hat er die einmal verstanden - und dazu brauchts gewöhnlich nicht lange - dann hat er doch den Himmel auf Erden.
Das ich einem erwachsenen Hund, der die Regeln kennt, etwas "verbiete", das kommt sehr selten vor. Ein NEIN benutze ich bei meinen beiden Hunden vielleicht einmal in der Woche, ein lockeres "Lass es" gibts ab und zu.
Sitzen wieder die Kaninchen aufgereiht am Waldrand, dann ruf ich nicht zurück, brauch kein Platz, Sitz, Steh, Hier, Weiter, etc. da reicht ein "Lass die man" und Hund guckt nochmal, trabt aber locker weiter ... eben weil er weiß, die jagen wir jetzt nicht, die sind tabu. Er weiß es aber einfach !!!Gruß, staffy
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Ich bin jetzt grad ein wenig verwirrt und versteh in dem Ganzen den Unterschied / Sinn nicht.
1. Vorgehensweise C: Besucher kommt, Hund bellt, ich hol den Ball und Hund spielt mit dem Ball. Hund darf Besucher nicht anbellen aber stattdessen mit dem Ball spielen.
2. Vorgehensweise S: Besucher kommt, Hund bellt, Hund bekommt vermittelt, dass er grundsätzlich keine Besucher anzubellen hat - Hund versteht und tut was anderes, dass was er will - legt sich ins Körbchen, geht futtern, spielt mit dem Ball
Wo ist das Problem?
Mir begegnet jeden Abend ein Mann mit einem Münsterländer, der Münsterländer hat ein Problem mit anderen Rüden - anstatt, dass der Mann den Münsterländer an die Leine nimmt und/oder ihm begreiflich macht, dass er sich von unseren Hunden fernhalten soll, hebt er Steine auf und wirft diese für den Hund aufs Feld - jetzt verstehe ich auch warum, er will den Hund umlenken - SUPER, nur leider funzt das so gar nicht, der Hund kommt trotzdem immer wieder brummend auf unsere zu und ganz ehrlich, ich stoppe diesen Hund ohne Umlenken und nu macht der Hund einen Bogen um uns.
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