Stress(Angst)tagebuch (SEHR lang)
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Zitat
Roots (also besagter jetzt 9jährige Husky) ähnelt da schon auch ein bisschen, aber halt alles viel schwächer. Auch er ist sehr zurückhaltend und fordert absolut nie. Er ist IMMER freundlich zu allem und jedem, Mensch und Hund. Auch er ist im Rudel immer ganz unten gewesen.In der Wohnung hat er schon sehr lange gebraucht, bis er so RICHTIG aufgetaut ist. Und noch jetzt liegt er fast ausschliesslich auf seinem Polster herum, und das wars. Es war das totale Highlight, als er sich vor 3 Monaten nach fast einem Jahr zum ersten mal in den Hundekorb (Weidenkorb mit dicken Hundepolster drin, das bequemste Teil, das wir haben) gelegt hat. Wenn man ihn ein mal so richtig schimpft (*du darfst nicht in die Futternäpfe der anderen pinkeln*) meidet er einen dann einen guten Tag lang, auch wenn man dann sofort dagegen arbeitet.
Ja das klingt schon sehr ähnlich. Das mit dem "schimpfen" vor allem.
Wenn ich mit unserem anderen Hund so "schimpfen" würde wie mit Pinsel lacht er mich aus. Pinsel hingegen beschwichtigt schon bei einem strengen Blick.ZitatNur: Draussen mit den anderen Hunden ist Roots einfach nur glücklich. Stadttrubel macht ihm absolut nichts, und wenn er ziehen darf, dreht er komplett durch vor lauter Begeisterung. Er hat also schon seine richtig grossen Freuden im Leben. In der Wohnung versuchen wir weiterhin ihn zu animieren (wir animieren ihn zu Dingen, die wir den anderen verbieten , aufs Sofa kommen, was vom Tisch kriegen, einfach mal was TUN).
Genau das wurde uns auch geraten und tun wir auch. Jede Aktion ist was positives. Funktioniert toll in der Wohnung, lässt sich aber draussen sehr schwer umsetzen.
{quote]1,5 Jahre, das ist ja auch nicht soooo viel. Wenn ihr ihm viel Ruhe lasst, ihm immer wieder vorsichtig und mit seinem Tempo neue Dinge zeigt und ihn einfach selber kommen lasst (= irgendwann wird er doch auch selber neugierig werden, und sich die *gefährlichen* Dinge anschauen, oder?), dann wird das schon.[/quote]
Nein, es ist nicht so wahnsinnig lang. Es ist auch nicht so, dass wir jetzt ungeduldig sind, nur manchmal etwas frustriert. Nicht weil es langsam weitergeht und wir uns das nicht antun wollen, sondern weil ess dem Hund nicht gut geht damit.
Er schaut sich schon Dinge an, hat auch zB keine Angst mehr vor vorbeifliegenden Plastiktüten oder so.
Vielen Dank auf jeden Fall für deine aufbauenden WorteZitatEr vertraut ja euch immerhin schon, das ist ja schon mal klasse.
Uns hat er lustigerweise ab dem ersten Tag geliebt. Wir kennen ihn ja schon über 3 Jahre, und wir waren die ersten zu denen er von selbst gekommen ist und sich mit seinem Rücken zu uns gesetzt hat. Anschließend ist er uns bis in die Achselhöhle "gekrochen" mit dem Kopf
ZitatIch weiss nicht, ob nicht ihr mit der Situation mehr Probleme habt, als Pinsel. Vielleicht ist er ja einfach einer, der am Liebsten nur den ganzen Tag in Wohnung und Garten herumhängen würde, und der das einfach nicht so braucht andauernd neues zu entdecken. Das entspricht ja auch dem, wie er sein Leben bis jetzt verbracht hat, und unglücklich war er da ja anscheinend auch nicht.
Ich weiss natürlich nicht, wie euer Hundealltag aussieht. Wenn man in der Stadt lebt, ohne Garten, hat man natürlich nicht die Wahl, da muss der Hund raus, ob er will oder nicht.
Wahrscheinlich haben wir damit ein größeres Problem als er. Das glaub ich auf´s Wort.
Wir haben uns schon oft gefragt, ob er irgendwo am Land in einem Garten nicht besser aufgehoben wäre. Aber wir können ihn unmöglich weg geben. Es ist trotz allem einfach unser Seelenhund. Das ist vermutlich zu egoistisch, aber das kann/will ich nicht ändern.Und ja, wir müssen raus, da führt kein Weg dran vorbei. Grundsätzlich stört uns auch sein Verhalten draussen nicht, aber nachdem das bereits körperliche Schäden verursacht hat muß es geändert werden.
Aber wie gesagt, wir befinden uns am Weg der Besserung, und wenn es uns eventuell mal gelingt, dass er mehr aus sich rauskommt, reicht das auch schon. Erziehung ist dann Nebensache, obwohl die dann sowieso von selbst läuft
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Hallo!
Ich habe deine Beiträge gelesen, und fand sie sehr interessant
Am Freitag waren mein Freund und ich mit Alfons, meinem Ridge-Mix-Rüden (2 Jahre) in einer Freilaufgruppe und uns ist aufgefallen, wie sehr er sich stresst.
Er hat keine "Frustschwelle" irgendwie.. also wenn er etwas sieht/riecht/spürt was er toll findet dann spannt er sich fuuuuurchtbar an seit neuestem. Man hat das Gefühl, dass er Angst hat, etwas zu verpassen und manisch dann diesen Dingen nachgeht oder sie "angeifert".
Im Auto dreht er komplett am Rad, fiepst, hechelt, jault, schreit förmlich, zieht dann draußen wie bekloppt an der Leine.
Als ich ihn vor einem halben Jahr aus dem Tierheim holte, war er noch sehr reserviert, ließ sich nicht streicheln, bzw. er ließ es einfach über sich ergehen. Wollte nie irgendwo ganz dringend hin oder zeigte gar Freude.
Aber WENN diese Freude da ist, wirkt er wie in Trance.Danach ist er entsprechend fertig und verspannt.Ich habe mir jetzt einige Gedanken gemacht, wie ich damit umgehen soll, denn einerseits finde ich es ja schön, dass er aus sich rauskommt, aber ich habe das Gefühl, dass er sich nicht wirklich gehen lässt, sondern sich extrem reinsteigert was ihn wieder mehr stresst.
Manchmal vergisst er seine Anspannungen, wälzt sich im Gras, fläzt mit mir auf der Couch etc. aber meist ist er angespannt. Er sieht teilweise wirklich aus wie auf Drogen, sogar wenn er oberflächlich ruhig dasitzt/liegt. Und manchmal sieht er auch "Geister", sprich er fängt plötzlich einfach an etwas unheimlich zu finden, abgelenkt zu sein, etwas im nichts zu fixieren (Armlehne von einem Stuhl zb... ganz banale Dinge eben). Von Anfang an, zeigte er oft Zeichen von Stress, die aber von seiner nicht-Persönlichkeit, seiner Regungslosigkeit -bis auf Frust/Angstbellen- kaschiert wurden.
Dein Thread hat mir jedenfalls Anreiz gegeben, mir einen Plan zu überlegen, ihn aufmerksamer zu beobachten und zu schauen wo das Übel liegt.
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Hallo Elke,
also ich fand dein Eingangspost auch überhaupt nicht zu lang .... wenn man (Hund) von dem Thema betroffen ist, dann ist man froh, wenn man etwas zu lesen hat und vor allem, wenn es dann auch noch so aufschlussreich ist.
Meinen Yoris, Dobermann - Irgendwas Mix (ich tippe auf was Windiges) habe ich letzten Dezember von einem bayrischen Bauernhof geholt. Im Internet wurde er als 3 Monate alter Labrador Mix angeboten.
Allerdings ist vom Labi nix zu sehen oder spüren (außer seine Liebe zu Wasser) und der Dobi ist schon sehr ersichtlich. Und er war auch schon 4 Monate alt, zumindest stand das in seinem Impfausweis.
Gut, wir in die Küche rein wo etwa 20 Hunde und 5 Katzen um uns rumwuselten, nur Yoris lag unter der Bank. Ich hab ihm dann gerufen und da kam er auch sofort raus auf mich und meinen Freund zu und ließ sich anfassen und knuddeln und schmuste mit uns, wie ich es von jedem Hund kenne.
Natürlich war es doof, dass wir die Mutter nicht kennenlernen konnten, weil die scheinbar schon vergeben war und die Frau hatte eher was von einer Hundesammlerin, da waren ja über reinrassige Golden, Mopse, Kaukasierbabies und Chiuawa Mischlinge alles mögliche da .... aber, verliebt ist verliebt und so packten wir den Kleinen ins Auto und nahmen in mit.
Auotfahren war easy, Sauber war er auch schon, mit den zwei Katern gab (und gibt es bis heute) keine Probleme, eingelebt hat er sich in der ersten Minute,da war kein Jammern nach dem Altbekannten, alles in allem perfekt
Tja, wenn da nicht die anderen Menschen alle wären.
Beim Spazierengehen blieb er wie versteinert stehen, wenn sich uns ein oder noch schlimmer, mehrere Menschen näherten. Erst wenn die mindestens 15 m weg waren, konnte er wieder weiter laufen. Anfassen von Freunden oder Bekannten .... nö, Schwanz ein und weg. Also null Aggression, nur Flucht.
Auf Rückfragen bei der Viel-Hundemutti, ganz neu, nie bemerkt, aber er war schon mal vergeben, bei einer Familie mit 3 Jährigem Kind und älterem Hund. Da hat er scheinbar das Kind gebissen, als es ihm den Knochen nehmen wollte und die haben ihn dann sofort zurückgebracht. Aha .... also wir konnten ihm von Anfang an alles wegnehmen ... aber generell sag ich jetzt mal nix dazu, über Kleinkinder und Knochen.Ich vermute aber schwer, dass Papa da aber schon sehr deutlich gemacht hat, dass so was verboten ist. Denn Männern (außer meinem Schatz) geht er noch sehr viel deutlicher aus dem Weg als Frauen, und je größer der Mann um so schlimmer.
(Ups ... ich glaube das wird auch etwas länger )
Nun, da ich ja schon mein Leben lang Hunde um mich hatte, vom unerzogenen Kinderspielhund über zwei selbstgroßgezogene Dalmi Mixe, die auch ohne Bücher echt gut sozialisiert wurden, einen Schutzhund mit meinem Ex, war ich froh dass ich an den Kleinen geraten bin und nicht jemand, dem so was zu viel Stress und Energie abverlangt hätte und machte mich nach den ersten Büchern zu dem Thema gleich an die Suche nach einem Hunde Therapeuten.
Bachblüten waren die Antwort und Hundeschule um sich mit Menschen auseinander zu setzten. Nach Drei Monaten Bachblüten gab ich die dann auf, bei uns null Erfolg.
Mit Hunden kommt er Gott sei Dank super klar, allerdings war von Anfang an zu erkennen, dass bei Stress-Situationen lieber in die Büsche abhaut und nicht bei mir Schutz sucht. Ausser wenn ihm jemand Goodies hinhält, dann muss ich mit ihm mitgehen, wenn er neben mir ist, dann nimmt er sie auch, ohne mich würde er nicht zu jemandem hingehen.
Nur zu meiner Mutti, die hat einen Mords Respekt vor Hunden und die liebt er. Aber alle die aktiv auf ihn zugehen .... ich bin dann mal weg ☺
Inzwischen springt er auch schon unsere Abend Spaziergang Bekannte an, nachdem sie in alter Trainermanier ihn 8 Monate ignoriert hat.Gerade habe ich den dritten Pack Royal Canin Calm verfüttert, aber auch da keine besonderen Resultate, außer, das er pubertär schwerhörig wurde.
Nach einer Schilddrüsen Untersuchung kam raus, das sein Cortisol viel zu hoch ist, darauf hin haben wir einen 100 Pack Zylkene Tabletten gekauft ... mal sehen was da dabei rauskommt. Aber der Tipp mit Kokos ist neu, sein Futter schmeckt dann sicher lecka
So, das war’s erstmal von uns ... liebe Grüße und vielen Dank schon mal für die tollen Tipps, die wir schon gelesen haben!
Manu
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Hallo ihr,
ich habe in meiner Vorstellung schon geschrieben, dass unser Billy ein Schildi (SDU) ist. Wir waren gestern in unserer TK und es wurde bei ihm das Herz geschallt, weil bei ihm bei der letzten Untersuchung Herzrhythmusstörungen festgestellt wurden. GsD ist sein Herz aber top in Ordnung, vor allen Dingen auch für sein Alter (Billy ist ca. 11). Der TA hat mir, nachdem ich ihn nun gefragt habe, was ich bloß mit unserer Maus noch machen soll, gesagt, dass die Klinik mit dem Medikament Zylkene sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Leider ist dieses Medi zur Zeit absolut nicht zu bekommen. Sobald der TA was weiß, sagt er mir Bescheid. Ich hoffe, dass ich auch heute noch seine Blutergebnisse hinsichtlich der Schildi bekomme, ob die Einstellung seiner Medikation mit Forthyron noch ok ist.
Meine Frage bzw. Bitte, wenn ihr Zylkene habt und es zur Zeit "ausprobiert", kannst du mir evtl. dann mal mitteilen, ob es in irgendeiner Form hilft?
Kurz zu Billy, er ist wie geschrieben seit über 7 Jahren bei uns. War ca. 4 Jahre alt als wir ihn aus dem Tierheim mit zu uns nach Hause genommen haben. Das einzige, was man uns gesagt hat oder auch sagen konnte, er hat sehr große Trennungsängste, kann absolut nicht allein bleiben. Da wir zu Hause arbeiten, haben wir das nicht als das große Problem angesehen (Anfänger halt ). In der HuSchu hat er sich vorbildlich verhalten, was auch noch jetzt draußen bei ihm absolut kein Problem ist, sofort abrufbar, immer Augenkontakt, ganz gute Leinenführigkeit, gewisse Hunde (= Schäferhunde, Boxer und erst einmal unbekannte Rüden) mag er nicht und reagiert dann auch, ist aber gut abrufbar.
Zuhause ist er genau das Gegenteil. Alles wird "ausgebellt", jedes Klingeln wird von ihm mit lautem Gebell und Anspringen der Haustür "beantwortet". Er ist kaum ansprechbar, soll heißen er hört uns zwar, kommt ab und an sogar für ein paar Zentimeter zurück, um dann erneut loszulegen.
Seine Trennungsangst besteht darin, dass sobald Herrchen außer Haus ist, stundenlang jault, fiept usw. Es ist egal, dass ich da bin . Es ist grad jetzt auch der Fall, Herrchen ist seit 8.00 Uhr außer Haus und seit dem ist er nicht 1 Min. zur Ruhe gekommen. Hinzu kommt, dass keiner von uns das Haus verlassen darf, weder ich noch unser Sohn. Dann macht er ein Heidenspektakel und dreht völlig am Rad. Bei uns beiden kommt er aber nach kurzer Zeit dann wieder zur Ruhe.Dazu sagen möchte ich aber auch noch, dass ich einige Zeit nicht mehr "die Nerven" für ihn hatte. Ich bin angesprungen wie ein Zeitzünder. Auch mir ging und geht es gesundheitlich nicht soooo gut. Übertragbar, ich weiß, aber ich bin auch nur ein Mensch .
Danke schon mal fürs Lesen.
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Hi zusammen, ich habe dann im nächsten Beitrag einige Neuigkeiten zu berichten. Aber zuerst mal zu den beiden letzten Beiträgen.
Das ist wirklich eine schöne Geschichte, die du da geschrieben hast. Es freut mich persönlich sehr, dass der Hund zu euch gekommen ist und ihm vielleicht geholfen werden kann
ZitatNach einer Schilddrüsen Untersuchung kam raus, das sein Cortisol viel zu hoch ist, darauf hin haben wir einen 100 Pack Zylkene Tabletten gekauft ... mal sehen was da dabei rauskommt. Aber der Tipp mit Kokos ist neu, sein Futter schmeckt dann sicher lecka
Ich möchte da jetzt nicht berichtigend wirken, muß aber trotzdem eine Anmerkung dazu los werden. Die Sache ist nämlich die, dass das Cortisol bei Stresshunden immer zu hoch ist. Das blockiert natürlich die Schilddrüsenhormone, das ist schon richtig. Allerdings ist es da normalerweise nicht der Fall, dass der hohe Cortisolwert von einer defekten Schilddrüse kommt, sondern dass die niedrigen Schilddrüsenwerte durch das Cortisol kommen.
Das heißt, die Hormone da durch Medikamente zuzuführen kann die Symptome abschwächen, löst aber nicht das ursächliche Problem. Da sollte man sich ganz genau überlegen, ob man diesen Weg wirklich gehen will.Tut mir leid, aber bei einer echten SDU kann ich dir da leider nicht helfen, aber ich hoffe dass das noch jemand liest und vielleicht Antworten für dich hat.
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So, auch bei uns gibt es Neues zu berichten
Pinsel geht es ganz offensichtlich viel besser. Er ist schon ziemlich entspannt, schläft sehr viel, hat ein gesteigertes Kuschelbedürfnis (und das obwohl er schon immer ein Kuschler war), hat begonnen auf den Spaziergängen selbstständig abzubiegen und zu schnüffeln (läuft also nicht mehr schnurstracks gerade aus), sieht sich nach uns um, will nicht mehr zu jedem Hund hin und wirkt einfach allgemein lebensfroher.
Auch das verhältnis zwischen unseren Hunden hat sich verändert. Pinsel hatte ja gegenüber Hunden nie Probleme, auch nicht mit Louis. Er hat sich durchaus gewehrt wenn ihm etwas zu viel geworden ist und die beiden haben eigentlich ganz gut nebeneinander her gelebt. Jetzt hat man den Eindruck, dass die beiden Frieden geschlossen haben, obwohl sie ja nie wirklich Streit hatten (blöd formuliert, aber ich weiß nicht wie ich das besser beschreiben soll).Das ist eigentlich schon mal das, was wir erreichen wollten. Training an sich, um seine Angst vor Menschen zu bekämpfen, werden wir in den nächsten Wochen beginnen. Aber das hat Zeit, und ist nur das i-Tüpfelchen. Hauptsache er fühlt sich in seiner Haut endlich mal wohl
Ich hatte eigentlich gehofft, wenn diese Besserung endlich eintritt, hätte ich einen wirklich guten Tip für alle, die ein sehr ähnliches Problem haben. Aber nein, ich hab den ultimativen Tip nicht. Daher erzähle ich kurz was wir noch verändert haben und was aus meiner Sicht stark dazu beigetragen hat, dass sich sein Zustand verbessert hat:
Körperlich hat sich ein Erfolg schon früher durch die Futterumstellung eingestellt. Wir haben nach viel überlegen die Fütterung aber noch weiter umgestellt, so dass wir jetzt drei mal täglich füttern. An 6 Tagen pro Woche bekommen unsere Buben jetzt ein Drittel DoFu und zwei Drittel TroFu und einmal pro Woche wird roh gefüttert.
Gleichzeitig haben wir unsere Einstellung ein bisschen gändert (also eigentlich ich, meine Frau war mir da schon weit voraus ).
Ich habe begonnen nicht nur zu akzeptieren, dass Pinsel wohl nie ganz wie andere Hunde wird, sondern es zu lieben. Seine Einzigartigkeit als etwas besonderes zu sehen, und seine positiven Eigenschaften bewusster wahrzunehmen. Schon allein dadurch haben wir ihn sorgloser behandelt, Druck von ihm genommen.
Ich weiß, das ist nichts was man bewußt steuern kann, trotzdem wollte ich es erwähnen, weil es mir als wichtiger Punkt erscheint.Und als letztes haben wir ihm fast nichts mehr verboten, ihn einfach machen lassen was er wollte, ohne dies positiv oder negativ zu verstärken. Die ganz ganz wenigen Grenzen (die einfach nötig sind im Zusammenleben und Umfeld) die wir gesetzt haben, haben wir dann allerdings sehr bewußt konsequent und mit einer gewissen Heftigkeit durchgesetzt. Ich habe den Eindruck, dass ihm das auch sehr geholfen hat.
Ich denke, all diese Faktoren haben in den letzten Wochen gut zusammengespielt und sind miteinander dafür verantwortlich, dass eine so sichtbare Besserung eingetreten ist. Nich außer acht zu lassen wäre auch die Möglichkeit, dass er sich jetzt wirklich bei uns eingelebt hat und beginnt seine früheren Stationen zu vergessen.
Den größten Unterschied habe ich aber ehrlich gesagt einige Tage nach der ersten Rohfütterung beobachtet. Ich weiß, das klingt jetzt etwas eigenartig, aber danach war er viel ausgeglichener.Naja, auch wenn es vielleicht niemanden hilft, wollte ich das hier loswerden.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz herzlich bei allen DFlern bedanken. Nicht nur speziell für diesen Thread. Ich habe im letzten Jahr hier so viele Dinge gelesen, die ich für mich verwenden konnte (in verschiedensten bereichen), dass ich mir sicher bin ihr alle habt einen kleinen Teil dazu beigetragen dass es Pinsel besser geht
Vielen Dank! -
Guten Morgen
Wir sind gestern Abend mit den Hunden ein Stück weit raus gefahren zum Spazierengehen, damit wir den Freilauf bei Pinsel etwas testen können.
Abgesehen davon, dass die beiden viel Spaß hatten, hat Pinsel auf jeden Rückruf und jedes "warte" reagiert und sich darüber gefreut wie ein Schneekönig
Wollte ich nur loswerden, es war ein tolles Gefühl -
Hi
Neues Jahr, neues Glück.
Ich weiß jetzt nicht genau wie ich anfangen soll, also schreib ich mal drauf los:
Nach einigen Überlegungen haben wir uns entschlossen für Pinsel ein K9 zu besorgen (für Louis dann natürlich auch, geht ja nicht dass der eine was anderes hat als der andere), weil wir uns eingebildet haben, dass ihm dadurch eventuell mehr Sicherheit vermitteln wird. Naja, was soll ich sagen: Sieht so aus als ob das stimmt
Pinsel hat das mit der Leinenführigkeit beim Geschirr innerhalb einer Stunde kapiert, und geht draussen viel viel mehr aus sich heraus.
Gestern hat er sogar begonnen mit mir zu spielen. Wir haben Fangen gespielt, er hat mich am Arm festgehalten (das erste Mal dass Pinsel seine Zähne eingesetzt hat), wir haben uns im Schnee gewälzt, oben drüber, unten durch, überschlagen, einfach richtig gerauft.
Als wir nach Hause gekommen sind, haben wir 2 Leute im Aufzug getroffen. Pinsel hat wie immer neugierig geschnüffelt, ist aber bei Bewegungen der Leute nicht weggezuckt, hat sich 10cm an sich vorbeigehen lassen beim aussteigen und wirkte absolut unerschrocken.Tja, was soll ich noch sagen, es sieht so aus als bessere sich der Hund von Tag zu Tag. Das letzte Jahr war also offenbar nicht ganz umsonst, und vielleicht kann er bald ein ganz normales, angstfreies Hundeleben führen
Danke für´s zuhören
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Pinselchen hat wirklich Glück, dass er bei Euch gelandet ist.
Ich musste neulich an Pinsel und Louis denken, als wir beim Spaziergang zwei wunderschönen und verflucht imposanten Chows begegnet sind. Ich hab erstmal ganz dämlich gefragt, ob das denn wirklich ChowChows sind ... die wirkten ganz schön groß. Dein Avatar muss eine fiese, taktisch ausgeklügelte, perspektivische Verzerrung sein - da wirken die so klein und niedlich
Wir setzen bei unserem Hasenfuß auch nur die Grenzen, die für das Zusammenleben unabdingbar sind. Diese Grenzen werden allerdings mit aller Konsequenz durchgesetzt und sind unumstößlich. Ich glaube gerade Angst- und Stresshunde brauchen wenige aber unglaublich klare Grenzen - das gibt ihnen Sicherheit. Das heißt nicht, dass hier Anarchie herrscht. Ich habe im Gegenteil das Gefühl, dass es sehr harmonisch ist, wenn man den Hund auch mal ein bisschen "laufen" lässt.
Ich gratuliere zum K9, finde ich ganz toll !!
Wir hatten auch direkt auf K9 umgestellt. Ich sagte noch im Scherz zu meinem Freund, dass wir dem Hasenfüßchen jetzt ein Profi-Hundgeschirr kaufen, damit er sich eine Scheibe von seinen mutigen Kollegen abschneidet. Wir haben uns für das Geschirr entschieden, weil unser Hund ein stures Zugpferd war und wir unbedingt zusätzlichen Adrenalinausstoß vermeiden wollten - bei Angsthunden absolut destruktiv. Außerdem habe ich eh schon immer Angst, dass er mal kollabiert. Und es musste ausbruchssicher sein. Auch finde ich den Rücken-Griff gut, an dem ich den Hund im Notfall gern mal schnappe. Bei uns heißt das Ding "Zwangsjackengriff"
Pinsel war also ein kleiner Held im Aufzug, finde ich toll.
Wie läuft es ansonsten ? Bekommt Pinsel eigentlich auch richtige Angstzustände (sorry, falls ich es überlesen habe) oder ist es eine generelle Ängstlichkeit ?
Ich wünsch Euch weiterhin soviel Glück und Geduld.
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Hej,
toll, dass du immer noch berichtest. Ich habe gerade von vorne bis hinten alles durchgelesen.
Seit einem viertel Jahr lebt bei mir auch eine Angst-hündin. Sie kommt scheinbar aus schlechten Verhältnissen. Sie war zuletzt an einer Heizung angebunden und wurden wohl auch misshandelt. Genaues weiß ich leider nicht. Eigentlich kam sie zu mir, weil ich die Pflegestelle war. Wie es so ist, ist sie bei mir hängengeblieben (zum Glück!)
Jess war anfangs sehr, sehr ängstlich. Sie saß nur in Fjari 1-Raumwohnung (Fjaris Hütte) und kam sehr selten mal raus. Gespielt hat sie gar nicht. Sie ließ sich sofort von mir anfassen und war mir gegenüber ruhig und schnell auch sehr aufgeschlossen.
Draußen hat sie alles angebellt das sich bewegte (Menschen, Hunde, Vögel, flatternde Sachen und und und) Sie hat gepullert und gleichzeitig ihren Haufen gemacht. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das tat, weil sie früher nie genügend Zeit draußen hatte oder ob sie so unter Stress stand, dass das nicht anders ging. Es war jedenfalls unglaublich schlimm. Ich habe sowas noch nie vorher gesehen.
Nach und nach taute sie aber auf und alles wurde besser.
Nach und nach wurde alles besser außer, dass sie, wenn sie sich draußen erschreckt einfach wegrennt (weshalb sie an der SL läuft) und immer noch viele Menschen anbellt. Vor allem wenn diese uns entgegenkommen. Hunde werden ebenfalls angebellt. Sie hat ihnen noch nie etwas getan, aber sie muss sie immer erstmal anbellen. Nach dem Motto: wenn ich sie ganz doll anbelle, dann laufen die bestimmt einfach weg und ich habe meine Ruhe. Dabei interessieren sich viele Hunde gar nicht für sie.
Auch mein Besuch zu Hause wird so lange beschnüffelt und bekuschelt wie er sich nicht bewegt. Aber sobald sich jemand bewegt bellt und knurrt sie diesen an. Na ja, daran arbeiten wir. Ich denke die Zeit ist noch nicht so lang und in ein paar Monaten sieht es sicherlich schon etwas anders aus.
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