Apportieren im weitesten Sinne...

  • Hund hält Apportel, ich gehe einen Schritt zurück, lasse ihn ins Vorsitz nachrücken: Hund rückt schön nach ODER geht sofort stiften ODER (aber selten) läßt fallen. Meist rückt er schön nach.
    Hund sitzt vor, wechselt mit Apportel in GS: das schafft er noch nicht... läßt es fallen, weiß gar nicht was ich von ihm will, geht stiften, ist total verwirrt.


    Wie gesagt: Ein Riesenproblem (für mich) ist halt, daß ich auch überhaupt nicht mal nur mit ihm spielen kann, weil er sofort stiften geht und dann ewig nicht ran kommt... Nicht das prüfungsmäßige Apportieren ist mein momentanes Ziel, sondern daß er erstmal irgendetwas irgendwie zu mir bringen WILL.... Den Rest kriegen wir dann schon noch ordentlich aufgebaut... Aber dieses Grundprinzip kriegt er irgendwie nicht rein...

  • Also nach Deiner Beschreibung scheint er mit dem Davonrennen Stress abzubauen. Gerade wenn er der total devote Typ ist, der Alles richtig machen will, schon in vergleichbaren Situationen von Dir angesch***en wurde, überfordert ist und nicht versteht, was Du von ihm willst, kann ich mir das gut vorstellen, dass er dann "explodiert" und Übersprungshandlungen zeigt.


    Nimm ihn an die Leine, dann muss er nachrücken und kann nicht mehr stiften gehen. Er hat keine Gelegenheit Fehler zu machen, Du hast keine Gelegenheit ihn zusammenzupfeiffen...


    Dann üb das Nachrücken bis es zu 99 % sitzt, erst dann mehr verlangen. Ich würde auch nicht das Überwechseln üben, sondern im Vorsitz abnehemen und lieber die "Nachrückewege" verlängern oder das Aufheben vom Boden oder aus der Hand, dazunehmen. Und lieber jetzt sauber aufbauen als das Grundprinzip, wie Du es nennst, über Spiel aufbauen und dann im Gehorsam versäubern. Ich denke das schlaucht Deinen Hund, dass Du nicht klar verständlich bist für ihn. Du etablierst ein Spiel für ihn und versuchst das Spiel dann mit Druck durchzusetzen. Das Spiel ist dann eben kein Spiel, aber irgendwie doch kein Gehorsam... die Beute ist keine Beute mit der man Spass hat und die man jagt/totschüttelt, was das natürlichste der Welt ist für Deinen Hund, was für den Hund ein Konflikt ist. Trenne Spiel und Arbeit, wie Yae schreibt, das Apportel ist keine Beute (sondern ein Arbeitsgeräte und wann man ordentlich gearbeitet hat, dann erhält man die Beute).

  • Das habe ich alles schon probiert. Es ist auch eindeutig kein Explodieren mit dem Rumlaufen. Das Totschütteln schon eher, aber das Rumlaufen macht er, weil er damit mit Bluey Erfolg hat. Das Anschnauzen war jetzt vielleicht 2-3 mal. Seitdem habe ich mich im Griff. Habe jetzt erstmal ganz Pause gemacht. Ja, Arbeit ist Arbeit... Bei mir aber nicht... Ich will, das mein Hund IMMER Spaß hat... (ich weiß: dafür darf ich ihn aber nicht anschnauzen, das tut mir ja auch leid..)...


    Ich schrieb extra: Apportieren im weitesten Sinne!!!


    Ich will erstmal, daß er einfach irgendetwas gerne irgendwie zu mir bringt. Wenn das klappt, werde ich mit dem Apportel das sportliche Bringen auch sauber aufbauen. Aber erstmal will ich einfach nur, daß er mit Spielzeug das Grundprinzip versteht, damit ich überhaupt mal Beute als Belohnung einsetzen kann, weil das die höchste Belohnung für ihn ist, ich die aber nicht einsetzen kann, weil er mir sonst stiften geht und sich meiner Kontrolle entzieht... Es ist nicht einfach mit ihm... Ich habe schon mit vielen Hunden gearbeitet, aber dieser Stinker bringt mich echt zum Verzweifeln... (lieb gemeint).


    Ich glaube auch schon, daß ich verständlich für meinen Hund bin, aber ich denke wir haben ein Motivationsproblem: Ich kann ihn höchstens mit nem tollen Spielzeug motivieren, was nicht so tolles zu bringen. Das kann ich ihm dann aber nicht überlassen, weil er dann ja wieder stiften geht. Das hat er natürlich geschnallt, zudem macht ihm alleine spielen Spaß bzw. hat er gelernt (dank Bluey), daß wenn man nur lange genug mit der Beute provoziert und imponiert ein anderer auf das Spiel eingeht... Also macht es für ihn keinen bzw. wenig Sinn etwas zu bringen...
    Selbst das langweiligste Metallapportel ist für ihn meistens mehr wert als gute Leckerlis, weswegen sogar Clickern dann nicht funktioniert...

  • Zitat

    Hund hält Apportel, ich gehe einen Schritt zurück, lasse ihn ins Vorsitz nachrücken: Hund rückt schön nach ODER geht sofort stiften ODER (aber selten) läßt fallen. Meist rückt er schön nach.
    Hund sitzt vor, wechselt mit Apportel in GS: das schafft er noch nicht... läßt es fallen, weiß gar nicht was ich von ihm will, geht stiften, ist total verwirrt.


    ja, was soll er denn letztendlich machen? In GS kommen oder in Vorsitz? Ich würde nur entweder oder trainieren.


    Wenn dein Hund in GS kommen soll, solltest Du das Halten auch zuerst in GS trainieren und nicht im Vorsitz.


    Zitat

    sondern daß er erstmal irgendetwas irgendwie zu mir bringen WILL.... Den Rest kriegen wir dann schon noch ordentlich aufgebaut... Aber dieses Grundprinzip kriegt er irgendwie nicht rein...


    Falscher Ansatz. Apportieren heisst nicht, irgendwas irgendwie zum HF zu bringen. Bau das Ganze langsam korrekt von hinten auf. Also wenn das Ziel ist, dass der Hund mit Apportel in GS kommt, dann üb das Halten in GS. NICHTS ANDERES.


    Das Grundprinzip ist das "Sitzen in GS mit Apportel im Fang" - und nicht das Bringen. Das ergibt sich automatisch dann, wenn Hund begriffen hat "ZIEL ist das Sitzen in GS mit Apportel".


    Wenn das passt, dann schüttelt und knautscht Hund auch nicht. Aber das muss erst mal "sitzen".



    Zitat

    Ja, Arbeit ist Arbeit... Bei mir aber nicht... Ich will, das mein Hund IMMER Spaß hat...


    wirkt dieser Hund auf Dich als ob er keinen Spass hätte?


    Wusch Apportieren 1


    Wusch Apportieren 2

  • yane: wir reden aneinander vorbei...


    Apportieren im weitesten Sinne!!!


    Wußte nicht, wo es sonst rein soll...


    Ich will in erster Linie, daß mein Hund beim Spielen das Spielzeug auch wieder zurück bringt, wenn er gewinnen durfte, ich es geworfen habe, oder wie auch immer...


    Das zu mir bringen soll Freude machen.... Den Rest kriege ich dann hin und dann werde ich mit dem Apportel ganz gezielt so üben....


    Und was denn nun??? habe halt mehrere Dinge ausprobiert, nachdem er solche Probleme zeigte... Dachte auch erst, daß ich mit diesen gezielten perfekten Übungen es schaffe, daß er nachher halt alles bringt. Aber dann kriegt er nur Frust, weil er nicht damit spielen darf. Dann legt er sich auch aus dem Vorsitz einfach mit dem Ding im Maul vor mich und kaut drauf rum.... Versuche ich ihn mit Leine dran zu hindern, hängt er sich mit angezogenen Vorderpfoten in die Leine... Versuche ich mit noch mal rückwärts gehen ihn dazu zu bringen wieder vor zu sitzen, robbt er oder fängt erst recht an zu spielen...


    Er hat halt Streß egal was zu bringen, weil er weiß, daß dann das Spiel vorbei ist, er abgeben muß. Und ich habe schon 20 von 21 Mal was anderes zum Spielen gegeben, aber das kann ich dann nur festhalten, weil er sonst stiften geht. Manche Spielzeuge schüttelt er auch total tot, ist dann nicht mehr ansprechbar. Einschätzen kann man das nicht, weil er das nach Tagesform entscheidet. Richtig gute Leckerlis funktioniert auch nur bedingt, weil er das Wegnehmen vom Spielzeug schlimmer findet, als daß er das Leckerli gut findet.... Also ist Bringen für ihn "Abgeben-müssen".


    Du hast es aber doch geclickert. Das funktioniert bei Jabba nicht... Ihm sind dann die Clicks egal. Er will spielen...

  • Zitat

    Ich will erstmal, daß er einfach irgendetwas gerne irgendwie zu mir bringt.


    etwas irgendwie zu bringen hat aber nichts mit Apportieren zu tun.


    Gerade Hunde, die ursprünglich mal nur "irgendwie was zurückbringen" gelernt haben, haben es später sehr sehr schwer, prüfungsmässiges Apportieren zu lernen. Habe diese Erfahrung selbst machen dürfen. Und nicht nur mit meinem eigenen Hund. Deshalb trenne ich inzwischen prüfungsmässiges Apportieren von "einfach nur irgendwie zurückbringen" komplett. Und trainiere idealerweise zuerst das prüfungsmässige Apportieren.



    Zitat

    Er hat halt Streß egal was zu bringen, weil er weiß, daß dann das Spiel vorbei ist, er abgeben muß.


    und warum weiss er das?



    Zitat

    Richtig gute Leckerlis funktioniert auch nur bedingt, weil er das Wegnehmen vom Spielzeug schlimmer findet, als daß er das Leckerli gut findet.... Also ist Bringen für ihn "Abgeben-müssen".


    Nun, das "spielerische Aus" habe ich mit meinen Hunden komplett anders trainiert. Und würde es immer wieder so machen. Kommt von Lindt. Zwei gleiche Spielzeuge, Hund bekommt eines zugeworfen, ich bleibe etwas weg, da v.a. für junge Hunde eine sich bewegende Beute idR interessanter ist als die, die man bereits "totgeschüttelt" im Fang hat, habe ich dem jeweiligen Jungspund das zweite Spielzeug vor die Nase gerollt. Jungspund sieht das zweite Spielzeug, das bewegt sich, eigene Beute wird fallenlassen und auf das zweite Spielzeug "losgegangen". Während Hund mit dem zweiten Spielzeug zugange war, habe ich das erste still wieder eingesammelt. Und nach 20-40 sec. dem Jungspund wieder vor der Nase vorbeigerollt/geworfen. usw.


    Nach mehreren Übungseinheiten, gut und gerne eine Woche später, habe ich dann in etwa ein Feeling dafür gehabt, in welchem Moment der Jungspund das Spieli loslässt. Merkt man einfach im Laufe der Zeit, wenn man Hund genau beobachtet. Und da kam dann das Signal "Aus" dazu.


    Das Ganze habe ich gut 2 Wochen lang mit "Aus" gemacht. Und dann einfach mal "Aus" gesagt, ohne das zweite Spieli zu werfen. Hund wusste zu dem Zeitpunkt schon "Aus" da muss dann das zweite Spieli irgendwo sein, spuckte das Spieli aus dem Fang aus und suchte das zweite, das auch wirklich sofort angeflogen kam.


    Auf diese Weise habe ich ein "Aus" bekommen, das nicht mit dem "Beute hergeben müssen" verknüpft ist. Im Gegenteil, selbst tote Mäuse, Wurstbrote und ähnliches werden auf "Aus" ausgespuckt, da ja ggf. was besseres kommen könnte.


    Im Laufe der Zeit habe ich das dann auf Zerrspiele etc. ausgeweitet. Und auch auf das "spielerische Zurückbringen". Einfach weil das "Aus" für Hund nicht automatisch heisst "muss Beute hergeben" sondern "Chance auf bessere Beute ist gegeben".


    Wichtig ist am Anfang, wenn Hund die Beute jeweils neu hat, etwas abzuwarten bis die Beute schon etwas "langweilig" wird, also der erste "totschüttel-Reflex" weg ist und die Beute "nicht mehr lebt".


    Vorteil ist dabei auch, dass der Hund nicht in Konflikt mit dem Menschen kommt von wegen "muss Beute hergeben". Sondern es ist seine Entscheidung, ob Hund die Beute hergeben will.
    Deshalb auch gleiche Spielzeuge, dann ist die Wertigkeit nicht so unterschiedlich.


    Beendet habe ich das Ganze zu Anfang damit, dass ich einfach aufgestanden und weggegangen bin. Hatte allerdings bisher auch das Glück, dass meine Hunde keine "Zerstörer" waren und das jeweilige Spielzeug dann eben nach ein paar Minuten entweder irgendwo im Haus rumlag oder eben im Garten, je nachdem wo wir trainiert hatten.

  • Ich kenne die Art von Lind. So habe ich es mit Bluey gemacht. So wollte ich es auch mit Jabba machen... Der spielt aber teilweise so gerne alleine, daß ihn mein zweites Spielzeug nicht interessiert. Und wenn es ihn doch interessiert, läßt er seines irgendwo liegen, bis ich dann dort bin, macht mein Hund, der deutlich schneller ist als ich ein lustiges Wettrennen zwischen den Spielzeugen hin und her (igel und hase).... Das Aus selbst ist auch nicht das Problem... Er macht auch alles Aus, wenn ich es ihm sage. Und ja, ich will ja auch die Trennung machen mit Spielen und Apportieren, deswegen wollte ich das Apportieren sauber über Clicker aufbauen, da hat ihn ja aber das Clicken nicht interessiert und er hat sich sein eigenes Spiel draus gemacht. Das haben wir dann abgebrochen. Dann wollte ich erst mal daran arbeiten, daß er überhaupt Interesse daran hat, was zu mir zu bringen, statt sich selber drum zu kümmern. Er sollte lernen, daß sich das lohnt. Aber da hapert es eben dran... Was teilweise mal ganz gut funktioniert hatte: zwei Spielzeuge, Bluey und er auf ner Wiese. Bluey´s fliegt zuerst, das wartet jabba auch ab. Jabbas fliegt sofort hinterher. Bluey kommt wieder und ich zerre mit ihm. Nachdem Jabba mehrere Runden alleine gedreht hat, wird ihm dann doch langweilig, wo ich doch so Spaß mit Bluey habe. Er kommt mit seinem Spielzeug, weil er dann gemerkt hat, daß man nur mit eigenem Spielzeug mit mir zerren kann, weil Bluey´s ist ja von diesem besetzt. Das hat aber auch nur ne Zeitlang funktioniert. Und ich habe auch nicht immer Bluey dabei. Verinnerlicht hat Jabba das auch nicht, hat nur mit Vorlauf und mit Bluey funktioniert...

  • ok, dann wäre Deine Frage wohl eher unter der Rubrik "richtig spielen" untergebracht gewesen....


    Dann würde ich mit Jabba an deienr Stelle nur zergeln und das Spieli nicht aus der Hand lassen (nimm ein weiches Spieltau). scheinbar solltest Du ihm vermitteln, dass Spiel bei Dir und mit Dir interessanter ist, als weg von Dir. Das geht aber nur, wenn das Tau "Dein" Spieli ist und bei Dir in der Hand bleibt, bis er das begreift würde ich auch das Werfen lassen. Spiel gibt es nur bei Dir und mit Dir.


    Ich frag mich nur, wie Du dem Hund vermitteln wolltest, dass Apportel bei Dir mehr Spass ist als weg von Dir....wie um himmelswillen will man mit Metallapportel Spass haben beim Hundeführer??? :???: da kann der Spass doch nur beim Rumwerfen und Rumrennen und Angeben sein, zergeln ist ja wohl nicht....

  • Weiter vorne hatte ich beschrieben, daß das mit mir und bei mir Zergeln auch so ein Problem ist, weil er echt so extrem schüttelt, daß mein rechter Arm schon arg lädiert ist, er mir die Teile schon zig Mal echt aus der Hand gerissen hat. Ich hatte sogar schon mit Leine und dergleichen gesichert, was aber für mich und Hund nur ein erhöhtes Verletzungsrisiko gebracht hat... Leider... Auf die Idee bin ich auch schon gekommen.


    Die Idee mit dem Metallapportel war: Das ist so blöd, daß der Drang damit zu spielen sehr gering ist, ich ihn mit mega-tollen Leckerli deswegen zu mir bekomme. Leider findet er sogar das Metallapportel soo toll, daß er es rum kickt, damit spielt, es an einer Ecke nimmt und den Rest um die Ohren schlackert, und ja, er zergelt sogar mit dem Metallapportel (was ich natürlich nicht tue, wegen der Zähne). Beim Aufnehmen rammt er regelrecht rein...
    (er ist schon ein klein bissel bescheuert...)....

  • Das ist jetzt nur so eine Idee, aber vielleicht hilfts.
    Nimm´ doch mal seine Futterration,auf die er hoffentlich total scharf ist , in einer Schüssel in die Hand, und ermuntere ihn damit dazu, dass er etwas bringt.
    Vielleicht nicht gerade ein Spielzeug, was super wertvoll für ihn ist.
    Bringt er es nicht, gibt´s eben kein Futter. Du stellst es demonstrativ weg, ignorierst den Hund und versuchst es nach 5 Minuten nochmal.


    Bringt er es, aber lässt es sobald er die Futterschüssel sieht fallen ermuntere ihn das Ding nochmal zu holen. Lässt er es direkt vor Dir fallen freust Du Dich wie eine Irre und gibst ihm natürlich sofort sein Futter.


    Nimm das Spielzeug nicht weg und lass auch das "aus" erstmal ganz weg, er soll ja nun erstmal lernen sich Dir mit einem Gegenstand stressfrei zu nähern ohne Angst zu haben, dass Du es ihm sofort wegnimmst.


    Kommt er überhaupt nicht, gibt es kein Abendessen und am nächsten Morgen versuchst Du es nochmal.
    Das hört sich schlimmer an, als es ist, denn die meisten Hund verstehen nach kurzer Zeit sehr gut was man von ihnen will und Hunger ist sehr oft ein guter Lehrmeister.
    Finnrotti

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!