Müssen Tierheimhunde immer dankbar sein?

  • Sagen wir mal, wir hatten wirklich Glück mit unserem ersten Familienhund. Er kommt auch aus Spanien. Er wurde dort angebunden, also haben wir keine Ahnung was vorher war.


    Wir hatten uns alle eingestellt, dass wir viel Geduld brauchen werden, bis unser Kleiner zutraulich ist. Denkste! Schon am ersten Tag, ist er mir unentwegt hintergergelaufen. Am zweiten Tag ohne Leine unterwegs gewesen bei uns im Feld (50m entfernt, wir wohnen an einer Sackgasse). Er ist nicht weit weg gelaufen und hat auf Komm reagiert.


    Nach einem Monag ist er schon mutiger, jedoch will er am liebsten immer alle von uns um sich haben. Wenn jemand geht, wird er unsicher. Er lernt wirklich schnell. Besonders toll ist es, dass er sehr auf die Hände schaut und so klappt z.B. Sitz nur mit Handzeichen. Ich denke schon, dass es ihm bei uns gut gefällt. Ob das ganze Verhalten Dankbarkeit ist, kann ich nicht sagen. Ich denke eher, dass es Verlustängste sind.

  • :???: Ich finde es echt ätzend wenn solche Worte dann auch noch ständig von einer Tierheimleiterin gebraucht werden.....hab es erst am Sonntag wieder über mich ergehen lassen müssen, da waren wir auf dem Tierheimfest bei uns in der Nähe.....die Leiterin hat übers Mikro bei ihren Ansprachen teilweise so einen Stuss verzapft, da war dankbar auch jedes 2 te Wort......
    ...irgendwie wundert es mich in so einem Zusammenhang nicht, dass es durchaus Leute gibt die sich einen Hund aus dem TH holen und dann zuhause entsetzt feststellen, dass der Hund alles andere als dankbar ist(warum auch!!) und ihn dann wieder zurückbringen.....passiert nämlich gerade in dem Tierheim hier recht häufig!!!
    Grundkurs in "Hundewissen" würde der Frau echt mal guttun.. ;)


    Hunde zu vermenschlichen finde ich ätzend... :zensur:


    LG

  • Wenn ich gerade so nachdenke, können Tiere schon Dankbar sein. Es ist ja keine Vorraussetzung, wenn man ein Tier aus dem Tierheim nimmt. Ich muss da an eine andere Geschichte grade denken...


    Wir hatten mal einen Kater, Findling vom Friedhof. Meine Mutter war Luft für ihn die ganzen Jahre gewesen. Schlimmer Fall: Er ist in eine Hasenschlinge geraten, konnte sich gottseidank befreien. Wir hatten die ganze Zeit keine Ahnung gehabt, wo er ist! Nur Blutspuren um unser Haus, ließen uns böses erahnen. Jedoch haben wir ihn nach ein paar Tagen nicht gefunden, bis unser Nachbar ihn bei sich in der Gartenhütte abends entdeckte. Meine Mutter ist mit ihm zum Tierarzt, Not OP, Sehnen durch usw. Es war richtig Schlimm. Nach diesem Vorfall, war aufeinmal meine Mutter die Nummer 1. Ich denke schon, dass er es gemerkt hat, hey sie hat mir geholfen und hat es gezeigt!

  • Also einen dankbaren Tierschutzhund kenne ich nicht. Ich kenne einen, der sich extrem ins Positive gewandelt hat, was aber meiner Meinung nach daran liegt, das endlich ordentlich mit ihm umgegangen wurde und er mitbekam, dass er mit einem komunizieren kann, anders als bei seinem vorherigem Frauchen, das depressiv, schizophren, unbeweglich, massiv schwerhörig, gewaltäitg und mitte 70 war.
    Ich glaube er ist einfach unheimlich froh, dass er ein artgerechtes Leben führen darf, wo auch Freilauf und Spiel dazugehören. Das dieser Hund fröhlicher ist und besser hört ist wohl klar.
    Sowohl dieser Hund als auch der HUnd meiner Großeltern, der auch vom Tierschutz war, haben zu beginn gebissen und sich absolut nicht dankbar verhalten.

  • Ich liebe diesen Spruch...meißtens bekomme ich den in den Phasen zu hören, wo ich mit dem Auto über den Hund fahren könnte...
    Dankbarkeit kommt im Wortschatz von unserem Hund nicht vor, darf man aber auch nicht erwarten.
    In den ersten neun Monaten bei uns, gabs kein Schwanzwedeln und wenn meine Frau mit dem Hund mir entgegengekommen wäre, wäre sie an mir vorbei gelaufen. Kuscheln und Nähe quitierte sie mit einem lauten Quietschen und ist weggegangen. All das hat sich stark verbessert,jedoch kämpfen wir seit 2 1/2Jahren aus ihr einen "normalen" Hund zu machen, doch sehr lange Krankheitsphasen und vieles Andere machen die Sache nicht unbedingt einfach.
    Da wir wußten worauf wir uns einlassen, möchte ich mich auch nicht beklagen. Dankbarkeit wirds vielleicht nie geben, aber wir werden in Zukunft sicherlich auch mal viel Spass mit ihr haben, wofür wir dann dankbar sind!
    LG
    Markus

  • Müssen tun TH Hunde das natürlich nicht, aber viele sind es. Wenn auch Dankbarkeit vielleicht das falsche Wort ist.
    Meine Bonny ist zwar kein TH Hund, aber ich habe sie vor 8 Jahren im Wald angebunden gefunden. Seither verfolgt sie mich auf Schritt und Tritt.
    Sie ist in all den Jahren zu meinem Schatten geworden, wo ich bin ist auch der Hund. Eigentlich kaum noch wegzudenken....
    Ich weiß nicht ob das Dankbarkeit ist, aber ich interpretiere es auch gerne so.

  • Ich finde das Wort Dankbarkeit im Zusammenhang mit Hunden unangebracht - sie können nun mal nicht reflektierend in die Zukunft schauen und sich z.B. ausmalen, wie es wäre, nach eigenem "Ungehorsam" zur Strafe wieder weggegeben zu werden. Auch haben sie (für längere Zeiträume) kein Zeitgefühl und sind nicht dankbar, "endlich" aus dem Tierheim geholt worden zu sein.


    Wenn ein (sehr oft ja) erwachsener Hund aus dem Tierheim endlich (wieder) die Chance auf seinen Menschen bekommt, ist er wohl einfach nur froh und zufrieden - für diesen Moment, der im günstigsten Fall bis an sein Lebensende dauert.


    Hier gab's ja nun auch schon genügend Postings, dass die Dankbarkeits-Vermutung nicht immer zutrifft :D !


    Allerdings drängt sich einem das böse D-Wort ja auch nicht selten auf - wenn Bobby mich aus seinen dunklen Augen so seelenvoll anblickt ... als wolle er mir sagen ... danke, dass ich hier sein darf ... hab dich lieb, Frauchen!


    Neiiiin! Kitschig! Unmöglich! Vermenschlichend ...


    ... ruft dann der rational denkende Teil von
    Wauzihund ;)

  • Wir haben Hunde aus Tierheim oder sonstiger Abgabe, finde den Spruch auch ätzend!
    Allerdings sind -natürlich- einige Hunde die mehrfach die Besitzer gewechselt haben, seehr anhänglich-aus Angst wieder jemanden zu verlieren. Das ist aber keine Dankbarkeit....
    Allerdings: Ich bin dankbar, dass ich alle meine Stinker habe!
    LG, Judith

  • Ich glaube auch nicht wirklich, dass ein Hund sich dankbar zeigen kann. Für den Hund zählt ja oftmals einfach nur DER Moment.
    Geht es dem Hund schlecht im TH oder bei einem anderen Halter, arrangiert er sich mit dieser Situation. Ich glaube kaum, dass ein Hund vergeicht :???: Also zumindest nicht auf dieser Ebene.


    Ich habe leider auch schon mal einen Bericht gelesen über eine Hündin, die von ihrem Besitzer im Keller gehalten und regelmäßig vergewaltigt wurde. DIese soll ihren Besitzer trotzdem immer "freudestrahlend" angewedelt haben..


    Furchtbare Geschichte und leider gibt es solche Vorfälle immer wieder.


    Trotzdem finde ich den Gedanken allein schon schön, wenn man bedenkt, dass WIR wissen, dass unser Hund ( im Falle eines TH-Hundes ) es gut bei uns hat. Und dieses Glücklichsein und diese Zufriedenheit strahlt man ja auch auf den Hund ab.

  • Ich denke das ist genauso ein merkwürdiger Satz wie dieser
    " Mischlinge sind ja am gesundesten und am robusten"


    mmmhhh komisch habe 2 Hunde aus dem Tierschutz und beide sind sie krank,der eine chronisch und der andere hats mit den Knochen.


    Bei meinen hat der Spruch also nicht hingehauen :???:
    Aber dankbar ist glaube ich das falsche Wort ich würde es eher Treue und eine starke Bindung nennen.Denn das sind die beiden schon sie hängen sehr an uns.


    Ich kann aber nicht vergleichen denn ich hatte noch keinen Hund vom Züchter oder von privat.

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