warum wird bei hunden so wenig kastriert?
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Seit meiner ersten Periode habe ich unglaubliche Schmerzen bis hin zur Ohnmacht/Erbrechen - daran hat sich bis heute nichts geändert. Pillen etc haben alle nicht gewirkt.
dann läge aber auch eine medizinische Indikation vor. Oder würdest Du genauso denken, wenn Du keine Probleme hättest?
ZitatUnd wenn ich sehe, wie meine Hündin während ihrer Läufigkeit rumliegt, total erschöpft und gestresst ist, auf Kontakt verzichten muss, keinen Appetit hat ( was für eine EB doch schon äßerst unwahrscheinlich ist! ), ich das Gefühl habe, dass sie im Vergleich zu anderen Hündinnen wie ein - sorry - geschlachtetes Schwein ausblutet - was kann denn bitte daran schön und natürlich sein?
Ich hatte bsp. bisher fast nur Hündinnen, die sich während ihrer Läufigkeiten überhaupt nicht veränderten, die weder extrem gestresst noch total erschöpft waren. Auf Kontakt mussten sie auch nicht übermässig verzichten, nur als Beispiel mit meiner Jüngsten war ich erst im Frühjahr während ihrer Läufigkeit wieder mal komplett beim Agi-Training dabei. Übrigens MIT intakten Rüden.
Was anderes ist es, wenn eine Hündin offensichtlich Probleme hat. Eine meiner Hündinnen wurde auch deswegen kastriert. Aber dann ist das Ganze eben eine Sache der Abwägung - in dem Fall zwischen nach jeder Läufigkeit wiederkehrenden Gebärmutterentzündungen aufgrund von hormonellen Störungen mit Antibiotikagabe oder Kastration. Nachdem offensichtlich wurde, dass sich die Probleme nicht beheben, habe ich sie mit 3,5 Jahren kastrieren lassen. Aber einfach so mal eben rumschnippeln ...... nein, ganz sicher nicht.
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Hi
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Und auch wenn es für viele Hunde sicher unproblematisch ist, mit sexueller Frustration umzugehen, so ist es doch sicher nicht natürlich, ihnen die Möglichkeit dazu zu nehmen.
Doch, es ist natürlich.
In freier Wildbahn kann ganz gewiss nicht jeder Hund seinen Fortpflanzungstrieb ausleben, sei es, dass dies von einem ranghöheren Rüden verhindert wird, oder aber die Hündin den Verehrer einfach ablehnt. So muss jeder Hund lernen, mit sexueller Frustration umzugehen, ob er nun im Wald lebt oder bei uns auf der Couch.Auch sollte man bei der Entscheidung pro/contra Kastration beachten, dass die Kontrolle des Fortpflanzungstriebs nur ein Teilaspekt neben vielen anderen Folgen und Auswirkungen darstellt. Auch kenne ich einige kastrierte Rüden, die durchaus noch Interesse an läufigen Hündinnen zeigen, sich aufplustern, stolzieren, werben - und bei Ablehnung Frustration zeigen.
Zudem habe ich gar niemandem vorgeworfen, man würde - allein aufgrund der Tatsache, dass man sich für eine Kastra entschieden hat - aus bloßer Faulheit die Natürlichkeit seines Hundes nicht akzeptieren.
Mein Hund darf übrigens viele Triebe nicht ausleben.
Sei es der Fortpflanzungstrieb, Jagdtrieb, Fresstrieb...Nein, im Ernst. Wir kontrollieren unsere Hunde immer und ständig, wieso scheint sich hieraus beim Fortpflanzungstrieb ein besonderes Problem für unseren Hund zu ergeben (von den Extremfällen der Hypersexualität mal abgesehen)?
Oft hört man von Hobbyvermehrern auch das Argument, man wolle der Hündin doch unbedingt einmal das Mutterglück gönnen.
Doch ein wenig Vermenschlichung?
Wenn es um die Nachbarskatze, die neue Couch und unsere Lieblingssocken geht, sind die meisten irgendwie weniger zimperlich.LG, Caro
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Meinst Du "an seine eigene Nase fassen"? *klugscheiss*ja das mein ich, allerdings sagen wir in Österreich nicht "fassen"
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Davon abgesehen kann vieles auch Generationen überspringen - und wer von uns hat schon Kontakt zu den Besitzern der Urgroßeltern/Großeltern des eigenen Hundes
Das ist Unsinn, sorry ......
"Generationen überspringen" ...... wenn entsprechenden Allele nicht da sind, überspringen die auch keine Generationen.
So einfach ist das. Dass rezessive Allele nicht immer zur Wirkung kommen heisst nicht, dass sie nicht da sind, sondern einfach, dass das Partner-Allel dominanter ist. Genetisch nachweisbar sind aber beide.ZitatWenn ich für natürlichkeit plädiere und Kastrationsbeführwortern vorwerfe, sie hätten keinen Bock sich damit auseinander zu setzten, muß ich doch auch den Hund seine Natur ausleben lassen.
In freier Natur kommt auch nicht jeder Hund/Wolf/...... zur Fortpflanzung.
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Das ist Unsinn, sorry ......
"Generationen überspringen" ...... wenn entsprechenden Allele nicht da sind, überspringen die auch keine Generationen.
So einfach ist das. Dass rezessive Allele nicht immer zur Wirkung kommen heisst nicht, dass sie nicht da sind, sondern einfach, dass das Partner-Allel dominanter ist. Genetisch nachweisbar sind aber beide.Gut, das weiß man über einen expliziten Gentest, den - wo wir schonmal bei diesem Thema waren - sich wahrscheinlich kaum einer von uns für seinen Hund leisten kann.
Mir ging es aber auch darum, dass man das aus Kostengründen eventuell auch bei den Eltern, Großeltern der Hunde erkennen kann. Und da ist dieses Überspringen ja nicht abwägig
Man muss ja nicht gleich so grantig werden
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In Anbetracht der vielen Mischlinge in TH und der vielen Unfallwürfe ist das Argument, dass man den Hund ja so toll dahingehend erziehen könne, sich nicht wild fortzupflanzen, widerlegt...
Sicherlich schaffen das ein paar wenige engagierte HH, mit besonders devoten Hunden, aber die Masse eben leider nicht.
Von daher, sehe ich keinen Grund, Hunde unkastriert zu lassen, die keine zugelassenen Zuchthunde sind.
Die Zahl der Hunde, die krank werden, weil sie eben nicht kastriert wurden, ist sicherlich grösser, als die Zahl der Hunde, die bedingt durch die Kastra krank werden. Na wie oft schon von Gebärmuttervereiterung + Not-OP gehört oder Milchleistentumoren?
Der ewigen Vergleich mit dem Menschen ist lächerlich, da der Mensch seine Triebe in aller Regel durchaus kontrollieren kann.
Seien wir mal ehrlich, die meisten lassen doch bloss nicht kastrieren, weil sie zu geizig sind, das Geld für eine Kastra auszugeben; bei der Hündin sind das schon mal gut und gerne 300 EUR!
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Seien wir mal ehrlich, die meisten lassen doch bloss nicht kastrieren, weil sie zu geizig sind, das Geld für eine Kastra auszugeben; bei der Hündin sind das schon mal gut und gerne 300 EUR!Sowas dummes hab ich hier selten gelesen, sorry :zensur:
Mal ne Frage an die Allgemeinheit. Ist eure Hündin während der Läufigkeit denn wirklich so verändert? Ich frag mich grad ob ich einen Ausnahmehund habe. Am Verhalten hab ich ihr überhaupt nicht angemerkt, dass es ihr nicht gut geht o.ä. Sie war zwar etwas kuschelbedürftiger, aber ansonsten war sie wie immer...
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Hier kam jetzt mehrfach das Argument, dass auch in einem natürlichen Rudel nicht jeder Hund seinen Fortpflanzungstrieb ausleben darf. Das ist sicherlich richtig. Weiter noch, ich bin mir nichtmal sicher, dass in einem natürlichen Rudel jeder Hund das Bedürfnis hat sich fortzupflanzen. (Zmindest habe ich das von Wölfen so in erinnerung, müßte es aber nachlesen.)
Nur leben die wenigsten Hunde in einem natürlichen Rudel.
(Und mir kann keiner weiß machen, dass Hunden nicht klar ist, dass Menschen keine sexuelle Konkurenz ist.)
Ihren Jagdtrieb hingegen dürfen unsere Hunde ausleben. (Allerdings nur zu meinen Bedingungen...)
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In unserem Haushalt leben 2 intakte Rüden und 2 intakte Hündinnen. Verhaltensänderungen der Hündinnen sind nur in punkto Verfressenheit, etwas fauler wenn man Sie läßt und mehr Bedarf an Kuscheleinheiten. Unsere Rüden zeigen den Beginn einer sichtbaren Läufigkeit ca. 3 Tage im Vorraus an. Während dieses Zeitraums wird ab und an mal geningelt, in der Hauptsache jedoch macht man den Damen den Hof. Die weisen Sie jedoch in die Schranken und dann ist bis zur Standhitze Ruhe. Die Damen zeigen deutlich an wenn ihr Interesse am männlichen Geschlecht geweckt und Besuch erwünscht ist
. Was durch strikte räumliche Trennung, aber immer mit möglichem Blickkontakt, unterbunden wird. Spazieren gehen ist im übrigen mühelos machbar. Dann gibt es genau max. 3 Tage in denen meine Rüden etwas unruhiger sind und auf dem Höhepunkt wird eine Mahlzeit verweigert. Doch dann ist Schluß und der normale Alltag kehrt hier wieder ein.
Wir leben hier auf dem Land, umgeben von Wald und Feld, sowie zahlreichen Bauernhöfen mit den dazugehörigen Hofhunden. Die oftmals allein die Gegend erkunden. Da sind dann Treffen währeorum geistern und der Läufigkeit vorprogrammiert. Doch einfach so aufspringen iss nicht (sowas wird ja oft als Argument benutzt für eine Kastration), die Abwehrmaßnahmen zeigen seid Jahren Erfolg.
Ja und die oftmals benannte Zeit der Scheinträchtigkeit, läßt sich durch mehr Bewegung, Reduzierung der Nahrung und geistiger Auslastung, sowie mit homöopathischen Mitteln - schnellstens und kaum bemerkbar überstehen.
Leiden tun meine Hunde mit Sicherheit nicht, dies ist einfach menschliche Denkweise. Und in der freien Natur kann sich auch nicht Jeder fortpflanzen. Warum also sollte ich einem gesunden Tier zur Vorbeugung ein gesundes Organ entfernen. Leider wird oft unterschlagen, dass bestimmte Krebsriskiken auch ansteigen. So gibt es z.B. bei kastrierten Hündinnen ein wesentlich höheres Risiko an Herztumoren zu erkranken und ein höheres Risiko, Harnleiter- oder Blutgefäßtumore, und diverse Erkrankungen der Schilddrüsen (Unterfunktion, Schilddrüsenkrebs) zu bekommen. (auch nachzulesen in dem Kastrationsbuch von Fr. Niepel) Leider werden diese Erkrankungen selten in Statistiken zur Kastration aufgeführt, so dass hier letztlich ein falsches Bild entsteht.
Im übrigen habe ich die Erfahrung gemacht dass es meistens die Rüden die wenig oder nie Kontakt mit läufigen Hündinnen gemacht haben, am wildesten darauf reagieren. Ich hoffe Ihr versteht was ich sagen wollte.
Ach und noch was. Wir hatten zwei kastrierte Hunde (beiderlei Geschlechts) aus dem Tierschutz. Die Hündin litt an Inkontinenz, hatte ständig Probleme mit ihrem Gewicht und mußte wegen Lymphdrüsenkrebs eingeschläfert werden. Der Rüde frühkastriert - ist nie erwachsen geworden (weder geistig noch körperlich), hatte dadurch erhebliche Probleme mit fremden Artgenossen. Wurde gemobbt oder bestiegen, hatte Probleme mit dem Fell und mußte ebenfalls wegen einer Tumorerkrankung eingeschläfert werden. Sicher sind diese Beiden Extremfälle, doch so zu tun als würden nach einer Kastration keinerlei Probleme auftreten - dass ist naiv. Wobei ja viele Dinge erst im Laufe der Zeit entstehen bzw. auftreten.
Sorry dass es so lang georden ist und teilweise ein paar Meter weit weg von der eigentlichen Frage. Doch ich finde es wird viel zu viel, aus den verschiedensten oftmals falschen Gründen kastriert.
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@ thorandfrigg: Da kann man dich ja beneiden, dass deine Rüden, da so cool mit umgehen.
Unser Gismo, geht da leider nicht so mit um. Er ist völlig apathisch wenn eine der Hündinnen läufig wird/ist/war... Er jault, er ist total traurig, er frisst nicht und er will wirklich ständig drauf, weder wir, noch unsere Betreuungspartner kriegen das raus.
Deshalb haben wir ihm jetzt den Kastrations-Chip setzen lassen. Wir waren bisher auch immer gegen eine Kastra, deshalb nutzen wir jetzt die Möglichkeit, dass mit dem Chip zu testen,ob sich sein Verhalten überhaupt ändert. Denn wenn nicht, brauche ich ihn natürlich nicht kastrieren zu lassen.
Aber wir setzen natürlich große Hoffnungen rein, denn der arme Kerl leidet ganz schön arg.....
Ansonsten haben wir keine Probleme mit ihm, er ist gut sozialisiert, ist gehorsam, nur der Sexuabltrieb ist ausgesprochen stark bei ihm ausgeprägt und den Streß will ihm einfach nicht mehr zumuten...Ich denke jeder muss die Entscheidung für sich treffen. Allerdings sehe ich es ähnlich, dass eine Kastration keinen neuen Hund macht bzw. aus einem unerzogenen einen erzogenen Hund.
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