Antidepressiva für Hunde

  • Hallo ihr Lieben,


    als ich einen Artikel im Dogs Magazin gelesen habe, der über Antidepressiva für Hunde berichtete, war ich doch ein wenig überrascht.
    Vorallem in Amerika scheint es einen Pillen-Trend für alles und jeden zu geben.
    Jetzt werden wohl auch Hunde mit gewissen Problemen mit Tabletten behandelt.
    In Deutschland gibt es bereits folgende "Psychopharmaka": Selgian ( demenzartige Zustände ) und Clomicalm ( wirkt beruhigend ). Und aus der Humanmedizin folgendes Antidepressivum: Sertralin.


    Im Grunde genommen wird also mehr auf den Hundehalter eingegangen ( denn dieser hat das Problem mit dem "verstörten" Hund ) als auf den Hund selbst.


    Klar ist es einfacher, den Hund durch irgendwelche Pillen einzudämmen und gefügig zu machen. Man stelle sich bloß die Arbeit mit dem Hund vor, der entweder aggressiv oder sonstetwas ist! Und wenn sich dann auch noch der HH SELBST verändern müsste und einige Gewohnheiten und Verhaltensweisen ändern sollte, oh oh oh, das geht zu weit.



    Das Problem ist ja, dass viel zu schnell zu solchen Mitteln gegriffen werden könnte, um es sich einfach leichter zu machen. Und ein anderes Problem ist - wann stellt man fest, dass der Hund wirklich Depressionen hat?


    Nunja. Was haltet ihr davon?

  • Ich schwanke im Moment zwischen Kopfschütteln, Mund aufstehen lassen, völligem Unverständnis und Grell. Mehr fällt mir zu solchen Vorgehensweisen nicht ein...


    Wieso erfinden die nicht mal eine Pille gegen Dummheit und Ignoranz. DIE dürfte nicht an der fehlenden Zielgruppe scheitern.


    Lieben Gruss
    Birgit

  • Diese Medikamente sind sehr gefährlich für Hunde, vor allem für die mit kurzer Schnauze,
    da sind etliche schon bei gestorben, aber das wird dann NICHT geschrieben.

  • Zitat

    Das Problem ist ja, dass viel zu schnell zu solchen Mitteln gegriffen werden könnte, um es sich einfach leichter zu machen. Und ein anderes Problem ist - wann stellt man fest, dass der Hund wirklich Depressionen hat?


    Nunja. Was haltet ihr davon?


    Gerade hier in den USA wird eben nicht "zu schnell einfach mal so" zu Psychopharmaka an Hunden gegriffen!


    Vielleicht sollte man sich etwas intensiver informieren bevor man etwas verurteilt ;)

  • Hey!


    Ich denke, dass man das sehr vorsichtig handhaben muss und man sich besser dagegen als zu schnell dafür entscheidet. Aber kann z.B. ein sehr ängstlicher Hund nicht vielleicht durch ein enthemmendes Medikament neue Erfahrungen machen? Manche Hürde der Angst besser überwinden?
    Ich finde die Entwicklung dazu prinzipiell gut, nur wird es leider, wie mit so vielen Dingen, wieder für viele als schnelle Lösung dienen..und das halte ich für schlecht.


    LG

  • Zitat

    Hey!


    Ich denke, dass man das sehr vorsichtig handhaben muss und man sich besser dagegen als zu schnell dafür entscheidet.


    Ist ja nicht so das Psychopharmaka froehlich in die Runde geworfen wird wie Leckerlies. Genau wie beim Menschen werden die Hunde untersucht, eine Prognosis wird erstellt, der Hund wird vorher abgecheckt ob das Problem auch wirklich nur durch Psychopharmaka zu loesen ist und waehrend der Medikamentengabe wird die Behandlung so gut wie immer durch verhaltensmodifikation unterstuetzt.


    Wenn im Hirn eines Lebewesens die biochemische Reaktion gestoert ist bekommt man dies nur medikamentoes in den Griff....die Alternative waere sonst was? Die Euthanasie!

  • Das diese Welle auf uns zuschwappt, dies war schon länger abzusehen.


    Es mag sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten geben, bei vielleicht 0,1% aller Problemhunde. Jedoch mangelt es an kompetenten TÄ, welche sich mit derartigen Behandlungsmöglichkeiten auskennen.


    Viel problematischer sehe ich, daß man immer mehr vom eigentlichen Hund wegkommt. Wir entfernen uns von der Grunderziehung, dem Sinn und Zweck einer Hundehaltung, dem Ursprung.


    Was gibt es heute schon alles für Möglichkeiten, um einer (anstrengende) Erziehung des Hundes aus dem Weg zu gehen. Wieviele Ausreden für unverschämtes Benehmen und welch Invasionen an Hilfsmitteln.
    Der neuste Trend wird sein, daß kleine bunte Pillen einen ruhigen, braven Hund versprechen, für nur 9,95 dir Woche ....


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Hey!


    Ich denke, dass man das sehr vorsichtig handhaben muss und man sich besser dagegen als zu schnell dafür entscheidet. Aber kann z.B. ein sehr ängstlicher Hund nicht vielleicht durch ein enthemmendes Medikament neue Erfahrungen machen? Manche Hürde der Angst besser überwinden?
    Ich finde die Entwicklung dazu prinzipiell gut, nur wird es leider, wie mit so vielen Dingen, wieder für viele als schnelle Lösung dienen..und das halte ich für schlecht.


    LG


    Es gibt sehr gute Bachblütenmischungen für z.B. ängstliche Hunde, Beruhigungsmittel für Tiere sind viel zu wenig erforscht als das man sie anwenden sollte, sie können auch ins Gegenteil umschlagen.

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