Aggressiver Rüde auch bei Hündinnen

  • Hallo Leute,


    bin zum 1. Mal hier und hoffe, dass jemand eine Antwort hat. Ich bin stolze Besitzerin eines Australian Cattle Dogs, der sehr intelligent ist. Er beherrscht sehr viele Kunststückchen, ist jedoch leider Epileptiker. Aus diesem Grund haben wir ihn vor einem halben Jahr kastrieren lassen. Der Arzt meinte, es könnte eventuell helfen. Leider nein, er hat weiterhin seine Anfälle. Tatsache jedenfalls ist jedoch, dass er seit der Kastration auch keine "fremden" Hündinnen mehr mag. Die Hündinnen, die er schon lange kennt, sind kein Problem. Doch bei fremden Hündinnen reagiert er aggressiv. Vorher war er nur gegen Rüden aggressiv. Letzte Woche auf dem Hundeplatz, den ich neuerdings wieder besuche, weil ich mit ihm Turniersport machen wollte, hat er eine ganz liebe Hündin attackiert. Die Trainerin meinte, ich solle ihn ruhig von der Leine lassen, weil er auf den Parcours wirklich wild ist und es ihm sehr viel Spaß macht. Trotzdem ist er aus der Bahn gebrochen und hat die Hündin attackiert. Er ist jetzt übrigens 3 1/2 Jahre alt und war noch nie besonders gesellig. Mit 1 Jahr fing es eigentlich an, dass er mit anderen Hunden nicht mehr spielen wollte, auch nicht mit Hündinnen. Nur mit seinen 3 Freundinnen, die er hat. Er hat dann den anderen Hund kurz beschnuppert und anschließend ignoriert, wenn es ein Mädchen war. Doch jetzt ist es so, dass er aggressiv ist. Kann mir vielleicht jemand dieses Verhalten erklären?


    Liebe Grüße


    Carola

  • Hi,


    da hat dein TA dir aber ganz schönen Mist erzählt, ich habe noch nie gehört, dass eine Kastration gegen Epilepsie helfen könnte.
    Ich selber hatte vorher auch einen Epilepsiehund. Bei dieser Krankheit muss man überhaupt erstmal schauen, wo diese herkommt, sprich ist sie vereerbt oder hat sie andere Ursachen (Hirntumor, etc...).
    Lass ihn doch mal richtig untersuchen, vielleicht sind seine Aggressionen krankheitsbedingt...


    LG
    Manuela

  • Es gibt Hunde bei denen werden die epileptischen Anfälle durch Sexualhormone begünstigt. Bevor man allerdings zum Messer greift, wäre wohl mal ein Anfallstagebuch von Nöten gewesen.


    Epileptiker verändern häufig ihr Wesen im Laufe der Zeit. Bei Deinem Hund scheint das in Richtung Aggression zu gehen. Ich würde ihn daher nicht unbedingt mit fremden Hunden konfrontieren.


    Wie häufig sind denn die Anfälle? Bekommt er Medikamente?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hi,


    also mein Hund hat damals mit ca. 12 Jahren erstmals epileptische Anfälle gehabt. Mein damaliger TA hat mir auch zu einer Kastration geraten, er begründete dies damit, dass sich bei dem Hund die Hormone aufgestaut hätten über die ganzen Jahre und dies praktisch eine Art "Gewitter im Gehirn" verursacht, was dann die epileptischen Anfälle ausgelöst hat.


    Er ist dann kastriert worden und es wurde nicht besser. Warum hat sich später herausgestellt: er hatte leider einen Gehirntumor.


    Ich will gleich dazu sagen, das war bei meinem Hund so, also keine Panik, die epileptischen Anfälle können eine Menge Ursachen haben. Um dazu mehr zu sagen, reichen meine Kenntnisse leider nicht aus.

  • Hallo,
    erstmal danke für eure Antworten. Billy hatte seinen 1. Anfall mit 1 1/2 Jahren und er bekommt seitdem natürlich Medis dagegen. Und ja, der Tierarzt meinte auch, dass läufige Hündinnen einen Anfall auslösen können. Führe natürlich Tagebuch seit dem 1. Anfall und ganz ehrlich, ob Stress ein Auslöser dafür ist, weiß ich bis heute nicht. Denn er hat seine Anfälle immer aus dem Schlaf heraus, also meistens morgens, wenn er wach wird. Er hatte auch schon mal einen Anfall nachdem er am Tag vorher eine Begegnung mit einer läufigen Hündin hatte. Und er ist schon gründlich durchgecheckt worden, auch auf eventuelle Herzfehler, weil dies ja auch oft Ursache ist. Ob er einen Tumor im Kopf hat, weiß ich nicht. Für eine solch teure Kernspin fehlt ehrlich gesagt die Kohle, und im Epi-Forum hatte keiner der Epi-Hunde einen Tumor. Ich glaube also nicht, dass die Epilepsie sein Problem in Bezug auf andere Hunde ist. Er hat seine Anfälle übrigens in einem Rythmus von 4-6 Wochen, einmal waren sogar 11 Wochen dazwischen.


    Liebe Grüße


    Carola & Billy

  • Hallo sunlight44,


    ich antworte Dir erstmal auf diese

    Zitat

    Kann mir vielleicht jemand dieses Verhalten erklären?

    Frage.


    Nein.
    Du müsstest schon etwas mehr und genauer erzählen was Du über seine Vorgeschichte weißt, über seine Lebensumstände etc.
    Es kommt schon vor, das Rüden nach einer Kastration unleidlich werden. Das ist aber sehr selten und sicher nicht ausschließlich auf die Kastration zurückzuführen.
    Es wäre theoretisch auch möglich das er sich auf Grund der Epilepsie gehandycapt fühlt und die Aggression aus Unsicherheit auftritt. Aber auch diese Möglichkeit wäre ohne weitergehende Informationen sehr, sehr weit her geholt.

  • Wir haben Billy mit 9 Wochen gekauft. Er lebte mit seinen Geschwistern und seinen Eltern in einem Pferdestall und sein Spielplatz war ein Misthaufen. Wir waren letztens nochmal dort und haben mit den Hobby-Züchtern gesprochen und er ist der Einzige, bei dem Epilepsie bekannt ist. Er war damals schon ein recht wilder Junge, ein richtiger Grobian, auch gegenüber anderen Welpen. Aber ich denke, er wußte nur nicht seine Kraft einzuschätzen. Ich habe natürlich eine Hundeschule besucht und mit ca 1 Jahr fing es dann an, dass er andere Rüden abmachte. Selbst wenn der Andere freundlich war, wollte Billy zeigen, dass er stärker ist und selbst wenn der andere einlenkte, hat Billy ihn trotzdem angemacht. Es kam dann soweit, dass Billy auf dem Hundeplatz jeglichen Gehorsam verweigerte, nachdem eine Trainerin sich mit ihm anlegen wollte. Sie hat ihn fixiert und wollte ihn ins Platz zwingen. Ohne Erfolg und ich habe ihn dann zum Schluß abgelegt. Aber danach ging dort gar nichts mehr und wir haben mit der Hundeschule aufgehört. Ob sein Verhalten anderen Hunden gegenüber jetzt Dominanz oder Unsicherheit ist, kann ich leider nicht beurteilen. Aber da er zum Angriff übergeht ohne Grund (in meinen Augen) denke ich jetzt Ersteres. Allerdings ist es bei Rüdenbegegnungen ohne Leine (wenn der Andere frei läuft und kommt, lasse ich Billy los) und der Andere ist stärker und dominiert Billy, ohne Probleme. Auch andersherum ist es nur eine Sache von Sekunden und Billy kommt anschließend zu mir. Ich denke auch, dass dieses Verhalten nichts Besonders und normal ist. Mir macht nur sein Verhalten gegenüber Hündinnen zu schaffen. Da er diese anknurrt und auch nach ihnen schnappt, wenn er an der Leine ist. Und dieser Angriff auf dem Hundeplatz
    gegenüber einer Hündin aus dem Lauf heraus ist für mich gar nicht nachvollziehbar.

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