Notfallhund ist da

  • Hallo,


    ich wollte ja von unserem 6-jährigen Notfallhund berichten. Wir haben ihn heute zu uns geholt.
    Als wir heimkamen, haben wir unsere beiden Katzen (Kartäuser) zuerst mal ins Wohnzimmer gesperrt und die Glastür zugemacht und sie haben sich gegenseitig beobachtet. Später konnte ich die Tür aufmachen, Hund und Katzen haben sich mittlerweile angefreundet. Unser Jamie schmuste schon mit dem Hund.
    Ich bin mit Max an den Waldrand gefahren und konnte ihn ohne Probleme ohne Leine laufen lassen. Er schaute sich immer um, ob ich auch noch da war und auf Rufen kam er zu mir. Sitz und Platz macht noch Probleme (macht er nur sehr zögerlich). Allerdings hat er mehrmals die Lefzen hochgezogen, als ich ihn bürsten wollte. Das gefällt ihm überhaupt nicht. Als unser Sohn kam, hat er ihn leise angeknurrt. Auch beim Futternapf hat er geknurrt, als ich dazukam. Er hat kaum etwas gefressen, aber das kommt sicher wieder.
    Was uns Probleme macht ist, dass er immer am hecheln ist (sehr laut). Er hat fast garnicht entspannt gelegen. wenn ich ihn gestreichelt habe, dann ging es, aber er fordert das auch ein. Hoffentlich geht das nicht die ganze Nacht so weiter mit dem Hecheln. was kan man da tun? Weiss jemand einen Rat?


    LG, Hilde

  • Hecheln kann ein Ausdruck von Stress sein.
    Stress hat er jetzt bestimmt, da alles neu ist für ihn.
    Ich würde ihm anfangs mehr Ruhe gönnen und ihm nicht mit Streicheln und Wortsignalen zu Leibe rücken.
    Auch nicht zu viele neue Personen sofort einführen.
    Von der Leine lassen würde ich ihn auch nicht bis ich ihn besser kenne und er sich auch auskennt.


    LG, Friederike

  • Hallo,


    schön dass er sich gleich mit den katzen versteht!der rest wird schon ;)


    Bei dem hecheln würde ich auch sagen dass er stress hat. ist ja klar-in der neuen umgebung und so. würde auch sagen machs ihm am anfang nicht zu schwer- nicht zu viele neue leute und evtl gleiche gassirunde. damit er sich bissl besser eingewöhnt.


    und nochwas: bitt NICHT ableinen. wenn der hund mal weg ist- denke nicht dass er schon so die bindung hat zurückzukommen. lass ihm noch ein wenig zeit ;)


    LG Sandra

  • Von der Leine würde ich ihn auch noch auf keinen Fall lassen. Das kann ganz schön schief gehen. Wenn er z. B. Jagdtrieb hat und du weißt es nicht oder er läuft einfach unkontrolliert weg. Wir wurden aber damals durch die Orga noch extra drauf hingewiesen, dass der Hund nicht direkt ohne Leine geführt werden darf.
    Gönne ihm etwas Ruhe. Es ist ja alles Neu und er muß sich doch erst eingewöhnen. Laß ihn einfach mal sein Ding machen. Natürlich nur Sachen, die er darf :headbash:
    Wenn er sich zurück ziehen will, lass ihn. Wenn er fressen will, lass ihn. Er wird schon aus sich raus kommen.
    Das hecheln wird sich auch legen. Unsere Luna kam im Nov. zu uns. Sie war noch nie vorher in einem Haus. Dann war bei uns die Heizung an und sie hat dermassen gehächelt, dass ich gedacht hab, sie hätte Wasser in der Lunge.
    Bei ihr war es aber die Umstellung von der Kälte im Zwinger zur warmen Wohnung.
    Ansonsten wünsche ich dir aber viel Spapß.

  • Hallo,


    kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
    Der Hund hat Stress und benötigt Ruhe.


    Beim Fressen würde ich ihn auf keinen Fall stören, auch vorerst dabei nicht in seine Nähe kommen, damit er lernt, dass niemand sein Futter streitig machen will.
    Ebenso würde ich das Bürsten erst mal lassen, das später Schritt für Schritt wieder beginnen. Erst nur ein paar Bürstenstriche, auf keinen Fall solange bürsten, bis er knurrt.
    Wichtig ist, dass er erst mal nur angenehme Dinge durch Euch erfährt.
    Kein Futter wegnehmen, ihn nicht bedrängen, nicht bürsten oder baden.


    Gruß
    Leo

  • Hallo,


    vielen Dank für alle Antworten.
    Es ist jetzt so, dass der Hund total auf mich fixiert ist und mir überall hin folgt, aber meinen Mann total ablehnt. Heute Morgen wollte er mit ihm rausgehen, bzw. mit dem Auto an den Waldrand fahren, aber der Hund ging nicht ins Auto und hat ihn sogar einmal angeknurrt. Unseren Sohn auch, als er gestern nach der Arbeit vorbeikam und ihn streicheln wollte.


    Ein anderes Problem ist das ständige Hecheln, was meinen Mann stresst. Ich habe ihm gesagt, dass der Hund Stress hat, aber leider hat mein Mann nicht so viel Geduld. Er will ihn wieder abgeben. Ich bin hin und hergerissen. Ich mag den Hund wirklich sehr, aber wenn mein Mann nicht mit ihm klarkommt, dann hat es keinen Sinn, dass wir ihn behalten. Vielleicht sind wir auch einfach schon etwas zu alt für einen Problemhund. Er tut mir so leid!!!


    Ich war heute mit dem Hund im Wald und wollte ihn anschließend abduschen, weil er voll Schlamm war. Das hat er auch akzeptiert, aber er lässt niemand an seine Hinterläufe ran, um sie trockenzuputzen und er hat ja langes Fell an den Hinterbeinen. Das sagte mir auch die Vorbesitzerin. Er muss wohl mal eine schlimme Erfahrung gemacht haben, denn er fletscht dann die Zähne, auch bei mir!


    Es könnte auch sein, dass er Schmerzen an den Hüftgelenken hat, weil er hinten ziemlich schwer ist. Er setzt sich sofort hin, damit man nicht an die Hinterläufe kann und fletscht die Zähne. In seinem Impfpass war auch nur eine einzige Impfung, d.h. er hat wahrscheinlich danach keinen Tierarzt mehr gesehen. In der Wohnung, wo er bisher war, gab es nur Laminat, keinen Teppich. Er rutschte immer mit den Beinen weg, wenn er aufstand oder sich bewegte.


    Mir tut er so leid und ich würde ihn gerne behalten, weil ich sehe, dass er mich mag, aber bei meinem Mann wirkt er ängstlich und geht zurück, dabei hat er ihm doch nichts getan, nur vielleicht mit strenger Stimme etwas zu ihm gesagt.


    Wir hatte schon 2 Golden Retriever, die sehr freundlich zu allen Menschen waren und nie geknurrt oder geschnappt haben (auch unser Barney nicht, der ja in seinen letzten Tagen dauernd Schmerzen hatte). Deshalb hatte ich nie mit solchen Problemen gerechnet.


    Ich weiss nicht was jetzt am Besten für uns und den Hund ist. Vielleicht jüngere Leute mit mehr Geduld und Erfahrung? Er ist zwar 6 Jahre alt, aber sicher noch lernfähig, wenn man die nötige Geduld und Erfahrung hat. Es wäre schlimm, wenn so ein Hund im Tierheim landen würde.
    Er folgt mir auf Schritt und Tritt, freut sich, wenn ich ihn rufe, gehorcht mir auch, aber mit dem Zähnefletschen und Knurren und vielleicht Schnappen komme ich nicht zurecht, da ich nicht weiss, wie ich damit umgehen muss. Bisher habe ich immer aufgehört mit Abtrocknen und Bürsten, wenn er sich so verhielt, um ihn nicht zu provozieren.


    Ich wäre für Tipps dankbar, aber ich befürchte, dass mein Mann ihn abgeben will.


    LG, Hilde

  • Hallo Hilde,


    ich würde den Hund auf jeden Fall tierärztlich durchchecken lassen!
    Dein Mann und Sohn sollten den Hund erst mal ignorieren, nicht streicheln, nicht ansprechen und auf keinen Fall frontal auf den Hund zugehen.
    Sie sollten im großen Abstand mal am Hund vorbeigehen und zufällig Leckerchen fallen lassen.
    Bevor Ihr an Abgabe denkt, würde ich dem Hund noch Zeit lassen.
    Hat er schlechte ERfahrungen mit Männern gemacht?
    Eine Freundin von mir hatte das gleiche Problem mit ihrem Hund (auch mit 6 J. übernommen). Die Hündin hat alle Männer im Haushalt angeknurrt.
    Sie haben die Hündin dann auch komplett ignoriert.
    Es hat gedauert, aber heute ist es kein Problem mehr.
    Was ist es für eine Rasse oder Mix?


    Gruß
    Leo

  • Hallo, dieschweizer,


    es ist ein Golden Retriever, eine Rasse, die wir gut kennen. Weil wir schon 2 Hunde dieser Rasse hatten und ich auch viele andere im Laufe der Jahre kennengelernt habe und viel Umgang mit ihnen hatte, dachte ich dass dieser ebenso leicht zu handhaben wäre. Agressionen kannte ich von dieser Rasse überhaupt nicht. Sie waren durch die Bank super freundlich zu allem und jedem, liebten Kinder und alle Menschen.


    Max scheint irgendwie eine Ausnahme zu sein, vielleicht hat er aber auch schlechte Erfahrungen gemacht.
    Er ist eigentlich ein Hund, mit dem man prima spazieren gehen kann, läuft ohne Leine und kommt sofort (bei mir) wenn ich ihn rufe. Er versteht sich auch mit unseren Katzen, von daher ist alles ok.


    Mein Mann hat sich aber anscheinend schon entschieden, ihn wieder abzugeben, denn bisher hat der Hund ihn noch nicht akzeptiert, leider.
    Wir haben ihn z.Z. nur auf Probe, um herauszufinden, ob es klappt.


    Ich bin ganz ratlos, was das Beste ist, denn ich mag ihn wirklich.


    LG, Hilde

  • Hallo!


    Kommt der Hund aus dem Tierheim? Wer weiß, was er schon alles erlebt hat, offenbar nicht nur Gutes...


    Die Pyrenäenberghündin meiner Mutter kam im Alter von 5 Jahren zu uns und die Situation mit ihr war ähnlich. Nera klebte meiner Mom nur am Hintern, mein Vater allerdings wurde oft angeknurrt, sie hat ihn größtenteils gemieden, aber einmal hat sie ihn sogar im Flur gestellt.


    Jedenfalls lief es dann so, dass meine Mutter sich etwas mehr zurück hielt und mein Vater mehr einbezogen wurde. Insgesamt haben alle Nera eine Zeit lang völlig ignoriert.
    Mein Vater gab ihr allerdings das Futter und warf ihr ab und an mal was Leckeres hin (Hundewurst hat da Wunder bewirkt). Mit der Zeit traute sie sich dichter an ihn heran und nahm auch mal ein Leckerchen aus der Hand. Er hat dabei aber nie versucht, sie zu streicheln oder Ähnliches.
    Das ging etwa 2 Monate so und mit der Zeit wurde sie auch bei ihm viel zutraulicher.


    Jetzt, fast ein Jahr später ist Nera kaum mehr wieder zu erkennen. Sie freut sich über meinen Vater genauso, wie über meine Mutter und hat ihre Angst fast völlig abgelegt.


    Allerdings braucht das viel Zeit und Geduld.
    Und was viel wichtiger ist: Dein Mann müsste eben auch bereit sein, da mit dir an einem Strang zu ziehen. Ohne diese Bereitschaft wird es wohl nicht funktionieren.


    Ist das nicht der Fall, wäre es vielleicht doch besser, den Hund wieder zurück zu geben. Jedenfalls meiner Meinung nach.


    Liebe Grüße und alles Gute für Euch und den Schnuffel, Denise.

  • Liebe Hilde,


    an sich würde ich schreiben: Haaalllooo, Ihr habt den Hund gerade mal 2 Tage, was erwartet Ihr denn?! Der arme Kerl muss sich nach 6 Jahren, die er wo auch immer verbrachte, komplett umgewöhnen, bei Euch eingewöhnen, an Euch gewöhnen, an die Katzen, die neue Umgebung, die neuen Eindrücke, die neuen Gerüche, den neuen Tagesablauf und und und.


    Das geht auch bei einem Hund nicht von heute auf morgen, auch wenn viele Hunde solch eine schwerwiegende Veränderung in ihrem Leben oftmals leicht wegstecken.


    Aber: Ihr habt keinerlei Erfahrung mit einem vermutlich aus Unsicherheit (meine Meinung!) aggressiven Hund. Eure Hunde waren bisher Schmusekerle und nicht mit dem jetzigen Hund vergleichbar.


    Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass man mit einem solchen Hund glücklich werden kann. Doch um dies zu erreichen, muss man es erstens wirklich wollen und zweitens viel an diesen Punkten arbeiten. Das "Normalsein" pendelt sich meist nicht einfach so ein, leider.


    Deshalb lautet mein Rat: Gebt den Hund in erfahrene Hände. Zu Menschen, die schon solch einen Hund hatten und damit umgehen können.


    Und wenn Ihr trotzdem wieder einen Hund wollt, werdet Ihr hier im Forum sicher Tipps bekommen, wo Ihr ein passendes Tier finden könnt.


    Liebe Grüße


    Doris

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