DomRosenMode
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Ein wirklich dominanter Hund erhebt einen absoluten Führungsanspruch. Er wird mit beißen reagieren wenn man aufhört zu kraulen, würde Herrchen/Frauchen nicht auf seinen Sessel/sein Sofa lassen, auf Blickkontakt sofort angreifen, auf Leinendruck aggressiv reagieren unsw. Kurz; er würde alle Aktivitäten innerhalb des Sozialverbandes dulden bzw. reglimentieren.
Nahezu das gleiche Verhalten kann ein Hund aber auch dann zeigen, wenn es sich um einen Hund mit sehr guten Führungsqualitäten handelt, dieser sich aber in den Händen eines sehr labilen und unsicheren Menschen befindet. Die Grenzen sind dabei manchmal kaum einschätzbar.Aber bitte nicht mit Aggression gleichsetzen! Ein dominantes Tier ist nicht zwangsläufig aggressiv.
Beispielfälle:
1. Alf
Alf war ein DSH aus DDR- Leistungszucht. Seine Mutter war Diensthund bei den Grenztruppen der NVA. Alf war immer bei Leuten die keine Ahnung, keine Zeit oder beides nicht hatten und wurde inerhalb der Familie mehrmals hin und her gereicht. Einige Jahre verbrachte er auf einem privaten sog. Gnadenhof. Die Betreiberin war eine 74jährige taube Frau. Alle Hunde waren älter oder kränker als er und die Frau konnte auf Grund ihrer Taubheit nie rechtzeitig auf Alfs Verhalten reagieren. So übernahm er in all seinen Beziehungen zu Menschen und Hunden immer die Führungsrolle. Tatsächlich besaß er aber die notwendigen Qualitäten nicht und wurde zu einem unsicheren Hund mit enorm niedriger Reizschwelle.
Das änderte sich bei mir zwangsläufig, da er das schwächste und emotional instabilste meiner Tiere war. Das ging auch längere Zeit gut. Als er, inzwischen fast 13 Jahre alt war und entsprechend senil, richtete er sein altes Verhalten scheinbar willkürlich gegen Radfahrer, Jogger, Kinder, Parkbänke u.ä.2. Ripper
DSH - Altdeutsch.
Ripper war ein tatsächlich dominanter Hund. Dies wurde aber als Aggression erkannt und es wurde versucht, ihn mittels Tele Impulsgerät zu brechen. Folge: Absoluter Frauenhass.
Das er unberechenbar war, kann man nicht behaupten. Man konnte sich darauf verlassen das er bei Blickkontakt sofort zum Beschädigungdangriff überging. -
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HI!
Wakan: Ist es zufall das in deinen beispielen nur der DSH vorkommt oder ist die Rasse dafür anfällig???
Also das dominanz gerede geht mir auch mächtig auf den Sack! Ganz ehrlich: Ich kenne in meiner Umgebung KEINEN dominanten Hund! Ängstliche Hunde aber da schon eher! :wink:
Achja ich gebe gern zu, das ich ein "Laie" bin, ich komme mit meinem Hund gut aus und wir "lernen" zusammen in der Hundeschule(er ist aber auch schon 3 1/2)!
Mit seinem Charakter komme ich super klar, aber ich muss zugeben, das ich wahrscheinlich mit einem ängstlichen Hund viele Probleme hätte...deswegen schreibe auch ich nur bei Themen mit, bei denen ich etwas Erfahrung habe!!!Gruß
Kleine -
Danke Wakan. Kann man den Unterschied zwischen Dominanz und Agression noch genauer erklären?
Wodurch wird ein Hund dominant? Gene? Er ist halt einfach so? Sozialisation?
Und was sollte man tun, wenn man einen wirklich dominanten Hund hat?
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Zitat
Wodurch wird ein Hund dominant? Gene? Er ist halt einfach so? Sozialisation?Und was sollte man tun, wenn man einen wirklich dominanten Hund hat?
Wie Wakan schon beschrieben hat, gibt es immer viele verschiedene Wege zur Dominanz. Ich denke so pauschal kann man das nicht sagen wann ein Hund dominat wird. Man muß hierzu immer DAS GANZE sehen. Dazu gehört der Haushalt, das Leben mit seinen Menschen, Rechte und Pflichten etc.
Ein Beispiel zum erhöten Liegeplatz (lasse die Rasse mal weg, da sie für diesen fall unwichtig ist)
Ein erhöter Liegeplatz ist nicht nur als Privileg zu betrachten, sondern auch mit gewissen Pflichten verbunden. Beim Wolfsrudel ist es zum Beispiel der Job des Leittieres das Rudel vor Gefahern zu warnen und alles im Blick zu haben. Lasse ich nun einen Hund z.B. mit auf mein Sofa, so wird es immer verschiedene Resultate geben, jemachdem wie mein Hund "tickt".
- Es wird sicherlich Hunde geben, die damit kein Problem haben und das Sofa einfach nur als Kuschelplatz ansehen. Dieser Hund weiss wo er steht und lebt in einem klar struckturiertem Gefüge.
- Ein von sich aus eher unsicherer Hund kann, damit total überfordert sein. Einem solchen Hund hätte man im normalen Rudel niemals einen solchen Platz erlaubt oder wie bei uns Menschen zugeteilt. Wir Menschen heben Ihn aber aufs Podest und er macht seinen Job obwohl er es garnicht kann/will. Diesem Hund signaliesert der Mensch: He, ich kann das nicht - mach Du den Job. Hier kann es sehr schnell zu übergriffen bzw. zur Verteidigung des Sofas kommen. Ein solcher Hund ist allerdings weder aggressiev noch dominat sondern einfach überfordert mit seiner Position.
- Ein wirklich dominater Hund wird sicherlich auch seinen Platz/Job verteidigen, jedoch diese dominanz auch in 100 anderen Situationen des täglichen Alltags zeigen. ABER nicht unbedingt durch Aggression!! Ein solcher Hund wird klar die Spielregeln im zusammenleben mit seinem Menschen vorgeben. Er wird agieren und der Mensch kann dann nur noch reagieren.
Aber auch hier liegt der "Fehler" beim Hundehalter und man nuß immer das ganze Zusammenleben betrachten, denn der Hund macht nur seinen Job!
Hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich Ausgedrückt, und es ist klar was ich damit meine. Sollte irgendetwas unklar sein, bitte noch mal nachfragen.
Tanja
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Zitat
Wakan: Ist es zufall das in deinen beispielen nur der DSH vorkommt oder ist die Rasse dafür anfällig???
Die Beispiele waren zufällig. Ich denke schon das DSH etwas über dem Durchschnitt liegen. Das liegt aber mit Sicherheit nicht an der Rasse oder genetischen Dispositionen. Im allgemeinen neigen eher Hunde zur Dominanz die sowiso sehr selbstständig handeln müssen. Selbstständigkeit kann man einem DSH aber beim besten Willen nicht unterstell. Beim DSH liegt es wohl eher an dem Halterklientell. Bei kaum einer anderen Rasse findet sich eine vergleichbare Konzentration von Despoten. Die Psychische Disposition von Hunden hat aber einen erheblichen Einfluss auf das Wesen der Nachkommen. Wenn die Mutter ständig unter Stress leidet, bekommt auch das Stresszentrum des Welpengehirns eine Dauerspühlung mit Stresshormonen. Und das während der gesamten Trächtigkeit. Paradebeispiel: Contagan. Aus genetischer Sicht waren die Eltern völlig OK und die Contaganopfer sind aus genetischer Sicht auch OK. Die Schädigungen gehen ausschließlich auf die Medikation zurück. Hormone, egal ob Stress- Sexual oder sonstwas, wirken sich nach dem gleichen Prinzip aus.
ZitatDanke Wakan. Kann man den Unterschied zwischen Dominanz und Agression noch genauer erklären?
Ich versuche es mal ganz plastisch auszudrücken. Wenn Du Männer grundsätzlich für Luschen hälst und sie ohne jeden Funken von Achtung dazu benutzt Dir das Leben angenehm zu machen, dann bist Du vermutlich dominant. Wenn Dir mal wieder alles gegen den Strich geht, Dein Mann dich betrogen hat deshalb alles zerlegst was ihm etwas bedeutet, dann bist Du aggressiv.
ZitatWodurch wird ein Hund dominant? Gene? Sozialisation?
Ein Zusammenspiel von allem denke ich.
ZitatUnd was sollte man tun, wenn man einen wirklich dominanten Hund hat?
Mit ihm arbeiten. Wie, hängt vom Einzelfall ab, wie bei jedem anderen Problem auch.
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Zitat
Ich versuche es mal ganz plastisch auszudrücken. Wenn Du Männer grundsätzlich für Luschen hälst und sie ohne jeden Funken von Achtung dazu benutzt Dir das Leben angenehm zu machen, dann bist Du vermutlich dominant. Wenn Dir mal wieder alles gegen den Strich geht, Dein Mann dich betrogen hat deshalb alles zerlegst was ihm etwas bedeutet, dann bist Du aggressiv.
Schönes Beispiel! Damit kann ich doch was anfangen.
Danke Wakan
Danke Tanja
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