Was will mein alter Hund mir sagen?
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Hallo,
ich bin neu hier und wie ich schon in meiner Vorstellung erzählt habe, in Sorge um unseren Familienhund, einen mittlerweile 13 Jahre alten Golden Retriever - Rüden. Ich bin die Tochter der Familie des Familienhundes, mittlerweile ausgezogen.
Nachdem unser Hund schon seit ein paar Jahren immer schlechter läuft und ab und zu humpelt, wurde bei ihm vor ca. 3 Wochen ein bösartiger Tumor (der auch nachwächst) am Vorderbein gefunden und entfernt. Die Tierärztin, die unseren Hund kennt, seit er ein Baby ist, erwähnte nach der OP gleich, dass eine weitere OP evtl. nicht mehr machbar sein wird, da zuviele Nerven, etc. beschädigt werden würden. Sie gab ihm Schmerztabletten. Diese hat er bis vorgestern genommen und dann waren sie leer, wir sollten versuchen wie es dann geht. Und es ging gar nicht, er lief schlecht, etc. Meine Mutter ist wieder zum Tierarzt (ohne Hund) und haben eine neue Ration Tabletten bekommen. Die Tierärztin sagte ohne Tabletten brauche man ihn dann nicht lassen. Mit Tabletten wäre es okay, wobei sie eigentlich schon sagt, dass wir nun einschätzen müssen, wie lange wir ihn noch bei uns haben möchten.
Ich habe nun zwei Fragen:
1) Wie kann mein Hund mir denn zeigen, wann es "Zeit" ist und er gehen will? Er läuft manchmal so schlecht, dass er beim Pinkeln umfällt. Andere Tage hat er, an denen springt er und freut sich und rennt, so dass man es niemals übers Herz bringen würde, ihn einzuschläfern. Abends ist er, aufgrund der Tabletten, so unruhig, dass er ständig den Schlafplatz wechselt und erstmal nicht zur Ruhe kommt. Er jammert nicht, er jault nicht, und wenn er sich freut merkt man ihm das alles nicht an! Wir wissen, das es nicht mehr lange gehen wird. Wir wollen ihn auf keinen Fall quälen und ihn aber auch nicht gehen lassen, wenn es ihm gut geht!
2) Unser Hund hat in seinem ganzen Leben immer sehr, sehr, sehr, sehr selten gebellt. Eigentlich nie, es sei denn sein Spielzeug lag unterm Sofa, etc. Wenn ich zu Besuch komme, bellt er mich ständig an. Er freut sich unheimlich, springt umher, und will Aufmerksamkeit (die er natürlich bekommt). Er geht auch mit mir freudig zur Tür (in Erwartung eines Spazierganges, wo ihn meine Eltern manchmal zu zwingen müssen). Aber wieso bellt er mich an? Was will er mir denn mitteilen? Meine Mutter sagt, er bellt immer nur wenn ich da bin! Egal was ich tue, wenn ich mich zu ihm setze oder weg gehe, wenn ich mit ihm rede, wenn ich ihn streichle. Er kläfft nicht, sondern bellt vereinzelt und ziemlich laut, was man so gar nicht kennt. Es ist aber kein bösartiges Bellen sondern tatsächlich so, als wolle er etwas mitteilen. Nur was?
Oder sind das nur Alterserscheinungen? Oder hat er Schmerzen? Aber wieso bellt er dann nur mich an?
Ich weiß natürlich, ihr kennt unseren Hund auch nicht, aber ihr kennt ja andere Hunde und habt vielleicht nur eine Idee oder einen Ratschlag, der mir vielleicht weiterhelfen oder Anregungen geben kann! Ich würde mich sehr freuen!
Liebe Grüße!
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Hallo litschikern!
Diese Unruhe die du beschreibst, kannte ich auch von meiner alten Hündin, ich hatte dann gelesen, dass es evtl. vom Schmerzmittel kommen kann, daraufhin habe ich auch ein anderes Mittel bekommen. Allerdings wurde es nicht besser. Ich vermute, dass sie Schmerzen hatte und daher diese Unruhe kam :/
zu dem Bellen: ich denk der Hund weiß, dass er von dir Aufmerksamkeit bekommt, wenn er bellt und deswegen immer wieder bellt und er dir einfach sagen will: streichel mich!
Und ganz gleich wie abgedroschen das klingt: ihr werdet ganz genau merken, wann es soweit ist! Und ich wünsche euch schon jetzt ganz viel Kraft dafür
Genießt eure gemeinsame Zeit!
LG, Katja
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danke für die antwort!! also meinst du er hat schon schmerzen, mit der unruhe?
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schwer zu sagen, dieses gefühl hatte ich auf jeden fall bei meiner hündin!! vielleicht kannst du aber auch nochmal mit eurer TÄ reden und ihr von der Unruhe erzählen, evtl. hat sie ja vielleicht eine andere (bessere) theorie oder es liegt wirklich am schmerzmittel?!
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ja das werde ich auf jeden fall tun, mit der Tierärztin noch einmal reden. Ich werd nächste Woche gemeinsam mit dem Hund noch einmal zu ihr fahren. Auch wenn sie eigentlich gesagt hat, sie müsste ihn nicht mehr untersuchen. Aber ich kann doch nicht die Entscheidung treffen ihn einzuschläfern wenn er nicht mal mehr "jetzt direkt davor" untersucht wurde! Vielleicht liegt es ja echt nur an den Tabletten!?
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Zitat
ja das werde ich auf jeden fall tun, mit der Tierärztin noch einmal reden. Ich werd nächste Woche gemeinsam mit dem Hund noch einmal zu ihr fahren. Auch wenn sie eigentlich gesagt hat, sie müsste ihn nicht mehr untersuchen. Aber ich kann doch nicht die Entscheidung treffen ihn einzuschläfern wenn er nicht mal mehr "jetzt direkt davor" untersucht wurde! Vielleicht liegt es ja echt nur an den Tabletten!?
So hart es klingt, die Entscheidung müsst ihr treffen.
Grade bei solchen Krankheitsverläufen, wo der Hund langsam abbaut und eben mehr oder weniger Schmerzen leidet, kann das ein TA erst dann beurteilen, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Wirklich beurteilen können es nur die Menschen, die den Hund kennen.
Ich weiß, dass ist ein ganz schreckliches Gefühl und eine unglaubliche Verantwortung. Aber es ist der letzte Dienst, den man seinem treuen Freund erweisen kann/muss.
Nächtliche Unruhe kann von den Medikamenten kommen, da sollte man mal einen anderen Wirkstoff versuchen, es gibt zum Glück mittlerweile auch für Tiere einiges. Schmerzen können auch dafür verantwortlich sein, dann sollte man die Dosis anpassen lassen oder auf ein stärkeres Präparat ausweichen. Ausnahmsweise sind Langzeitschäden hier ja kein problem, denn es geht um die letzte Zeit des Hundes. Schmerzfrei hat manch kranker Hund noch viel Lebensqualität. Es kann auch einfach eine Altererscheinung sein, manche alten Hunde werden unruhig und wandern viel, hier hilft evtl. Karsivan, das die Hirndurchblutung anregt. Man sollte also auf jeden Fall das Gespräch mit dem TA suchen.
Allgemein kann man sagen, wenn der Hund sich nicht mehr freut, wenn man wiederkommt, schlecht frisst, nicht Gassi gehen möchte, dann ist es soweit. Aber tatsächlich merkt man es einfach, Hund wird es mit seinen Blicken sagen.Ich wünsche euch viel Kraft und wunderschöne gemeinsame Momente für die nächste Zeit!
Mitfühlende Grüße
das Schnauzermädel -
Hallo litschikern,
den Ratschlägen meiner Vorredner kann ich eigentlich wenig hinzufügen, ich wollte dich nur noch mal in deinem Entschluss bestärken auf jeden Fall mit dem Hund noch mal einen TA aufzusuchen.
Ich bin in einer etwas ähnlichen Situation mit meiner Hündin und nachdem es ei, zwei Wochen gar nicht gut aussah sind wir jetzt seit einer knappen Woche auf ein neues Medikament umgestiegen und siehe da: es geht ihr unglaublich viel besser!! So, wie es jetzt ist, kann sie ihre Zeit hier noch einmal richtig genießen.
Ich wünsche dir/euch, dass euch noch eine möglichst schöne Zeit bleibt. Und ich bin auch sicher: euer Hund wird euch Bescheid geben, wenn es für ihr Zeit ist zu gehen. Dafür wünsche ich euch ganz viel Kraft.Geli und die in Ehren ergraute Fellnase Lucy
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ich danke euch mal soweit für die antworten und werde berichten, wenn ich beim tierarzt war! liebe grüße!
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Hallo,
ich kann absolut mitfühlen. Ich habe auch so eine schwankende Seniorin und tu mir sehr schwer, diese eine Entscheidung zu treffen, da es Billy manchmal nicht gut geht und dann sucht sie wieder mit Begeisterung ihr Futter im Garten. Die Tabletten, die den Bewegungsapparat unterstützen sollen hat sie gar nicht vertragen, leider und jetzt stehen wir wieder vor dieser Entscheidung.
Unruhig ist Billy eigentlich nicht, aber sie hat mehrere andere Baustellen. Zum Glück ist eine gute Freundin von mir TÄ und sie schaut regelmäßig nach der alten Dame. Aber mit dem Traum, dass Billy einfach friedlich einschläft kann ich wohl aufhören. Ihr Herz schlägt noch sehr gut und wird wohl als letztes aufhören.Ich wünsch euch viel Kraft und ich glaube, man muss auf sein Herz hören, das Tier zeigt den Weg.
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Wir mußten im Februar die krebskranke Hündin meiner Schwiegereltern einschläfern lassen, für die ich die letzten 5 Jahre Haupt-Bezugsperson war.
Bei ihr war es in 3 Jahren der zweite Tumor und sie konnte nichtmehr operiert werden, da ihre Blutwerte viel zu schlecht waren. Also haben wir das getan, was wir noch tun konnten - ihr solange wie es ging mit Schmerztabletten das Leben zu erleichtern. Und dann, als es nichtmehr ging, sie gehen zu lassen. Die Enscheidung (die ICH treffen "durfte") ist sehr, sehr schwer, aber ihr merkt, wenn es soweit ist. Denke dann an Eure schönen Zeiten und daß er keine Schmerzen mehr haben wird. Viele Menschen wären dankbar darum, wenn ihnen so geholfen werden könnte. Das ist wenigstens ein Vorteil, den das Tier dem Menschen gegenüber hat: es muß sich nicht quälen bis zum bitteren Ende, es darf erlöst werden.
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Tanja -
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