Erziehungsgeschirr

  • Das Problem hatten und haben wir teilweise auch immer noch. Mit 7 Monaten hatte er gelernt: Wenn ich irgendwo wirklich hinwill, kann Frauchen nichts mehr gegensetzen. Er Labrador, ich deine Größe und Gewicht.


    Uns hat ein normales Geschirr mit Brustring geholfen. Ein Ende der Leine im Brustring festgehakt, das andere oben normal. Das fing erstmal die schlimmste Wucht bei unvorhergesehenen Attacken auf und nahm ihm die Erfolgserlebnisse. Die Leinenhandhabung ist wohl etwas gewöhnungsbedürftig, da man zumindest am Anfang ständig die Leinenlängen nachkorrigieren muss.

    • Neu

    Hi


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    • Sicherheit ist klar. Aber vielleicht kann man die auch anders erreichen.


      Was für eine Leinenlänge nutzt du denn?


      Ich nutze bei Lena (ebenfalls 23 kilo) oft nur die kurze 1 Meter Leine. Daran kann ich sie problemlos halten (bis vor kurzem hatte ich 58 kilo, also auch nicht viel mehr als du). Klar, wenn sie überraschend in die 2,50m Leine hüpft und ich keinen festen Stand hab, dann sieht das anders aus, aber man geht in der Erziehungsphase ja eh mit den Augen auf dem Hund und der Umgebung. Man lernt recht schnell, wenn man aufmerksam ist, die Umgebung mit Hundeaugen abzuscannen und mögliche "Problemfälle" zu erkennen. Dann kann man entsprechend sich vorbereiten oder umgehen.


      Ich würd das Geschirr zuhause lassen und eine kurze Leine mitnehmen. 1 Meter reicht völlig aus um Leinenführigkeit zu üben. Und dann übe genau die Situationen in denen du Probleme hast. Wenn er also ausflippt, wenn er Leute sieht, geh in die Nähe einer Bushaltestelle, wo Leute warten. Gehe auf sichere Distanz und loben. Dann näher ran gehen, wieder loben. An Bushaltestellen hat man den Vorteil, dass die Leute sich in der Regel nicht weit weg bewegen und man so einige Schritte Raum gewinnen kann.


      Kommen dir Leute auf deiner Straßenseite entgegen, wechsel die Seite oder vorher zwischen die Parkenden Autos, und setze den Hund so ab, dass du zwischen Gehweg und Hund stehst. Dann sicherst du wieder ab, dass der Hund hingeht. Ausserdem hast du so die Möglichkeit mit einem "nein" und durch deinen Körper die Handlung (hinziehen) von ihm zu unterbinden und kannst ihn fürs Ruhigsein sofort belohnen.


      An Hauptstraßen wo es nicht anders geht, kannst du die Leine ganz kurz fassen, so dass du nur knapp überm Halsband greifst, dann muss der Hund halt mal die paar Meter wirklich Fuss laufen (ob er will oder nicht). Da er keinen Anlauf hat, solltest du ihn auch so problemlos halten können. Hilfreich kann es noch sein (hat mich gestern nämlich arg erschreckt) sich zu merken, wo Hunde hinter Hoftoren sitzen, denn die tauchen für einen "aus dem Nichts" auf.


      Solange dein Hund nicht leinenführig ist, würde ich ihn auch nicht am Halsband, sondern an einem Geschirr führen. Bei meiner hat das auch viel geholfen, den Druck am Hals wegzunehmen. Kaum hatte sie das Geschirr an, ging es wesentlich besser. Auch kannst du leicht mal ins Geschirr greifen und hast den Hund damit super im Griff. Wenn du ein K9 Geschirr mit Sattel und Griff hast, ist es noch mal einfacher, den Hund zu halten.


      Ich kann dein Sicherheitsdenken verstehen, aber das ist auch anders durchführbar.

    • Also wenn du weiter übst und dein Hund eigentlich an der Leine laufen kann... Er hat 23 kg und das ist wirklich zu halten...


      Was nämlich passieren kann, ist dass dein Hund entweder merkt, dass er an dem Ding anständig läuft aber sonst nicht.
      Oder dass er mal in die Leine springt, weil er jemanden begrüßen will und es dann so unangenehm wird, dass er das mit der Person/ dem Hund verbindet und in kürzester Zeit hast du einen Leinenpöbler.


      Dein Hund ist noch ein halbes Baby, meine konnte da auch noch nicht 100% gut laufen, aber von den Füßen gezogen hat sie mich noch nicht mal annähernd. Es macht wirklich Sinn, damit zu üben womit du ihn auch später führen willst.

    • Ich möchte dir was mit auf den Weg geben.
      Also, erstmal kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen 23 kg Hund NICHT gehalten kriegt, sorry, Mücke wiegt fast 60 kg und den kann ich auch halten, natürlich braucht man dafür nen guten Körpereinsatz und Technik.


      In den von dir beschriebenen Situationen ( Hänge, Treppen runter ) lässt du den Hund HINTER dir gehen ! D .h. du nimmst die Leine kurz, konzentrierst dich ein bissl und schneidest dem Hund den Weg ab, so dass er hinter dir gehen MUSS.


      Das kannst du auch als Kommando einführen, wenns mal irgendwo eng wird, da geht Mücke nämlich auch immer HINTER mir, ob mit Leine oder ohne.


      Ansonsten kannst du dual mit Leine an Halsband und normalem Geschirr laufen, da kannst du den Hund im Notfall kurz ganz gut dran halten, zumindest besser als nur jeweils an einer Variante.


      Dann solltest du immer vorausschauend laufen und parallel an der Leinenführigkeit arbeiten, aber das versteht sich wohl von selbst.


      D. h. zieht Hundi irgendwo hin, gehst du in eine andere Richtung / nur an lockerer Leine wird das Ziel erreicht.


      Springt dir dein Hund fremde Leute an, wenn er zu nah an denen dran ist, dann musst du halt auf Distanz bleiben.
      Passe deine Aktivitäten den gegebenen Situationen und dem Erziehungsstand deines Hundes an.
      Wenn dein Hund durchdreht, wenn er fremde Leute sieht, musst du halt viel Abstand halten, damit er noch "bei dir" ist.


      Hab ich noch was vergessen... :???: keine Ahnung...
      Versuche, so viele "Erfolgserlebnisse" wie möglich zu haben, damit du loben loben loben kannst,

    • Zum Thema Treppen/Hänge laufen.


      Das ist bei mir eine ganz normale Übung im Alltag bzw beim Bahnfahren (Bahnhof) und zwar gibt es ein Stopp-Kommando.


      Treppe hoch: der Hund läuft Fuß lockere Leine (ist das Ziel).
      Benötigte Kommandos: Fuß, Langsam, zurück ggf stopp.
      Ich gehe mit dem Hund bis zum Treppenanfang, STOPP, der Hund muss vor der Treppe stehen bleiben, tut er das nicht gibts ein ZURÜCK und der Hund muss wieder neben mir stehenm, vorher gehts nicht weiter.
      Dann gibts ein LANGSAM und es wird eine oder zwei Stufen hoch gegangen, so lange wie der Hund nicht weiter hoch geht als ich, ansonsten, wieder ein STOPP und ZURÜCK wie oben und das immer so weiter.


      Das ist super hilfreich im Alltag, wenn man sich hier anfangs beim Grundgehorsam mühe gibt. Treppe runter funktioniert genau so, nur das ist für die Hunde schwieriger.



      Also ich vermute, dein Hund kennt gar kein FUßgehen??



      Also ich als Gassigeher von einer Dogge und einem inzwischen erzogenen Tibet Terrier kann nur sagen,


      bei der Dogge hat mir das Halti sehr geholfen in Kombination mit einem K9Geschirr, da hier noch ein Haltegriff ist. Luna habe ich beigebracht mich auf Kommando anzugucken, damit käuft sie automatisch neben mir, ebenso kennt sie LANGSAM und das eben erwähnte ZURÜCK, das funktioniert so, du bleibst stehen sobald der Hund zieht, sagst zurück und hilfst ggf mit der Leine nach, bis der Hund wieder neben dir steht (also eigtl wie bei der Treppe ;) nur das die Treppe sozusagen ein Schwierigkeitsgrad höher ist, als das normale laufen).



      Ich weiß aus Erfahung, das Labradors wirklich stark ziehen, aber beim eigenen Hund sollte man das mit Training auch hinbekommen.

    • Zitat

      Ich weiß aus Erfahung, das Labradors wirklich stark ziehen, aber beim eigenen Hund sollte man das mit Training auch hinbekommen.


      Seit wann ist Ziehen denn rasseabhängig? :???:
      Ich glaube viele Labradore ziehen, weil immer noch das Gerücht rumgeht, sie seien selbsterziehend :)


      Jeder Hund zieht wenn man es ihm nicht anders beibringt.

    • Mir ist in letzter Zeit eben nur aufgefallen, dass besonders diese Rasse stark zieht.


      Dass die sich selbst erziehen, hab ich allerdings auch schon gehört :/


      Ich kenn verschiedene Leute, die haben Labradors (?) und die haben wirklich, trotz üben (!!) Schwierigkeiten.


      Ich finde das hängt damit zusammen, dass die immer so voller guter Laune sind, alles begrüßen wollen und alles vom Boden fressen (Tschuldigung für diesen Kommentar, aber das stimmt erfahrungsgemäß wirklich ebi dieser Rasse) :lol:

    • Zitat


      Ich habe sie 2 Monate normal am Halsband geführt,dabei gewissenhaft Leinenführigkeit geübt


      Nur das? Du solltest insgesamt mehr Aufmerksamkeitsübungen machen, und am Gehorsam arbeiten.


      Zitat


      und das klappt im Normalfall wunderbar, aber sie ist nun mal jetzt ein Junghund


      Bekommt sie Auslauf?


      Zitat


      und es gibt nun mal die "üblichen stürmischen Probleme", sei es Treppen oder Hänge runter zu gehen,


      :???: Wo ist da jetzt das Problem? Mein Hund ist da auch immer schneller als ich. Da kannst du doch einfach die Leine fallenlassen.


      Zitat


      plötzliche Ausreissen obwohl ich so gut es geht mich auf den Hund konzentriere,


      Was meinst du damit?


      Zitat


      also vorausschauend spazieren gehe, oder das schlimmste Problem: Jede Fremde Person , die vorbei geht zu begrüßen (was natürlich auch eine Frechheit vom Hund sein kann). Natürlich versuch ich das mit allen erdenklich erzieherischen Maßnahmen zu unterbinden


      Lässt du sie denn ab und zu bestimmte Personen begrüßen? Also mit einer aktiven Erlaubnis? ;)

    • Hallo Ihr Lieben,


      Entschuldigt bitte, das ich mich erst jetzt wieder melde. Jeder von euch gibt sich so viel Mühe mit seinem Beitrag und ich habe verstanden das ich das Erziehungsgeschirr nicht lange einsetzen kann und auch nicht werde.


      Es ist ja auch so das ein Gewöhnungseffekt eintritt und mein Hund sich bald genauso in die Leine legt wie vorher und das wird dann wirklich unangenehm für ihn.


      Die Idee mit dem Geschirr und Halsband bzw. doppelte Sicherung ist mir bisher noch nicht gekommen :headbash: . Vielen Dank.


      Vielen Dank auch das ihr mich nicht direkt an den Pranger gestellt habt als ich das Erziehungsgeschirr erwähnt habe. Ihr seid superklasse :gut: .


      Man merkt wirklich das Ihr Ahnung rund um das Thema Hund habt und ich hoffe Ihr macht weiter so. :yes:


      Viele liebe Grüße
      Susanne

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