Wildschwein gerissen

  • Ich würde ganz ganz bald (so schnell wie möglich) wieder an der gleichen Stelle spazieren gehen. Am besten sehr oft in nächster Zeit und dabei die Hunde erstens mit Leine sichern (Schleppe oder kurze) und vorallem mit ner Mega-Party und volle Aufmerksamkeit bei Dir laufen. So kannst Du vielleicht (sehr wahrscheinlich) das Erlebnis überlagern.


    Zum Leine-Los im Wald: Wir haben hier in meiner Nähe nur Wald und es gibt KEINE Leinenpflicht. Wo sollen meine Hunde denn frei laufen, wenn nicht hier???
    Hier gibt es extrem viele Hunde, die jagen gehen. Hier gibt es auch extrem viel Wild, welches nicht mal Angst vor Hunden hat. Klar, soll der Hund wohl erzogen sein. Klar soll er im Idealfall abrufbar sein. Aber ich kann auch von Erlebnissen berichten, welche ihr auch so verteufelt... Je nachdem wo man wohnt, wo man laufen muß, kann man Wildkontakte nicht ausschließen. Und einen Hund ein Leben lang an ner Schleppe zu halten, OBWOHL er super hört, NORMALERWEISE keinen Jagdtrieb hat usw., nur weil mal irgendwann etwas passieren könnte, ist ja wohl arg übertrieben.


    Da kann ich auch ne eigene Anekdote hinzufügen:
    Mein Bluey hatte noch nie Jagdtrieb. Wenn sein Hundefreund Sylver jagen geht, bleibt Bluey bei mir. Laufen beide und vor ihnen kommt ein Wildschwein aus dem Gebüsch, dreht Bluey um und kommt zu mir zurück. Findet Bluey einen Hasen in ner Sasse, stupst er mit der Nase drauf und zeigt ihn mir an. Prescht der hase daraufhin weg, kommt Bluey zu mir. Sieht Bluey ein Reh, kommt er hinter mich. usw... Ich könnte unzählige solche Situationen erzählen. An einem nicht so netten Wintertag gehen wir einen Trampelpfad durch den Wald. Bluey läuft mal rechts, mal links, immer in Sichtweite. Parallel läuft der Hauptweg, auf welchem wir zuvor eine heiße Hündin getroffen haben. Plötzlich hoppst Bluey (total entspannt, fröhlich, langsam) Richtung Hauptweg. Da er sich sonst NIE weit von mir entfernt, denke ich mir nix dabei. Als er dann aber doch recht weit Richtung Hauptweg düst, werde ich unsicher und rufe zaghaft. (stellt Euch mein Gesicht vor: Bluey ist über 3 Jahre alt und lief noch nie weiter als laßt es 100 m sein, von mir). Dann Spielaufforderungsgebell. Ich denke, er ist bei der Hündin, rufe laut und nachdrücklich. Dann höre ich aber leider Jagdgebell. Mache mir Vorwürfe, kriege Panik. Wenige Minuten später klingelt mein Handy, ne Bekannte ist dran, sie hat Bluey. Sie ist auf dem Hauptweg. Ich sofort hingerast. Bluey freut sich wie blöd. Sie erzählt mir, daß er wohl zwei halbwüchsigen Wildschweinen nachgerannt ist. Eines war wohl nicht so fit, das hat er gestellt und immer wieder angestuppst. Sie ist dann hin und hat ihn dank Kurzführer am Geschirr von dem Viech mehr oder weniger weg geholt. Sie erzählte, er habe nicht gebissen, sondern es halt so angeschubbst und angebellt. War das jetzt jagen, oder ist er neben dem Trampelpfad mehr oder weniger drüber gestolpert und wollte dann spielen und es ist mit ihm durch gegangen??? Keine Ahnung. Ich werde es nie erfahren. Nach dieser Aktion lief er ne Woche an der Schleppe. Ich bin auch jetzt noch (halbes Jahr später) noch sehr aufmerksam. Aber Bluey hat danach nie wieder auch nur annähernd Jagdverhalten oder auch nur Interesse an Wild gezeigt.


    Muß er jetzt den Rest seines Lebens an der Leine bleiben????


    Das kann jedem Hund mal passieren. Und jedem Hundeführer. Man kann weder IMMER seine Umgebung 100 % unter Kontrolle haben, noch den Hund. Nur weil etwas 10 jahre oder mehr gut klappt, heißt das nicht, daß es mit 11 jahren doch mal mit dem Hund durch gehen kann. Jede Situation ist anders. Ich kenne einige Hunde, die mit deutlich über 10 Jahren erstmalig solche Ausflüge machten. Manche auch nur 1 mal, dann nie wieder. Andere fingen erst im hohen Alter richtig an mit einem solchen Hobby...


    Ich denke man muß gut abwägen. Risikolos ist es NIE, wenn man einen Hund von der Leine läßt.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Wildschwein gerissen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Moin,


      Audjetzky ist eine anzeige- bzw. meldepflichtige Krankheit. Ein normales und gesundes Schwein im Wald hat das gewöhnlich nicht.


      Sie ist und da muss man vorsichtig sein, unheilbar und endet tödlich..... also, wenn der Frischling infiziert war, wäre es nun eh zu spät. Aber um ruhiger schlafen zu können, kann man den Förster fragen, ob das betroffene Revier da auffällig ist, bzw. ob es gemeldete Fälle gibt.


      Soweit ich jedoch weiß, kommt Audjetzky äußerst selten vor.


      Viele Grüße
      Sundri


      P.S. Fräulein Wolle, jedes Aufscheuchen von Wild, besonders in strengen Wintern, kann für dieses eine wirklich Bedrohung werden, vor allem, weil sie so wichtige Energie verschwenden, die manchmal nicht mehr aufholbar ist. Hunde die sich abrufen lassen, sollten Freilauf haben, keine Frage..... auch in Waldgebieten. Aber Hunde, die bereits einmal wirklich getötet haben, die müssen einfach eine Weile zurück ins "Aus" gestellt werden, damit es nicht zu schnell zu einem weiteren Vorfall dieser Art kommt. Ich finde es ist ein Unterschied, ob der Hund das einmal macht..... oder ob er Wiederholungstäter ist. Einmal kann passieren und man weiß als Halter, das man darauf auch reagieren muss.

    • Zitat

      Da es wirklich ein Wildschwein war, würde ich auf jedenfall mit dem TA sprechen.....Die Inkubationszeit bei Aujetzky beträgt 2- 9 Tage...


      Eine Infektion mit dem Virus verläuft tödlich - es gibt keine Therapie...


      Zitat

      Aber wieso lasst ihr eure Hunde IN einem Wald frei laufen????
      Meiner Meinung nach ist das einfach nicht in Ordnung, und wenn dann jemand von Tierliebe redet und es einem leid tut, dann kann und will ich es nicht glauben.


      Hm...Ich persönlich halte die Gefahr, dass meinem Hund irgendwo im freien Feld ein Kaninchen oder Hase vor die Pfoten springt für weitaus größer als die Wahrscheinlichkeit von Wildbegegnungen im Wald (zumindest bei Hunden, die nicht auf Fährten anspringen).
      100%ige Sicherheit gibt es im Freilauf nicht - da müßte der Hund schon grundsätzlich überall angeleint bleiben.


      Ich leine meine Hündin zwar im Wald an (hier herrscht im Wald allerdings auch grundsätzlich Leinenpflicht), aber im freien Feld bleibt halt das Restrisiko. Ich habe keinen passionierten Jäger an der Leine, aber am Hetzen findet Madame schon Gefallen und ich muß immer vorausschauend und auf den Hund achtend unterwegs sein. Die Abrufbarkeit von Wild ist zwar durchaus vorhanden, aber 100% kann ich nicht garantieren. Und 100% halte ich auch für Utopie (es sei denn, der Hund hat wirklich so gar kein Interesse am Jagen/Hetzen - ich kenne da genau ein Exemplar, bei dem das der Fall ist).

    • Moin,


      100 % kann es nicht geben, nicht einmal gut ausgebildete und geführte Jagdhunde lassen sich zu 100 % in der Hand behalten. Das sagen zwar alle Jäger, aber alle kennen auch die Situationen in denen ihr Hund eben mal nicht gehört hat, bzw. gehört hat er bestimmt, aber er ist nicht gefolgt.


      Wenn die Fährte sehr frisch ist, oder der Hund das Wild sieht, oder dieses eine Krankwitterung hat, dann ist er auf und davon..... Triebunterbrechungen sind schwer vorhersagbar und nie ganz beherrschbar.


      Aber auch das ist kein Grund, einen Hund nie mehr unangeleint laufen zu lassen, das in keinem Fall....


      Gruß Sundri

    • Zitat

      Zitat:
      Da es wirklich ein Wildschwein war, würde ich auf jedenfall mit dem TA sprechen.....Die Inkubationszeit bei Aujetzky beträgt 2- 9 Tage...




      Eine Infektion mit dem Virus verläuft tödlich - es gibt keine Therapie...


      Schon klar !!!Es würde mir aber keine Ruhe lassen.....ich würde mit dem Förster und dem TA sprechen....denn es ist ein qualvoller Tod, deshalb würde ich es rechtzeitig wissen wollen und die Hunde dann lieber einschläfern lassen, als dass sie sich quälen.....



      LG

    • Zitat

      Hm...Ich persönlich halte die Gefahr, dass meinem Hund irgendwo im freien Feld ein Kaninchen oder Hase vor die Pfoten springt für weitaus größer als die Wahrscheinlichkeit von Wildbegegnungen im Wald (zumindest bei Hunden, die nicht auf Fährten anspringen).
      100%ige Sicherheit gibt es im Freilauf nicht - da müßte der Hund schon grundsätzlich überall angeleint bleiben.


      So ist es bei uns auch. Wenn ich nicht gerade in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden in den Wald gehe, ist da kein Wild sichtbar und solange kein Wildsichtbar ist, ist das meinem Sichtjäger völlig egal. Eichhörnchen haben wir erfolgreich gelernt zu ingorieren.


      Im Feld ist es blöder. Der Hund darf rechts und links an den Feldrändern im Graben laufen. Und genau da hocken die blöden Feldhasen. Madam sucht die nicht, sie stolpert praktisch drüber. Und dann hüpfen die Viecher weg und Madam natürlich hinterher. Darum geht sie in den Feldern auch fast ausschließlich an der Schlepp (ausser es sind kurzgemähte Wiesen, wo ich es sehe).


      Und selbst an der Hundewiese gehen die ganzen Spanischen Tierschutzhunde (sind da einige) die in irgendeiner Form Pondego oder sonstige Hunde in sich vereinen, kräftig die Kaninchen in den Böschungen um den Park jagen. Und dort ist Kein-Leinenzwang. Also du darfst/sollst da nur hin, wenn der Hund frei läuft. Und jetzt gehtste schon extra auf eine Hundewiese, wo Zaun irgendwo drum rum ist, aber davor halt ne Buschreihe ist mit Karnickeln. Und schon ist der Hund wieder jagen (meine dort zum Glück nicht, aber ich sehe es bald jedes Mal wenn ich dort bin). Bleibt dann nur noch der eigne Garten? Den nicht jeder hat? Oder die Hundeschule 1 mal die Woche für Freilauf? Das kann es ja auch nicht sein. Ausserdem trainiere z.B. ich im Moment Situationen geziehlt ohne Leine. Ein gewisses Restrisiko bleibt, aber an der Schlepp reagiert Madam anders als ohne, und ich MUSS es einfach auch irgendwann mal ohne Schlepp testen, wenn es mit jetzt 100 mal geklappt hat.

    • Zitat

      Schon klar !!!Es würde mir aber keine Ruhe lassen.....ich würde mit dem Förster und dem TA sprechen....denn es ist ein qualvoller Tod, deshalb würde ich es rechtzeitig wissen wollen und die Hunde dann lieber einschläfern lassen, als dass sie sich quälen.....



      LG



      Um Aujetzki mache ich mir da eigendlich keine Sorgen da es doch absolut selten ist.
      Und was soll es auch bringen da es eh keinerlei Therapiemöglichkeit gibt. Den Hunden gehts gut und sollten sie plötzlich schwer an Aujetzki erkranken müssten sie natürlich eigeschläfert werden. Aber was soll das bringen wenn ich sie jetzt in die Praxis schleppe. :???:
      Da würde man mir eh nur sagen das ich sie beobachten soll und mich melden soll wenn sie Krankheitsanzeichen zeigen.
      Ich hab mal einen Hund an Aujetzki sterben sehen (ist fast 20 Jahre her, hab mal TA Helferin gelernt), ist kein schöner Tod.
      Aber mittlerweile ist es soo selten geworden das ich mir da nicht viele Gedanken drum mache.

    • Zitat


      Zum Leine-Los im Wald: Wir haben hier in meiner Nähe nur Wald und es gibt KEINE Leinenpflicht. Wo sollen meine Hunde denn frei laufen, wenn nicht hier???
      Hier gibt es extrem viele Hunde, die jagen gehen. Hier gibt es auch extrem viel Wild, welches nicht mal Angst vor Hunden hat. Klar, soll der Hund wohl erzogen sein. Klar soll er im Idealfall abrufbar sein. Aber ich kann auch von Erlebnissen berichten, welche ihr auch so verteufelt... Je nachdem wo man wohnt, wo man laufen muß, kann man Wildkontakte nicht ausschließen. Und einen Hund ein Leben lang an ner Schleppe zu halten, OBWOHL er super hört, NORMALERWEISE keinen Jagdtrieb hat usw., nur weil mal irgendwann etwas passieren könnte, ist ja wohl arg übertrieben.


      tja, ich denke mal du warst noch nicht in Franken und noch nicht im Steigerwald. Da siehst du eine wahre rehplage was auch dir jeder Waldarbeiter am Verbiss der tiere zeigen kann und bei uns dürfen die Jäger schießen auf Hunde und tun es auch. Soviel nur zu deiner Theorie. auch wir wohnen direkt am Wald und um uns rum ist auch Wald, jedoch fahre ich zwei bis dreimal die Woche aus dem Gebiet raus um meinen Hunden das freilaufen ermöglichen können.


      Aber wer eben nur daran denkt das sein tier glücklich ist, der braucht meiner Meinung auch nicht sagen das er tierlieb ist, denn das ist er für mich nicht, ich habe nicht nur Verantwortung für mein Tier das wäre meiner Meinung nach purer Egoismus

    • Soraya, ich sehe das so wie du und bin hier ziemlich angegangen worden. Da ich meinte für kein Tier lege ich die Hand ins Feuer wurde ich hier schon als Verantwortungslos abgestempelt. WAS bitte ist denn verantwortungslos? Ich gehe doch nur auf Nummer sicher und meine Hunde kommen auch nach wie vor im Wald an die Leine, basta :D

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