Wie trainiere ich Kurzsprints?

  • Zitat


    Hast du einen Tacho am Fahrrad? Falls nicht, dann besorgen (kostet so um und bei 15 Euro) Ist wichtig, um das Training zu planen.
    Dann nimmste irgenein Heft, das du als Trainingsbuch benutzt.
    Da kommt das Datum rein, die Strecke, die Geschwindigkeit, Anzahl der Intervalle und eine Spalte für Bemerkungen.


    Tacho ist eigentlich das absolut unnötigste beim Training.
    Wichtig ist, das der Hund nicht überfordert wird und Freude am Laufen bekommt. Ferner trainiert man nie auf Tempo - das kommt nämlich von alleine. Tempo beim Training spielt keine Rolle! Also Finger weg von Kurzsprints zu Beginn der Zugarbeit.


    Die Gefahr besteht weiterhin, das der Hund überfordert wird, da man mehr die Geschwindigkeit als den Hund im Kopf hat.


    Wichtig sind vielmehr:


    1. Grundgehorsam und Kennen der Grundkommandos
    2. Sicherheit im geschirr geben
    3. Laufmotivation durch moderate Strecken, reduziertes Tempo und eingeplante passive sowie aktive Pausen, Belohnung bei erreichen des Ziels
    4. ständiges Wechseln der Übungsstrecke und Streckenlängen (3-2-1 Prinzip).
    5. Doppeltes Fahren einer Strecke bei einem Training vermeiden
    6. Aufbau der Kondition durch Intervalltraining und Aufbau der Kraft durch "schwere Übungseinheiten" abwechselnd mit Regenerationsläufen


    Fährt man auf Tempo, verheizt man den Hund. Man hat ihn ruck zuck overpaced. Daher immer gebremst trainieren! Auch nie überhitzen!
    Ein Hund, dem solches widerfahren ist läuft niemals mehr richtig!


    Gerne kann ich noch weiteres zur Motivation und Trainingsaufbau schreiben. Würde hier jedoch ein langer Threed :)
    und Einzelfälle zu beurteilen ist immer schwierig aus der Ferne. Abhängig vom Motivationsraum des jeweiligen Hundes sind am individuellen Training stets geringe Anpassungen zu tätigen.


    LG


    Frank

  • Hallo Frank,


    der Titel des Threads ist mißverständlich.... Hier ging es um die Unterscheidung der Rennanforderung hinsichtlich der Strecken für Long Distance und Speed. Und keiner von uns hat die Zeit für Strecken zu trainieren, die länger als 10 km sind.


    Und selbstverständlich wird IMMER gebremst trainiert,
    (Nur für Testläufe mal ein Lauf zwischendurch ohne Bremse)


    Hab deinen Einwand gegen einen Tacho nicht verstanden...
    Aber hier müssen sich die Leute doch auch die 6 km erst langsam erarbeiten. Selbstverständlich mit Intervalltraining. Anfangs 2 Intervalle mit Pause zur Erholung.
    Und wie willst du das Training - und das dosierte Runterbremsen - ohne Tacho an Fahrrad und Roller kontrollieren? :???:


    So ein Tacho hat außerdem den Vorteil, dass du die Streckenlänge ablesen kannst, dass du eben um die Motivation zu erhalten, in den Trainingseinheiten dieselbe Streckenlänge trainierst (auf unterschiedlichen Routen) bevor du die Strecke erhöhst. Auch kannst du das Runterbremsen besser und gezielter kontrollieren.


    Und ne Investition von 15 Euro für nen Tacho ist ja nicht die Welt ;)



    P.S. Intervalltraining ist klar, Regenerationsläufe auch, aber den Begriff "schweres Trainingseinheiten" kann ich nicht zuordnen. Was sind für dich "schweres Trainingseinheiten?",

  • Zitat

    Hallo Frank,


    der Titel des Threads ist mißverständlich.... Hier ging es um die Unterscheidung der Rennanforderung hinsichtlich der Strecken für Long Distance und Speed. Und keiner von uns hat die Zeit für Strecken zu trainieren, die länger als 10 km sind.


    Das ist auch unerheblich. Die Trainingsmethode ist annährend gleich. Unterschiede bestehen in der Dauer und der Menge der Trainingseinheiten - und 10km sind in einem Training auch schnell mal gefahren. Wer hier sagt er habe keine Stunde oder 1 1/2 Zeit, den kann ich nur fragen warum er sich einen Hund zugelegt hat.



    An den Hunden!
    Achtest Du auf den Tacho, kannst Du die Hunde nicht im Auge behalten.
    Nur an denen erkennst Du korrektes Training und eventuelle Überforderungen. Auch an ihnen ist das Tempo festzumachen (Gangart).
    Streckenplanung erfolgt vor dem Training und nicht währenddessen.


    Zitat


    So ein Tacho hat außerdem den Vorteil, dass du die Streckenlänge ablesen kannst, dass du eben um die Motivation zu erhalten, in den Trainingseinheiten dieselbe Streckenlänge trainierst (auf unterschiedlichen Routen) bevor du die Strecke erhöhst. Auch kannst du das Runterbremsen besser und gezielter kontrollieren.


    Wer benötigt Motivation?
    Der Fahrer oder der Hund?
    Dem Hund ist der Tacho egal. Er nimmt die Motivation aus Deinem Handling, korrekten Pausen und Belohnung, dem Umstand Laufen zu dürfen ohne überfordert zu werden, Fun zu haben, seine Triebe auszuleben.
    Den Tacho braucht Mensch nur um zu reglementieren, festzusetzen.
    Heute waren es 2 km morgen werden es 2,5 km, oder ich mach die Pausen immer genau nach xxxx m oder bis November will ich ne Durchschnittsgeschwindigkeit von x km/h.
    Das alles ist jedoch dem Hund egal. Er hat nicht jeden Tag die gleiche Verfassung und die Umwelteinflüsse wechseln. Auch ist Strecke A von dem Schwierigkeitsgrad oft anders als Strecke B. Darum richtet man sich nicht nach einem Tacho, sondern nach dem Hund. An ihm siehst Du wann Du aktive oder passive Pausen einrichtest - nicht auf dem Tacho. Und hinzu kommt, das gleiche Streckenlängen Demotivierend sind.


    Zum Runterbremsen - das kannst Du garantiert auch nicht mit einem Tacho kontrollieren. Das Trainingstempo hängt vom Hund ab, von seiner Gangart im Training, Temperatur, Luftfeuchte und Verfassung des Tiers. Jede Planung mit Tacho hat zur Folge, das Du dem Hund voraussetzt wann er überlastet sein muss und wie seine Verfassung zu sein hat. Du hast den Tacho und Sollstrecken im Kopf - nicht den Hund.
    Der ist keine Maschine mit Sollwerten sondern ein Lebewesen.


    Zitat


    P.S. Intervalltraining ist klar, Regenerationsläufe auch, aber den Begriff "schweres Trainingseinheiten" kann ich nicht zuordnen. Was sind für dich "schweres Trainingseinheiten?",


    Mit Gewicht, viel Steigungen usw.
    Hiermit wird Kraft gesteigert. Bei dieser Trainingsart muss natürlich die Strecke stark verkürzt werden.


    Gerade von Anfängern wird viel falsch gemacht und viele gute Hunde fallen in ein Burnout. Schonend trainieren heisst in unseren Breiten die Devise. Wie aber schon angemerkt schreibe ich mal gerne was zum Thema Trainingsplanung.


    LG


    Frank

  • Morgen


    ich find das, was ihr beide schreibt wirklich interessant,
    weil ihr, in meinen Augen, Beide Ahnung von dem Sport habt.
    Macht richtig spaß eure Unterhaltung zuverfolgen. :smile:


    Aber ich muss kurz eine Frage einwerfen.
    Woran erkenne ich an meinem Hund, wenn es ihm zuviel wird?
    Wird er dann langsamer? Unkonzentrierter?


    Von Ace zb. weiß ich das er "locker" (ohne Zug) am Fahrrad ca. 2-3 Km laufen kann und dann erst ko wird.

  • Na, er zieht dann einfach nicht mehr ;)


    Langsamer werden hat was mit der Kondition oder auch mit der Erfahrung von Schlittenhunden zu tun und auch mit deinen Trainingszielen: kommt ja drauf an, was du willst.
    Erfahrene Hunde fangen eher langsam an und warten auf Kommando des Mushers zum schneller werden.
    Junge Heißsporne powern zu Anfang gleich los.


    Deshalb grade, um ACE "heiß" zu halten, die Trainingsstrecke KÜRZER wählen, als die, die er voller Energie zieht. Das merkst du doch auch :)
    Wenn er 500 m voller Elan zieht, dann fürs Training anfangs nur 2mal 200m wählen. Anschließend jeweils tolle Belohnung und tolles Spiel.
    Bevor du die Strecke verlängerst, den Widerstand zunehmend erhöhen, gegen den er arbeiten muss, ihn immer etwas mehr runterbremsen (also so, dass er ein Erfolgserlebnis hat durch kräftigeres Ziehen.


    Und was Frank schreibt: Immer wieder neue Strecken, wenn möglich. Das erhält auch die Spannung.
    Auf diese Weise erarbeitet man sich so nach und nach die 6-7 km Strecke.




    Wie lange und welche Strecke zieht ACE dich mit vollem Elan?
    Kriegt er nach jeder Trainingsstrecke eine besondere Belohnung?

  • verstehe.


    Ace zieht mich meist mit voller Elan von Schnuffelstelle zu Schnuffelstelle ..
    da er blöder weise stärker wie ich ist,
    hilft mir dann ein einfach "weiter" rufen und einfach weiter fahren nicht wirklich.
    Darum brems ich ab. Da kann ich dann schimpfen und an ihm ziehen wie ich will. Da würde auch ne Wasserflasche nur die ersten Male was bringen.


    Es gibt auch Strecken, oder Tage, da läuft er mit voller konzantration so 300m durch, kurz schnuffeln, wieder ne längere Strecke im ordentlichen Tempo, dann funktioniert auch ein "Weiter".


    Das Problem bei neuen Stellen er hält noch öfter an.
    Null konzentration.. nix ..
    Ich habs einfach noch nicht raus, das mit dem "heiß machen".


    Belohnung.. nix .. aus dem Grund:
    Ace spielt drausen nicht und nimmt meist keine Leckerlies an,
    nur aufm Hundeplatz.
    Für ihn währe es wohl die tollste Belohnung,
    wenn ich ihn ableine und er Hasen jagen gehen darf und andere Hunde aufmischen.
    :???:


    Ich würde so gerne normal mit ihm trainieren,
    aber irgendwie fehlt mir hier jemand der sich das mal ansieht und sagt, "das, das, das und das müssen wir ändern und so machen wirs".
    Oder wo Ace und ich mal mit laufen könnten. :/

  • Hallo Frank!


    Ich würde mich freuen, wenn du mal was zu Trainingsplanung sagen könntest! Ich würde mich sehr dafür interessieren!
    Alle anderen dürfen sich natürlich genauso angesprochen fühlen! ;)


    lg Michi

  • Hi Ibanez,


    Die Planung des Trainings richtet sich nach dem Stand der Hunde / des Hundes und kann nach meiner Meinung nach nicht Pauschlisiert werden.
    Auch sollte man wissen was man fahren will SP, MD, LD, Tour.


    Auch richtet sich mein Training nach der Zeit, die ich zum Training habe.
    Ich kann nur am WE trainieren, baut sich im großen und ganzen aber so ähnlich auf, wie Frank hier schon beschrieben hat.


    Gruss Starlight

  • Zitat

    Woran erkenne ich an meinem Hund, wenn es ihm zuviel wird?
    Wird er dann langsamer? Unkonzentrierter?


    Das stimmt so nicht.


    Wenn es einem Hund zuviel wird ist er überfordert.
    Er zieht nicht mehr, wenn der Reiz der Überforderung zu gross wird.
    Es existieren mehrere Möglichkeiten der Überforderung.


    - mentale Überforderung
    - körperliche Überforderung
    - Demotivierung


    Beim Training darf der Hund nicht überfordert werden. Stoppt er das Ziehen oder zeigt Übersprungsreaktionen, Zeichen der Überhitzung usw. muss man sofort stehen bleiben!


    Macht man dauerhaft in solchen Situationen trotzdem weiter, folgt meist ein Outburn.


    Aber in meinen Seminaren und Zughundekursen ab Herbst gehe ich auch darauf ein. Bei Interesse einfach Mail.


    LG


    Frank

  • Wenn man seinen Hund gut beobachtet, sieht man recht schnell wann er eigentlich überfordert ist.


    Stehen bleiben wollen bei jeder Pfütze (habe Durst). Wie schon gesagt, Übersprungshandlungen: Partner anfallen und mit ihm "spielen" wollen, bei jeder möglichen Ablenkung sofort hinter her wollen (wenn sie das normalerweise nicht tun). Phasenweise zum ziehen aufhören oder im Tempo deutlich runter schalten.


    Ich kann nur empfehlen seinen Hund echt sehr genau zu beobachten. Man kriegt dann ein recht gutes Gefühl, was "normal" ist, und was aus der Reihe fallt.


    Ich kann vor allem empfehlen mal beim Training eines (erfahrenen) Gespannes mitzufahren (als Beifahrer) und da ganz genau die Hunde zu beobachten. Hunde machen nichts ohne Grund, und man lernt da einiges, wenn man sich bei absolut jedem Verhalten fragt, warum der erfahrene Hund tut wie er tut.

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