dem Hund vermitteln: ich habe alles im Griff

  • Man kann sich zwar nicht um 180 Grad ändern, aber du kannst schon an dir arbeiten, um selbstbewußter, souveräner zu werden !!


    Das funktioniert bei Menschen genauso wie auch bei Hunden ;-)


    Gruß, staffy

  • Da ich so begeistert war von dem Verhalten meines Bekannten mit seinen Hunden habe ich vor einiger Zeit mein Verhalten auch überdacht. Grade diese Beeinflussung meiner Reaktionen und meiner Stimme durch meine Emotionen habe ich bewußt beobachtet.


    Es ist vielleicht nur eine kleine Änderung aber ich habe angefangen sehr leise mit meinem Hund zu sprechen. Früher habe ich auch mal vermeintlich strenger Befehle gesagt .... doch bei dem Hund war keine Veränderung der Wahrnehmung festzustellen. Deswegen habe ich einfach mal versucht leise mit ihm zu sprechen. Mit meinen Tonlagen zu arbeiten (das war/ist wohl mit das schwerste, da ich als Frau doch eine verhältnismäßig hohe Stimme habe). Wenn ich etwas negatives (Verbote) vermitteln will, dann versuche ich dies mit eher dunkler Stimme zu vermitteln und bei positiven, motivierenden Sachen, eher mit heller Stimme. Ich habe durch dieses leise sprechen gemerkt, dass mein Hund sich viel mehr auf mich konzentriert hat und er auf Tonänderungen direkt reagiert hat. Wenn nämlich etwas ist, was ich durchsetzen muss/will und er meint er müsse nicht hören und ich dann etwas lauter werde und mit fester Stimme spreche, dann habe ich sofort seine Aufmerksamkeit, weil ich selten lauter mit ihm spreche und er somit merkt, dass nu was wirklich sehr wichtiges im Gange ist. Unterstützt wird das über Körpersprache, Geräusche und Sichtzeichen.


    Das ist für mich z.B schon eine eklatante Änderung in meinem Verhalten Max gegenüber. Ich arbeite ständig an mir und hoffe mein Verhalten für Max immer verständlicher zu machen und auch die entsprechende Souveränität zu vermitteln, wobei ich mir keine Illusionen mache .... natürlich fehlt mir noch eine Menge aber ich lerne mit den täglichen Situationen und über die Kommunikation mit Max ständig dazu und wer weiß, vielleicht habe ich ja irgendwann auch mal alles im Griff :D.

  • Zitat

    Ich habe durch dieses leise sprechen gemerkt, dass mein Hund sich viel mehr auf mich konzentriert hat und er auf Tonänderungen direkt reagiert hat. Wenn nämlich etwas ist, was ich durchsetzen muss/will und er meint er müsse nicht hören und ich dann etwas lauter werde und mit fester Stimme spreche, dann habe ich sofort seine Aufmerksamkeit, weil ich selten lauter mit ihm spreche und er somit merkt, dass nu was wirklich sehr wichtiges im Gange ist.


    Das ist doch schonmal nen super Ansatz! Was meinste wie der auf deine Stimme reagiert, wenn du fast gar nicht mehr mit ihm redest... :D
    Ich meine mit dem folgenden jetzt nicht dich, aber bei fast allen Hundehaltern fällt mir auf, dass sie ihre Hunde ständig zublubbern "Ja, du bist aber ein Feiner...ja, komm mal her...na komm schon...ja, so ist gut...komm!"...
    Geht den meisten Hunden ziemlich am Hintern vorbei und zeigt ihnen nur wie unwichtig Herrchens Stimme für sie selber ist.
    Ich rede (fast) nur mit meinen Hunden wenn mein gesagtes Wort auch einen direkten Aufforderungscharakter für sie hat. Zusätzlich bin ich absolut nicht der Typ, der seine Hunde ständig zuhause bespaßt und beknuddelt...den übergroßen Teil des Tages werden meine Hunde von mir ignoriert...
    Ihr glaubt gar nicht wie sehr sie dann auf Ansprache reagieren...ist schon ein himmelweiter Unterschied zu den ganzen übersättigten Hunden, die den ganzen Tag zugetextet und todgestreichelt werden...

  • Zitat

    @ Cörki:
    Warum soll das eine das andere denn ausschließen??? Meine Kommunikation mit den Hunden besteht doch nicht daraus irgendwelche Befehle rumzubrüllen und Kadavergehorsam einzufordern. Ich lauf manchmal stundenlang und kommuniziere nur über Gesten und Augenkontakt mit den Hunden, weil sie mich nänmlich ständig im Blick haben...bleibt ihnen auch nichts anders übrig, denn ich agiere, ich gehe meine Wege und sie müssen reagieren und auf mich achten...
    Kommt es jedoch zu unvorhergesehenen Situationen:
    unverträglicher Fremdhund, ein Rudel Rehe, dass plötzlich aufspringt, dann sage ICH wo es lang geht, da dulde ich dann auch keinerlei "Diskussion" - und da bin ich dann auch streng, denn das zuverlässige Verhalten in solchen Situationen macht doch erst einen gut erzogenen Hund aus auf den man sich verlassen kann. Was hab ich von einem Hund, der auf einer reizarmen Wiese supergut auf mein "Hier" hört, angesichts eines flüchtenden Hasen aber durchstartet...


    Hachja.. Heute schaff ich es irgendwie nicht mich vernünftig auszudrücken.. :roll:


    Ich stehe auch nicht mit einer Piepsestimme und einem Herzchenleckerlie auf dem Feld und flüstere "Mach Sitz" ...


    Aber ich kenne durchaus auch die Herren, die mit ihren großen Hunden durch die Wälder latschen, die Hunde bewegen sich frei umher, (und das hat nichts mit liebe oder nicht Liebe zu tun) nur sobald der Hund was nicht erwünschtes macht, kommt sofort die laute, alles durchdringende Stimme zum Einsatz und der Hund wird auch mal grob angepackt - nicht mehr als nötig um das Unerwünschte Verhalten zu korrigieren.


    Keine Frage - das ist Durchsetzungsvermögen - schließlich erfährt der Hund keine Motivation, die ihm beweist, das das erwünschte handeln Vorteilhafter ist, ihm wird nur deutlich klar gemacht, wie er sich nicht zu verhalten hat.


    Natürlich können beide Zuhause trotzdem vor dem Sofa kuscheln und der Hund vertraut trotzdem (oder gerade deswegen ? ) seinem Herrchen, was ich sagen wollte, ist, dass mir in so einer Beziehung die Motivation zur Zusammenarbeit zu kurz kommt - das wär nichts für mich..


    Auch ich gebe Befehle souverän, selbstsicher und setze sie konsequent durch, nur nach getaner Arbeit wird der Hund dementsprechend belohnt, wodurch wieder das Verhältnis der Zusammenarbeit gestärkt wird.


    Und das käme mir in so einer Bezihung zu kurz..


    LG Jana

  • das problem kenne ich :ops: ,
    ich arbeite auch gerade mein auftreten zu verändern, da mufa immer noch meint alles regeln zu wollen :/


    leider bin ich scheinbar zu hibbeliger typ... ich bin schon konsequent in meinen befehlen. aber sie vertraut mir trotzdem nicht immer in dem sinne. bei uns sinds auch die fremden menschen, die für sie generell erst mal suspekt sind.


    jede veränderung kommt mir ja auch zugute. ein souveränes auftreten ist ja nicht nur dem hund gegenüber von vorteil.
    bei mir kommts auch auf eine gerade körperhaltung an, da find ich hab ich schon einige fortschritte getan.


    naja ich horche hier genauer zu, was noch kommt.
    annia :kaffee2:

  • Zitat

    Zusätzlich bin ich absolut nicht der Typ, der seine Hunde ständig zuhause bespaßt und beknuddelt...den übergroßen Teil des Tages werden meine Hunde von mir ignoriert...
    Ihr glaubt gar nicht wie sehr sie dann auf Ansprache reagieren...ist schon ein himmelweiter Unterschied zu den ganzen übersättigten Hunden, die den ganzen Tag zugetextet und todgestreichelt werden...


    Aber das spräche doch dann z.B. dafür, dass es völlig ok ist, 8 Stunden normal arbeiten zu gehen pro Tag, oder? Sorry fürs OT, aber ging mir gerade so durch den Kopf...

  • Zitat

    Aber das spräche doch dann z.B. dafür, dass es völlig ok ist, 8 Stunden normal arbeiten zu gehen pro Tag, oder? Sorry fürs OT, aber ging mir gerade so durch den Kopf...



    Nee...denn auch wenn ich meinen Hunde nicht 8 Stunden bequatsche und betuedele bin ich dennoch anwesend und er ist nicht einsam.


    Einem Hund reicht es meist schon wenn Herrchen/Frauchen lediglich anwesend ist.

  • Zitat

    Aber das spräche doch dann z.B. dafür, dass es völlig ok ist, 8 Stunden normal arbeiten zu gehen pro Tag, oder? Sorry fürs OT, aber ging mir gerade so durch den Kopf...


    Wenn meine Hunde (wir reden hier also nicht von einem Einzelhund!!!) einen Zugang zu einem Garten hätten, um wenigstens mal pinkeln zu können, dann hätte ICH auch kein Problem damit sie 8 Stunden allein zu lassen!
    Ich hab schon das Gefühl, dass die meisten Hunde einfach viel zusehr verhätschelt werden und den Menschen genau deshalb eher als netten Spielpartner denn als ernstzunehmende Führungspersönlichkeit sehen!

  • Zitat

    Wenn meine Hunde (wir reden hier also nicht von einem Einzelhund!!!) einen Zugang zu einem Garten hätten, um wenigstens mal pinkeln zu können, dann hätte ICH auch kein Problem damit sie 8 Stunden allein zu lassen!


    Ich meinte auch Mehrhundehaltung. :smile: Wenigstens zwei.

  • Ich bin von meiner Art her auch eher strenger und red nicht viel.
    Ich habe meinen Hund über positive Verknüpfungen beigebracht was sie können sollte. Aber als klar war, das sie die Befehle verstanden hatte, habe ich sie auch durch gesetzt.
    Dafür hat sie viele Freiheiten, im Freilauf bewegt sie sich immer ca. 20-30m um mich rum. In diesem Radius kann sie machen was sie will. Ich wirke nur auf sie ein wenn sich Menschen, Hunde pder Wildkontakte ergeben.
    Agressives Verhalten von ihr gegenüber Hunden oder Menschen unterbinde ich sofort, es sei denn sie wird von einen Rüden bedrängt.
    Hört der Rüde nicht auf, kommt sie automatisch zu mir und ich regel das, zur not auch durch körperliches Abdrängen, wenn der andere HH nach Aufforderung nicht in der Lage war seinen Hund abzurufen.
    Meine Hündin hat mehr Freilauf als alle anderen Hunde die ich kenne, sie ist nur an der Straße angeleint. Ich kann sie frei an anderen Hunden vorbeiführen. Sie hat keinen Streß, und ich auch nicht.
    Als ich letztes Jahr auf der Jagd von einem 50 kg Wildschwein angenommen wurde, und nicht schiessen konnte, weil ich sonst Hunde gefährdet hätte, hat sie sich sofort auf das Schwein geworfen und mich so vor schweren Verletzungen geretten.
    Also denk ich mal das mein Hund was für mich übrig hat und mich noch gern behalten will. :D

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