Luca war 8 Monate im Zwinger, wie gewöhnen wir Ihn an uns ?

  • Hallo Hunde Freunde, wir brauchen Eure Ratschläge. Luca ein Lagotto ist 8 Monate alt und seit einer Woche bei uns. Wir haben Ihn aus einem Zwinger aus Italien übernommen. Ihm fehlt die Sozialisation. Die Züchterin und die anderen ca.20 Hunde verschiedener Rassen waren sein einziger Kontakt. Die Züchterin hat die Hunde nur gefüttert und hat keinem Hund Zuneigung gezeigt, damit die anderen Hunde nicht eifersüchtig werden. Die Züchterin hat uns den sehr ängstlichen Luca gegeben weil er schon zu alt war um Ihn gut zu verkaufen. Luca ist sehr friedlich und lässt alles mit sich geschehen. Er läuft an der Leine aber nur hinter uns und will ständig im Gebüsch verwschwinden oder macht sich im Gras flach und will nicht mehr laufen. Vor andernen Hunden hat er erstmal Angst und legt sich auf den Boden. Am liebsten ist er auf dem Arm. Im Haus versteckt er sich nur unter den Möbeln. Wie können wir Ihm Mut machen ??? Bitte um Eure Antworten
    Danke im Voraus, Kalle aus Berlinl

  • Hallo!


    Ich denke, als erstes müßt Ihr es schaffen, dass Luca Vertrauen zu Euch aufbaut. Dh. viel spielen, füttern aus der Hand, Streicheln (aber Vorsicht -auch wenn er sich alles gefallen lässt, heißt das noch lang nicht, dass es ihm gefällt, beobachtet genau seine Ohren, seinen Schwanz, seine Augen und legt Euch das Buch "Calming Signals" zu..)
    Draußen würde ich jede Kontaktaufnahme zu Euch belohnen. Das kann auch nur ein Blick sein!
    Hilfreich könnte bei Euch auch eine TTouch - Unterstützung sein - einfach mal googlen bzw. hier im Forum suchen!


    Trotzdem braucht Luca aber auch feste Regeln, also nicht alles durchgehen lassen, weil er ja sooo lieb ist ;-)


    Ich wünsch Euch viel Erfolg - und viel Zeit..


    lg
    schnupp

  • Hallo Kalle.
    das euer Hund sich auf den Arm nehmen läßt ist doch schon mal ein gutes Zeichen, also ist er nicht völlig Menschenscheu.
    Ansonsten solltet ihr ihn in der Wohnung erst einmal völlig ignorieren, was mit sicherheit sauschwer ist, aber es wird nicht lange dauern und er wird auf euch zugehen. Wenn er in irgeneiner Situation angst zeigt dann bloß nicht beschwichtigend auf ihn einreden, denn das bestätigt ihn in seiner Angst und vor allem denkt er ihr hättet auch Angst, wie soll er sich dann sicher fühlen. Besser ist seine Angst zu ignorieren, bzw. wenn ihr schon wißt welche Situationen Angst bei ihm verursachen versuchen ihn mit Spielzeug oder Leckerchen davon abzulenken.
    Erfahrungsgemäß kann ich sagen so in ca. 4 - 6 Wochen sieht die Welt völlig anders aus.

  • Zeit, Geduld, Konsequenz, ...


    Leb deinen ganz normalen Alltag so, wie du es mit einem "normalen" Hund auch tun würdest.
    Stell gewisse Regeln auf (Tabuzonen, kein Gekläffe in der Wohnung, etc.), erklär sie ihm verständig und setz sie liebevoll, aber konsequent durch. Zeigt er Angst, wird er unsicher ignoriere dies zwar, aber behandel ihn in diesem Moment ganz normal, will heißen für dich ist ja alles in Ordnung und deshalb sitzt du vollkommen entspannt auf der Parkpank und schaust den anderen zu. Gib ihm Zeit sich die Welt anzuschauen, es gibt so vieles für ihn zu entdecken, da braucht er jemanden, der in an die Hand nimmt und ihm Sicherheit gibt.
    Beobachte genau sein Verhalten und sobald er beim spazieren gehen die Ohren spitzt oder der Schwanz ein wenig mehr zusehen ist, der ganze Hund etwas aus sich herauskommt, lob ihn. Erzähle ihm was für ein toller Hund er ist und das es dich freut, daß er schon so super mutig mitläuft.


    Egal was du erzählst (der Text ist nur zu deiner Unterstützung und soll die richtige Vibration rüberbringen :wink: ), er versteht die Botschaft. Herrchen ist gutgelaunt fröhlich, lächelt mich an, dann kanns nicht so schlimm sein.
    Versuch die Welt mit seinen Augen zu sehen, geh langsam auf neue Dinge zu, halte Abstand, immer nur soweit wie du es ihm zumuten kannst, beim nächsten Mal einen Schritt weiter. Weißt du, wieviel der Kleine bei einem 10 min Spaziergang verarbeiten muß ? Du hast Kaspar Hauser an der Leine, es liegt an dir ihm die Welt von seinen schönen Seiten zu zeigen und ihm die unangenehmen solange wie möglich zu ersparen.


    Wenn er Angst hat und Schutz bei dir sucht, hast du schon einen Riesenschritt geschafft. Zwing ihn zu nix, kein Hund ist von sich aus stur oder widerspenstig, alles hat einen Hintergrund.


    Laßt euch Zeit, genießt die gemeinsamen Momente und freu dich über JEDEN kleinen Erfolg. Und setzt dich mal abends mit deinem Hund auf die Couch (oder auf den Boden) und überlegt mal gemeinsam, was ihr an dem Tag alles erlebt habt, das wirkt Wunder, glaub mir !

  • Zitat

    Zeit, Geduld, Konsequenz,...


    Sehr schöner Beitrag, gefällt mir Staffy. :)


    Gruß, Fisch

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