Slalom ist doof (sagt mein Hund) ...

  • Bei meiner Hündin hat das mit dem Slalom auch ewig gedauert. Dann hatten wir eine Trainingspause von etwa 2 Monaten wegen einem Umzug.
    Bin einer neuen Agility-Schule beigetreten, sollte zeigen was der Hund kann.
    Sagte noch der Slalom ist noch nicht so pralle und schon wetzte Madame wie eine Wilde korrekt durch die Stangen -ich war baff!
    Fazit, manchmal brauchts ein bisschen bis es klickt und deswegen wenns gar nicht klappt erst mal kurz in Ruhe lassen damit und später nochmal.

  • Slalom ist ziemlich schwer und braucht einfach seine Zeit.


    Silky hat Ende Juni letzten Jahres mit dem Gassenslalom begonnen, der dann nach und nach immer enger gestellt wurde. Im Oktober hat es dann irgendwann "klick" bei ihm gemacht und man hat gemerkt, eben hat er kapiert worum es geht.


    Von da an, bis zum ganz eng gestellten Übungsslalom und dann zum normalen Slalom dauerte es dann noch so 4 bis 5 Wochen. Am Beginn wird nur Slalom gesagt, denn Rest erledigt Silky völlig selbstständig. Je mehr ich da irgendwas sage oder mache, um so eher bringe ich ihn aus dem Rhytmus und provoziere Fehler.


    Im Moment starten wir den Slalom noch ganz langsam aus dem Stand, aber wir sind jetzt am üben, flüssig aus dem Lauf einzufädeln, aber das dauert noch eine Weile.


    hier ein Bild vom Silk-Man im fast geschlossenen Gassenslalom vom Oktober letzten Jahres.


    Und hier im Hintergrund links der normale Slalom und rechts der Gassenslalom etwas weiter auseinander gestellt.

  • Hi Emmaxx,


    auch mit dem Gassenslalom geht das nicht innerhalb von ein paar Tagen. Mehrere Wochen wirst Du schon rechnen müssen. Zumindest wenn Du den Slalom richtig aufbauen möchtest. Und Dir sollte klar sein, dass Du in dieser Zeit NICHT den Turnierslalom machen solltest. Also nicht im Training auf dem Hundeplatz mit Leckerlies durchführen und dann daheim Gassenslalom. Entweder oder.


    Pebbles hat ja schon was zum Aufbauen geschrieben.


    Ideal ist, wenn ihr am Anfang zu zweit seit. Eine Hilfsperson hält den Hund, Du rufst Hund durch den Slalom ab. Am Anfang den Hund direkt an den Anfang der Gasse setzen. Und dann abrufen. Sobald Hund fast am Ende des Slaloms ist, ein Spielzeug werfen, so dass Hund geradeaus aus der Gasse rennt. Sobald dein Hund sicher durch die Gasse rennt, kommt der nächste Schritt. Du hälst den Hund am Gasseneingang fest und deine Hilfsperson steht am anderen Ende, um den Ball zu werfen. Wenn sich dein Hund schlecht von Dir löst, kann deine Hilfsperson ihr ruhig auch mal den Ball zeigen. Ziel ist, dass dein Hund durch die Gasse rennt, ohne nach Dir zu schauen, während Du abwechselnd links und rechts mitläufst. Betonung auf abwechselnd. Wenn Du gleich schaust, dass Hund den Slalom beidseitig geführt lernt, ersparst Du dir und deiner Hündin später eine Menge Ärger.


    Rennt dein Hund problemlos durch die Gasse, kannst Du evtl. auf die Hilfsperson am Ende verzichten. Vorausgesetzt, Du bist in der Lage, den Ball rechtzeitig zu werfen.


    Du fängst jetzt an, den Hund immer weiter weg vom Slalomeingang zu setzen. Zuerst in gerader Linie, dann auch immer weiter nach rechts und links, so dass sie schräg auf den Slalom zukommt. Sinn des Ganzen ist, dass sie lernt, den Eingang selbst zu finden. Das übst Du solange, bis sie wirklich sicher den Eingang selbst findet. Ideal wäre, wenn Du genügend Platz hast, auch noch ein Hindernis davor aufzustellen. Das dann auch immer mal wieder schräg zum Slalom stellen. Ideal deshalb, weil ich inzwischen ein paar Hunde kenne (meine eigene Hündin mit eingerechnet), die den Slalom daheim gelernt haben und dort problemlos den Eingang gefunden haben. Nur war der Platz nicht ausreichend, um genügend Abstand zum Slalom zu bekommen. Das heisst, die Hunde haben den Eingang problemlos gefunden, solange der Slalom als einzelnes Gerät dastand. Und es dauerte einige Zeit, bis sie den Eingang im Parcours problemlos fanden.


    Für diesen ersten Teil der Übung solltest Du deinem Hund so viel Zeit lassen, wie es notwendig ist. Wie gesagt, innerhalb von ein paar Tagen geht das idR nicht.


    So, und wenn dein Hund nun in der Lage, den Eingang der Gasse selbständig zu finden, gehst Du ganz langsam zusammen. Zuerst mal soweit, dass Hund noch geradeaus durchrennen kann, aber schon an den Stangen entlangstreift. Auf dieser Stufe bleibst Du so lange, bis dein Hund
    a) sicher schnell durch den Slalom rennt
    b) den Eingang auch aus Entfernung und allen Ecken und Winkeln findet.


    Jetzt kommt die erste kritische Phase, die Gasse wird nun so eng, dass Hund anfangen muss zu schlängeln. In dieser Phase max. zentimeterweise enger werden und dabei grundsätzlich a) und b) beachten. Erst wenn das funktioniert, dann wieder einen Zentimeter enger.


    Mit der Zeit merkst Du, dass dein Hund einen eigenen Rhythmus herausfindet (übrigens ein Grund, warum es suboptimal ist, dem Hund mit "links-rechts", "zick-zack" oder was auch immer im Slalom helfen zu wollen, der Hund soll lernen, selbständig durch den Slalom zu gehen und diese Hilfen dauern ewig, bis sie abgebaut sind, und häufig schaffen es die Leute auch gar nicht).


    Wenn Du festgestellt hast, dass dein Hund sicher und schnell in seinem eigenen Rhythmus durch den Slalom geht, kannst Du anfangen, von der Mitte des Slaloms aus, die Stangen langsam fast ganz zusammenmachen. Wieder mal Betonung auf langsam zusammenmachen.


    Dir muss klar sein, dass dein Hund beim Engermachen der Gasse idR immer erst mal wieder etwas langsamer wird. Das ist normal und deshalb solltest Du warten, bis sie wieder sicher schnell durchgeht, bevor Du wieder etwas enger machst. Und immer auf die Eingänge achten.


    Der nächste leicht kritische Punkt ist, wenn die mittleren Stangen ganz zusammen sind. Allerdings sollte das nicht so das Problem sein. Wenn Du einen Slalom hast, den man in den Boden steckt, kannst Du sie zunächst mal evtl. ganz leicht schräg zu einem minimalen V stecken bevor sie ganz zusammen sind. Betonung auf minimal.


    Richtig kritisch wird es, wenn Du die Stangen ganz in eine Reihe stellst. Hier empfiehlt es sich zumindest die ersten Trainingseinheiten die ersten Stangen noch etwas schräg zu stellen, wenn es geht. So dass Hund es etwas leichter hat, den Eingang zu finden.


    Und dann kommt nochmal ein kritischer Punkt - der Wechsel auf den Turnierslalom. Inwieweit hier allerdings die Hysterie des Hundeführers mit eine Rolle spielt, weiss ich nicht. Könnte mir aber vorstellen, dass Hund es sehr wohl merkt, wenn HF plötzlich total nervös ist, ob es denn auch wirklich klappt mit dem Turnierslalom.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Hallo Cindy und alle anderen,


    Ihr habt mir mit Euren Tips schon sehr geholfen ... ich glaube, vor allem mit Cindy's ausführlicher Beschreibung werden wir es schaffen können (ich bin übrigens kein hysterischer Hundeführer ;-) und es steht auch kein Druck dahinter (obwohl wir später schon gerne zur Wettkampftruppe im Nachbarort gehen würden ... wenn's denn dem Fiffi dann noch Spaß macht)). Bis zur nächsten Trainingsstunde haben wir jetzt über 'ne Woche Zeit, mal sehen, was sie zur Gasse sagt (und dann mal mit der Trainerin sprechen, wie wir weiter vorgehen wollen). Wie packe ich das denn jetzt an ... sagt mal zu der Gasse auch schon "Slalom" (okay. ohne "rechts-links").
    Und wäre es für meine Springmaus vielleicht gut, davor und dahinter ein Hindernis zum drüberhüpfen aufzubauen (was sie ja liebt)? Oder bringt das zuviel Unruhe und Durcheinander?

  • Hi Emma,


    ich würde das Signal von Anfang an sagen. Spätestens dann, wenn Du selbst anfängst, sie durchzuschicken.


    Sprünge würde ich dann einbauen, wenn Du sie aus ein paar Metern Entfernung in den Slalom schicken kannst. Und auf jeden Fall Bestätigen, sobald sie den Slalom beendet hat.


    Viele Grüße
    Cindy

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