Was will mein alter Hund mir sagen?
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Hallo,
heute war ich daheim bei meiner Family und es gab einen Familienrat. Meine Eltern sagen eben dies, dass unser Hund bei ihnen eben immer umfällt, sie fragend anschaut, nicht mehr aufsteht, etc. Die Tierärztin hat ja wie gesagt meiner Mutter geraten, das wir es nun entscheiden und dass sie ihn eigentlich gar nicht mehr untersuchen braucht. .... Dieser Tierärztin vertraue ich absolut, aber wie gesagt gehe ich morgen noch einmal hin.
Aber was ist, wenn sie mir das Gleiche sagt? Was, wenn wir ihn einschläfern und er gar keine Schmerzen hatte? Was, wenn es zu früh ist und wir ihm ein Jahr, ein halbes Jahr seines schönen Lebens einfach wegnehmen?
Ich finde einfach, mir gibt er keine "Zeichen", mir zeigt er dass er sich freut. Ist er wirklich einfach nur gutmütig und zeigt es deswegen nicht? Das glaube ich nicht!
Würde mich über Antworten freuen!
Liebe Grüße! -
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Ich glaube nicht das Hunde ihren Menschen immer deutlich zeigen das es jetzt soweit ist.
Es passiert häufig, ja.
Und wenn es so geschieht dann ist es ein echter Glücksfall.
So weh dieser Moment auch tut, man hat dennoch gleichzeitig irgendwie ein entspanntes, fast gutes Gefühl.
Weil man sich sicher sein kann die richtige Entscheidung zu treffen und im Sinne des Hundes zu handeln.Es passiert aber auch genauso oft das der Hund es so deutlich eben nicht zeigt.
Oder aber das man es einfach nicht sehen kann weil man so an das Bild seines alten, langsamen, müden Hundes gewöhnt ist oder in die Krankheitssymptome gewachsen das man negative Veränderungen als gar nicht gravierend empfindet.
Und dann ist es sehr schwer den richtigen Zeitpunkt zu finden.Mein alter Hund war auch lange krank, wacklig, zeigte viele verschiedene Beschwerden und immer weniger Aktivität und Lebensfreude.
Und doch gab es auch kurz vor seinem Tod noch Tage zwischendurch in denen er sich verhielt als sei er fünf Jahre jünger.Man kann es sicher nicht vergleichen aber bei meinem Hund war es die unendliche Müdigkeit die irgendwann da war die uns zum Entschluß brachte das es einfach nicht mehr weitergeht.
Er war, so glaube ich es heute, tatsächlich zu müde geworden um zu leben.
Ich habe diese Müdigkeit vier Tage erleben müssen um meinen Entschluß fassen zu können.
Um die Hoffnung aufgeben zu können das doch noch einmal Tage kommen würden in denen er Lebenswillen,- und Freude zeigen würde.Ich hatte nicht das Glück in seinen Augen das "Zeichen" zu sehen.
Weder auf der letzten Fahrt zum Tierarzt noch während er über die Regenbogenbrücke ging.
Er war wohl einfach zu müde um mich anzusehen.Ich kann Dir leider nicht helfen Deine Entscheidung zu treffen außer vielleicht den Tipp ihn ganz genau zu beobachten und kleinste Veränderungen ins negative wahrzunehmen.
Freue Dich an jedem Tag den er noch bei euch ist und versuche ihn ohne rosarote Brille einzuschätzen.
Ich würde denken das es ihm, solange er Freude zeigt, frisst und altersentsprechend aktiv ist, noch so gut geht das ihr ihn ohne schlechtes Gewissen noch bei euch behalten könnt.
Und wenn die Zeit kommt in der er sich verändert schaut genau hin ... und handelt wenn nötig.
Vielleicht ist euer Hund zu tapfer oder er vertraut und liebt euch zu sehr um euch zu zeigen das er gehen will.
Dann müsst ihr die Entscheidung ohne ihn treffen, rein aus dem Kopf heraus.Ich wünsche euch alles Gute
Tina -
Danke für die liebe Antwort!!
Das ist ja gerade das Schwere - vielleicht ist er zu tapfer. Meine Eltern beschreiben deutlich dass sie sehen dass er nicht mehr will. Und ich sehe es einfach nicht.
Vielleicht liebe ich ihn zu sehr um das zu sehen, ich weiss es nicht. Es ist auf jeden Fall schwer, wenn es jetzt darum geht ihn einzuschläfern und ich habe einfach noch ein anderes Bild vor mir.
Ich werde berichten was die Tierärztin mir sagt!
Montag, 18.05.2009, 21.10 Uhr:
Da ich scheinbar nicht antworten kann wenn der letzte Beitrag von mir ist schreib ich es nun hier rein. Unser Hund wird diese Woche noch eingeschläfert.
Die Tierärztin hat ihn noch einmal genau angeschaut und kam sogar ins Wartezimmr um zu schauen wie er aufsteht zum ins Behandlungszimmer laufen, aber er hat nun an den Hinterbeinen eine Muskelverkürzung, die ihm noch zusätzlich zu schaffen macht. Dagegen bekam er heute eine Spritze. Seine Wunde vom Tumor ist zwar gut verheilt, aber sie meinte, dass er wohl tatsächlich ohne Tabletten Schmerzen haben wird. Und wenn er bei meinen Eltern so schlecht läuft, dass er wohl bei mir nur läuft weil ich seltener da bin und er sich so sehr freut und das mir zuliebe macht, weil er gutmütig ist und mich mag. Und im Alltag macht er sowas eben nicht mehr.... Sie meinte er hatte ein schönes Leben und das weiß sie, aber es kann bei Hunden in seiner Größe dann manchmal so schnell gehen, und das sollen wir uns überlegen ihm zu ersparen. Und mein Vater meinte wir sollen denken wie gerne er gerannt ist und gespielt hat...
Es war ganz schlimm, aber ich habe es nun von ihr gehört und muss ihr glauben, auch wenn es weh tut. Ich hoffe nur dass es nicht die falsche Entscheidung ist!!
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Kann dir etwas Trost spenden, wir haben unsere Billy gestern Abend gehen lassen und ich fühl ganz intensiv, dass es die richtige Entscheidung war, auch wenns uns sehr weh tut. Meine Freundin hat sie bei uns zuhause auf ihrem Platz auf den letzten Weg gechickt und auf der anderen Seite der Brücke wartet meine Mom auf sie und ganz viele Freunde.
Eine feste Umarmung und viel Kraft.
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Das tut mir sehrsehr leid für dich, aber nach allem was du schreibst ist es glaube ich ganz bestimmt die richtige Entscheidung. Du/ihr habt es euch nicht leicht gemacht und gründlich darüber nachgedacht.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit, mach deinem Freund noch ein paar schöne Tage, verabschiede dich von ihm und sei stark für ihn, damit er gut und friedlich über die Regenbogenbrücke gehen kann.
Ich fühle mit dir und denk an dich :kerze: -
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ja das werde ich. danke für eure antworten!
ich habe ihm heute die geschichte von der regenbogenbrücke vorgelesen. -
hallo litschikern, hab eben gelesen, was die Tä dir geraten hat
Das ist sehr traurig und du und deine Eltern, ihr müsst jetzt ganz tapfer sein. So schwer es auch fällt, versucht, die letzten Tage so unbeschwert wie möglich zu genießen, vielleicht könnt ihr noch ein paar seiner ehemahligen Lieblingsplätze besuchen, ein paar Fotos machen und euren Hund nochmal so richtig verwöhnen.
Ich wünsche euch viel Kraft für die kommenden Tage.
Mitfühlende Grüße
Katja -
Ich kann Dir sehr gut nachempfinden, wie es Dir geht.
Meine Bonny war auch eine sehr starke Hündin, die nicht unbedingt Schmerzen als solche angezeigt hat. Erst wenn diese schon sehr heftig waren.
Sie wurde die letzte Zeit immer schlechter, obwohl sie noch "wach" war, an allem Teil haben wollte.
Ich habe dann auch schweren Herzens die Entscheidung getroffen, sie gehen zu lassen. Auch Deine Zweifel kenne ich, ich hatte sie auch. Hatte dazu auch einen Thread eröffnet. Die letzten Tage mit ihr habe ich nochmal ganz intensiv verbracht, schöne Stunden an Orten die sie toll fand...oder Dinge die sie liebte. Tja und als dann der Tag da war und sie friedlich eingeschlafen ist...waren meine Zweifel weg! Kein Fragen mehr: War es richtig? War es zu früh?
Nicht weil ich sie nicht geliebt habe, sondern weil ich da wirklich sicher war den richtigen Zeitpunkt gefunden zu haben.
Es ist schwer und hart und der geliebte Partner wird fehlen, aber glaub mir sie sind nicht weg, nur ein Stück vorausgegangen.
Und daß die Tiere uns immer begleiten, auch wenn sie nicht mehr auf dieser Welt bei uns sind, davon bin ich überzeugt.
Als ich zwei Tage nach ihrem Tod meine Nachtrunde mit den anderen drei Rabauken ging und wieder an sie denken mußte, wie sie trotz ihrer kranken Hüfte immer mitspielen wollte....da war in dem Wolkendichten Nachthimmel plötzlich eine kleine Lücke und ein einzelner Stern funkelte ganz hell..da wußte ich: meine Bonny ist immer da, egal wo ich bin!!!
Fühl Dich feste gedrückt von mir, meine Gedanken sind bei Dir und Deiner Fellnase.
Viele unser geliebten Hunde werden den Deinen auf der anderen Seite des Regenbogens in Empfang nehmen. -
danke für eure lieben antworten. mehr kann ich leider nicht dazu sagen momentan. ich fahre morgen und übermorgen weg und kann nicht bei ihm sein, aber am freitag morgen mache ich mit ihm eine tour an ein paar lieblingsplätze.
ich werde euch berichten, und ich hoffe dass das stimmt was du berichtest, pueppy, und wir danach auch ganz sicher sind, das richtige getan zu haben. Ich bin es im Moment nämlich leider immer noch nicht, weil ich will das er hier bleibt!
nachtrag: ich danke euch nochmal allen, auch denen von euch die auch gerade ihren lieben hund gehen lassen mussten
ich fühle mit euch!
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Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Leider begleiten uns unsere Hunde immer nur einen kleinen Teil unseres Weges.
Mach dir eines bewusst: Du bist nicht immer da. Hunde können Enormes vollbringen, wenn sie sich sehr über etwas freuen. Du bist etwas ganz Besonderes für deinen Hund, für dich wächst er über sich hinaus. Vertraue auf sein normales Verhalten in seinem normalen Leben. Das ist der "echte" Hund in seinem wirklichen Zustand.
Es ist unheimlich hart, aber so lange du deinen Hund nicht vergisst, wird er immer bei dir sein.Mitfühlende Grüße
das Schnauzermädel -
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