Kann nicht alleine bleiben

  • Hallo ihr lieben,


    meine Freundin hat einen Chihuahua- Jacky- Pinscher Mix namens Chicco.


    Chicco ist ein kleines komisches Ding. Er ist eigentlich ganz lieb (bis auf das er manche Fremdlinge nicht mag) kann aber nicht alleine bleiben.


    Wir haben schon alles versucht. Mit Zweithund, mit tollen Leckereien, mit vorher Stundenlang spazieren gehen, wirklich alles. Auch nicht auf einen Schlag, sondern immer schön langsam in kleinen Schritten.


    Eine Zeit lang hat es gut geklappt, dann haben wir ihn 1 Stunde alleine gelassen. Als wir dann nach Hause gekommen sind, sind wir fast umgekippt.


    Er war total blutig, hat im Flur den Boden (Linoleum weg und Beton) aufgekratzt, einen hinter der Wand liegendes Kabel zerfressen, in der Wand (Boden) war ein riiiesiges Loch. Er ist die Tür so hoch gesprungen, dass oben am Rahmen bissspuren und Blutspuren von ihm waren. Es war wirklich ein schrecklicher Anblick.


    Seit dem geht Chicco tagsüber zu einer älteren Dame, die pro Tag 7,50 € nimmt, was ganz schön ins Geld geht. Chicco geht es dort gut, aber meine Freundin ist noch in der Ausbildung und ihr Freund verdient auch nicht sooo viel.


    Habt ihr vielleicht Tipps, was man noch machen könnte?


    Zu der Situation dort zu Hause: Jenny (meine Freundin) hat Gottseidank endlich gelernt, richtig mit einem Hund umzugehen. Er lag vorher auf dem Bett, auf der Couch beim Essen. Hat gebettelt, frisst mittlerweile nurnoch, wenn Jenny da ist, hat alle angeknurrt und angebellt. Ihr Freund ist so. Wenn Chicco was knabbert und Manni hingeht, knurrt er und beißt. Manni geht weg, weil er der Meinung ist, er will ja auch nicht das ihm jemand sein Essen klaut :hust:
    Jenny geht mittlerweile wirklich normal mit ihm um. Chicco geht hinter ihr durch Türen durch. Hört wirklich mittlerweile einwandfrei, sie hat sich viel von mir angeignet :roll:
    Manni jedoch ist so auf seiner Meinung, er will sich garnicht ändern. Alles was er macht ist richtig, alles was andere machen falsch, die haben ja eh keine Ahnung. Hundeschulen sind für'n Popo... :headbash:


    Ich denke, das klein Chicco einfach total durcheinander ist, aber mit dem alleinesein sehe ich da keinen Zusammenhang. Jenny ist seine absolute Bezugsperson.


    Habt ihr ne Idee, könnt ihr uns vielleicht helfen? Der letzte Ausweg ist wohl, Chicco wegzugeben. Das weiß sie, aber sie will alles dagegen tun.

  • Also das hört sich stark nach Verlustangst an.


    Es gibt natürlich auch Hunde die aus Frust und Langeweile etwas kaputt machen....


    Du schreibst, dass 7,50 €/ Tag in´s Geld gehen.


    Schau aber mal die andere Seite an:


    Was kostet es, das alles immer wieder zu reparieren, neu zu kaufen was der Hund kaputt macht?


    Ggf. umzuziehen, weil der Hund sich die Seele aus dem Leib heult und bellt und es Beschwerden gibt?


    Einen Huntrainer zu engagieren, weil der Hund dadurch auf anderen Gebieten Probleme zeigt (zeigen wird)?


    Einen Hund zu haben, der dafür leiden soll, dass vor der Anschaffung nicht nachgedacht wurde?


    Auch wenn der Hund lernt alleine zu bleiben, glaube ich nicht, dass er dann den ganzen Tag alleine bleiben kann (scheint ja daraus hinauszulaufen) und man muss den Hund dann trotzdem irgendwohin abgeben und das kostet nun mal Geld.


    Wobei 7,50 €/ Tag auch super günstig sind!


    Normalerweise bezahlt man für ca. 6 Stunden zwischen 10-20 €.

  • Ja klar, an sich ist es günstig, allerdings nicht wenn man schon so wenig Geld zur Verfügung hat.


    Er müsste maximal 3-4 Stunden alleine sein, dann könnte ihre Mutter ihn holen (macht sie auch jetzt, damit die alte Dame nicht noch teurer wird).


    Das Kabel war direkt eins von der Telekom, es zu reparieren hat über 200€ gekostet. Dazu die TA- Kosten, weil von dem kleinen die Pfoten total wund waren, die ganze Schnauze blutig und er ist seit dem psychisch noch gestörter, sag ich mal.


    Verlustangst ist leicht übertrieben, der denkt anscheinend er muss in Kochtopf!!! Wenn man mit ihm Autofährt und dann anhält (sei es an einer Ampel oder zum Parken), fängt er ganz doll an zu schreien und zu heulen. Aber er wedelt fleißig mit seiner Rute und scheint sich zu freuen (jaaa, so freut er sich auch auf Menschen).


    Einfach komisch... Aber Tipps hast du keine? Was man noch so ausprobieren könnte, das man ihn wenigstens alleine lassen kann um den Müll weg zu bringen oder Post zu holen? Selbst das klappt nicht!!!

  • Zitat

    Verlustangst ist leicht übertrieben, der denkt anscheinend er muss in Kochtopf!!! Wenn man mit ihm Autofährt und dann anhält (sei es an einer Ampel oder zum Parken), fängt er ganz doll an zu schreien und zu heulen. Aber er wedelt fleißig mit seiner Rute und scheint sich zu freuen (jaaa, so freut er sich auch auf Menschen).


    Einfach komisch... Aber Tipps hast du keine? Was man noch so ausprobieren könnte, das man ihn wenigstens alleine lassen kann um den Müll weg zu bringen oder Post zu holen? Selbst das klappt nicht!!!


    Verlustangst zeichnet sich dadurch aus, das Hunde sich auch selber verletzen (Wundlecken, Wundknabbern) oder Sachen ohne Rücksicht auf sich selbst zerstören.


    Rutenwedeln hat nicht immer was mit Freude zu tun: Es kann auch starke (Gemüts-)Erregung sein (also im negativen Sinn).


    Woher soll der Hund wissen, ob du nur kurz den Müll raus bringst oder lange wegbleibst...du kannst es dem Hund nicht erklären und er hat auch kein Zeitgefühl.


    Tipps sind immer schwer zu geben, weil ich mir das nicht angucken kann und jeder Hund anders ist/reagiert.


    Ihr könnt euch ja mal das Buch: Waldi allein zuhaus von Patricia McConnel holen.


    Es ist nicht teuer, aber gewaltfrei und sehr gut erklärt!


    Es behandelt Trennungsangst, aber auch wenn die Ursache Frust ist.


    P.S. Für den PKW würde ich mir einen Transportkäfig kaufen (aber den Hund erst zu Hause langsam dran gewöhnen).

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