Skateboard-Aggressionen
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Hallo!
Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tips geben:
es geht nicht um meinen, sondern um eine befreundete Hündin (Dackelmix, 6 Jahre), welche total durchdreht wenn ihr Skateboardfahrer_innen entgegenkommen.
Heute war ich zufällig dabei, als uns wieder eine Skateboardfahrerin entgegenfuhr. Der Halter der Hündin hatt so früh wie möglich versucht die Hündin mit Leckerlies vom Geschehen abzulenken.
Aber diesmal war es so schlimm, dass sie überhaupt nicht mehr ansprechbar war. Sie hat gebellt, Zähne gefletscht und hat, als der Halter sie festhalten wollte (er hatte Angst, dass sie sich aus dem Halsband winden würde) ihn sogar in den Arm gebissen hat.Wir waren total geschockt und sind im Moment etwas ratlos, wie diese extremen Aggressionen unter Kontrolle zu bringen sind, bzw was in den Situationen noch machbar ist?
Hat jemand von euch Erfahrungen?
Achso, übrigens hat der Bekannte sogar selbst ein Skateboard, welches er auch ab und zu fährt, auch wenn seine Hündin dabei ist. Sie ist dann schon etwas aufgeregter aber bellt nicht, knurrt nicht sondern läuft einfach neben ihm her!
Hilfe! -
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Hallo,
erstmal würde ich die Hündin an ein Geschirr gewöhnen, so daß die Gefahr des aus dem Halsband schlüpfens nicht mehr gegeben ist.
Dann würde ich an Stelle Deines Bekannten diese Situation trainieren.
Also, Bekannte zusammen trommeln, mit Skateboards.
Hund ans Geschirr und ans Halsband nehmen. Sprich, eine 2m Leine, die an Halsband und Geschirr befestigt wird.
Sinn ist, der Hund ist doppelt gesichert.Dann die Bekannten auf einem Parkplatz oder ähnlichem zum Trainieren bestellen.
Deine Bekannten, erstmal einer, fährt mit dem Skateboard in ausreichender Entfernung.
Achte darauf, daß sobald die Spannung bei der Hündin steigt, Dein Bekannter auf dem Absatz kehrt macht und in die andere Richtung geht.Dies wird sie erstmal verwirren. Dein Bekannter geht solange weiter, bis sie sich entspannt und an Deinem Bekannten orientiert, dann loben. Hilfreich ist es, wenn Du als Begleitperson das Ganze beobachtest und ihn auf Entspannung etc. hinweist.
Diese Übung würde ich fünfmal wiederholen.
Immer auf den Stresspegel bei der Hündin achten, sofort reagieren, umdrehen und bei Entspannung loben. -
Hey bibidogs, vielen Dank für die Antwort!
Das mit dem Trainig ist eine gute Idee, so ähnlich hatte ich ihm das auch schon mal vorgeschlagen.
Ich hatte nur so bedenken nachdem ich diese krasse Reaktion von der Hündin gestern gesehen habe:
ist es noch möglich/sinnvoll den Hund so einem Reiz auszusetzen nachdem er das letzte Mal sogar sein Herrchen gebissen hat?Und noch eine andere Frage:
mir ist klar, dass das Training nicht soweit gehen darf, dass sie wieder um sich schnappt, sondern vorher ansetzen muss.
Falls das aber trotzdem passieren sollte:
wie sollte man sich gegenüber dem eigenen Hund der vor Aufregung/Angst/... einen selbst beißt verhalten?Mein Bekannter hat die Hündin, weil er selbst total unter Schock stand erst mal auf den Boden gedrückt und sie "unterworfen".
Mir ist auch klar, dass diese Unterwerfungsgesten absolut scheiße sind, aber wie kann man der Hündin klar machen dass sie gerade ein absolutes Fehlverhalten an den Tag gelegt hat, ihr quasi die Dramatik dieser Situation klar machen, ohne sie wiederum falsch zu behandeln? Oder reicht auch hier ein klares "Aus", oder ein "Nicht-Beachten",...?Ich denke, das von dir beschriebene Trainig werde ich ihm auf jeden Fall ans Herz legen!
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Zitat
Hey bibidogs, vielen Dank für die Antwort!
Das mit dem Trainig ist eine gute Idee, so ähnlich hatte ich ihm das auch schon mal vorgeschlagen.
Ich hatte nur so bedenken nachdem ich diese krasse Reaktion von der Hündin gestern gesehen habe:
ist es noch möglich/sinnvoll den Hund so einem Reiz auszusetzen nachdem er das letzte Mal sogar sein Herrchen gebissen hat?Deshalb sollst Du ja als Beobachter, am besten ohne Deinen eigenen Hund dabei sein, damit Du Dich auf die Hündin konzentrieren kannst. Sobald die Hündin Anzeichen von Erregung, Rutenbewegung, Ohren, Lefzenlecken, speicheln, Bürste, knurren etc. anzeigt, ganz genau in der Sekunde, muss reagiert werden und Dein Bekannter sich umdrehen und vom Geschehen weg gehen. Die Situation wird dann nicht wieder so eskalieren, wie Du beschrieben hast. Die Situation ist so eskaliert, weil sie von dem Stress nicht weggekommen ist. Sie wollte ihn mit Sicherheit auch nicht beißen, daß glaube ich nicht. Seine Reaktion war nicht richtig, aber in dem Moment ist man halt ein bißchen hilflos.
Wie gesagt, zu so einer Situation sollte es nicht mehr kommen. Bevor der Stress so hoch ist, die Hündin weg von der Situation bringen, bis sie entspannt ist, loben, kurz spielen, dann wieder auf die Situation zugehen.Und noch eine andere Frage:
mir ist klar, dass das Training nicht soweit gehen darf, dass sie wieder um sich schnappt, sondern vorher ansetzen muss.
Falls das aber trotzdem passieren sollte:
wie sollte man sich gegenüber dem eigenen Hund der vor Aufregung/Angst/... einen selbst beißt verhalten?
Erstmal würde ich es verbal verbieten, dann aus der Situation gehen. Wie gesagt, ich denke nicht, daß die Hündin bewußt gebissen hat.
Mein Bekannter hat die Hündin, weil er selbst total unter Schock stand erst mal auf den Boden gedrückt und sie "unterworfen".
Mir ist auch klar, dass diese Unterwerfungsgesten absolut scheiße sind, aber wie kann man der Hündin klar machen dass sie gerade ein absolutes Fehlverhalten an den Tag gelegt hat, ihr quasi die Dramatik dieser Situation klar machen, ohne sie wiederum falsch zu behandeln? Oder reicht auch hier ein klares "Aus", oder ein "Nicht-Beachten",...?
s.o.Ich denke, das von dir beschriebene Trainig werde ich ihm auf jeden Fall ans Herz legen!
Konnte ich das einigermaßen verständlich erklären??
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Wenn es ganz krass ist, dann würde ich die Hündin mit zwei Leinen (sprich 2 Personen) sichern.
Wenn die Hündin aber in dem von Dir beobachteten Fall zum ersten mal zugeschnappt hat, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es am zusätzlichen bedrängen lag.
Deshalb soll das Training ja am Geschirr (zusätzlich zum Halsband) stattfinden. Und wenn dann die Leine nicht zu kurz ist, dann wird sie vermutlich auch nicht versuchen zu beißen.
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Das sie das mit dem Beißen nicht wollte, glaub ich eigentlich auch, aber wir waren trotzdem total geschockt!
ZitatKonnte ich das einigermaßen verständlich erklären??
Auf jeden Fall!Danke nochmal, ich hoffe wir werden deine Tips richtig umsetzen können!
Ich werde auch sofort einen baldigen "Trainingsbeginn" einfordern, schließlich sind solche Situationen wie gestern ja auch für die Hündin total unangenehm und purer Stress!LG!
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Im übrigen finde ich nicht, dass es sich um ein Fehlverhalten handelt, wenn ein dermaßen gestreßter Hund zubeißt, wenn er noch mehr bedrängt wird.
Was mich interessieren würde, wißt ihr, ob die Aggressionen angstbedingt sind? Im Zweifelsfall würde ich mit einer Schleppleine testen, was der Hund macht, wenn er plötzlich "frei" ist und die Wahl zwischen Flucht und Kampf hat. (Bitte vorher unbedingt den Sicherheitsabstand: Schleppleine + Hund + min einen Ausfallschritt nach vorne ausmessen...)
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Hallo Trillian, auch danke für die Antworten!
Ich weiß nicht so recht, selbst wenn der HUnd Angst hat... es kann doch nicht sein, dass er wirklich so weit geht und sein eigenes Herrchen beißt, aber vielleicht hab ich da auch zu naive (aka vermenschlichte) Vorstellungen...
Der Versuch mit der Schleppleine hat sich leider schon erledigt:
mein Bekannter hat mir erzählt, dass die Hündin mal in der gleichen Situation ohne Leine war. Sie hat wohl nicht zugebissen, ist aber dem Skateboardfahrer auch super aggressiv hinterhergejagt. Mit Zähnefletschen, Knurren und Bellen. Erst als dieser abgestiegen ist, hat sie aufgehört, bzw sich wieder einfangen lassen.
(Jetzt bitte nicht sagen "hätte man sofort damals schon dagegen antrainieren sollen", denke ich auch, aber ist ja wie gesagt auch nicht mein Hund...)Seitdem ist sie auf jeden Fall an der Leine, denn sie ist damals anscheinend dann auch einfach über die Straße gelaufen.
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ok, dann muß man das wohl nicht mehr testen. Trotzdem würde ich dem zuschnappen nicht zu viel Bedeutung beimessen.
Versucht eben es im Training zu verhindern. Entweder durch eine zweite Leine, die Du zur absicherung festhältst, oder durch einen Maulkorb, dann müßt ihr aber vorher erst aufwendig den Hund an den Maulkorb gewöhnen.
Wie ist denn sonst das Verhältnis zwischen Hund und Halter?
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Wegen dem Zuschnappen:
Ich stelle es mir immer so vor: Ich sehe etwas was mich furchtbar wütend macht und ich rege mich ganz doll auf... dann kommt jemand von hinten und hält mich an den Schultern fest und redet auf mich ein... was tue ich? Ich versuche mich daraus zu winden und richte im schlimmsten Fall meine Aggression noch gegen denjenigen, der mich beruhigen wollte.
So stelle ich es mir auch bei den Hunden vor. Die Hunde haben ja keine Hände um jemanden wegzustoßen, die haben ja nur ihr Maul...
Vielleicht ist das auch schon wieder zu menschlich gedacht, aber so kann ich den Hund zumindest besser verstehen und weiß, in welchen Situationen ich meinem oder anderen Hunden besser nicht zu nahe kommen sollte.Ansonsten würde ich es auch so üben wie es beschrieben wurde. Ganz vorsichtig mit viel Entfernung anfangen und dann steigern und gaaaaanz viele Leckerlies
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