dem Hund vermitteln: ich habe alles im Griff

  • Ich bewundere es wirklich, wie du mit diesen Hunden (entschuldige bitte diesen Ausdruck, nicht böse gemeint, hab nur einen heidenresepekt, fast Angst, vor diesen Hunden :ops: ) umgehst. Dich für gequälte Tiere in deinem Umfeld einsetzt etc. und dabei noch Kind und Mann hast. Du hast meinen vollen Respekt!!!


    Kommst du eigentlich aus Deutschland (Gott bin ich wieder neugierig :hust: - entschuldige, musst natürlich nicht antworten)?


    Lieben Gruß

  • Kirsty: Es gibt doch Vorzeichen, oder? Du schreibst "auf 10 Meter Entfernung". Dein Hund ist doch nicht bis dahin völlig entspannt und auf dich konzentriert, oder? Wenn dein Hund erst mal explodiert ist, ist es ja kaum noch möglich, überhaupt an ihn ranzukommen. Da bräuchte es dann sicher schon extremere Mittel um "durchdringen" zu können. Wenn du deinen Hund beobachtest und merkst, das ist so ein Fall, gleich tickt er aus, wechsel doch die Richtung, bevor er austickt. Oder lenk ihn ab oder Clicker oder zieh das Lieblingsspielzeug aus der Tasche, verlange Augenkontakt, wirf Futterstücke, weise ihn zurecht, was auch immer...

  • Zitat

    Kirsty: Es gibt doch Vorzeichen, oder? Du schreibst "auf 10 Meter Entfernung". Dein Hund ist doch nicht bis dahin völlig entspannt und auf dich konzentriert, oder? Wenn dein Hund erst mal explodiert ist, ist es ja kaum noch möglich, überhaupt an ihn ranzukommen. Da bräuchte es dann sicher schon extremere Mittel um "durchdringen" zu können. Wenn du deinen Hund beobachtest und merkst, das ist so ein Fall, gleich tickt er aus, wechsel doch die Richtung, bevor er austickt. Oder lenk ihn ab oder Clicker oder zieh das Lieblingsspielzeug aus der Tasche, verlange Augenkontakt, wirf Futterstücke, weise ihn zurecht, was auch immer...


    Ja klar, aber in solchen Situationen kommt der Hund nicht auf 100 Meter freie Sicht auf uns zu, sonder in den Wohnstraßen eine Großstadt, plop umd die Ecke und dann gehts los. Bis dahin ist mein Hudn entspannt, schnüffelt vor sich hin, lässt sich ranrufen usw.
    Und dann taucht der andere Hund auf (wie gesagt, nicht bei jedem Hund) und Bruno geht gleich in die Vollen. Da hilft kein Leckerlie, nicht man nen Steak, auch kein Spielzeug oder anderes. Ich frage ja deshalb so nach, weil ich ihn dann nicht unter Kontrolle bekomme.

  • Ich bin da auch mal gespannt auf Antworten. Ich stelle es mir verdammt schwierig vor, zu einem Hund durchzudringen, der bereits so hochgefahren ist. Gibt es denn Hunde, an denen du üben könntest? Z.B. ein kläffender Hund hinter einem Zaun, bei dem deiner ausrastet?



    Was ich eigentlich schreiben wollte: mir lässt das Thema ja keine Ruhe und die Antworten haben mich doch ziemlich ins grübeln gebracht. Hier also meine heutige Erfolgsstory :D


    Normalerweise sieht das so aus, wenn ein anderer Hund auftaucht: ich bleibe stehen und rufe meine Hunde. Dann gucke ich, ist der andere Hund angeleint, wie ist der andere Hund drauf. Daraufhin versuche ich einen Plan zu entwickeln: Lucy auf die vom anderen Hund abgewandte Seite bugsieren, wie kann ich einen Bogen laufen, der groß genug ist, und natürlich fische ich ein Futterstück aus der Tasche, um es ihr vor die Nase zu halten, um die Situation so angenehmer zu gestalten für sie. Jetzt, wo ich das schreibe, fällt mir selbst auf, was für ein Drama ich daraus mache….


    Heute habe ich die Hunde ins Auto gepackt und bin nach Köln gefahren (hier bei uns ist schlecht üben, weil man 3 Stunden durch die Gegend latschen muss, bis man mal dem ersten Hund begegnet). Lucy kam an die Flexileine, damit ich mich sicherer fühle, außerdem ist sie ja läufig. Erster Stopp waren die Westhovener Auen, dann Dünnwald Wildpark und Umgebung. Ich habe das Gegenteil von dem gemacht, was ich sonst tue. Ich habe Lucy nicht gerufen, bin nicht stehen geblieben oder auch nur langsamer geworden, bin keinen Bogen gelaufen, habe Lucy keine Seite zugewiesen und kein Futter in der Hand gehalten. Direkten Kontakt hatte Lucy dennoch nicht, zumal in den Westhovener Auen das Ordnungsamt unterwegs war und im Wildpark eigentlich alle Hunde angeleint sind. Dennoch: Lucy war bei fast allen Hunden völlig entspannt!!! Direkt am Anfang kam uns in den Auen ein Mann mit 2 Afghanen entgegen, die aufgeregt in die Leine sprangen (er wies mich darauf hin, dass ich Grisu besser anleine, wegen des Ordnungsamtes). Lucy schnüffelte hinter mir am Boden rum, das war alles…
    Der Knüller war aber eher Grisu: er ist mit den meisten Hunden verträglich und eigentlich sehr interessiert an Kontakt. Grisu muss da auch irgendwas an mir aufgefallen sein, da er die anderen Hunde heute kaum angeguckt hat. An der Leine bei den ersten beiden Begegnungen noch, danach hat er die Hunde völlig ignoriert. Ohne Leine: uns kam ein Malinois entgegen, auch ohne Leine, aber auf Besitzerin fixiert. So habe ich Grisu aufgefordert bei mir zu bleiben. Etwa 2 Meter bevor wir aneinander vorbei gegangen wären, bin ich in einen Seitenweg abgebogen, die Frau mit Malinois direkt hinter mir auch. Grisu habe ich freigegeben, er blieb dennoch so im 1-Meter Umkreis von mir und ignorierte den Malinois. So kenne ich ihn sonst auch nicht.


    Vielleicht habe wirklich nur ich immer die ganze Aufregung in die Begegnungen gebracht. Was nicht heißt, dass Lucy jetzt plötzlich verträglich mit anderen Hunden sein wird, aber wenn es zumindest allgemein entspannter wird… Wobei das bei uns hier vermutlich was schwerer umzusetzen sein wird, als in Köln…

  • Zitat

    Wenn du deinen Hund beobachtest und merkst, das ist so ein Fall, gleich tickt er aus, wechsel doch die Richtung, bevor er austickt. Oder lenk ihn ab oder Clicker oder zieh das Lieblingsspielzeug aus der Tasche, verlange Augenkontakt, wirf Futterstücke, weise ihn zurecht, was auch immer...


    für was richtungswechsel usw.?


    würd da "einfach glas klar ruhe einfordern!
    mit konsequenz kapieren die hundsis es recht schnell das man es ernst meint was man von ihnen verlangt

  • Zitat


    würd da "einfach glas klar ruhe einfordern!


    das war ja ihre Frage: wie Ruhe einfordern? Wie bekommt sie ihrem Hund das "glasklar" mitgeteilt?


    Ich habe das vorgeschlagen, um den Hund ansprechbar zu bekommen, dass er wieder in der Lage ist, zu kommunizieren. Ich kenne den Hund ja nicht, aber sie scheint es ja überhaupt nicht zu schaffen, zu ihm durchzudringen.
    Bei Grisu fordere ich auch Ruhe, wenn er doch mal meint, knurren oder zurück bellen zu müssen. Aber der reagiert halt auch schon auf ein strenges "Na!". Ich glaube, Kirstys Hund ginge das am Poppes vorbei...

  • Zitat

    das war ja ihre Frage: wie Ruhe einfordern? Wie bekommt sie ihrem Hund das "glasklar" mitgeteilt?


    Ich habe das vorgeschlagen, um den Hund ansprechbar zu bekommen, dass er wieder in der Lage ist, zu kommunizieren. Ich kenne den Hund ja nicht, aber sie scheint es ja überhaupt nicht zu schaffen, zu ihm durchzudringen.
    Bei Grisu fordere ich auch Ruhe, wenn er doch mal meint, knurren oder zurück bellen zu müssen. Aber der reagiert halt auch schon auf ein strenges "Na!". Ich glaube, Kirstys Hund ginge das am Poppes vorbei...


    habs bei chili so gemacht das wenn uns z.b. hunde entgegen gekommen sind wo freilauf nicht drin war (strasse z.b) ich sie kurz genommen habe und einfach gegangen bin, also gar keine wahl lassen und auch keine chance geben.


    glaub das geheimnis ist das das was man vom hund verlangt/will konsequent durchzieht ohne wenn und aber bei solchen sachen

  • Zitat

    Ich bin da auch mal gespannt auf Antworten. Ich stelle es mir verdammt schwierig vor, zu einem Hund durchzudringen, der bereits so hochgefahren ist.


    Ja...das ist auch schwierig, da in diesem Augenblick ja seine gesamte Aufmerksamkeit auf den "Feind"gerichtet ist, er bekommt nicht mehr mit was rechts und links läuft und ist absolut auf Krawall gebürstet!
    Um jetzt die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen gibt es doch eigentlich nur eine Möglichkeit:
    Ich muss einen Reiz hinzufügen, der so stark ist, das er diesen Tunnelblick durchbricht...zumindest für einen Moment.
    Welche Intensität dieser Reiz haben muss ist natürlich von Hund zu Hund unterschiedlich!
    Ums mal plastischer zu machen: Bei Emma (die zeitweise auch extrem leinenaggresiv war!) wirkte es Wunder sie wirklich grob und beherzt mit den Beinen zur Seite zu schubsen und das ganze mit einem wirklich energischen NEIN!!! zu untermalen. Mag allerdings durchaus Hunde geben, bei denen man noch stärkere Geschütze auffahren muss...
    Das Problem ist halt auch, dass man sich da schwer rantasten kann...das muss sitzen, eigentlich beim ersten Mal! Ansonsten tritt nämlich der gegenteilige Effekt ein und man puscht den Hund noch mehr hoch!
    All das kann natürlich kein komplexes Training mit Bögen laufen, langsamer Annäherung etc. ersetzen, es kann aber helfen zumindest für einen Moment die Aufmerksamkeit des Hundes zu erlangen...um da wieder mit dem Training anzusetzen!

  • Zitat

    Mag allerdings durchaus Hunde geben, bei denen man noch stärkere Geschütze auffahren muss...


    Yup...Pedro in den ersten 1-2 Wochen.....das ein oder andere Mal hat er Mitten auf der Strasse flach auf dem Boden gelegen bis er sich beruhigt hat und ansprechbar war :roll:

  • Zitat

    Bei Emma (die zeitweise auch extrem leinenaggresiv war!) wirkte es Wunder sie wirklich grob und beherzt mit den Beinen zur Seite zu schubsen und das ganze mit einem wirklich energischen NEIN!!! zu untermalen.


    ... es kann helfen zumindest für einen Moment die Aufmerksamkeit des Hundes zu erlangen


    Gut, du hast die Aufmerksamkeit, der Hund hält einen Moment inne und schaut dich mit großen Augen an. Der andere Hund kommt weiter auf dich zu. Was jetzt? Ich persönlich sage dann "Hier mit"(also nach unserem "Na!"), klopfe mir aufs Bein oder so, halte dann Blickkontakt mit Grisu und lobe ihn freundlich. Aber ich bin da ja nicht gerade der kompetenteste Ansprechpartner und Grisu ist sehr leichtführig.

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