Blinde Hunde
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Oh gute Idee mit dem Kies und der Matte, aber das kann er zum Glück schon gut mit den Treppen. Heute war es ein doofes Versehen, weil ein Nachbar von uns vor ihm gelaufen ist und er dann blödglücklich und schwanzwedelnd hinterher ohne auf Mama zu hören ^^ ("STOP"). Zum Glück hat er sich nix getan und ist nur so runter"geschlittert".
Ja das mit dem Singen und Pfeifen mach ich draußen auch....werde schon für debil gehalten!
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Also, mein blindes Frieda-Fusselchen behandle ich nicht anders als die sehenden Hunde. Frieda kam ja mit 8 Jahren schon blind zu mir. Das Einzige, was sie kennt, das die anderen nicht brauchen, ist das Kommando vorsicht, oder langsam.
In der Wohnung orientiert sie sich halt schnüffelnd, und ich achte ganz und gar nicht drauf, alles immer an derselben Stelle stehenzulassen. Ist doch langweilig, wenn der Hund keine Herausforderung mehr hat im Alltag.... Wenn sie schon nicht sehen kann, soll sie so was erleben und sich die Wege in der Wohnung erarbeiten dürfen. Klappt wunderbar. Die springt auch auf Stühle und die Couch.... Einzig beim Couchtisch (Glas) muß ich etwas aufpassen, wenn sie vom Sofa springt, damit der Kopp heil bleibt...... Obwohl - kann der Dickschädel überhaupt Schaden nehmen? *gg
Kommando "Vorsicht" heißt, sie muß aufpassen, daß sie nicht irgendwo dagegen dotzt mit dem Kopf, oder runterpurzelt oder so. Sie bleibt dann stehen und geht ganz konzentriert weiter, nachdem sie die Nase eingesetzt und festgestellt hat, um was es sich handelt (Hindernis, Graben o.ä.). Achja - Kommando "Treppe" kennt sie auch noch. Aber ob rauf oder runter stellt sie selbst fest. Hat doch ne Nase, die Maus.
Ich versuche, ihr nicht zu viel "vorzukauen", damit ich ihr ihre Selbständigkeit nicht nehme. Für Außenstehende mag das seltsam wirken, eine Freundin hat schonmal gesagt, sie würd den Hund wahrscheinlich nur noch in Watte packen, weil Frieda sich eben schon mal irgendwo ein bißchen stößt, wenn sie nicht aufpaßt. Aber mei - da muß sie durch; wenn sie nicht aufpaßt, selbst schuld. Sie kanns ja, beweist sie auch jeden Tag aufs Neue. (abgesehen davon: fang mal an, nen echten Jagdterrier zu betüddeln - dann haste bestimmt schnell viel Spaß *hust....)
Was viele erzählen oder empfehlen, so Glöckchen um die Füße oder extrem festes Gehen, damit der Hund einen hört, halte ich (sorry...) für Quatsch - der Hund hört um so vieles besser als wir Menschen. Wenn ich normal gehe, denkt die wahrscheinlich "wer ist der Elefant" - da brauch ich nicht noch aufzustampfen. Wenn sie unterwegs ist und mich nicht mehr orten kann (weil zu weit weggelaufen), dann ruf ich kurz, oder schnalz mit der Zunge oder räusper mich oder gehe einfach ein paar Schritte, dann kommt sie freudestrahlend zu mir galoppiert. Sie steht dann echt immer in der Wiese, voll konzentriert lauschend, wo ich bin, den Kopf etwas schiefgelegt - soooo süß ;-) Da kann ich dann net anders als helfen (mit der Nase würde sie mich im Fall des Falles sicherlich auch finden - aber wozu selbige einsetzen, wenn Fraule auf den "Hilflos-Blick" reinfällt.... *gg).
Ihr einziges Problem, ist, daß sie mit anderen Hunden nicht klarkommt und diese angreift, liegt aber wohl an ihrer Vergangenheit (sie hatte blind auf der Straße überlebt, hat bestimmt sich gegen viele andere Hunde verteidigen müssen). Insofern läuft sie frei nur mit Maulkorb oder an Stellen, wo nur aus einer Richtung ein anderer Hund kommen kann, sodaß ich sie immer rechtzeitig sichern kann.
Blindentuch um den Hals mag ich nicht, ich find die Mitleids-Tour der Leute dann so doof. Mein Hund braucht kein Mitleid, die is ne ganz normale Kröte wie die anderen beiden auch, und ich freu mich, wenn sie genauso behandelt wird. OK, wenn sie mal gegen wen rennt (weil der gegen den Wind steht/läuft), dann erklär ich das schon, daß sie blind ist, aber das verstehen die Leute auch, bisher hat mich nie einer angemault deswegen. Oder wenn sie an der Flexi in die falsche Richtung ausweicht (ich rechts, sie links vom entgegenkommenden Passanten, der dann vor ner Flexi-Sperre übern Weg rüber steht und meist lacht....*gg) ;-)
In der ersten Zeit, als sie hier war, bin ich mit ihr an der Schlepp an nem Fluß spazierengegangen, und ging ans Ufer, damit sie was trinken kann. Was macht die alte Motte - geht doch einfach ins Wasser und fängt an, wegzuschwimmen! Zum Glück hatte ich sie an der Schlepp, weil Gehorchen war zu dem Zeitpunkt noch eine Sache von längeren Diskussionen zwischen uns *gggg Allerdings ist auch die Schlepp gefährlich, weil sie damit im Wasser an Ästen/Baumstämmen o.ä. hängenbleiben kann, die von außen nicht sichtbar sind, weil unter Wasser. Aber bei uns daheim geht sie im Sommer regelmäßig am Rand vom Fluß im flachen Wasser Kneipp-spazieren. Echt lustig, Hund im Wasser, ich außen am Ufer entlanggehend, und sie planscht vor sich hin. Wenn sie könnte, würde sie nen Abstecher zu den Entchen machen, die dort das ganze Jahr über leben und schwimmen......Lecker BARF-Selbstbedienung.... *gg
Also, aus heutiger Sicht kann ich nur sagen - ein blinder Hund kann leben wie ein sehender, Vieles gibt es nicht zu beachten. Ich denke, der Hund kommt umso leichter mit der "Behinderung" (die er nicht als solche empfindet!!) zurecht, je weniger "hype" der Besitzer drum macht. Bemitleide ich den Hund dauernd und helfe ihm, statt ihn sich selbst zurechtfinden zu lassen, mache ich ihn unselbständig und bringe ihm bei, daß das Leben was ganz Fürchterliches ist und er an allen Ecken mit etwas Schrecklichem rechnen muß. Meist haben glaub ich die Besitzer mehr Probleme, die Blindheit zu akzeptieren, als die Tiere selbst ;-)
Insofern: jederzeit wieder!
Achja - Training ganz normal. Sitz über Leckerli vor der Nase hochziehen, Platz über Leckerli auf den Boden und meine Hand drüber. STOP, indem ich mit ihr an der Leine einfach stehenbleibe. Herkommen, indem ich mit der Leckerlidose klappere (Katzen-TroFu klappert schön und ist lecker, aber die würd glaub ich auch Kieselsteine fressen, der alte Gierschlund....). VORSICHT hat sie gelernt, indem ich es genau dann gesagt hab, wenn sie mit der Nase grad ans Sofa gedotzt ist. Das saß nach 2-3 Malen recht gut... *gg BLeib hab ich mit der Hand vor der Brust verdeutlicht, während sie saß.-
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Hallo,
das Thema ist zwar lange nicht mehr genutzt worden, aber aus aktuellem Grund schreibe ich heute mal wieder.
Habe seit ein paar Monaten einen blinden Hund aus dem Tierheim. Laut Augen-Tierärztin wohl genetisch bedingt, hätte man auch in einem früheren Stadium nicht operieren können.
Er wurde wie bei BieBoss auf der Straße gefunden und hat wie dieser Probleme mit anderen Hunden, was sehr schade ist, weil er so nie in Kontakt zu anderen Hunden kommt.Hat aktuell noch jemand einen blinden Hund, und welche Alltagserfahrungen macht ihr? Ich merke zum Beispiel, dass er sich den Kopf auch dann anhaut, wenn er eine Stelle schon gut kennt (in der Wohnung). Weil er voller Energie ist (erst 6,5 Jahre alt) wahrscheinlich.
Naja, vielleicht können wir das Thema ja zwecks nettem Austausch wieder auffrischen.
Achja, er heißt übrigens "Bravo", im Spanischen "der Mutige", und das ist er auch :)
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Wir haben heute die Diagnose bekommen, dass Jules eine Blindschleiche ist. Ich hatte schon länger das Gefühl, dass irgendwas mit dem Sehen ist, auch wenn die Anzeichen eher subtil waren. Ist ja auch mein erster Hund. Mal rennt er gegen einen Türrahmen, mal poltert er draußen los, obwohl kein Hund da ist, dann bleibt er tiefenentspannt, obwohl neben uns einer läuft. Rückruf klappt, er kommt - nur manchmal zu den falschen Leuten. Er geht auch über diese Gitterschächte ohne Probleme, da weichen fast alle Hunde aus. Am seltsamsten kam mir immer sein Starren und sein Kopfpendeln vor, was ich nicht einordnen konnte. Heute kam dann heraus, dass er auf dem rechten Auge ganz blind ist und links noch etwa 20 Prozent Sehkraft hat. Daher kommt auch das Kopfpendeln, er versucht dann, was zu erkennen.
Ich lese mich jetzt gerade erst ein, das Thema ist also echt neu für mich. -
Ist es denn oparabel? Hat er Grauen oder Grünen Star? Oder ist es genetisch bedingt? Bei meinem genetisch.
Das Erste, was ihr jetzt wahrscheinlich braucht, sind die richtigen "Kommandos" wie "Vorsicht", "langsam" usw.Und es gibt ja mittlerweile einen sogenannten "Heiligenschein" für Hunde, einen "Halo", zum Schutz davor, dass sie sich den Kopf anstoßen, siehe hier:
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Wahrscheinlich durch Parasiten, dadurch hat es Einblutungen ins Auge gegeben. Da das schon länger besteht, kann man es nicht operieren.
Eine erste Idee war, eine abgewandelte Form von "Zeigen und Benennen" einzuführen, damit ich Dinge, die er nicht erkennen kann, für ihn benenne. Aber da schauen wir noch.
"Langsam" kennt er schon, das hatten wir am Anfang aus anderen Gründen. Jetzt macht es natürlich total viel Sinn. Am Wichtigsten ist, glaube ich, wirklich etwas, womit ich signalisieren kann, dass da "Nichts" ist. Manchmal wittert er was und sucht dann wie doof, aber da ist halt weit und breit nichts. Ich vermute, dass dann kurz vorher ein anderer Hund langgelaufen ist und er ihn riecht, aber nicht sehen kann. Dann ist er auf Feindkontakt gepolt, aber da ist halt nichts. Wir finden da sicher was. -
Ja, ich sag dann immer so sinngemäß, mit ruhiger Stimme "alles ok". Ich glaube, jetzt geht viel mehr über Stimme und Tonlage. Und das da nichts ist, weißt du allerdings nicht, weil du nicht so gut riechen kannst wie dein Hund, haha :)
Aber meiner ist auch manchmal ganz aus dem Häuschen mit der Nase am Boden unterwegs und ich guck immer ganz besorgt, ob da nicht gleich irgendwo ein Giftköder oder ein Häufchen auftaucht... -
Jules läuft eher neben mir, wenn er unsicher ist. Dann schnüffelt er auch wenig. Das macht er nur, wenn er sich sicher fühlt. Mit "nichts" meine ich, kein Hund in Sichtweite. Bei der Reichweite ist natürlich der Hund besser.
Ich habe mich eben beim Spaziergang ganz praktisch gefragt, auf welcher Seite ist besser gehen sollte? Im Moment laufe ich auf seiner Seite mit Restsehfähigkeit, meist jedenfalls. Hätte es nicht mehr Sinn, die blinde Seite abzudecken? Wobei er mich dann ja nicht mehr sieht... -
Ist jetzt nicht bös oder so gemeint, rein aus Neugier: Wie machst du das: Gehst du dann auf seine rechte oder linke Seite, und so bleibt es während des Spaziergangs dann?
Weil mein Hund schnüffelt mal rechts, mal links, da müsste ich ständig rennen, um auf einer bestimmten Seite zu bleiben. :)
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Jules lief von Anfang an rechts von mir, er wechselt eher selten die Seite. Das hat er von Anfang an gemacht. Er schnüffelt dann mal, dann schließt er wieder zu mir auf. Ich denke gerade, ich sollte das beibehalten. Es wird schon einen Grund haben, warum er sich für diese Seite entschieden hat.
Nehme ich ihn auf links, wechselt er nach ein paar Schritten hinter mir auf die rechte Seite. -
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