Hund knurrt Kleinkind an...

  • Hallo,


    wir haben folgendes Problem...
    Ich habe einen 9 Jahre alten Golden Retriever!
    Nun hab ich eine neue Lebensgefährtin gefunden die eine 2-jährige Tochter (Lena) hat!
    Benji (Golden Retriever) hatte bisher keinen direkten Bezug zu Kleinkindern!
    Allerdings ist mir schon in der Vergangenheit aufgefallen, daß er kleine Kinder gerne anknurrt und versucht zu "stellen" wenn er merkt daß sie Angst vor ihm haben!
    Ich habe ihn dann immer ermahnt und habe das Problem leichtfertig abgetan und bin dem Problem aus dem Weg gegangen... leider!


    Jetzt ist das ganze zum Problem geworden durch meine "neue" Familie!
    Benji ist ein sehr herzlicher und freundlicher Hund! Er reagiert immer freundlich auf andere/fremde Hunde - im Gegenteil er hat sogar bisschen Angst vor anderen Hunden und geht ihnen lieber aus dem Weg. Aber er ist nie bösartig!


    Jetzt hab ich als erstes versucht, daß die kleine Lena ihm das Futter gibt und auch die Leckerlis zwischendurch! Dann hab ich ihm ein benutztes TShirt der kleinen Lena in sein Körbchen gegeben (das er auch akzeptiert und darauf schläft!)


    Aber er knurrt sie ständig an, besonders wenn sie nach ihm greift um ihn zu streicheln!
    Wir haben schon versucht, daß sie ihn nur hinten streichelt bzw. daß sie ihn direkt am Kopf streichelt - egal, er knurrt immer!


    Ich pack ihn in diesem Moment am Kragen, drücke ihn zu Boden und ermahne ihn!
    Ein paar Minuten später beschäftige ich mich wieder mit ihm um ihm zu zeigen daß er nicht ausgeschlossen ist und von jetzt an nur noch das 5. Rad am Wagen ist!
    Das Gefühl soll er nicht haben...


    Aber was soll ich noch tun? Hab auch schon den Rat bekommen, ihn mit voller Härte durch den Raum zu schmeißen daß es ein direktes Schockerlebnis für ihn ist!
    Aber ich will nix verkehrt machen...


    Wer kann mir noch einen Tip geben?


    Übrigens: Spielen mit z.b. Ball ist kein Problem! Die kleine Lena darf ihm den Ball schmeissen den er auch wieder holt! Allerdings wegnehmen darf sie ihm den Ball nicht!
    Sonst knurrt er wieder...


    Danke im voraus
    Ciao Klaus

  • Zitat

    Ich pack ihn in diesem Moment am Kragen, drücke ihn zu Boden und ermahne ihn!
    Ein paar Minuten später beschäftige ich mich wieder mit ihm um ihm zu zeigen daß er nicht ausgeschlossen ist und von jetzt an nur noch das 5. Rad am Wagen ist!
    Das Gefühl soll er nicht haben...


    Sorry, er hat jetzt ein ganz anderes Gefühl. Du hast Deinen Hund vor einer Welpe- und genau das und nichts anderes ist ein Kleinkind für einen Hund- erniedrigt und ihn in völlig unangemessener Weise auf den letzten Platz degradiert. Das ist lebensgefährlich für das Kind!


    Zitat

    Aber was soll ich noch tun? Hab auch schon den Rat bekommen, ihn mit voller Härte durch den Raum zu schmeißen daß es ein direktes Schockerlebnis für ihn ist!
    Aber ich will nix verkehrt machen...


    Dann lass es!!!! Dein Hund lernt dadurch nur das Du völlig inkompetent bist und das Rangnidere mit unangemessener Gewalt zu behandeln sind. In dem Fall das Kind.


    Dein Problem ist, das Du Dich in Situationen in denen Dein Hund Kinder angeknurrt hat, dies nicht unterbunden hast. Jetzt glaubt Dein Hund, "er" müsse Kinder zurechtweisen, weil Du es nicht kannst.


    Das das Mädchen mit im spielen darf ist schon ein guter Anfang. Weiter so. Sttärke Deine Position in dem Du ihn den Ball bei dem Mädchen ablegen lässt. Dann immer erst ins "Sitz". Im "Sitz" kann er nicht reagieren. Dann wieder werfen lassen und wieder von neuem. Meinetwegen den ganzen Tag. Am nächsten Tag etwas anderes spielen. Alles was Ihr macht, macht Ihr zu dritt. Immer und grundsätzlich.


    Hast Du ein Halti? Wenn nein, dann besorge Dir eins. Mach wieder das Ballspiel. Vergiss die Leine, halte nur die Hand in die untere Schlaufe, so, das der Hund den Ball nicht loslassen und auch nicht beissen kann. Das Mädchen soll ihm die Lefzen streicheln und dann kommt das Kommando "Aus". Erst gibst nur Du das Kommando. Wenn das kappt, spricht das Mädchen das Kommando syncron. Später nur das Kind.
    Futter gibt es nur noch von dem Kind.


    Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber kennst Du Deinen Hund überhaupt? Kannst Du überhaupt definitiv behaupten das Dein Hund aggressiv knurrt? Ist es nicht vielleicht nur einen warnendes, erzieherisches Knurren. Dein Hund kann doch nicht wissen das dies unerwünscht ist.


    Und lass in jedem Fall die Finger von irgendwelchen despotischen Manieren oder gar Gewaltakten gegen den Hund. Sonst kannst Du den Hund gleich ins TH geben oder Dich von Deiner neuen Familie trennen. Mit dem was Du bis jetzt gemacht hast, hast Du jedenfalls eine irrwitzige Gefahrenquelle für das Kind geschaffen.


    Gruß
    Wakan



  • Nimm das T-shirt raus, damit bezweckst du nur daß der Hund noch mehr aufs Kind fixirt wird. Das Futter weiter geben ist ok, aber laß dem Kind das Futter niicht einfach so geben. Das Kind soll dem Hund das Futter hinhalten aber nicht gleich geben, etwas warten lassen und das warten mit Lob verstärken.


    Wer hat dir denn den Rat gegeben mit dem Schockerlebnis? Laß es, es würde nach hinten los gehen.
    Das Kind soll die Ressorcen des Hundes übernehmen, also mal selbst ins Körbchen gehen, den Platz beanspruchen auf den Hund grade ist, und auch das Spielzeug des Hundes wegnehmen. Knurren oder ähnliches muß von euerer Seite sofort unterbunden werden.



    Soviel erst mal.
    Schönen Tag noch

  • Hallo Claus+neue Familie...
    Was dein Hund zeigt ist Eifersucht!!!
    Er hat das Gefühl dich nicht mehr für sich alleine zu haben,das heisst er war ist gewönt dich alleine zu haben!
    Das brauch alles etwas zeit bis er sich auch an die neue familie etc gewöhnt hat.Beziehe ihn immer mit ein gib leckerlies,sei unter aufsicht wenn er in der umgebung der kleinen ist!Geh auch mal alleine mit ihm Gassi,damit er sieht du bist immer noch für ihn da bist.
    Das mit dem ins Zimmer schmeissen, würde ich dir überhaupt nicht raten,
    das zeigt ihm erstrecht,der mag mich nicht mehr.
    Also lass Zeit vergehen, und du wirst sehn er wird sich daran gewöhnen nur das wierd halt etwas dauern.Liebe Grüße Dienchen :lol:

  • Hallo,
    Danke erstmal an alle die sooo schnell geantwortet haben!!!


    Also, als erstes möchte ich sagen daß mein Hund noch NIE geschlagen wurde, ok!
    Aber mit einem 2-jährigen Kind ist das kein Spaß - ein Biss und das Gesicht ist weg! Und das mit der Schocktherapie hat mir ein TIERARZT empfohlen!


    Aber ich bin sehr, sehr froh daß es auch andere Möglichkeiten gibt!!!
    Also Danke nochmal!
    Aber wie hat Ihr das gemeint mit sofort unterbinden wenn er wieder knurrt?
    Nur mit einem energischen AUS? Oder wie sonst...


    Das Futter bekommt er sowieso nur noch von der Kleinen wenn wir zusammen sind! Er wird auch nie ausgeschlossen, er schläft neben dem
    Bett (wie früher), ich/wir spielen und gehen gassi wie früher - also das
    Gefühl das 5. Rad am Wagen zu sein kann er nicht haben!


    Ich werde mich einfach in Geduld wiegen und in ein paar Tagen/Wochen
    werd ich Euch wieder berichten! Sobald sich etwas getan hat :)


    Das mit dem Tshirt sollte eigentlich dazu dienen ihm den Geruch der kleinen vertraut zu machen!


    Und das mit dem knurren ist tatsächlich nur ein ermahnendes und erziehrisches knurren - kein Aggressives! Aber trotzdem würde ich nicht
    meine Hand ins Feuer dafür legen! Er zeiht schon auch ab und zu die Lefzen hoch dabei...


    Was ist übrigens ein Halti?
    Und sagt mir bitte wie ich ihn zurechtweisen soll wenn er knurrt?
    Nur mit einem energischen AUS? Oder wie? soll ich
    ihn dann ignorieren und wenn ja wie lange?


    Also besten Dank nochmal
    Klaus

  • Hallo Klaus,
    hast du schon mal überlegt, eine Tierpsychologen zu Rate zu ziehen? Tierärzte sind in Krankheitsfragen normalerweise kompetente Ansprechpartner, aber ansonsten wissen sie u.U. auch nicht mehr als andere Menschen. Und gerade bei der Konstellation größerer Hund/Kleinkind würde ich auf Nummer Sicher gehen.
    LG
    Maggie

  • Hallo Klaus,

    >Jetzt hab ich als erstes versucht, daß die kleine Lena ihm das Futter gibt und auch die Leckerlis zwischendurch! Dann hab ich ihm ein benutztes TShirt der kleinen Lena in sein Körbchen gegeben (das er auch akzeptiert und darauf schläft!)<
    :gut:
    Das ist schon ein guter Anfang, finde ich, die beiden langsam aneinander zu gewöhnen.
    Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber auf diesem Wege musst du weiterarbeiten und jeden kleinen Erfolg belohnen. Ich würde ausprobieren wie nah die kleine Lena kommen kann ohne das dein Hund knurrt und diese Distanz solltet ihr zunächst einmal waren und ihn ausgiebig loben, wenn er nicht knurrt. Dann langsam immer näher kommen.


    >Ich pack ihn in diesem Moment am Kragen, drücke ihn zu Boden und ermahne ihn!< :dagegen:


    Das halte ich für ganz falsch, denn der Hund sollte nur Angenehmes mit Lena verknüpfen.


    >Hab auch schon den Rat bekommen, ihn mit voller Härte durch den Raum zu schmeißen daß es ein direktes Schockerlebnis für ihn ist!< :shock:


    Damit würdest du wahrscheinlich endgültig alles versauen.
    Stell dir vor in deiner Firma arbeitet ein neuer Azubi, du weißt ihn zurecht, weil er dir in deine Angelegenheiten pfuscht und dann kommt dein Chef und macht dich deshalb total runter. Könntest du diesem Azubi jemals wieder positive Gefühle entgegenbringen?
    So ähnlich fühlt sich zur Zeit vielleicht dein Hund.


    Viel Erfolg Tina

  • Zitat

    Aber wie hat Ihr das gemeint mit sofort unterbinden wenn er wieder knurrt?
    Nur mit einem energischen AUS? Oder wie sonst...


    Die Aussage das Knurren sofort zu unterbinden stammt nicht von mir. Ich gebe trotzdem meinen Senf dazu.
    Lass mich zuvor die Situation noch einmal verdeutlichen.
    Du und Dein Hund lebten zuvor in dem Sozialverband A. Dort hattest Du den ersten Rang, Dein Hund den zweiten.
    Dann seit Ihr auf den Sozialverband B getroffen und die Leittiere der Sozialverbände, also Du und Deine neue Frau, haben eine Symbiose beschlossen. Dein Hund muss sich nun mit der dritten Rangposition begnügen, weil das "Weibchen" seines "Alphatieres" für ihn unantastbar ist. Dadurch fühlt er sich zunächst nicht zurückgesetzt.
    In canidischen Sozialverbänden (Hunderudel/Wolfsrudel/..) ist es so, dass alle adulten Tiere an der Erziehung aller Welpen beteiligt sind und diese gemäß ihres Ranges auch maßregeln(dürfen). Es liegt jetzt an Dir und Deiner Frau, das Maß der Erziehungsbeteiligung und der erlaubten Maßregelungen genau zu definieren. Das heißt, er darf knurren, er darf die Leftzen ziehen, oder er darf das Kind durch Missachtung strafen. Was Ihr davon erlaubt liegt in Eurem Ermessen. Ein kurzzeitiges Knurren und Leftzenziehen solltet Ihr meines Erachtens erlauben. Einfach aus dem Grunde, weil das Kind noch sehr klein ist. Knurren (akustisches Signal) und Leftzenziehen (optisches Signal) ist/sind für das Kind einwandfrei wahrnehmbar. Somit könnt Ihr dem Kind beibringen; wenn das, dann stop.
    Konditioniert Ihr den Hund ausschlieslich auf Missachtung/Ignoranz, versteht das Kind dieses Signal vermutlich nicht, krabbelt hinterher und signalisiert dem Hund Respektlosigkeit. Das "kann" gut gehen, kann aber auch in einem Desaster enden. Der Hund sollte also darauf konditioniert werden, dass er zwar knurren und blecken darf, alle anderen Konsequenzen ausschlieslich von Euch bestimmt werden. Er macht die Show, aber Ihr werdet aktiv. Es geht also nicht darum ein Verhalten zu unterbinden, sondern es zu kanalysieren.



    Zitat

    Aber mit einem 2-jährigen Kind ist das kein Spaß - ein Biss und das Gesicht ist weg!


    Wenn Dein Hund psychisch OK ist, dann wäre in dem Fall das Gesicht bestimmt nicht weg. Ob er allerdings OK ist, kann ich nicht beurteilen weil ich Euch nicht kenne.


    Zitat

    Und das mit der Schocktherapie hat mir ein TIERARZT empfohlen!


    Wechsel ihn.


    Zitat

    Was ist übrigens ein Halti?

    Ein Erziehungsgeschirr für die Schnautze. Ein Band liegt um die Schnautze. Darunter ist ein zweites Band in dem eigentlich die Leine eingehakt wird. Zieht der Hund an der Leine/der unteren Schlaufe, zieht ihm das andere Band die Schnautze zusammen. Das soll den Fangbiss imitieren. Gibt es im Fressnapf und überall dort, wo es Hundezubehör gibt.


    Zitat

    Und sagt mir bitte wie ich ihn zurechtweisen soll wenn er knurrt?

    "Aus" und Kind selbst maßregeln.


    Zitat

    soll ich ihn dann ignorieren und wenn ja wie lange?


    Auf keinen Fall. Der Hund macht nur seinen Job. Dafür wird er selbstverständlich gelobt. Dafür das er alles Weitere Dir überlässt versteht sich.


    Sag mal; ist das Dein erster Hund?

  • Hallo!
    Ich kann Dir zwar keinen konkreten Tip geben, aber Vorsicht beim Unterbinden des Knurren.
    Knurren ist eine Warnung. Wenn der Hund jetzt lernt er darf nicht warnen, wird er es vieleicht auch nicht tun wenn er sich wirklich bedrängt fühlt. Und damit wird es meiner Meinung nach wirklich gefährlich.
    Es ist ja sein gutes Recht zu sagen wann es ihm zu viel wird.
    Aber ich kann Deine Unruhe sehr gut verstehen.
    Laß Beiden genug Zeit und Raum sich aneinander zu gewöhnen. Was Wakan geschrieben hat hört sich für mich sehr schlüssig an.
    Gruß, Karin

  • Kleine Kinder wirken oft sehr bedrohlich auf den Hund. Sie sind klein, laut unberechenbar und können weh tun. Deiner hat noch nie wirklich mit solchen Zwergen zu tun gehabt. Er ist unsicher. Dazu kommt, dass das Kind nicht auf seine Warnungen reagiert...
    Du musst lernen dazwischen zu gehen bevor es Deinem Hund unangenehm wird und Du musst "den Hund vor dem Kind beschützen" - aus Hundesicht. Wenn er merkt, dass Du alles im Griff hast und nur Du das Kind erziehen darfst, wird er sich entspannen und wenn er zusätzlich nur Positives mit dem Kind verbindet, wird er Lena bald nicht mehr als gefährlich empfinden.
    Meine Hündin hatte anfangs große Angst vor kleinen Kindern. Inzwischen nehme ich sie 2x die Woche mit in die Grundschule und sie liebt es. Bei uns war es einfacher, weil Emma noch sehr jung ist.
    Natürlich müsst Ihr üben und Geduld haben. Ich denke, das wird schon, wenn Du wachsam bist.


    Viel Erfolg!
    LG, Liz

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