Irgendwie hat er keinen Bock!!

  • Hallo ihr Lieben,


    da wir ja im Schutzhundesport trainieren, müssen wir uns auch langsam an die Fährtenareit machen.
    Also schön ein Buch zum Thema Fährte bei Amazon bestellt, an zwei Tagen durchgelesen, ausgerüstet und los :D
    Leider ohne die Rechnung mit meinem Hund zu machen!
    Nun führen ja viele Wege nach Rom und der Weg, den das Buch geht finde ich auch logisch und gut, nur versteht mein Hund das Prinzip vermutlich nicht :???: (vielleicht sollte ich ihm mal das Buch geben!)


    Das Problem ist folgendes:


    Der Hund soll J E D E N Fußtritt konzentriert abarbeiten. In jedem Fußtritt ist ein Belohnungsbrocken abgelegt. Der Hund wird also für richtiges Suchen mit Futter belohnt.
    Da Lou ein kleiner Hibbel ist, haben wir auch den Rat befolgt alles ganz ruhig anzugehen, damit er nicht wie ein Irrer auf die Fährte stürmt. Das funktioniert auch Prima.


    Bei dem Punkt "Der Hund soll in einem gleichmäßigen nicht zu schnellen Tempo arbeiten" liegt das Problem. Wenn der Hund einen Fußtritt überläuft, soll man stehenbleiben, keine Leine geben, biss der Hund den Fußtritt ausarbeitet. Selbst wenn der Hund anfänglich neben der Fährte schnüffelt, soll man das gelassen hinnehmen, er wird dort nicht fürs schnüffeln belohnt. Belohnt wird er ja nur im Fußtritt. - Gut -
    Mein Hund überläuft also einen Fußtritt, ich bleibe stehen, gebe keine Leine und warte geduldig ab. Ich habe im Schnitt 15 min Geduld, dann hat sich mein Hund, nachdem er die ganze Zeit aufmerksam den Acker, die Vögel, Autos in der Ferne, etc. eobachtete, hingelegt und sich vermutlich gefragt, warum wir wie Volldeppen mitten auf dem Acker stehen! :hilfe:


    Im Buch hat man auch erwähnt (klingt auch logisch) das es nicht beim ersten Mal klappt :roll: . Hab ich auch nicht erwartet! Nun haben wir das Ganze schon 4 Mal durch und es war jedesmal das Gleichen!!! Da mein Hund ja selbständig auf der Fähte Arbeiten soll, ohne großen Einfluss vom Hundeführer zu erhalten, darf ich ihn (lt Buch) auch nicht darauf hinweisen, dass da noch Futter liegt, dass er überlaufen hat. Ich habe ihn sogar schon einen Tag hungern lassen, damit er mit ordentlich "knast" auf die Fährte geht - N I X


    Hat/hatte hier mal jemand ein ähnliches Problem? Das Buch scheint nur auf "funktionierende" Malinois und DSH ausgelget zu sein (sorry) aber leider nicht auf so nette, gleichgültige Mischungen wie Ridgeback-Dobermann o.ä. :| - vielleicht ist das Frauchen auch einfach nur zu doof *grübel*


    Lg


    Schluffy

  • Zitat

    da wir ja im Schutzhundesport trainieren, müssen wir uns auch langsam an die Fährtenareit machen.


    Bist du dann nicht in einem Verein etc. wo es Trainer für solche Bereiche gibt ??


    Gruß, staffy

  • Ja, du hast Recht. Ich bin im Verein....
    Ist schon fast wie ne Religion :roll: die Trainer arbeiten alle samt mit Mitteln auf der Fährte (um die Hunde "prüfungsreif" zu bekommen), die ich bei meinem Hund nicht Anwenden möchte (Stachelhalsband, Leinenruck, etc.) das hat in meinen Augen nicht viel mit "moderner" Hundeerziehung zu tun. Ich habe auch keine Lust, mir die ganze Zeit die blöden Sprüche anzuhören - Hier auf dem Land gibts leider auch nicht so viele Vereine, dass man mal eben wechseln könnte, wenn einem etwas nicht passt....
    Also "do it yourselfe" - ich hoffe ich schaffe das!


    lg Schluffy

  • Guten Morgen,


    ich hab nur Ahnung von der Arbeit auf der Schweißfährte, das vorab. Auch bei uns ist es sehr wichtig, jeden Schritt zu arbeiten und jedes Wundbett zu finden, um am Ende zum Ziel zu gelangen und vorher zu wissen, was einen erwartet.


    Meine Ausbilderin sagte damals, bremsen sie ihren Hund nicht, wenn er die Fährte schnell arbeitet, dann macht das keinen Unterschied zu einer langsamen Arbeit. Langsam wird er Hund von allein, wenn die Fährte schwierig wird, verwischt ist, überspurt wurde.


    Die ersten Fährten sind soooo deutlich, die kann der Hund vermutlich im Schlaf finden. Dann gebremst zu werden ist vermutlich total langweilig.... und wenn Herrchen dann stehen bleibt, na gut, dann eben nicht. Und wenn dann der Hunger nicht sooo groß ist, dann ist auch kein Anreiz da.


    Zudem, auf Fährten gehen, können Hunde meist ganz von allein. Sie laufen oft auf ihrer eigenen Rückspur zurück, wenn sie außer Sicht sind und gerufen werden. Ganz instinktsicher und von allein.


    Viele Grüße
    Sundri

  • So, und jetzt die nächste Meinung :D .


    Ich bremse meine Hunde anfangs nur, wenn ich ansonsten über den Acker joggen müsste.
    Das Suchtempo soll gleichmäßig sein, wie schnell oder langsam, das steht nirgendwo.
    Mit steigenden Anforderungen bremsen sich die Hunde von selbst.
    Wenn man nicht im Geschirr sucht, kann man dem Hund das gewünschte Verhalten zeigen. Lass den Hund prüfungsmäßig im Kettenhalsband suchen, dazu benutzt du aber 2 Langleinen, die du beide ohne Zug rechts und links ins Halsband machst und unter der Brust herführst. Dann bleibst du nah hinter dem Hund und kannst durch leichten Leinenzug die Pendelbewegung unterstützen. Ganz wichtig ist hier, dass die Leinen immer leicht angespannt sind und du nur durch ganz leichtes Annehmen die Richtung anzeigst. Nicht rucken oder Zerren!
    ABER: Das sollte man erst machen, wenn der Hund eine gewisse Routine erarbeitet hat, gerne sucht, auf jeden Fall ans Ende kommen möchte und nicht mehr wie irre zieht. Sonst stört man den Hund zu stark oder die Leinen werden zu straff und tun dem Hund weh. DAS darf nicht passieren!


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo schnauzemädel,


    Danke damit kann ich was anfangen :) Routine haben wir noch nicht, wie man sicher lese konnte. Wauzi muss erstmal raffen, was er da auf dem Acker soll. Wenn ich sehe, dass er Fußtritte überläuft, lass ich ihn die dann überlaufen? Ich habe die Sorge, dass er sich das angewöhnt und unsauber sucht. Er hat auch noch nicht geschnallt, dass nach einem rechten Fußtritt ein linker kommt - zumindest hab ich heute mal andeutungsweise gesehen, dass er doch schon in Ansätzen nach links und rechts schaut/schnuppert. Nur leider nicht kontinuierlich :| wir schaffen so vielleicht drei oder vier Fußtritte und jedesmal verpasse ich es ihn im optimalen Moment von der Fährte zu nehmen :( :

  • Noch mal ich ;)


    unsere Hunde haben eine soooo feine Nase, das sie solche Fährten auch wahr nehmen, wenn sie einen Meter neben der Spur laufen, wenn der Wind günstig steht.


    Bei unseren Jagdhunden wird es richtig schwierig, wenn sie auf die 48 Std. Fährten müssen. Und da diese im Revier gelegt werden, ist dann auch alles mögliche damit passiert. Andere Tiere sind darüber gelaufen, hin und wieder zurück, vielleicht hat es geregnet, oder schlimmer, es war die ganze Zeit brühwarm? Dann arbeiten die Hunde aber von ganz allein sehr langsam und sorgfältig und kommen am Ende richtig zum Ziel.


    Darf ich jetzt mal fragen, wieso sie rechte und linke Füsse andeuten müssen? Ist das Hundebeschäftigung als Solches oder steckt da ein tieferer Sinn dahinter?


    Fragende Grüße
    Sundri

  • Das ist genau das Problem mit der Sportfährte. Für die Hunde liegt das eine Autobahn, man könnte nebenherlaufen, abkürzen, etc..
    Da Menschen die Fährte die aber eben nicht sehen, soll der Hund "in jeden Tritt gucken", damit der Richter es komfortabel beurteilen kann.
    Die Schwierigkeit bei dieser Arbeit liegt weniger in den Anforderungen an die Nasenleistung, als in der Vermittlung der gewünschten Suchhaltung.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ich war noch nie in einer Prüfung, von daher weiß ich nicht, wie es mit der Pendelbewegung des Kopfes beim Suchen gehandhabt wird - also ob erwünscht oder unerwünscht. Ist aber ein guter Hinweis, das muss ich mal erfragen - vielleicht liegt hier ja der Fehler bei mir!!! *ahhh* doch Dumm-User am Werk :ops: Vielleicht weiß schnauzermädel das ja??


    lg Schluffy

  • Kommt darauf, was du möchtest ;) .


    Zum Bestehen einer VPG reicht ein Hund, der in halbwegs gleichmäßigem Tempo auf der Fährte bleibt und zumindest die meisten Gegenstände verweist.
    Möchtest du überregional führen, dann muss die Arbeit sauberer werden.


    Wenn du FH-Prüfungen ordentlich bestehen möchtest, dann sollte der Hund gleichmäßig pendelnd suchen, weniger Tempo ist dann mehr, weil die Strecke lang ist und der Hund ermüdet. Da bieten sich dann auch etwas längere Pausen an den Gegenständen an, damit der Hund verschnaufen kann. Meine zeigen mir z.B. an, wann es weitergehen kann. Sehen sie zur Seite, brauchen sie noch Pause, klebt der Blick auf der Fährte, kann es weitergehen :D .


    LG
    das Schnauzermädel

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