Fährte - so richtig?

  • Zitat

    eine hundenase sucht zwangsläufig nach bodenverletzungen, dass musst du einem hund nicht beibringen. nur nach der richtigen fährte zu suchen ist das entscheidende und das wird ähnlich wie mit der leckerlimethode aufgebaut, nur halt ohne leckerli.


    Jein, je nach Hund, sucht der nicht automatisch nach Bodenverletzungen und wenn, dann meist nicht mit tiefer Nase ;) .
    Die Geruchskonzentration ist bei Windstille/leichtem Wind nicht direkt am Boden besonders hoch, sondern ein ganzes Stück darüber.
    Eine Fährte, die ein Mensch legt, ist für einen Hund eine langweilige Autobahn, da muss weder die Nase tief sein noch muss er auf der Fährte bleiben. Hund kann bequem abkürzen, neben der eigentlichen Fährte laufen, die Fährte verlassen, anderen Hobbys nachgehen und dann die Fährte ganz komfortabel ein Stück weiter wieder aufnehmen.
    Da ein Hund mit seine Nase umgehen kann, wird er immer den Duft nehmen, der im grade am einfachsten weiterhilft. Die Bodenverletzung direkt ist eigentlich nur bei hartem/trockenem Boden in der Sonne oder bei starkem Wind interessant.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ok, das war vielleicht ein bisschen unglücklich ausgedrückt. Man muss einem hund ansich nicht das suchen beibringen, sondern das richtige Suchen ;-)... und hierbei gibt es halt verschiedene Methoden, die einen schwören auf die Leckerliemethode, die anderen nicht ;-)

  • Was man wählt, kommt ja auch ganz auf den Hund an ;) .
    Ich habe hier 2 Hunde einer Rasse, die unterschiedliche Vorgehensweisen verlangen.
    Hund A schießt auf einer Schleppe ohne jegliche Pendelbewegung in einem Affentempo durch die Fährte. Hier beiten sich Leckerchen an, die nimmt der Hund zwar nicht auf, aber er hat die passende Suchmanier. Nach diesem Aufbau sucht er immer noch sehr schnell, aber gleichmäßig mit Blick in jeden Tapsen. Gegenstände liebt dieser Hund, dort kann man pausieren, das wird auch gern genutzt, weil das schnelle Tempo bei langen Fährten viel Energie kostet. Dieser Hund schafft von unter 10 bis 100 Punkte alles.
    Hund B beschäftigt sich sehr strategisch mit jedem Geruchsmarker auf der Fährte, auch wenn man eine Schleppe legt, schaut er nach allen anderen "Veränderungen", also die Fußtritte werden automatisch mit abgesucht. Er sucht deutlich langsamer, aber ebenso gleichmäßig. gegenstände sind für ihn allerdings eine lästige Pflicht. Er legt sich zwar hin, bleibt aber in hächster Spannung mit dem Blick auf der Fährte. Er wirkt wie ein Sportlar auf dem Startblock, legt bei Freigabe einen Blitzstart hin und sucht dann sofort in gewohnter Weise weiter. Dieser Hund ist noch nie mit weniger als 90 Punkte vom Suchen gekommen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ok, das war vielleicht ein bisschen unglücklich ausgedrückt. Man muss einem hund ansich nicht das suchen beibringen, sondern das richtige Suchen ;-)... und hierbei gibt es halt verschiedene Methoden, die einen schwören auf die Leckerliemethode, die anderen nicht ;-)


    Also ich "schwör" nun nicht auf die Leckerchenmethode und bin immernoch neugierig und offen für alles. Die Waldfährte können wir hier nämlich so gut wie gar nicht trainieren, da schleppen einem die doofen Ameisen alle Leckerchen weg. Also trainiert man erstmal Ameisenfrei das richtige Fährten und wenn Hunni es dann kann, kann er es überall.
    Hab noch Fragen:
    Wie trainierst Du die Gegenstände?


    Tendiert ein Hund, der seine Bestätigung nur am Ende der Fährte bekommt nicht dazu über eben diese zu Rasen wie ein Bekloppter? Meinen würd ich so einschätzen.


    Lobst Du den Hund verbal beim Fährten?
    Lg
    Finnrotti

  • Du kannst auch tupfen, also du umwickltst einen Stock an einem Ende mit einigen Lagen Tuch und tränkst das mit einem tollen Duft (Pansenwasser, Wurstwasser, Duftstoff aus dem Jagdbedarf), mit dem Stock kannst du dann die Spur tupfen. Dann kann man die einzelnen Tritte betonen und hat trotzdem keine Leckerlies.


    Meine Hunde finden am Ende immer eine Schale Katzenfutter, nur bei Prüfungen gibts die am Auto. Mir ist es wichtig, dass die Hunde ans Ende wollen, sie dürfen anfangs ruhig stürmen, ich kann ja gegenhalten ;) . Wenn ich davon ausgehe, dass meine Hunde später mindestens 1800 Schritt mit 7 Gegenständen suchen sollen, Geländewechsel und Wegübergänge, Gräben und ähnliches überstehen müssen, dann sollen ein Ziel vor Augen haben.
    Ich selbst spreche auf der Fährte kaum mit den Hunden, denn sie müssen später ganz allein arbeiten können. Anfangs greife ich ein, wenn sie nicht weiterwissen, wollen sie in die falsche Richtung, dann kommt nur ein Ausbremsen. Am Gegenstand lobe ich ausgibig.
    Gegenstände lernen meine außerhalb der Fährte kennen, erst wenn die Verknüpfung Gegenstand=Platz sicher besteht, finden sie den Gegenstand auch auf der Fährte.
    Wie ich am Gegenstand lobe, hängt ganz vom Hund ab. Mein Gegenstandshasser findet beim Gegenstand immer ein Filmdöschen mit Katzenfutter, das ich dort vergrabe. Mein gegenstandliebender Hund bekommt Lob und Lecker von mir.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ja, so machen wir es auch. Manchmal leg ich Filmdosen mit Kafu zum Gegenstand, manchmal nicht. Mitlerweile legt er sich aber recht zuverlässig ab, werde die Filmdosen demnächst nach und nach ganz weglassen.
    Am Ende bekommt er eine ganze kleine Schale Kafu.


    Mit den Winkeln bin ich noch nicht so zufrieden, da fällt er noch zu oft aus der Fährte und muss dann wieder suchen. Aber das ist eben trainingssache, sind ja noch nicht so lange beim Fährten.


    Ausserhalb können wir das Gegenstand = Platz nicht trainieren. Es gibt hier in der Waldfährtenprüfungen eine Gegenstandsuche. Hunni muss in einem 50 x 50 m Waldstück fremde Gegenstände finden und BRINGEN.


    Und wie machst Du es, Pimpfi?

  • Wie gehst du den Winkel?
    Nehmen wir den rechten Winkel als Beispiel:
    Ich habe es so gelernt, dass ich anfangs den letzten graden Tritt mit dem linken Fuß mache, der Tritt nach rechts kommt im gewohnten Abstand, aber der Tritt geht in die neue Richtung. So lenkt das Trittsiegel den Hund bereits in die neue Richtung.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    ..... sie dürfen anfangs ruhig stürmen, ich kann ja gegenhalten


    Super und wie machst du das?


    Ich bin auf Stöbersuche umgestiegen, nachdem ich immer das erste Drittel einer Fährte mit meinen Absätzen pflügte, das zweite Drittel nur noch kraftlos hinterher rannte und das letzte Drittel dann mein Stürmer gar allein abraste. Und ohne mich im Schlepptau macht ihm diese Suche offensichtlich noch mehr Spass.


    LG

  • Zitat


    Super und wie machst du das?


    Ich bin auf Stöbersuche umgestiegen, nachdem ich immer das erste Drittel einer Fährte mit meinen Absätzen pflügte, das zweite Drittel nur noch kraftlos hinterher rannte und das letzte Drittel dann mein Stürmer gar allein abraste. Und ohne mich im Schlepptau macht ihm diese Suche offensichtlich noch mehr Spass.


    LG


    :lol: Wie beim Hetzen im SD auch, Leine hinter dem Rücken geführt und reingelehnt gehts Schritt für Schritt vorwärts.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Wie gehst du den Winkel?
    Nehmen wir den rechten Winkel als Beispiel:
    Ich habe es so gelernt, dass ich anfangs den letzten graden Tritt mit dem linken Fuß mache, der Tritt nach rechts kommt im gewohnten Abstand, aber der Tritt geht in die neue Richtung. So lenkt das Trittsiegel den Hund bereits in die neue Richtung.


    LG
    das Schnauzermädel


    Genau, Du meinst so nech? Hab mal eben schnell mit Power Point gebastelt, das Grüne soll die Hundenase sein. Das ist etwas übertrieben dasgestellt. Vielleicht könnte es helfen zwei Leckerchen in den Winkelanzeigenden Fusstritt zu geben, eins hinten und ein vorne, damit er wirklich den Tritt ganz durchschnüffelt und merkt hier ist die Richtung anders? Leider war es die letzten Tag hier extrem windig, da fährte ich nicht gern, sind ja noch in der Aufbauphase, solche Schwierigkeiten kommen erst später....


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