Hütehund?
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Hallo Foris!
Wir haben ja jetzt seit fünf Monaten unseren Momo (Jagdhundmix aus Griechenland, fast 2 Jahre alt).
Das Training klappt wirklich gut, das bestätigen uns auch immer viele Leute und auch unsere Trainerin aus der Hundeschule.
In meinem Kopf schwirrt ja eh der Gedanke rum, irgendwann einen Zweithund zu holen.
Jetzt habe ich ein "Angebot" bekommen. Über unsere Hundeschule sind Hütehundwelpen zu vermitteln. Das genaue Alter und die genaue Rasse weiß ich nicht, aber sie sind wohl schon ein bisschen älter, da sie schon stubenrein sind.
Mir geht es jetzt mehr um die Rasse an sich. Ich habe mich ja jetzt extrem viel mit Antijagdtraining und Jagdhunden beschäftigt.
Wie ist es denn mit Hütehunden? Stimmt es, dass sie keinen Jagdtrieb haben?
Wie lastet man Hütehunde aus? (Hüten wäre bei uns nicht möglich, es müsste eine Ersatzbeschäftigung sein)Ob ich einen von den Welpen nehme, steht noch überhaupt nicht fest, vielleicht lasse ich mir auch noch ein/zwei Jahre Zeit mit dem Zweithund.
Aber das Thema Hütehund an sich hat jetzt doch mein Interesse geweckt.
Würde mich über eure Erfahrungen mit euren Hütehunden freuen.
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Hi Andrea,
was für Hütehunde sind das denn ( Rasse ) ???
Grundsätzlich: NATÜRLICH haben Hütehunde Jagdverhalten. Wer was anderes behauptet hat KEINE AHNUNG.
Das Hüteverhalten ist nichts anderes als kontrolliertes Jagdverhalten ohne den abschließenden Tötungsbiss !!!
Schau Dir mal ein Wolfsrudel an...die Beute wird umkreist ( weiträumig ) und ein Wolf treibt den anderen Rudelmitgliedern die Beute zu.
Genauso passiert es z.Bsp. beim Border Collie...er wird auf einem weiten Bogen hinter die Schafe geschicklt und schiebt sie dann durch seinen Blick und mentale Stärke dem 2-Beiner zu. Beissen ist hier ein absolut unerwünschtes Verhalten.
Auch mit Hütehunden muss man von Anfang an vehement und konsequent am Jagdverhalten arbeiten.
Auch heisst es nicht, dass z.Bsp. Border Collies, die am Vieh arbeiten nicht auch Wild hinterherrennen.
Normalerweise hört meine Stehohr gut aber springt ihr Hase, Reh oder Fuchs direkt aus dem Feld vor die Nase...isse wech, kommt aber sofort wieder. Reissen würde sie nicht aber grundsätzlich ist hetzen eben SCHEISSE.
Hütehunde reagieren auf Bewegung und Sicht !!!
Liebe Grüße
Alexandra -
Ich weiß nicht genau, welche Rasse das ist. Habe mich wie gesagt, mit dem Thema noch nicht so auseinander gesetzt.
Konsequent sind wir in jedem Fall, damit hätte ich kein Problem.
Wenn Hütehunde mehr Sichtjäger sind, dann stelle ich mir das Training dennoch einfacher vor, als bei unserem Spur-Nasen-Sicht-Jäger.
Die Frage ist: schaut sich vielleicht der Hütehund beim Jagdhund das jagen ab?
Ich tendiere schon dazu unseren Hund noch sehr viel besser zu erziehen und ein bisschen älter werden zu lassen, bevor ein zweiter kommt.
Hier mal ein Link von den Welpen:
dann auf wir suchen ein zuhause - welpen
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Zitat
Grundsätzlich: NATÜRLICH haben Hütehunde Jagdverhalten. Wer was anderes behauptet hat KEINE AHNUNG
Obwohl ich angeblich keine Ahnung habe,sage ich Dir trotzdem,daß mein erster Hund,ein Appenzeller,der auch zu den Hütehunden zählt,keinen Jagdtrieb hatte,er ging keinen Katzen,keinen Hasen und keinen Rehen nach!
Anscheinend war nicht nur meiner so,wie man hieraus erlesen kann!
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Hi,
Appenzeller sind Treibhunde glaub ich...Sorry muss das deutlicher schreiben, Hütehunde, wie Border Collie, Aussi, Cattle Dog, Kelpie, Strobel, Schäferhunde ( jeweils in ihren entsprechenden AUfgabenbereichen )
Hab mir die Fotos angeschaut: Könnten Australien Shepherds sein oder Mixe daraus.
Wenn Dein Jagdhund diesem unerfreulichen unkontrollierten Hobby fröhnt, kannst Du Dir sicher sein, dass der 2. Hund mitmacht.
Liebe Grüße
ALexandra -
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Ja, das befürchte ich eben auch.
Aber ich glaube auch andererseits nicht, dass unsere Trainerin uns etwas empfehlen würde, womit ich nicht klar kommen würde.
Er hat bei uns erst ein Mal gejagt, als der Hase direkt vor ihm aufgesprungen ist. Ansonsten war er immer mit der Schleppleine abgesichert.
Da wo wir zu 90 % spazieren gehen, gibts nix zu jagen. Und die Hasen sehe ich meistens vor dem Hund.
Gehen wir woanders spazieren (Wald, Feld) kommt eh eine Schleppleine dran.
Drachenbabe:
danke für den Link, werd ich mal genauer studieren!Ich seh grad du kommst auch aus Fürth...wo wohnst du denn bzw. wo gehst du spazieren?
Ich wohn beim Klinikum in der Nähe und geh runter zum Wiesengrund Billinganlage/Vacher Str.
Von daher hat er eigentlich keine Gelegenheiten zum Jagen.
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Für alle,die es interessiert,Appenzeller sind Hüte,Treib und Wachhunde und besitzten trotzdem keinen Jagdtrieb!Sind tolle Hunde
@ Salamanca
Ich wohne in Cadolzburg,und gehe meistens hier in der Nähe spazieren!
Hier gibt es viele Rehe und Hasen,aber zum Glück läßt sich mein Kleiner gut abrufen!Liebe Grüße Conny
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Hallo Andrea,
dann will ich als Besitzer von Aussies mal meine Meinung kundtun.
Erstens gilt: jeder Hund ist anders! Es gibt Hunde aus der klassischen Hütelinie die zum Hüten nicht geeignet sind und daher meist an Familien wieder abgegeben werden.
Genauso gibt es unter den Appenzellern sicherlich auch Ausnahmen, wo es plötzlich doch heisst: "Stop!!!!" wenn ein Reh oder dergleichen in Sichtweit gerät.
Bei unseren beiden Aussies ist es so, dass Momo sehr stark über die Nase geht und somit keineswegs ein reiner Sichtjäger ist. Er erstöbert eine Spur und geht dieser dann nach.
Indy hingegen ist in der Tat eher auf Sicht ausgelegt. Sieht er ein Reh, dann spannt er an und würde gerne.
Zur Info: die beiden Hunde stammen aus ein und demselben Wurf und zeigen doch absolut gegensätzliches Verhalten.
Hier ein Verhaltensmuster über eine komplette Rasse "stülpen" zu wollen kann nicht sein, da jeder und ich meine wirklich JEDER Hund ist anders veranlagt.
Sicherlich besitzt jeder Hund angeborenes Jagdverhalten. Entscheidend ist, was jetzt bei der Erziehung geschieht (oder eben nicht). Unterbinde ich von kleinauf jeglichen Ansatz des Hetzens/Jagens und gebe dem Hund nicht ein einziges "Erfolgserlebnis", dann stehen die Chancen wirklich gut, einen Hund zu bekommen, der kaum Jagdinteresse zeigt.
Allerdings kann ein einziger "Zwischenfall" ausreichen um den Hund auf den Geschmack zu bringen und der Jagdreiz ist geweckt. Hier gilt es, wirklich konsequent mit dem Hund zu arbeiten indem man ihm eine Ausgleichsjagd anbietet (z.Bsp. Reizangeltraining) welche aber zu meinen Bedingungen erfolgt. Jagen wenn ich es erlaube - Abbruch wenn ich es verlange! Funktioniert eines der beiden Sachen nicht, dann sollte der Hund im Freigelände zur Sicherheit nur noch an der Leine geführt werden. Zumindest solange, bis die Kommandos funktionieren.
Jeder Hund jagt. Bei den Hütehunden wurde sich das Jagdverhalten zu nutze gemacht, hat jedoch den "Schlußakt"....also das Zubeissen um zu töten rausgezüchtet. Trotzdem würde ich niemals meine Hand dafür ins Feuer legen, dass so ein Hund nicht doch mal zupackt.
Ich als Besitzer/Hundehalter kann aus jedem Dackel eine reissende Bestie hervorbringen und genausogut kann ich einen Dobermann oder was auch immer wir jetzt als Risikohund mal nehmen, zu einem braven, zotteligen Artgenossen erziehen.
Ein Hund ist nicht zwingend nur brav weil er von der Rasse XY stammt oder im Umkehrschluß halt auch nicht böse. Und bei allen gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Lg
Volker -
Danke für deinen ausführlichen Beitrag.
Es ist mir schon klar, dass man nicht alle Hunde über einen Kamm scheren kann, auch nicht wenn sie der gleichen Rasse oder einem Wurf angehören.
Ich wollte einfach mal Grundsätzliches zu Hütehunden wissen, da ich mich mit diesen Rassen noch gar nicht beschäftigt habe.
Da unser Momo ein Jagdhundmix ist, habe ich mich bis jetzt intensiv mit Jagdhunderassen und dem geeigneten Training beschäftigt.
Ich denke auch, dass IMMER das Risiko besteht, dass ein Hund anfängt zu jagen. Auch wenn es ein Mops, Boxer oder sonstwas ist.
Es ist, wie du sagst, vom Hund abhängig.
Aber angenommen, ich habe einen Hütehund, kann aber nicht mit ihm hüten gehen zu Übungs- und Aulastungszwecken.
Wie lastet man solch einen Hund aus?
Viel Kopfarbeit? Viele Tricks und dergleichen lernen? Viel Unterordnung? -
Hi,
sorry für meine Vehemenz aber ich krich echt Pickel, wenn Hütehunde ( speziell Border Collies ) an Hinz und Kunz angeboten werden als SUPER Familienhunde, weil sie keinen Jagdtrieb haben.
Liebe Grüße
ALexandra, die 3 Border Mädels MIT Jagdtrieb hat, der zwar kontrollierbar ist aber springt ihnen Wild direkt vor die Füsse, kann ich sie nur selten sofort stoppen -
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